Hi!
Gestern gab es in „Frontal21“ im ZDF einen Bericht über die Folgen von Hartz IV bzw. dem Arbeitslosengeld 2 (ALG2).
Da wurde u.a. auf mögliche Folgen hingewiesen wie Bewertung des eigenen Wohnraumes, Anrechnung von persönlichem Kapital (Konten, Schmuck, Lebensversicherung), usw.
So wurde ein Langzeitarbeitsloser vorgestellt, der wegen seiner Lebensumstände (also vorhandenes eigenes Kapital sowie eine berufstätige Ehefrau) keine finanziellen Leistungen mehr nach ALG 2 bekommen wird. Statt dessen hat er per Formular seine Vermögensverhältnisse zu offenbaren und sein Kapital aufzubrauchen, bevor es vom Staat wieder Zuwendungen gibt.
Meine Frage:
Wäre es unter solchen Bedingungen nicht sinnvoller, sich ganz aus dem Arbeitsmarkt zu verabschieden (d.h. keine Arbeitslosmeldung mehr auf dem Arbeitsamt), weiterhin mit Eigeninitiative zu versuchen, einen Job zu finden (die Vermittler des Arbeitsamtes sind in Wahrheit ja nur Arbeitslosenverwalter), und so sein angespartes Kapital oder sein Häuschen vor dem Zugriff des Staates zu retten? Gerade bei jenen Menschen, denen die ALG2-Zuwendungen auf Null runtergestrichen werden, weil sie Kapital besitzen oder einen arbeitenden Lebenspartner haben?
Wäre es für Arbeitslose mit Hochschulreife nicht sinnvoll, sich rein prophylaktisch als Studenten an Universitäten einzuschreiben (und so Anrechnungszeiten für die Sozialversicherungen zu bekommen), statt die eigene Vermögenslage zu offenbaren, die Altersvorsorge aufzubrauchen und den gesellschaftlichen Abstieg zu durchlaufen?
Oder mit anderen Worten: Wird Hartz IV / ALG 2 ein statistischer Erfolg, weil sich viele einfach von der Arbeitslos-Meldung verabschieden, um das eigene Kapital zu retten? Was nutzt einem Arbeitslosen die Meldung auf dem Arbeitsamt, wenn er laut ALG 2 kein Geld bekommt, weil zu viel Eigenkapital vorhanden ist oder der Ehepartner arbeitet?
Haben wir 2005 plötzlich 1 Million Arbeitslose weniger, nur weil die Leute sich aus der Arbeitslos-Meldung verabschieden?
Grüße
Heinrich