Hallo Marion,
ich fürchte, daß es sich an manchen Stellen anders anhören wird, aber ich möchte Dir zustimmen.
Wäre ein Mindestlohn nicht längst überfällig? Oder ist das
schon der Kombilohn versehen mit dem generellen
Bürokratiewahn?
Wie ist eure Meinung dazu??
Ja, der Mindestlohn ist überfällig, aber in Zeiten der Globalisierung wäre er weltweit nötig und das ist nicht realisierbar.
ich habe zwar keinen blassen Schimmer von all diesen
kapitalistischen/wirtschaftlichen/globalen Zusammenhängen,
erlaube mir aber dennoch eine grobe einfache Einschätzung und
Meinung.
IMO die beste Voraussetzung für eine objektive, gerechte Meinung. 
Es ist völlig egal, wie man das Kind nennt.
Das ‚Grundproblem‘ sehe ich darin, dass für jeden in 1. Linie
die Gewinnabsicht im Vordergrund steht. Ob Arbeitnehmer oder
Arbeigeber, jeder will maximalen Gewinn bei minimalem Einsatz.
Jeder will doch, dass es ihm gut geht und es ihm an nichts
fehlt.
Das ist eine Grundannahme der BWL, eine Art ‚Naturgesetz‘.
Nehmen wir es hin, der Mensch ist so. Weitere Überlegungen müssen sich an dieser Tatsache anlehnen.
Bedürfnisse werden ‚geschürt‘ und der Neid tut sein
übriges.
Neid bedeutet doch, haben wollen, was der andere hat. Ist das wirklich so? Ich denke nein, das Schlagwort ‚Neid‘ wird von den Besitzenden diffamierend in die Diskussion eingefügt, um die eigene Position zu stärken. Ein rhetorischer Trick, mehr nicht. Den oft ins Feld geführten Neid gibt es gar nicht, das ist nur eine Unterstellung.
Das weitere übrige tut der Aktienmarkt und das Kapitalsystem
mit Zins und Zinseszins. Die Rendite von Kapitaleinsatz ist
doch i . d. R. gewinnträchtiger als die, durch ‚harte‘ Arbeit.
Auch das ist eine Pauschalisierung, dem Thema eher nicht zuträglich. 
Die Kleinanleger regen sich auf und jammern rum, wenn ihre
Aktie zu wenig Gewinn abwirft (T-Kom), zu wenig steigt und
erwarten horrente Renditen.
Wo sollen diese herkommen? Doch nur, indem man versucht eine
Gewinnmaximierung zu erreichen. Wie erreicht man die? Durch
Lohnkürzungen, Senkung der Produktionskosten,
Rationalisierung, Automatisierung, Auslagerung in
Billiglohnländer, oder durch Steigerung der Qualität die ihren
Preis hat und Abnehmer finden muss…
Hier wirfst Du einiges in einen Topf, das da nicht hin gehört und rührst auch noch kräftig um. Es gibt sicher auch Überschneidungen, aber doch wenige. Die Regel wird doch sein, von der Arbeit anderer zu leben oder für andere zu arbeiten.
Dass es eine saftige Rendite nicht zum Nulltarif gibt, ist
anscheinend keinem klar. Ich kann doch nicht verlangen, dass
ich große Rendite bekomme und mich gleichzeitig darüber
beschweren, dass die Unternehmen Möglichkeiten suchen, diese
Rendite z. B. durch Stellenabbau zu erreichen.
Nein, natürlich nicht! Du übersiehst dabei, daß das nicht die selben Personen sind! A gewinnt, wenn B seinen Job verliert, nicht A geweinint, wenn A seinen Job verliert!
Schwierig wird es in diesem Zusammenhang (Stellenabbau) halt,
dem ‚Volk‘ zu verkaufen, dass Entscheidungsträger (Manager)
abgekoppelt vom Erfolg konstante ‚Lohnerhöhungen‘ bekommen,
während der ‚kleine Mann‘ den Gürtel immer enger schnallen
soll 
Nein, das ist gar nicht schwierig, das Gehalt des Managers hängt vom Unternehmenserfolg ab. Ob Entlassungen den Erfolg verbessern oder schmälern, entscheidet die Politik. 
Der Unternehmer (wie auch der Privatmann mit seiner 'Geiz ist
geil Mntalität)
Ein 'Naturgesetz, dem sich die Wirtschaft seit Tausenden von Jahren angepasst hat, das im Bezug auf Privatpersonen seit einer bestimmten Werbung negativ verwendet wir …
wird immer bestrebt sein, seinen Gewinn
zumindest konstant zu halten, bzw. seine Ausgaben gering zu
halten.
Kann er dies auf Grund steigender ‚Einsatzkosten‘ (z. B.
Lohnerhöhungen, Steuererhöhungen) nicht, wird er dies immer
versuchen, an den Verbraucher weiterzugeben.
Oder kann er nicht gleiche/bessere Qualität, bei
gleichem/günstigerem Preis bieten (globaler Wettbewerb) gibt
es wieder Gründe, die Ausgaben zu kürzen.
Ja, welches BWL-Buch soll ich auspacken? Richtig, so funktioniert die Evolution. 
Verbraucher ist aber in vielen Bereichen auch der ‚kleine
Mann‘ und er zahlt letzlich seine ‚Lohnerhöhung‘ wieder
selbst. Die Presispirale/das Preisdumping ist in Gang gesetzt.
Nö.
Der reagiert nur, hat gar keine Möglichkeit zu agieren.
Aber wie man es dreht und wendet. Die Gier nach immer mehr,
nach materiellem ‚Überwohlstand‘ kann doch zu keinem anderen
Ergebnis führen als dem, dass dies auf Kosten anderer
geschieht.
Sorry, falsch.
Es gibt auch die Möglichkeit, den Produktivitätsgewinn an alle Beteiligten weiter zu geben, nur hat das noch Niemand getan. 
Die Welt ist nunmal nicht gerecht und der Mensch ist nicht so
weit, sich mit weniger zufieden zu geben. Es wird immer Leute
geben, denen es besser geht.
Woraus schließt Du das? Nur weil es bisher immer so war? Schlechtes Argument!
Es wird ihm nie reichen, einfach
ein gutes Auskommen zu haben, sich einiges leiste nzu können
und dabei glücklich zu sein (soziales Umfeld, gebraucht
werden, zum Allgemeinwohl beizutragen und dafür Anerkennung
bekommen, ohne dass er darben muss).
Widerspruch! Wie wäre es mit ausprobieren? Hat noch Niemand getan!
Letztlich ist noch!! für alle genug da. Aber an der
Bereitschaft es zu verteilen hapert es. Es ist sich halt jeder
selbst der nächste ( ich letztlich auch). Der Mensch strebt
eben nach mehr, mehr mehr, besser, besser besser, Macht,
Macht, Macht.
Nein, das sind nur wenige.
Diese evolutionäre ‚Erblast‘ sind wir wohl nicht in der Lage
durch unseren Intellekt zu kompensieren.
Doch, sind wir.
Es dauert nur noch ein wenig. 
Gruß, Rainer