Hartz IV und Mindestlohn

Hallo,

Natürlich kann man sich herbeiträumen, daß höhere Löhne
gezahlt werden, die Binnennachfrage steigt und der allgemeine
Reichtum einkehrt. Das funktioniert aber nur, wenn die
Arbeitgeber unwirtschaftlich handeln und das passiert in
Deutschland nur selten.

Das wäre von heute auf nachher machbar, wenn dieser deutsche Staat samt EU-Inland davon abkehren würde, seine Bürger mit selbstgedrucktem zu bescheissen, welches er in Form von aufgenommenen Krediten fabriziert hat, die er statt zu investieren verkonsumiert hat und die Allgemeinheit dafür zur Kasse bittet.
Das sind mal locker so um doie 2 Bio Euro (es kommt noch mehr hinzu als die faulen Staatsanleihen), die zu schreddern wären und damit wären nahezu alle Probleme gelöst. Der allgemeine Reichtum kann dann problemlos einkehren.

Grüsse

Hallöchen,

Da darf ich doch noch mit einem Link zur
Ökonomie-Einführungsvorlesung antworten, bei dem auf S. 2
steht: „Wozu Makroökonomie und nicht nur Mikroökonomie? Das
Ganze ist viel komplizierter als die Summe unabhängiger Teile.
Es ist unmöglich, eine Volkswirtschaft zu beschreiben, indem
man Modelle für alle Firmen und Personen und deren
Wechselwirkungen erstellt“,
ohne dass Dir deshalb gleich
langweilig wird :wink:

daß mir Volkswirtschaft auch nicht ganz fremd ist, ist Dir ja wohl bekannt. Mir mit einem VWL-Skript aus dem Grundstudium zu kommen, finde ich daher etwas anmaßend.

Natürlich kann man ein paar Kurven in Diagrammen hin und her schieben und daraus die dollsten Schlüsse ziehen. Man sollte aber nicht vergessen, daß die Veranstaltung meist auf diversen und teilweisen realitätsferne Prämissen beruht. Im konkreten Fall reden wir nicht von der Wirkung von Zins- oder Wechselkursänderungen, sondern von der einfachen Frage, ob sich die Beschäftigung eines Menschen zu höheren Löhnen noch rechnet. Außerdem reden wir von Tätigkeiten, bei denen einerseits die Personalkosten den wesentlichen Teil der Kosten für den Arbeitgeber ausmachen und bei denen andererseits der Umsatz bzw. Ertrag sehr leicht zuzurechnen ist.

Aus diesem Grunde ergibt es m.E. mehr Sinn, sich die Entscheidungsalternativen der einzelnen Arbeitgeber anzuschauen, anstatt gleich das große Ganze zu bemühen und sich bei der Betrachtung auf ein Niveau zu begeben, von dem aus man die einzelnen Wirtschaftssubjekte nur noch schemenhaft erkennen kann.

Gruß,
Christian

Nach meinen bescheidenen Erfahrungen zahlen Arbeitgeber nicht
mehr, als sie an dem Mitarbeiter verdienen. Szenario a) ist
also wahrscheinlicher. In der Konsequenz fällt der
Arbeitsplatz also entweder weg oder er wird in den Bereich der
Schwarzarbeit verlagert. Beides aus meiner Sicht wenig
erstrebenswert.

Wirklich?
Ist ein Job wirklich erhaltenswert, wenn der zuwenig bezahlte
Lohn via Sozialstaat z.L. aller ausgeglichen wird? Wenn jemand
der 40 Stunden die Woche arbeitet immer noch zur ARGE rennen
darf?

Dieser Ansicht scheint die Politik in der Tat zu sein. M.E. ist es allerdings sinnvoller, den zum Lebensunterhalt fehlenden Betrag zuzuschießen und die Menschen im Arbeitsmarkt zu halten als sie in die Arbeitslosigkeit zu entlassen und den Staat komplett für den Lebensunterhalt aufkommen zu lassen.

Wieso muss ein Haarschnitt hier für 9-14 Euro angeboten
werden?

Es ist ja nicht so, daß jeder Friseur 9-14 Euro kostet. Die Spanne reicht hier von 8-50 Euro für einen Herrenschnitt. Nimmt man die billigen Anbieter vom Markt, werden sich die Leute, die nicht mehr ausgeben können oder wollen, die Haare entweder seltener oder schwarz schneiden lassen, was ja auch heute schon keine Seltenheit ist. http://www.hairweb.de/friseur-friseurhandwerk-europa… (vorletzter Artikel)

Gruß,
Christian

Hallo

Von den 36.000
gehen 26.000 arbeiten und sind sogenannte „Aufstocker“.

Ist es denn sicher, dass die alle in Vollzeit arbeiten gehen?

Wäre ein Mindestlohn nicht längst überfällig? Oder ist das
schon der Kombilohn versehen mit dem generellen
Bürokratiewahn?

Ich bin für das bedingungslose Grundeinkommen, nach der Idee von Götz Werner.

Viele Grüße
Simsy

Hallo

Aus diesem Grunde ergibt es m.E. mehr Sinn, sich die
Entscheidungsalternativen der einzelnen Arbeitgeber
anzuschauen, anstatt gleich das große Ganze zu bemühen und
sich bei der Betrachtung auf ein Niveau zu begeben, von dem
aus man die einzelnen Wirtschaftssubjekte nur noch schemenhaft
erkennen kann.

Vielleicht kannst du das mal erklären. Letztes Jahr wurde mal ein Vergleich zwischen 2 Sägewerken eines Konzernes angestellt. Das modernste steht nahe Görlitz an der Polengrenze. Ein anderes bei Göttingen. In dem Görlitzer werden ca 30% mehr Festmeter/Nase als in dem Göttinger Werk versägt:wink:, Da die Produktivität so hoch ist verdienen selbstredend die Ossis auch ca 30% weniger. Danach gefragt, warum sie sich das antun: Wir sind froh überhaupt Arbeit zu haben…
In meinen Augen ist das die blanke Ver*******, das im Osten die Produktivität niedrieger sein soll, dürfte in vielen Branchen mittlerweile wohl nicht mehr stimmen, da hier meistens die modernsten Anlagen stehen

Bin mal auf deine Erklärung gespannt, Christian

Gruß,
Christian

LG
Mikesch

Hallo,

In meinen Augen ist das die blanke Ver*******, das im Osten
die Produktivität niedrieger sein soll, dürfte in vielen
Branchen mittlerweile wohl nicht mehr stimmen, da hier
meistens die modernsten Anlagen stehen
Bin mal auf deine Erklärung gespannt, Christian

wieso sollte ich etwas erklären, was ich nie behauptet habe? Ich habe extra die Suchfunktion bemüht, um sicherzustellen, daß ich nichts übersehen habe: Das Wort Produktivität habe ich in diesem Artikelbaum soeben das erste mal benutzt.

Gruß,
Christian

Hallo,

In meinen Augen ist das die blanke Ver*******, das im Osten
die Produktivität niedrieger sein soll, dürfte in vielen
Branchen mittlerweile wohl nicht mehr stimmen, da hier
meistens die modernsten Anlagen stehen
Bin mal auf deine Erklärung gespannt, Christian

wieso sollte ich etwas erklären, was ich nie behauptet habe?
Ich habe extra die Suchfunktion bemüht, um sicherzustellen,
daß ich nichts übersehen habe: Das Wort Produktivität habe ich
in diesem Artikelbaum soeben das erste mal benutzt.

Dieses Argument wird ja gerne zur Rechtfertigung der niedrige Löhne im Osten angeführt. Wundert mich, dass hier noch niemand draufgekommen ist.

Mir ging es ja auch um deine Aussage oben: sich lieber mal in die Sichtweise einzelner Unternehmensentscheidungen hineinzudenken, als in die ganz grosse Materie

LG
Mikesch

Gruß,
Christian

Vielleicht bin ich zu doof, aber ich frag mal nach:

Dieses Argument wird ja gerne zur Rechtfertigung der niedrige
Löhne im Osten angeführt. Wundert mich, dass hier noch niemand
draufgekommen ist.

Vielleicht, weil man erkannt hat, dass genau das Argument nicht mehr gilt. Das Problem ist eher, dass das Angebot an nicht so hoch qualifizierten Kräften mehr als ausreichend ist, während besonders qualifizierte Kräfte teuer eingekauft werden.

Ich komme aus einer Region, da war es zu meiner Ausbildungszeit so, dass Du Industriekaufleute an jeder Ecke gekriegt hast, die wirklichen Spezialisten (damals Marketing und IT) aber teuer einkaufen mussten, damit sie aufs Land zogen.

Wenn Du 100 Bewerber hast, nimmst Du den, der den ausgeschriebenen Job am günstigsten macht. Und wenn ich jemanden zum Hoffegen suche, dann nehme ich den, der das einigermaßen hinkriegt, ohne mich zuviel zu kosten. Das macht jeder Privatmensch auch so. Hast Du schon mal nachgefragt, ob Dein Handwerker eine Familie ernähren muss oder an Jugend forscht teilgenommen hat. Ob er Patente angemeldet hat? Ne, der soll einfach dafür sorgen, dass mein Klo wieder funktioniert oder meine Wand wieder weiss ist. Dazu muss er aus meiner Ansicht nicht mal einen Meisterbrief haben, obwohl es bei der Qalitätsbeurteilung helfen könnte.

Mir ging es ja auch um deine Aussage oben: sich lieber mal in
die Sichtweise einzelner Unternehmensentscheidungen
hineinzudenken, als in die ganz grosse Materie

Da denkt jeder Unternehmer wie ein Privatmensch. Und solange Aldi die Milch genauso liefert wie der Bauer auf dem Markt, werde ich bei Aldi kaufen.

Gruß

ALex

Hallo,

Wäre ein Mindestlohn nicht längst überfällig? Oder ist das
schon der Kombilohn versehen mit dem generellen
Bürokratiewahn?
Wie ist eure Meinung dazu??

ich habe zwar keinen blassen Schimmer von all diesen kapitalistischen/wirtschaftlichen/globalen Zusammenhängen, erlaube mir aber dennoch eine grobe einfache Einschätzung und Meinung.

Es ist völlig egal, wie man das Kind nennt.

Das ‚Grundproblem‘ sehe ich darin, dass für jeden in 1. Linie die Gewinnabsicht im Vordergrund steht. Ob Arbeitnehmer oder Arbeigeber, jeder will maximalen Gewinn bei minimalem Einsatz. Jeder will doch, dass es ihm gut geht und es ihm an nichts fehlt. Bedürfnisse werden ‚geschürt‘ und der Neid tut sein übriges.

Das weitere übrige tut der Aktienmarkt und das Kapitalsystem mit Zins und Zinsenzins. Die Rendite von Kapitaleinsatz ist doch i . d. R. gewinnträchtiger als die, durch ‚harte‘ Arbeit.

Die Kleinanleger regen sich auf und jammern rum, wenn ihre Aktie zu wenig Gewinn abwirft (T-Kom), zu wenig steigt und erwarten horrente Renditen.
Wo sollen diese herkommen? Doch nur, indem man versucht eine Gewinnmaximierung zu erreichen. Wie erreicht man die? Durch Lohnkürzungen, Senkung der Produktionskosten, Rationalisierung, Automatisierung, Auslagerung in Billiglohnländer, oder durch Steigerung der Qualität die ihren Preis hat und Abnehmer finden muss…

Dass es eine saftige Rendite nicht zum Nulltarif gibt, ist anscheinend keinem klar. Ich kann doch nicht verlangen, dass ich große Rendite bekomme und mich gleichzeitig darüber beschweren, dass die Unternehmen Möglichkeiten suchen, diese Rendite z. B. durch Stellenabbau zu erreichen.
Schwierig wird es in diesem Zusammenhang (Stellenabbau) halt, dem ‚Volk‘ zu verkaufen, dass Entscheidungsträger (Manager) abgekoppelt vom Erfolg konstante ‚Lohnerhöhungen‘ bekommen, während der ‚kleine Mann‘ den Gürtel immer enger schnallen soll :wink:

Der Unternehmer (wie auch der Privatmann mit seiner 'Geiz ist geil Mntalität) wird immer bestrebt sein, seinen Gewinn zumindest konstant zu halten, bzw. seine Ausgaben gering zu halten.
Kann er dies auf Grund steigender ‚Einsatzkosten‘ (z. B. Lohnerhöhungen, Steuererhöhungen) nicht, wird er dies immer versuchen, an den Verbraucher weiterzugeben.
Oder kann er nicht gleiche/bessere Qualität, bei gleichem/günstigerem Preis bieten (globaler Wettbewerb) gibt es wieder Gründe, die Ausgaben zu kürzen.
Verbraucher ist aber in vielen Bereichen auch der ‚kleine Mann‘ und er zahlt letzlich seine ‚Lohnerhöhung‘ wieder selbst. Die Presispirale/das Preisdumping ist in Gang gesetzt.

Aber wie man es dreht und wendet. Die Gier nach immer mehr, nach materiellem ‚Überwohlstand‘ kann doch zu keinem anderen Ergebnis führen als dem, dass dies auf Kosten anderer geschieht.

Die Welt ist nunmal nicht gerecht und der Mensch ist nicht so weit, sich mit weniger zufieden zu geben. Es wird immer Leute geben, denen es besser geht. Es wird ihm nie reichen, einfach ein gutes Auskommen zu haben, sich einiges leiste nzu können und dabei glücklich zu sein (soziales Umfeld, gebraucht werden, zum Allgemeinwohl beizutragen und dafür Anerkennung bekommen, ohne dass er darben muss).

Letztlich ist noch!! für alle genug da. Aber an der Bereitschaft es zu verteilen hapert es. Es ist sich halt jeder selbst der nächste ( ich letztlich auch). Der Mensch strebt eben nach mehr, mehr mehr, besser, besser besser, Macht, Macht, Macht.

Diese evolutionäre ‚Erblast‘ sind wir wohl nicht in der Lage durch unseren Intellekt zu kompensieren.

Gruß Marion

Hallo Marion,

ich fürchte, daß es sich an manchen Stellen anders anhören wird, aber ich möchte Dir zustimmen.

Wäre ein Mindestlohn nicht längst überfällig? Oder ist das
schon der Kombilohn versehen mit dem generellen
Bürokratiewahn?
Wie ist eure Meinung dazu??

Ja, der Mindestlohn ist überfällig, aber in Zeiten der Globalisierung wäre er weltweit nötig und das ist nicht realisierbar.

ich habe zwar keinen blassen Schimmer von all diesen
kapitalistischen/wirtschaftlichen/globalen Zusammenhängen,
erlaube mir aber dennoch eine grobe einfache Einschätzung und
Meinung.

IMO die beste Voraussetzung für eine objektive, gerechte Meinung. :smile:

Es ist völlig egal, wie man das Kind nennt.

Das ‚Grundproblem‘ sehe ich darin, dass für jeden in 1. Linie
die Gewinnabsicht im Vordergrund steht. Ob Arbeitnehmer oder
Arbeigeber, jeder will maximalen Gewinn bei minimalem Einsatz.
Jeder will doch, dass es ihm gut geht und es ihm an nichts
fehlt.

Das ist eine Grundannahme der BWL, eine Art ‚Naturgesetz‘. :smile: Nehmen wir es hin, der Mensch ist so. Weitere Überlegungen müssen sich an dieser Tatsache anlehnen.

Bedürfnisse werden ‚geschürt‘ und der Neid tut sein
übriges.

Neid bedeutet doch, haben wollen, was der andere hat. Ist das wirklich so? Ich denke nein, das Schlagwort ‚Neid‘ wird von den Besitzenden diffamierend in die Diskussion eingefügt, um die eigene Position zu stärken. Ein rhetorischer Trick, mehr nicht. Den oft ins Feld geführten Neid gibt es gar nicht, das ist nur eine Unterstellung.

Das weitere übrige tut der Aktienmarkt und das Kapitalsystem
mit Zins und Zinseszins. Die Rendite von Kapitaleinsatz ist
doch i . d. R. gewinnträchtiger als die, durch ‚harte‘ Arbeit.

Auch das ist eine Pauschalisierung, dem Thema eher nicht zuträglich. :smile:

Die Kleinanleger regen sich auf und jammern rum, wenn ihre
Aktie zu wenig Gewinn abwirft (T-Kom), zu wenig steigt und
erwarten horrente Renditen.
Wo sollen diese herkommen? Doch nur, indem man versucht eine
Gewinnmaximierung zu erreichen. Wie erreicht man die? Durch
Lohnkürzungen, Senkung der Produktionskosten,
Rationalisierung, Automatisierung, Auslagerung in
Billiglohnländer, oder durch Steigerung der Qualität die ihren
Preis hat und Abnehmer finden muss…

Hier wirfst Du einiges in einen Topf, das da nicht hin gehört und rührst auch noch kräftig um. Es gibt sicher auch Überschneidungen, aber doch wenige. Die Regel wird doch sein, von der Arbeit anderer zu leben oder für andere zu arbeiten.

Dass es eine saftige Rendite nicht zum Nulltarif gibt, ist
anscheinend keinem klar. Ich kann doch nicht verlangen, dass
ich große Rendite bekomme und mich gleichzeitig darüber
beschweren, dass die Unternehmen Möglichkeiten suchen, diese
Rendite z. B. durch Stellenabbau zu erreichen.

Nein, natürlich nicht! Du übersiehst dabei, daß das nicht die selben Personen sind! A gewinnt, wenn B seinen Job verliert, nicht A geweinint, wenn A seinen Job verliert!

Schwierig wird es in diesem Zusammenhang (Stellenabbau) halt,
dem ‚Volk‘ zu verkaufen, dass Entscheidungsträger (Manager)
abgekoppelt vom Erfolg konstante ‚Lohnerhöhungen‘ bekommen,
während der ‚kleine Mann‘ den Gürtel immer enger schnallen
soll :wink:

Nein, das ist gar nicht schwierig, das Gehalt des Managers hängt vom Unternehmenserfolg ab. Ob Entlassungen den Erfolg verbessern oder schmälern, entscheidet die Politik. :smile:

Der Unternehmer (wie auch der Privatmann mit seiner 'Geiz ist
geil Mntalität)

Ein 'Naturgesetz, dem sich die Wirtschaft seit Tausenden von Jahren angepasst hat, das im Bezug auf Privatpersonen seit einer bestimmten Werbung negativ verwendet wir …

wird immer bestrebt sein, seinen Gewinn
zumindest konstant zu halten, bzw. seine Ausgaben gering zu
halten.
Kann er dies auf Grund steigender ‚Einsatzkosten‘ (z. B.
Lohnerhöhungen, Steuererhöhungen) nicht, wird er dies immer
versuchen, an den Verbraucher weiterzugeben.
Oder kann er nicht gleiche/bessere Qualität, bei
gleichem/günstigerem Preis bieten (globaler Wettbewerb) gibt
es wieder Gründe, die Ausgaben zu kürzen.

Ja, welches BWL-Buch soll ich auspacken? Richtig, so funktioniert die Evolution. :smile:

Verbraucher ist aber in vielen Bereichen auch der ‚kleine
Mann‘ und er zahlt letzlich seine ‚Lohnerhöhung‘ wieder
selbst. Die Presispirale/das Preisdumping ist in Gang gesetzt.

Nö. :smile: Der reagiert nur, hat gar keine Möglichkeit zu agieren.

Aber wie man es dreht und wendet. Die Gier nach immer mehr,
nach materiellem ‚Überwohlstand‘ kann doch zu keinem anderen
Ergebnis führen als dem, dass dies auf Kosten anderer
geschieht.

Sorry, falsch. :smile: Es gibt auch die Möglichkeit, den Produktivitätsgewinn an alle Beteiligten weiter zu geben, nur hat das noch Niemand getan. :smile:

Die Welt ist nunmal nicht gerecht und der Mensch ist nicht so
weit, sich mit weniger zufieden zu geben. Es wird immer Leute
geben, denen es besser geht.

Woraus schließt Du das? Nur weil es bisher immer so war? Schlechtes Argument!

Es wird ihm nie reichen, einfach
ein gutes Auskommen zu haben, sich einiges leiste nzu können
und dabei glücklich zu sein (soziales Umfeld, gebraucht
werden, zum Allgemeinwohl beizutragen und dafür Anerkennung
bekommen, ohne dass er darben muss).

Widerspruch! Wie wäre es mit ausprobieren? Hat noch Niemand getan!

Letztlich ist noch!! für alle genug da. Aber an der
Bereitschaft es zu verteilen hapert es. Es ist sich halt jeder
selbst der nächste ( ich letztlich auch). Der Mensch strebt
eben nach mehr, mehr mehr, besser, besser besser, Macht,
Macht, Macht.

Nein, das sind nur wenige.

Diese evolutionäre ‚Erblast‘ sind wir wohl nicht in der Lage
durch unseren Intellekt zu kompensieren.

Doch, sind wir. :smile: Es dauert nur noch ein wenig. :smile:

Gruß, Rainer

Dieser Ansicht scheint die Politik in der Tat zu sein. M.E.
ist es allerdings sinnvoller, den zum Lebensunterhalt
fehlenden Betrag zuzuschießen und die Menschen im Arbeitsmarkt
zu halten als sie in die Arbeitslosigkeit zu entlassen und den
Staat komplett für den Lebensunterhalt aufkommen zu lassen.

Da bin ich einfach anderer Ansicht.
Ich glaube nicht, dass diese Gleichung so aufgeht, auch wenn unser Staat genau die Rahmenbedingungen geschaffen hat um subventionierte Arbeit in dieser Form zur Regel zu machen.
Aber das ist eine Überzeugungsfrage - ich arbeite in einem der Hochlohnländer Europas und hier gibt es das in der Form eher nicht.

Wieso muss ein Haarschnitt hier für 9-14 Euro angeboten
werden?

Es ist ja nicht so, daß jeder Friseur 9-14 Euro kostet. Die
Spanne reicht hier von 8-50 Euro für einen Herrenschnitt.
Nimmt man die billigen Anbieter vom Markt, werden sich die
Leute, die nicht mehr ausgeben können oder wollen, die Haare
entweder seltener oder schwarz schneiden lassen, was ja auch
heute schon keine Seltenheit ist.

Nun, da aber die Leute die beim Billigfriseur sitzen, plötzlich deutlich mehr verdienen, könnten Sie sich den Friseur ja trotzdem leisten…
Und die die nicht mehr ausgeben wollen, sind doch zumeist dieselben die mit Ihrem Posche zu Ikea und zu Aldi fahren. Kann mir nicht vorstellen, dass die nicht zähneknirschend mehr bezahlen würden.

Gruss Ivo

Bedürfnisse werden ‚geschürt‘ und der Neid tut sein
übriges.

Neid bedeutet doch, haben wollen, was der andere hat. Ist das
wirklich so? Ich denke nein, das Schlagwort ‚Neid‘ wird von
den Besitzenden diffamierend in die Diskussion eingefügt, um
die eigene Position zu stärken. Ein rhetorischer Trick, mehr
nicht. Den oft ins Feld geführten Neid gibt es gar nicht, das
ist nur eine Unterstellung.

Weil es gerade so schön paßt:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

C.

Dieser Ansicht scheint die Politik in der Tat zu sein. M.E.
ist es allerdings sinnvoller, den zum Lebensunterhalt
fehlenden Betrag zuzuschießen und die Menschen im Arbeitsmarkt
zu halten als sie in die Arbeitslosigkeit zu entlassen und den
Staat komplett für den Lebensunterhalt aufkommen zu lassen.

Da bin ich einfach anderer Ansicht.
Ich glaube nicht, dass diese Gleichung so aufgeht, auch wenn
unser Staat genau die Rahmenbedingungen geschaffen hat um
subventionierte Arbeit in dieser Form zur Regel zu machen.
Aber das ist eine Überzeugungsfrage - ich arbeite in einem der
Hochlohnländer Europas und hier gibt es das in der Form eher
nicht.

Naja, Kunststück beim niedrigstens Stand der ohnehin immer vergleichsweise niedrigen Arbeitslosenquote seit fünf Jahren und einer Arbeitslosenzahl, für die man hier nur Bochum, Gelsenkirchen Dortmund und Essen addieren muß. Wenn ich mich recht entsinne, hat man in der Schweiz vor ein paar Jahren das Thema Kombilohn auch mal recht intensiv diskutiert. Warte mal, bis wieder Wahlen anstehen :wink:

Wieso muss ein Haarschnitt hier für 9-14 Euro angeboten
werden?

Es ist ja nicht so, daß jeder Friseur 9-14 Euro kostet. Die
Spanne reicht hier von 8-50 Euro für einen Herrenschnitt.
Nimmt man die billigen Anbieter vom Markt, werden sich die
Leute, die nicht mehr ausgeben können oder wollen, die Haare
entweder seltener oder schwarz schneiden lassen, was ja auch
heute schon keine Seltenheit ist.

Nun, da aber die Leute die beim Billigfriseur sitzen,
plötzlich deutlich mehr verdienen, könnten Sie sich den
Friseur ja trotzdem leisten…

Die niedrigen Löhne gibt es ja nicht, weil Vollbeschäftigung herrscht, sondern weil weite Teile der Bevölkerung arbeitslos sind oder nahe am Sozialhilfesatz leben.

Und die die nicht mehr ausgeben wollen, sind doch zumeist
dieselben die mit Ihrem Posche zu Ikea und zu Aldi fahren.

Das ist jetzt aber schon sehr platt.

Gruß,
Christian

Naja, Kunststück beim niedrigstens Stand der ohnehin immer
vergleichsweise niedrigen Arbeitslosenquote seit fünf Jahren
und einer Arbeitslosenzahl, für die man hier nur Bochum,
Gelsenkirchen Dortmund und Essen addieren muß. Wenn ich mich
recht entsinne, hat man in der Schweiz vor ein paar Jahren das
Thema Kombilohn auch mal recht intensiv diskutiert. Warte mal,
bis wieder Wahlen anstehen :wink:

Diskutiert wird hier viel, da gebe ich dir recht :smile:
Nur gut dass hier die Politik bei diversen Themen das Volk zur Abstimmung rufen muss…

Die niedrigen Löhne gibt es ja nicht, weil Vollbeschäftigung
herrscht, sondern weil weite Teile der Bevölkerung arbeitslos
sind oder nahe am Sozialhilfesatz leben.

Ja.
Und deshalb muss man das weiter fördern?
Bin ich einfach anderer Ansicht.

Und die die nicht mehr ausgeben wollen, sind doch zumeist
dieselben die mit Ihrem Posche zu Ikea und zu Aldi fahren.

Das ist jetzt aber schon sehr platt.

Aber Realität.

Gruss Ivo

Naja, Kunststück beim niedrigstens Stand der ohnehin immer
vergleichsweise niedrigen Arbeitslosenquote seit fünf Jahren
und einer Arbeitslosenzahl, für die man hier nur Bochum,
Gelsenkirchen Dortmund und Essen addieren muß. Wenn ich mich
recht entsinne, hat man in der Schweiz vor ein paar Jahren das
Thema Kombilohn auch mal recht intensiv diskutiert. Warte mal,
bis wieder Wahlen anstehen :wink:

Diskutiert wird hier viel, da gebe ich dir recht :smile:
Nur gut dass hier die Politik bei diversen Themen das Volk zur
Abstimmung rufen muss…

Ja, die Schweizer Wähler scheinen irgendwie besser zu sein als die deutschen. Da gabs doch sogar mal eine Volksabstimmung, bei der für eine Steuererhöhung gestimmt wurde.

Die niedrigen Löhne gibt es ja nicht, weil Vollbeschäftigung
herrscht, sondern weil weite Teile der Bevölkerung arbeitslos
sind oder nahe am Sozialhilfesatz leben.

Ja.
Und deshalb muss man das weiter fördern?

Das habe ich nicht gesagt, aber in dem Teil, den Du nicht zitiert hast, hattest Du noch gesagt, daß die, die sich für 8 Euro die Haare schneiden lassen, auch vom Mindestlohn profitieren und diese Schlußfolgerung halte ich aus dem genannten Grunde für falsch.

Und die die nicht mehr ausgeben wollen, sind doch zumeist
dieselben die mit Ihrem Posche zu Ikea und zu Aldi fahren.

Das ist jetzt aber schon sehr platt.

Aber Realität.

Ich weiß nicht, wie es in der Schweiz ist, aber hier fahren die Leute Porsche, die der Welt zeigen wollen, daß sie sich einen leisten können und diese Sorte Mensch geht nicht zu „Alis Haarbasar“ sondern zu einem Edelcoiffeur, bei dem man sich mal über die übrige Semiprominenz austauschen kann und der kostet dann nicht 8 sondern eher 80 Euro - inkl. Prosecco.

Gruß,
Christian

Ich weiß nicht, wie es in der Schweiz ist, aber hier fahren
die Leute Porsche, die der Welt zeigen wollen, daß sie sich
einen leisten können und diese Sorte Mensch geht nicht zu
„Alis Haarbasar“ sondern zu einem Edelcoiffeur, bei dem man
sich mal über die übrige Semiprominenz austauschen kann und
der kostet dann nicht 8 sondern eher 80 Euro - inkl. Prosecco.

Das mag in Düsseldorf so sein, in Deutschland Süd… sprich vor IKEA in Ulm und beim Friseur in Friedrichshafen sehe ich jedesmal was anderes…