Hartz IV - Auszahlung & Co

Hi,

kurze Vorgeschichte:
Zwenkau zählte früher zum Landkreis Leipzig und seit neuester Verwaltugsreform (=Abbau) zum Landkreis Leipziger Land mit Kreisstadt Borna. seit dieser zeit weiß keiner mehr so richtig, wo welches Ämtchen für was zuständig ist und wohin man muß.

zum Eigentlichen:
Ein Bekannter erhielt vor rund 4 wochen seine Verlängerungsanträge für HIV. Er füllte sie umgehend aus und sandte sie ab. zum Ausklang der letzten Woche res. bis heute lag keinerlei Bescheid vor. da man mirt den paar Pfennig eh Mühe hat, über den Monat zu kommen, sah er sich gezwungen, heute die große Tortur durch die Behörden zu unternehmen (anrufen iss nicht - geht nie einer dran). In borna teilte man ihm mit, seine Anträge würden hier nicht bearbeitet, Leipzig sei für ihn zuständig. Nebst hunderten anderer mit gleichem Schicksal ging er somit leer aus. Morgen wird er sein Glück in Leipzig versuchen (sowas ist immer eine Tagesaufgabe) - ich tippe mal, mit mäßigem Erfolg.

Geht es Bekannten von euch eigentlich ähnlich?

fragt:
Frank

Hallo Frank,

heute die große Tortur durch die Behörden zu unternehmen
(anrufen iss nicht - geht nie einer dran).

Dazu musste er bestimmt auch noch früh aufstehen, also sowas :wink:

Geht es Bekannten von euch eigentlich ähnlich?

Ich habe keine Bekannten die Hartz IV - Bezieher sind.
Bei uns im MTK ist die Arbeitslosigkeit, dank sei Gott, auch relativ gering.

Gruß, Joe

Hallo Frank,

heute die große Tortur durch die Behörden zu unternehmen
(anrufen iss nicht - geht nie einer dran).

Dazu musste er bestimmt auch noch früh aufstehen, also sowas
:wink:

har - har.

Geht es Bekannten von euch eigentlich ähnlich?

Ich habe keine Bekannten die Hartz IV - Bezieher sind.
Bei uns im MTK ist die Arbeitslosigkeit, dank sei Gott, auch
relativ gering.

Wenn du nicht im öffentlichen Dienst beschäftigt bist, ist es nebst einigen wenigen echten AP das einzige.
Dazu erhielt ich heute Infopost vom Aktionsbündnis Leipzig. hier mal der wortlaut:
"

Spenden: Bank: Sparkasse Leipzig BLZ: 860 555 92 Konto-Nr.: 180 276 303 8 Stichwort: Kampagne Regelsatz
e-Mail: [email protected] Telefon: 0341-463 99 79; Fax: 0341-463 99 78

Internet: www.soziale-bewegung.de/Aktionen.htm

ALG-II-Bezüge für April nach Suizidversuch und Sitzstreik ausgezahlt

Am 7. März 2005 hat unsere Bedarfsgemeinschaft, bestehend aus mir und meiner Partnerin einen Fortzahlungsantrag auf Arbeitslosengeld II bei der Agentur für Arbeit gestellt. Ich bin Langzeitarbeitsloser, meine Partnerin Dialysepatientin und EU- Rentnerin.

Am Freitag 1. April hätte ich regulär Arbeitslosengeld II erhalten müssen. Der gestellte Antrag war jedoch gar nicht bearbeitet worden, folglich hatte ich noch keinen Arbeitslosengeld-II-Bescheid; also kein Geld, weder für den Lebensunterhalt noch für die Miete.

Meine Partnerin, die mit ihrer Rente für meinen Lebensunterhalt mit aufkommen muss, bekam daraufhin Existenzängste. Außerdem war es für sie nicht einsehbar, dass sie für die Unfähigkeit der Agentur nun bestraft wird.

Deshalb begab sie sich am Vormittag auf das Sozialamt, welches für Rentner zuständig ist, um nachzufragen, was jetzt passieren muss, damit wenigstens das Geld für die Miete gezahlt wird. Mein Vermieter will die Miete nämlich immer pünktlich haben. Im Sozialamt bekam Sie aber nur zu hören: „Uns interessiert ihre Miete nicht und im Übrigen sind sie ein Schmarotzer der Gesellschaft, genau wie ihr asozialer Partner“. Da geriet Sie offensichtlich in Panik und in einer Art Kurzschlusshandlung schnitt sie sich auf dem Sozialamt die Pulsadern auf. Sie wurde ins Parkkrankenhaus gebracht. Erst am Nachmittag teilte mir das Sozialamt in unverschämter Weise mit: “Wir haben ihre Partnerin zwangseinweißen lassen“, ohne auch nur im geringsten mitzuteilen, was geschehen war. Am Abend erfuhr ich dann im Krankenhaus, was wirklich geschehen war.

Am Montag den 4. April ging ich dann gegen 8:00 Uhr zur Agentur für Arbeit. Ich hatte mir geschworen, ich gehe nicht ohne Geld aus dem Amt. „Bewaffnet“ mit einem Schreiben des Bundesbeauftragten für den Datenschutz, dem Grundgesetz, dem BGB und der Visitenkarte eines Anwaltes setzte ich mich um 9. 00 Uhr in das Zimmer der Bearbeiterin. Im Amt angekommen sagte ich: „Ich verlasse die Agentur für Arbeit erst, wenn ich meinen ALG-II-Bescheid und Geld erhalten habe. Ich verweise auf Artikel 34 des Grundgesetzes und im Zweifelsfall rufe ich meinen Anwalt an. Die Polizei können sie gern holen. Im Knast brauche ich nämlich kein Geld“. Die Polizei wurde nicht geholt, aber ein Ordner der Agentur setzte sich ganz dicht neben mich. Ich kam mir vor wie ein Untersuchungshäftling. Die Bearbeiterin sagte dann: „Sie sind in Widerspruch gegen ihren vorherigen Bescheid gegangen und da haben wir keine Akten, folglich können sie kein Geld bekommen“. Ich konterte: „1. habe ich ein Widerspruchsrecht. 2. Hat der erste Bescheid nichts mit dem zweiten zu tun. Und 3. Ist die drei Monate Bearbeitungsfrist für meinen ersten Widerspruch längst überschritten, weswegen ich dazu schon eine entsprechende Untätigkeitsklage beim Sozialgericht eingereicht habe und nun schweige ich und warte bis ich den Bescheid und das mir zustehende Geld bekomme.“ Man versuchte dann einige plumpe Provokationen gegen mich. Ich schwieg aber beharrlich.

Gegen 13 Uhr kam dann die Wende: „Wir kommen ihnen entgegen und bearbeiten den Vorgang, denn die Akten haben wir nun doch gefunden. Wir sind ja kulant.“ – Blanker Zynismus. Gegen 14 Uhr hatte ich einen Bescheid und eine Barauszahlung der vollen Leistung für den April.

Meine Partnerin wurde am 6. April aus dem Krankenhaus entlassen. Es ist ein Skandal, wie man uns in unbedachte Handlungen treibt, wie Strafgefangene und Aussätzige behandelt und uns obendrein noch die paar Euro, welche zum Leben nicht reichen, streitig macht."

Das ist eindeutig Methode.

Gruß
Frank

Hallo!

Geht es Bekannten von euch eigentlich ähnlich?

Nicht ganz, aber meine Freundin kommt leider vorraussichtlich im Juli in den Genuss dieser sozialen Errungenschaft.
(ach so, meine Freundin ist das ja garnicht mehr…)

Sie hat einen offenbar falschen H-IV Vorab-Bescheid bekommen, und wollte deshalb nachfragen.
Die Ämter sind auch umgezogen,
und sind seit ca. 2 Wochen ist nicht tel. zu erreichen.
Der Umzug wurde nicht angekündigt, keine neue Telefonnr. mitgeteilt usw.
Ich habe von dem Umzug dann zufällig in der Tageszeitung gelesen.

Grüße, Steffen!