Hartmetall Wendeschneidplatten

Hallo an alle Zerspanungstechniker

An meiner alten EMCO habe ich den kleinsten Wechselhalter für Schneidstähle.
da ich mir das Schleifen von Hss Stählen nicht zutraute und auch noch nicht zutraue, arbeite ich seit Anbeginn mit Wendeschneidplatten und Haltern. (Schafthöhe 10 mm)
Seinerzeit hatten wir im Saarland noch Läden, in denen wirklich hilfreiche Berater waren und bei denen ich auch gerne einkaufte. Leider sind die ausgestorben und die Läden nicht mehr vorhanden.
Meine Plättchen sind von PLANSEE und KENNAMETALL.
Bisher hatte ich immer Messing und Alu- Legierungen gedreht, ab und zu auch mal niedrig legierte Stähle. Oberflächenergebnisse meist passabel bis sehr gut.
Bezeichnung meiner Plättchen:
TNMG auch TNMR 110304 EL und ER
Mit diesen Bezeichnungen komme ich sehr gut klar, ich weiß genau was sie bedeuten!
Kaum noch lesbar steht da in einer Ecke ISO P25, damit komme ich nun nicht mehr so gut zurecht.

Nun soll ich rostfreie Stähle drehen. Mit meinen Plättchen geht das nicht, die Öberfläche sieht besch… aus und maßhaltig ist das schon garnicht.

Die Spanwinkel der Plättchen liegen durch den Halter fest, einzig den Anstellwinkel kann ich verändern (die Schneidenhöhe natürlich auch, aber die steht bei allen Haltern exakt auf dem Drehmittelpunkt.)

Ich habe nun einen Katalog von Ingersoll, in dem ich meine Plättchenbezeichnung wiederfinde (nicht die ISO Bezeichnung!)

Kann mir jemand verraten, welche Plättchen ich für das Drehen von langspanenden rostfreien Stählen brauche (VA Stähle)?
Da 10er Packs doch recht geldbörsenschädlich sind, wenn man die falschen kauft, wende ich mich mit den Wendeplatten an verständnisvolle Wisser.

Gruß von
Olschi

p. s.
Bei Wallroth steht leider nicht viel über Wendeschneidplatten.

Hallo Olschi

Ich arbeite selber mit einer EMCO compakt, besitze auch einen Drehstahlhalter für Wendeplatten (die offizielle Ausführung von EMCO), war damit aber nie so restlos zufrieden.

Meine Drehstähle, mit denen ich jetzt arbeite, sind aus Beständen der rumreichen Sowjetunion und waren auf dem Frankfurter Flohmarkt für einen Spottpreis zu kaufen.

Aus dem Grund kannich Dir bei deinem Problem mit den Wendeschneidplatten kaum helfen.

Helfen kann ich Dir bei der ISO Bezeichnung P30. Das ist genau der Drehstahl, den Du zur Bearbeitung rostfreier Stähle benötigst. Siehe die Tabelle:
http://images3.bilder-speicher.de/show-image_org-090…

Über die ISO-Bezeichnung müsstest Du auch bei den verschiedenen Lieferanten die für Dich passende Wendeschneidplatte finden.

Gruß
merimies

Hallo Merimies

Das mit der Farbe blau hilft schon mal weiter.
Leider sind die Bestände der alten SU-Armee schon vor 15 Jahren alle verscheuert worden, ich habe aus diesaem Bestand einige Mikrometerbügel und anderes Meßzeug und Haarlineale.
Meine Wendeplattenhalter sind von PLANSEE, der Bohrstahlhalter von Kennametall und der Gewindeplattenhalter von Hertel.
Das Wechselsystem Größe AAA (klitzeklein9ist aus der Schweiz. Mit der Ausrüstung bin ich sehr zufrieden.
Natürlich habe ich auch verschiedene feste Stähle (HM aufgelötet)
da habe ich einiges in rot und 1 Stück in Blau. Das werdfe ich mal in einen Wechselhalter einbauen und ausrichten. mal sehen, wie das dem VA beikommt. Hast Du eine Quelle für Automatenstahlrohlinge? Beo uns im Saarland bekommt man nichts mehr von ZF.

Erst mal Danke von Olschi

Kaum noch lesbar steht da in einer Ecke ISO P25, damit komme
ich nun nicht mehr so gut zurecht.

Hi,

es gibt verschiedene Hartmetallsorten, die unterscheiden sich in der Zusammensetzung, dadurch in der Härte, und dadurch natürlich auch wie Spröde sie sind.

Nun soll ich rostfreie Stähle drehen. Mit meinen Plättchen
geht das nicht, die Öberfläche sieht besch… aus und maßhaltig
ist das schon garnicht.

Dann empfehle ich, gerade bei nicht so stabielen Maschinen, K10 statt P25, damit habe ich rostfreie Stähle bearbeitet. Wobei natürlich auch zu sagen ist, es gibt viele Sorten von rostfreien Stähle.

Wichtig ist ein guter Kühlschmierstoff.

Q-Gruß

Hallo,

Kann mir jemand verraten, welche Plättchen ich für das Drehen
von langspanenden rostfreien Stählen brauche (VA Stähle)?
Da 10er Packs doch recht geldbörsenschädlich sind, wenn man
die falschen kauft, wende ich mich mit den Wendeplatten an
verständnisvolle Wisser.

ich denke nicht dass du für den Hausgebrauch zum Drehen von crni-Stählen spezielle HM-Drehstähle/Wendeplatten benötigst.

Frag mal in metallverarbeitenden Betrieben oder Drehereien nach alten gebrauchten Wendeplatten (die wieder nachgeschliffen werden können).

Selbst bei ebay werden die manchmal als Kiloware angeboten.

Investier in eine Diamantschleifscheibe lass dir das anschleifen von Drehstählen wenn möglich zeigen.

Mit einem gewissem Grundvertändniss sollte es kein grosses Unterfangen sein eine zb. an der Spitze abgerundete Dreieckform mit Freiwinkeln zu schleifen.

Sollte Drehzahl, Drehstahl und Einstellungen stimmen kannst du nahezu alle Gebräuchlichen HM-Platten oder Drehlinge verwenden.
Alles Andere ist üben,üben…

Viele Grüße
Markus

Hallo Olschi,

Es muß berücksichtigt werden, dass sich nicht alle Stahlsorten gleich gut drehen lassen. ( Je nach Legierung )

Die Schnittgeschwindigkeit und der Spanwinkel sind auch immer ein wichtiger Faktor.

Schreib doch mal die Werkstoff - Zusammensetzung des zu bearbeitenden
Materials auf.

Mfg

nutzlos

hallo Nutzlos
Bei dem Material handelt es sich um Wellenteile und Rohre vom Schrotthändler, der Container bei Festo stehen hatte; da die genaue Bezeichnung zu kriegen ist praktisch unmöglich.
Von meinen Haltern bich ich gebunden an 11mm Kantenlänge, auch diese kleinen Halter kosten inzwischen richtig Geld 8Sondermaß 10mm, aber 12 ist auch nicht billiger.
Wenn man nicht jeden Tag langspanenden elastischen Stahl zu drehen hat, dann rentiert sich die Anschaffung und Bearbeitung der Halter kaum.

Da ich noch einige Hartmetallmeissel mit der Farbe blau habe, werde ich mit denen mal probieren. Wenn das klappt, dann messe ich unter dem Mikroskop die Winkel aus und werde mir für meine Halter die entsprechenden Plättchen aus dem Katalog raussuchen.
danke für alle Ratschläge.

Olschi

Hallo Olschi,

DAS macht die Sache leider nicht einfacher.

Eine geringe " Veränderung " des Schneidenwinkels kannst Du mit der
Einstellhöhe Deines Drehmeißels ( simulativ ) erreichen.
( andere Unterlegbleche im Werkzeughalter verwenden…die Schneidwinkel beziehen sich auf eine exakte Positionierung der Schneidkante zur horizintellen Symmetrieachse des Drehteils… grob
…tiefer für harte und spröde Werkstücke )

Beim " Schlichten " hilft geringe Zustellung / Vorschub mit großzügigem Kantenradius der Schneidplatte

Ich habe eine alte " Lorch " Drehbank mit Leder - Rundriemenantrieb und nur 6 Drehmeißel…für die auftretenden Schneidkräfte bei Stählen
ist sie nur sehr begrenzt ausgelegt…wenig Vorschub und geringe Zustellung schaffen bessere Ergebnisse / Maßhaltigkeit beim Schlichten.

Dünne Wellen / Achsen wirst Du ohne Hilfsmittel nicht maßhaltig
drehen können. ( z.B. mitlaufende Zentrierspitze und Lünette …)

Mfg

nutzlos

da ich mir das Schleifen von Hss Stählen nicht zutraute und
auch noch nicht zutraue,

Hallo Du!

Dann mach mal los! Wenn du älter wirst, wird das nicht einfacher!

Ich habe deswegen hier im Brett auch mal vorsichtig gefragt, und wurde dann mit hilfreichen Antworten regelrecht überschüttet, da waren auch etliche Tabellen, Zeichnungen mit den Winkeln usw. dabei.
Danke dafür nochmals an alle Beteiligten!!!
Ich habe dann im Werkzeugladen im Ort mal paar solcher HSS- Rohlinge aus alten DDR-Beständen für wenige € gekauft, und an einem langweiligen Sonntag-Nachmittag angefangen, die zurechtzuschleifen, und auf der Drehbank auszutesten.

Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich das perfekt kann,
habe aber ein gutes Augenmass und ein gewisses Gefühl für solche Sachen. Das hat auch auf der Drehbank ordentliche Ergebnisse gebracht.

Versuche es doch einfach mal, mit 9 € für zwei solcher HSS- Rohlinge kannst Du Dich ein ganzes Wochenende vergnügen!

Grüße, Steffen!