Hartz IV - neue Regeln = offener

Hallo,

Es mag sein, dass sich einige auf die faule Haut legen.

Es sind soviele, dass man soich genötigt sah, die regeln zu verämndern. Wegen „einiger“ macht man das nicht.

Dagegen muss man halt was tun. Aber einige Millionen in die
Betrügerecke zu stellen, weil einige tausende oder meinetwegen
hunderttausende einfach keinen Anstand haben, ist sicherlich
nicht der ricchtige weg.

Tut ja keiner. Es wurden nur Forderungen nach stärkeren Kontrollen laut, um Missbrauch vorzubeugen.

Und ganz ehrlich: Weil dieses System die Gewissheit gibt, dass
man in schweren Zeiten Hilfe bekommt, ist der Missbrauch, den
man bekämpfen muss, aber sicher nie ganz beseitigen muss, der
Preis, den wir eben dafür zahlen müssen.

Muss? Das ist der falsche Weg. Solche Menschen machen das Sozialsystem kaputt. Sie zeigen eben, dass es auch ohne Artbeit geht. Damit gehen sie auch noch im fernsehen hausieren und brüsten sich, wie sie das Sozialsystem ausnutzen können. Andere menschen sehen das und denken sich „warum soll ich mir die Mühe machen, wenn es so einfach ist.“ Hier muss stärker vorgegangen werden, bis zur Streichung der Hilfe.

Die Frage ist dann, wie weit darf der Staat in die persönliche
Freiheit des Arbeitslosen eingreifen, der, trotz seiner
Arbeitslosigkeit, nunmal ein vollwertiges Mitglied der
Gesellschaft und daneben Träger sämtlicher Grundrechte ist?

Welche sind denn die persönlichen Freiheiten? Man kann doch sagen „Du kannst hingehen, wohin du willst aber nicht mit unserem Geld.“ Ist doch fair, doer?

nichts. Statt in den Aufbau eines Überwachungsnetzes zu
investieren sollten lieber Anreize geschaffen werden, damit
Unternehmer mehr Ausbildungsplätze einrichten und Geld in die
Bildung investiert werden. Denn was man heute selbst von

Diese Anreize sind vorhanden. Sie nennen sich Studium.

Realschülern der zehnten Klasse zu hören bekommt und was
befreundete Handwerker über Einstellungstets berichten ist
markerschütternderöffnet und eröffnet das Bild einer Bildung,
bei der sich mir die Haare sträuben. Kein Wunder, dass da bei
vielen bereits die Arbeitslosigkeit vorprogrammiert ist.

Vielleicht kann man dem Sozialsystem eine MItschuld an der Lage anheften, denn sie sorgt dafür, dass auch Unwillige sich ein sorgenfreies Leben gönnen können.

Nur, irgendwas muss Schluss ein. Das Sozialssystem blutet immer mehr aus. Woher soll das Geld kommen? Der Brain Drain wurde schon angesprochen, denn viele fleißige Menschen fühlen sich in diesem Staate zurecht verarscht. Und das Ausland ist nicht weit.

Übrigens, da frage ich mich doch, warum mancher nicht sein Glück im Ausland sucht, anstatt hier von Hilfe zu leben und langsam zu versauern?

Hallo!

Es sind soviele, dass man soich genötigt sah, die regeln zu
verämndern. Wegen „einiger“ macht man das nicht.

Entweder das, oder der öffentliche Druck durch sändige Diskussionen in drittklassigen Zeitungen und Fernsehsendungen trägt Früchte.

Tut ja keiner. Es wurden nur Forderungen nach stärkeren
Kontrollen laut, um Missbrauch vorzubeugen.

Was allerdings schon impliziert, dass ein gehöriger Missbrauch getrieben wird. Ich persönlich bin mir nicht sicher, ob das tatsächlich das größe Problem ist, das durch Reformgesetze (früher nannte man das wenigstens noch mit dem richtigen Namen Kosteneinsparungsgesetze, aber da ist der Gesetzgeber ja auch nicht mehr ehrlich) angegriffen werden sollte.

Muss? Das ist der falsche Weg. Solche Menschen machen das
Sozialsystem kaputt.

Eine untaugliche Arbeitsmarktpolitik hat die Sozialsysteme kaputt gemacht. Mehr abhängige Beschäftigung, mehr Einnahmen für die sozialen Sicherungssysteme.
Du kannst mir doch nicht erzählen, dass knapp fünf Millionen Arbeitslose bei knapp einer halben Million gemeldeter offener Stellen einfach keine Lust haben. Das Problem liegt doch nicht nur auf der Seite der Arbeitslosenzahlen, sondern meiner Meinung nach viel eher auf der Seite der angebotenen Stellen.

Sie zeigen eben, dass es auch ohne
Artbeit geht. :

Noch einmal: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Anzahl derer, die sich mit Almosen zufrieden geben und sich auf die faule Haut legen um von einem Kleckerbetrag zu leben, tatsächlich so groß ist wie sie scheint.

Damit gehen sie auch noch im fernsehen hausieren
und brüsten sich, wie sie das Sozialsystem ausnutzen können.

Die Medien zeigen, was Quote bringt. Was ich meine: Die überproportionale Zahl der Betrüger, die man zu sehen bekommt, wenn man das Fernsehen einschaltet, muss lang nicht der Proportion gemessen an der Anzahl von Alg II Empfängern entsprechen.

Andere menschen sehen das und denken sich „warum soll ich mir
die Mühe machen, wenn es so einfach ist.“ Hier muss stärker
vorgegangen werden, bis zur Streichung der Hilfe.

Oder bis zu meher Moral in der Berichterstattung. Ich kann diesen ganzen „Sozialdetektive bei der Arbeit“ „Sozialschmarotzern auf den Zahn gefühlt“ „Schluss mit Lustig“ nicht mehr ertragen. Ich habe noch nie jemanden kennen gelernt, der mit seiner Arbeitslosigkeit zufrieden war, geschweige denn jemanden, der sich damit auf längere Zeit arrangieren wollte.

Welche sind denn die persönlichen Freiheiten?

Fang mal mit Artikel 1-19 GG an, das ist immer ein guter Einstieg.

Diese Anreize sind vorhanden. Sie nennen sich Studium.

Ich spreche von betrieblicher Ausbildung. Es kann nun einmal nicht jeder ein Studium absolvieren. Wenn ich keine Unterstützung von meinen Eltern bekommen hätte, wäre ich heute noch Student. Wer weiß, wie lang ich mir das hätte leisten können. Ich rede von Menschen, die sich kein Studium erlauben können. Und gerade die sozial schwachen sind erwiesenermaßen an den Unis unterproportinal vertreten. Eine Tatsache, die sich durch die Einführung von Studiengebühren (jetzt kommt wieder „man bekommt ja was vom Staat, dann soll man auch dafür zahlen“) sicherlich in keinerlei Hinsicht bessern wird.

Vielleicht kann man dem Sozialsystem eine MItschuld an der
Lage anheften, denn sie sorgt dafür, dass auch Unwillige sich
ein sorgenfreies Leben gönnen können.

Sofern Du ein Leben mit 345 Euro im Monat als sorgenfrei bezeichnen magst, frage ich mich immer noch, was das mit der Tatsache zu tun hat, dass meiner Meinung nach eine Investition in Bildung eher angeraten ist als eine Investition in ein Netz von Überwachungsmechanismen.

Übrigens, da frage ich mich doch, warum mancher nicht sein
Glück im Ausland sucht, anstatt hier von Hilfe zu leben und
langsam zu versauern?

Also ich habe in meinem recht überschuabaren Bekanntenkreis bereits zwei Menschen, die sich in die Schweiz aufgemacht haben. Nur kann man das schlecht von jedem verlangen und auch in der Schweiz oder in Holland oder wo auch immer wird es der 50jährige Fliesenleger nicht leicht haben, etwas zu finden.

Gruß,

Florian.

Hi,

das, was du so von dir gibst, kann man jeden abend an einem x-beliebigen stammtisch hören.

Seltsamerweise schreien die am lautesten, deren betrug am solidarsystem beschnitten werden soll.
Denen, die wirklich arbeiten wollen warten sicherllich gerne täglich auf irgendjemanden, der ihnen einen job bringen könnte.

Die aüßerungen, die du aus sat-1-quelle hast, sind mE von der gleichen reliabilität, wie die der bild-zeitung.

Es ist aber nun einmal ein typisch dutsches phänomen, dass sich gerne auf den sozialstaat verlassen wird. „Typisch deutsch“ soll hier übrigens wertfrei verstanden werden. Es handelt sich in der tat um eine über jahre anerzogene mentalität.
Daher kann man leider keine revolutionären änderungen erwarten, da sich ja bekanntlich einstellungen am schwersten ändern lassen.

IMHO ist der sozialstaat allerding kaputt, bzw. im begriff vor die hunde zu gehen.

Das neue system wird schließlich von beiden seiten ausgenutzt. Mallorca-fritze vs 1€-job-arbeitgeber. Der eine will nicht arbeiten; der andere will für leistung nicht entsprechend bezahlen.

Soweit…

LG Alex:smile:

Hallo,

Entweder das, oder der öffentliche Druck durch sändige
Diskussionen in drittklassigen Zeitungen und Fernsehsendungen
trägt Früchte.

Ich bezweifle stark, dass die Behörden anstatt ihrer eigenen Unterlagen und Untersuchungenzu glauben, lieber den mittäglichen Pöbelfernsehen Beachtung schenken.

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/…

Tut ja keiner. Es wurden nur Forderungen nach stärkeren
Kontrollen laut, um Missbrauch vorzubeugen.

Was allerdings schon impliziert, dass ein gehöriger Missbrauch
getrieben wird. Ich persönlich bin mir nicht sicher, ob das

Diesen Missbrauch hat man festgestellt.

Eine untaugliche Arbeitsmarktpolitik hat die Sozialsysteme
kaputt gemacht. Mehr abhängige Beschäftigung, mehr Einnahmen
für die sozialen Sicherungssysteme.

Arbeit ist genug vorhanden, es fehlen nur qualifizierte Arbeitnehmer.

Du kannst mir doch nicht erzählen, dass knapp fünf Millionen
Arbeitslose bei knapp einer halben Million gemeldeter offener
Stellen einfach keine Lust haben. Das Problem liegt doch nicht

Nein, will ich auch nicht erzählen. Aber machen dich die offenen Stellen nicht stutzig?

nur auf der Seite der Arbeitslosenzahlen, sondern meiner
Meinung nach viel eher auf der Seite der angebotenen Stellen.

Was soll denn deiner Meinung nach angeboten werden? Es werden doch Stellen durch alle Branchen angeboten. Was fehlt denn?

Noch einmal: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Anzahl
derer, die sich mit Almosen zufrieden geben und sich auf die
faule Haut legen um von einem Kleckerbetrag zu leben,
tatsächlich so groß ist wie sie scheint.

Vermutlich ist sie aber so groß. Man geht von seitens des Ministeriums davon aus, dass die es 20% sind.

nicht mehr ertragen. Ich habe noch nie jemanden kennen
gelernt, der mit seiner Arbeitslosigkeit zufrieden war,
geschweige denn jemanden, der sich damit auf längere Zeit
arrangieren wollte.

Du kennst die richtigen Leute.

Fang mal mit Artikel 1-19 GG an, das ist immer ein guter
Einstieg.

Und du sagts mir bestimmt jetzt auch noch, welche persönlichen Freiheiten eingeschränkt werden. Ein Verweis auf das GG ist nonsens, wenn du dir deine genannten Artikel anschaust.

Ich spreche von betrieblicher Ausbildung. Es kann nun einmal
nicht jeder ein Studium absolvieren. Wenn ich keine
Unterstützung von meinen Eltern bekommen hätte, wäre ich heute
noch Student. Wer weiß, wie lang ich mir das hätte leisten
können. Ich rede von Menschen, die sich kein Studium erlauben
können. Und gerade die sozial schwachen sind erwiesenermaßen
an den Unis unterproportinal vertreten. Eine Tatsache, die

Ein immer noch auftretendes Märchen in unserem Lande. Studium ist kein Privileg der reichen Klassen. Auch sozial schwache können studieren und der Staat tut auch alles dafür, um dies zu ermöglichen.

sich durch die Einführung von Studiengebühren (jetzt kommt
wieder „man bekommt ja was vom Staat, dann soll man auch dafür
zahlen“) sicherlich in keinerlei Hinsicht bessern wird.

Du weißt aber schon, wann man das Geld zurückzahlen muss? Es sind „nur“ 500 EUR pro Semester. Verschweigst du die 585 EUR Bafög pro Monat, von denen die Hälfte auch zurückgezahlt werden muss? Warum jammert da keiner darüber?

Sofern Du ein Leben mit 345 Euro im Monat als sorgenfrei
bezeichnen magst, frage ich mich immer noch, was das mit der
Tatsache zu tun hat, dass meiner Meinung nach eine Investition
in Bildung eher angeraten ist als eine Investition in ein Netz
von Überwachungsmechanismen.

Was meinst du, was manch Arbeitnehmer im Monat übrig hat? Warum verschweigst du die restlichen Hilfen?

Also ich habe in meinem recht überschuabaren Bekanntenkreis
bereits zwei Menschen, die sich in die Schweiz aufgemacht
haben. Nur kann man das schlecht von jedem verlangen und auch
in der Schweiz oder in Holland oder wo auch immer wird es der
50jährige Fliesenleger nicht leicht haben, etwas zu finden.

Verlangen kann man es nicht. Das muss derjenige selber entscheiden. Entweder, man hebt seinen Arsch und tut etwas, um die Lage zu verbessern oder man versauert auf der Couch und wartet, bis die Arbeit zu einem kommt.

Hallo!

Ich bezweifle stark, dass die Behörden anstatt ihrer eigenen
Unterlagen und Untersuchungenzu glauben, lieber den
mittäglichen Pöbelfernsehen Beachtung schenken.

70 Strafanzeigen bei 4000 Beziehern finde ich nun nicht dermaßen erschreckend…da komme ich auch nicht auf 20 sondern knapp 2 %.
Behörden machen aber auch keine Gesetze, sondern das Parlament. Und im Parlament sind Parteien vertreten, die auch selbst gerade im Sommerloch gern mal auf die Pauke hauen. Man sollte das alles nicht so ernst nehmen.

Diesen Missbrauch hat man festgestellt.

Aber muss man nun hinter jeder Haustür eine verdeckte Bedarfsgemeinschaft vermuten und hinter jedem nicht erreichbaren Hartz IV Bezieher einen Mallorca-Auswanderer der dort schwarz arbeitet?

Arbeit ist genug vorhanden, es fehlen nur qualifizierte
Arbeitnehmer.

Ach so einfach ist das? Die Arbeitslosen könnten also alle gleich in Lohn und Brot gebracht werden, wenn sie nur ausreichend qualifiziert wären? Das Problem ist doch auch, dass am Arbeitsmarkt ein Überangebot an Arbeitskräften besteht. Da würde ich mir als Arbeitgeber für meine drei Stellen auch die drei besten suchen, die ich kriegen kann. Wenn ich aber zehn Einstellen würde, dann wären unter den zehn besten die ich kriegen kann, vielleicht auch drei oder vier, die ich aufgrund ihrer geringeren Qualifikation nicht berücksichtigen würde, wenn ich weniger Stellen zu vergeben hätte.

Nein, will ich auch nicht erzählen. Aber machen dich die
offenen Stellen nicht stutzig?

Was soll denn deiner Meinung nach angeboten werden? Es werden
doch Stellen durch alle Branchen angeboten. Was fehlt denn?

Nochmal: Wenn wir 5 Millionen Arbeitslose bei weit unter einer Million Angebotenen Stellen haben, dann sind wohl nicht genügend Stellen vorhanden. Oder man geht hin und erklärt den weniger qualifizierten, dass sie nunmal nicht zu vermitteln sind und sich drauf einrichten sollen und kommt mit so tollen Vorschlägen wie der Vorsitzende der BA, man solle diese nicht vermittelbaren in einen neu zu schaffenden „dritten Arbeitsmarkt“ bringen.

Und du sagts mir bestimmt jetzt auch noch, welche persönlichen
Freiheiten eingeschränkt werden. Ein Verweis auf das GG ist
nonsens, wenn du dir deine genannten Artikel anschaust.

Entschuldige, dass ich mir nicht die Mühe gemacht habe, einzelne Dinge aufzuführen. Na gut. Art. 2 I i.V.m. Art. 1 I und Art. 13 GG etwa kommen in Betracht. Ich sage nicht, dass hier jetzt oder in Zukunft tatsächlich ein Eingriff vorliegt, der nicht gerechtfertigt ist. Dazu habe ich mich auch mit den geplanten Änderungen viel zu wenig auseinander gesetzt. Ich sage aber, dass auch der Arbeitslose etwa das Recht auf informationelle Selbstbestimmung genießt und hier etwa nach der glorreichen Telefonumfrageaktion im Jahre 2005 bei Alg II Empfängern etwa der Berliner Datenschutzbeauftragte erhebliche Probleme gesehen hat. Das kann man doch nicht immer mit „Du willst was vom Staat, also lass die Hosen runter“ abtun.

Ein immer noch auftretendes Märchen in unserem Lande. Studium
ist kein Privileg der reichen Klassen.

Ich habe auf die schnelle nur eine etwas ältere Studie aus 2001 gefunden, deren Ergebnisse sich aber wohl kaum geändert haben dürften. Sie stammt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und ich erlaube mir mal ein Zitat:
„Insgesamt hat es hinsichtlich der beruflichen Stellung der Eltern keine großen Veränderungen seit 1983 gegeben. Studierende aus Arbeiterfamilien und aus Kreisen kleiner Angestellter, Beamter und Selbständiger sind noch etwas seltener geworden. Der Anteil Arbeiterkinder“, bestimmt über die berufliche Stellung der Eltern, hat sich seit bis 1998 an den Universitäten der alten Ländern von 10% auf 8% verringert. In den neuen Ländern ist er keineswegs höher, dort beträgt er im Jahr 1998 nur 7%.“

Du weißt aber schon, wann man das Geld zurückzahlen muss? Es
sind „nur“ 500 EUR pro Semester.

Also wenn ich neben den knapp 2.0000 Euro BaföG Schulden die ich habe (zum Glück hab’ ich eh nicht viel bekommen) auch noch 5.0000 Euro an Studiengebührenschulden auf dem Buckel hätte, würde ich mich mit der Summe von 7.0000 Euro zumindest nicht unbedingt wohl fühlen.

Was meinst du, was manch Arbeitnehmer im Monat übrig hat?
Warum verschweigst du die restlichen Hilfen?

Ich verschweige nichts, ich denke nur, dass das Bild vom Arbeitslosen, der sich mit seinem Geld arrangiert und zufrieden ist, ein Trugbild ist.

Gruß,

Florian.

Hallo,

70 Strafanzeigen bei 4000 Beziehern finde ich nun nicht
dermaßen erschreckend…da komme ich auch nicht auf 20 sondern
knapp 2 %.

Da du vermutlich nicht weiterlesen wolltest, zitiere ich es einfach mal:

„Es gibt beim Missbrauch von Arbeitslosengeld II aber eine enorme Dunkelziffer“, sagt einer von vier Teamleitern des Centers, der anonym bleiben will. Seine Mannschaft ist verantwortlich für Zahlungen an mehr als 4 000 arbeitslose Berliner."

Und wenn du jetzt noch Googles, findest du Clements Worte, die eben darauf eingehen und 20% nennen.

Behörden machen aber auch keine Gesetze, sondern das
Parlament.

Hat auch keiner etwas anderes behauptet.

Aber muss man nun hinter jeder Haustür eine verdeckte
Bedarfsgemeinschaft vermuten und hinter jedem nicht
erreichbaren Hartz IV Bezieher einen Mallorca-Auswanderer der
dort schwarz arbeitet?

Man vermutet es nicht, man kann und hat es festgestellt. Dazu auch der Artikel, den du ja nicht gelesen hast:

„Schon der Start von ALG II machte es Betrügern leicht. „Bei der Einführung haben wir versucht, die Anträge nur so rauszupeitschen. Bei der Antragsflut war es unmöglich, jeden Fall penibel zu prüfen“, so der Leiter.“

Das holtman jetzt eben nach. Deshalb auch die Strafanzeigen.

Ach so einfach ist das? Die Arbeitslosen könnten also alle
gleich in Lohn und Brot gebracht werden, wenn sie nur
ausreichend qualifiziert wären? Das Problem ist doch auch,

Ja! Ist doch toll, oder?

dass am Arbeitsmarkt ein Überangebot an Arbeitskräften
besteht. Da würde ich mir als Arbeitgeber für meine drei

Es besteht ein Überangebot an unqualifizierten Arbeitskräften.

Stellen auch die drei besten suchen, die ich kriegen kann.

Logisch.

Wenn ich aber zehn Einstellen würde, dann wären unter den zehn
besten die ich kriegen kann, vielleicht auch drei oder vier,
die ich aufgrund ihrer geringeren Qualifikation nicht
berücksichtigen würde, wenn ich weniger Stellen zu vergeben
hätte.

Wenn…dann…hätte…würde…sollte

Dem ist aber nicht so.

Nochmal: Wenn wir 5 Millionen Arbeitslose bei weit unter einer
Million Angebotenen Stellen haben, dann sind wohl nicht
genügend Stellen vorhanden. Oder man geht hin und erklärt den

Na, dann sind doch wohl die vielen offenen Stellen nur eine Täuschung.

weniger qualifizierten, dass sie nunmal nicht zu vermitteln
sind und sich drauf einrichten sollen und kommt mit so tollen
Vorschlägen wie der Vorsitzende der BA, man solle diese nicht
vermittelbaren in einen neu zu schaffenden „dritten
Arbeitsmarkt“ bringen.

Was ja auch eine Sauerei ist. Man muss denne nicht noch ihre Quali hämisch unter die Nase reiben.

Entschuldige, dass ich mir nicht die Mühe gemacht habe,
einzelne Dinge aufzuführen. Na gut. Art. 2 I i.V.m. Art. 1 I
und Art. 13 GG etwa kommen in Betracht. Ich sage nicht, dass

„Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“

Passt doch, oder? Keine Einschränkzung oder stellst du irgendwelche fest?

Gegen Art 13 liegt wohl kein Verstoß vor.

Das Zeigen von Artikeln nützt gar nichts. Karten auf den Tisch. Zeige einfach nur, wo in der Regel einer dieser Artikel verletzt wird.

geplanten Änderungen viel zu wenig auseinander gesetzt. Ich
sage aber, dass auch der Arbeitslose etwa das Recht auf
informationelle Selbstbestimmung genießt und hier etwa nach

Die habe sie doch auch. Selbstbestimmung heißt aber nicht, dass sie ein recht darauf haben, sich von der Allgemeinheit durchfüttern zu lassen. Denn dann hat die allgemeinheit auch das Recht, jegliche Hilfe zu verweigern.

haben dürften. Sie stammt vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung und ich erlaube mir mal ein Zitat:
„Insgesamt hat es hinsichtlich der beruflichen Stellung der
Eltern keine großen Veränderungen seit 1983 gegeben.
Studierende aus Arbeiterfamilien und aus Kreisen kleiner
Angestellter, Beamter und Selbständiger sind noch etwas
seltener geworden. Der Anteil Arbeiterkinder“, bestimmt über
die berufliche Stellung der Eltern, hat sich seit bis 1998 an
den Universitäten der alten Ländern von 10% auf 8% verringert.
In den neuen Ländern ist er keineswegs höher, dort beträgt er
im Jahr 1998 nur 7%.“

Die Studie erzählt nichts falsches. Du behauptest aber, dass Studieren in sozialschwachen Familien fast unmöglich ist. Das ist falsch. Wenn es unmöglich wäre, müsste es einen Grund dafür geben. Nenne diesen.

Also wenn ich neben den knapp 2.0000 Euro BaföG Schulden die
ich habe (zum Glück hab’ ich eh nicht viel bekommen) auch
noch 5.0000 Euro an Studiengebührenschulden auf dem Buckel
hätte, würde ich mich mit der Summe von 7.0000 Euro zumindest
nicht unbedingt wohl fühlen.

Ich rechne mal besser für dich.
8 Semster Regelstudenzeit. Der Einfachheit halber nehmen wir an, es werden 600 EUR pro Monat gezahlt. macht nach Adam seinem Riesen 28.800 EUR. Nun haben wir in der Regel 2 Praktikumssemester, die auf das BaföG angerechnet werden. Im Normalfall zahlen Firmen 500 EUR/Monat, sind also 6000 EUR., bleiben also um die 25.000 EUR. Zurückzuzahlen ist die Hälfte, also 12.500 EUR, dazu kommen 8*500 EUR, also 16.500 insgesamt. Diese werden über einen Zeitraum von 10 Jahren vierteljährlich beglichen, macht also im Monat ca. 140 EUR. dazu hat man noch eine 3-jährige Zahlpause, in der man Geld ansparen kann, um so die Last erheblich zu verringern. Also alles kein Problem.

Ich verschweige nichts, ich denke nur, dass das Bild vom
Arbeitslosen, der sich mit seinem Geld arrangiert und
zufrieden ist, ein Trugbild ist.

Einige sind bestimmt nicht zufrieden. Einige betrügen davon, einige andere suchen sich Minijobs. Diejenigen, die überhaupt nicht reagieren, haben sich aber damit abgefunden. „Wir können doch eh nichts tun.“

Hallo,

Du kannst mir doch nicht erzählen, dass knapp fünf Millionen
Arbeitslose bei knapp einer halben Million gemeldeter offener
Stellen einfach keine Lust haben.

die Zahl der offiziell offenen Stellen geht an der Realität vorbei. Viele Unternehmen geben offene Stellen nicht an die Arbeitsagentur weiter und zwar aus mindestens zwei Gründen:
Einerseits haben sie keine Lust, sich mit unpassenden oder unmotivierten Kandidaten vom Arbeitsamt zu beschäftigen. Andererseits sind ihnen aus internen Gründen die Hände gebunden.

Man kann nicht Stellenanzeigen schalten, während gerade einige unfreiwillige Vorruheständler ihre privaten Klamotten am Arbeitsplatz zusammenklauben. Einen einzelnen, qualifizierten Initiativbewerber kann man da dem Betriebsrat viel besser verkaufen. Bei uns werden von rd. 150 offenen Stellen nur knapp 10% via Jobbörsen oder Zeitung offen ausgeschrieben. Von anderen Instituten kenne ich ähnliche Quoten.

Gruß,
Christian

Hi,

Arbeit ist genug vorhanden,

Wo? Von welche Firmen sprichst du?

es fehlen nur qualifizierte Arbeitnehmer.

Genau. Nur dass deren einzige Qualifikation darin bestehen muss, für weniger Geld als in Polen/Tschechien/Rumänien/wasweissich arbeiten zu wollen.

Viele Grüße
WoDi

Hi,

allmählich wird’s pathologisch.
Natürlich gibt es in jedem System Schmarotzer. Aber warum schießen sich alle auf die ein und nicht auf die Bosse, die D mit ihren Firmen den Rücken kehren und zwecks Gewinnmaximierung immer in die billigsten Lohnländer ziehen, uns hier aber dann ihre Produkte verkaufen wollen? Oder was ist Firmen wie Allianz, Deutsche Bank u.ä., die trotz prächtiger Gewinne mal eben ein paar Tausend Angestellte entlassen?
Das sind die wahren Schmarotzer. Sie beuten die Fähigkeiten ihrer Leute aus und wenn ein gewisses Ziel erreicht ist, schmeißen sie sie raus. Werden mal Verluste gemacht, werden sie über die Steuergesetze sozialisiert, während die Gewinne natürlich personalisiert bleiben.
Ergo: nicht immer nach unten treten, sondern denen da oben mal auf die Finger sehen.

Viele Grüße
WoDi

Genau. Nur dass deren einzige Qualifikation darin bestehen
muss, für weniger Geld als in
Polen/Tschechien/Rumänien/wasweissich arbeiten zu wollen.

Wirst schon recht haben.

Andere Länder andere Situationen.

Wir haben auf unserer Homepage derzeit 777 Stellen weltweit ausgeschrieben…

Gruss Ivo

hallo.

Man muss zu jeder Tageszeit persönlich und telefonisch
erreichbar sein.

aus welcher gerüchteküche kommt das denn?

Wäre es nicht sinnvoller und kostengünstiger
(überwachungsmässig des ganzen arbeitscheuen und der
Solidargemeinschaft auf der Tasche liegenden Gesindels) gleich
wieder die Arbeitslager mit Massenunterkünften einzurichten???
Ach so, dann hätten wahrscheinlich einige 10.000 Bürokraten
nix mehr zu tun…

arbeitsscheues gesinde sollte man in länder ausweisen können, in denen arbeitslosigkeit wirklich hart ist. entweder kommen sie geläutert zurück - oder eben nicht.

Wie ist eure Meinung dazu? Was könnte geändert werden?

es ist absolut notwendig und richtig, den mißbrauch der sozialsysteme zu bekämpfen.
wer in die situation kommt, auf staatliche hilfe angewiesen zu sein, dem soll der staat natürlich helfen, wieder auf die beine zu kommen.
aber es spricht doch nix dagegen, diese zeit angemessen unbequem für den leistungsempfänger zu gestalten. umso höher ist bereitschaft, sich schnell wieder um ein geregeltes leben zu bemühen, anstatt den steuerzahlern auf der tasche zu liegen.

gruß

michael

Wie ist eure Meinung dazu? Was könnte geändert werden?

Moin moin,

einfach mal gefragt: Wenn es Missbrauch gibt, dann ist es doch auch im Interesse der nicht Missbrauchenden, dass dieser Missbrauch ermittelt wird, da die Kosten für Hartz 4 ja dann fallen würden.

Als Folge entweder mehr ALG2 oder weniger Steuern/Sozialversicherungen für die arbeitende Bevölkerung.

Oder es gibt keinen Missbrauch, dann wird das Kontrollprogramm nach spätestens zwei Jahren wieder eingestampft.

Gruß

ALex

Wie ist eure Meinung dazu? Was könnte geändert werden?

Moin moin,

einfach mal gefragt: Wenn es Missbrauch gibt, dann ist es doch
auch im Interesse der nicht Missbrauchenden, dass dieser
Missbrauch ermittelt wird, da die Kosten für Hartz 4 ja dann
fallen würden.

Interessanter Ansatz! Aber wenn man das zu Ende denkt wird man in der Luft zerrissen, also lass’ Dich nicht dazu hinreißen zu äußern, was das in letzter Konsequenz bedeutet :wink:

moe.

Hallo!

Man muss zu jeder Tageszeit persönlich und telefonisch erreichbar sein… Was ist mit Leuten die kein Telefon :haben?

Es gibt in Deutschland keinen Zwang, ein Telefon zu unterhalten. Bei vorhandenem Telefon gibt es keinen Zwang, das Telefon zu benutzen.

Was ist wenn ich grad einkaufen bin? Grad auf einem Amt unterwegs bin oder sonstwie etwas zu erledigen habe?

Immer wieder erstaunlich, welche seltsamen Parolen durch die Gegend geistern.

Wenn nicht gibts Kürzung.

Kürzungen drohen bei fehlenden Grundlagen zum Bezug von Leistungen aus öffentlicher Kasse. Kürzungen drohen außerdem, wenn der Zahlungsempfänger seine Mitwirkung bei der Feststellung von Sachverhalten verweigert. Das ist aber keineswegs neu, ist vielmehr gängige Praxis seit es die Bundesrepublik gibt.

Es ist auch nicht neu, daß Sachverhalte gelegentlich überprüft werden. Jeder Kaufmann prüft eine Rechnung, bevor er bezahlt. Das Finanzamt prüft stichprobenartig sowie bei konkretem Verdacht die Angaben eines Steuerpflichtigen und der Steuerpflichtige prüft wiederum die Maßnahmen des Finanzamts. Außer bei der Abrechnung von Kassenärzten, bei der Spesenabrechnung von VW-Betriebsräten, bei Zahlungsanforderungen von Einkäufern der Automobilindustrie, bei manchen Aufträgen von Behörden, bei der Vergabe von zahllosen Ämtern und Pöstchen, bei der Existenzberechtigung öffentlich-rechtlicher Einrichtungen, ganzer Behörden und der Befähigung ihrer Mitarbeiter, bei Beschaffungsvorhaben für das Militär sowie bei Finanztransfers zugunsten der Amtskirchen, wird eigentlich immer die sachliche Begründung hinterfragt und geprüft.

Wäre es nicht sinnvoller und kostengünstiger (überwachungsmässig des ganzen arbeitscheuen und der :Solidargemeinschaft auf der Tasche liegenden Gesindels) gleich wieder die Arbeitslager mit Massenunterkünften :einzurichten???

Jetzt wirst Du aber unsachlich.

Scherz beiseite: Außer ein paar Selbstgängern, die sich in der Änderung untergeordneter Details erschöpfen, gibt es keine neuen Regelungen für ALGII-Empfänger und es ist auch nichts in dieser Richtung zu erwarten. Die grundsätzlichen Probleme werden nicht angegangen. Fehlende Arbeitsplätze können staatliche Stellen nicht schaffen, weil es eine privatwirtschaftliche Aufgabe ist. Das scheinen viele Politiker nur noch nicht begriffen zu haben und sondern deshalb Sprechblasen über die Schaffung von Arbeitsplätzen ab. Privatwirtschaftliches Handeln zu erleichtern, indem Abgabenlast, Reglementierungen und die Zahl der versorgten Bediensteten reduziert werden, stößt in jedem konkreten Einzelfall in der Bevölkerung auf wenig Gegenliebe. Wir haben deshalb genau die Pappnasen in der Regierung und in den Verwaltungen, die von der Mehrheit der aus Pappnasen bestehenden Bevölkerung gewünscht wird. Beispiel gefällig? Ich lebe in einer Region mit sehr hoher Arbeitslosigkeit. Ausnahmslos alle kleinen oder größeren privaten Baumaßnahmen in der Gegend werden von Schwarzarbeitern durchgeführt (weit überwiegend übrigens in indiskutabler Qualität), die nebenbei ALGI oder ALGII beziehen. Gelegentlich sind Firmenautos polnischer Unternehmen zu sehen. Auch die wenigen ortsansässigen Handwerksunternehmen arbeiten hauptsächlich schwarz. So sägen alle an dem Ast, auf dem sie sitzen. Weiteres Beispiel gefällig? Viele Betriebe treiben keine oder zu wenig Ausbildung. Ausbildung für Jugendliche macht zugegebenermaßen nicht immer Spaß, weil etliche Zöglinge unter Verblödung zu leiden scheinen und zu den einfachsten Verrichtungen nicht imstande sind. Offenkundig kommt Bildung in vielen Familien erst nach Auto und Malle-Urlaub. Deshalb geht uns der ALGII-Nachwuchs gewiß nicht so bald aus.

Gruß
Wolfgang

Seltsam - von den lediglich per Unterschrift erschlichenen Sitzungsgeldern hört man kaum noch was… Und auch ein Fischer, der mit seiner Visa-Affäre tausenden von Schlachtern die Arbeitsplätze durch Billigarbeiter aus Polen genommen hat, kommt ungeschoren davon.
Arbeitsplätze…? Wo??? Ist etwa so, als wenn ich meinem Hund ne leere Schüssel hinstelle und erwarte, dass er frisst…

Die ganzen Politiker sind lobbygelenkte Hampelmänner, die immer feste von arm nach reich verteilen - so, wie’s ihnen von der Wirtschaft befohlen wird!

Pfui Teufel, die sollten sich schämen, das eigene Volk so zu behandeln!

lynn

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Arbeitsplätze…? Wo??? Ist etwa so, als wenn ich meinem Hund
ne leere Schüssel hinstelle und erwarte, dass er frisst…

Die ganzen Politiker sind lobbygelenkte Hampelmänner, die
immer feste von arm nach reich verteilen - so, wie’s ihnen von
der Wirtschaft befohlen wird!

hi lynn,

deutschland ist ja auch eine lobbykratie :wink:)

gruss

Hallöchen,

Andere Länder andere Situationen.

Wir haben auf unserer Homepage derzeit 777 Stellen weltweit
ausgeschrieben…

wieviele Stellen stehen denn im Intranet? Zweite Frage: Wie ist in der Schweiz eigentlich die Rolle der Betriebsräte (sofern überhaupt ein Anspruch auf Bildung besteht)?

Gruß,
Christian

Sagen wir mal so… es gibt eine Arbeitnehmervertretung und im Intranet stehen genausoviel Stellen wie aussen. Ja sogar die gleichen.
Denn wir suchen wohl händeringend GUTE Leute.

Du hast nicht zufällig Lust :wink: ?

Gruss Ivo