HARTZer Käse

Hallo Leutz,

vielleicht sollte ich diese Meldung lieber ins „Mathematik“-Brett stellen

Motto: Der kleine Dreisatz …

Berlin (ddp). Die Bundesregierung will im Zuge der «Hartz IV»-Reformen jedem fünften Langzeitarbeitslosen einen sogenannten Ein-Euro-Job verschaffen. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) sagte der Zeitung «Die Welt» (Mittwochausgabe), er rechne mit «mindestens 600 000» zusätzlichen öffentlichen Beschäftigungsverhältnissen. Die Arbeitslosen könnten so Nettoeinkommen zwischen 850 und 1000 Euro pro Monat erzielen.

Nach noch gültiger Regeln würde das bedeuten, daß ein LZA (einen 30-Tage-Monat vorausgesetzt) 28,3 Std. täglich für 850 € monatlich, 33,3 Std. täglich für 1.000 € monatlich arbeiten muss.

Dagegen ist die anvisierte 60 Std. Woche bei „NAPPO“ doch die reinste Erholungsphase!

gruss
moritzbock

Hallo Leutz,

vielleicht sollte ich diese Meldung lieber ins
„Mathematik“-Brett stellen

Dem ist nichts hinzuzufügen :smiley:D

Damit ist ZUSÄTZLICHES Gehalt zum ALG I (II) gemeint, welches mal wieder von der öffentlichen Hand bezahlt wird (hoffentlich richtig). Das dürfte die Arbeitszeit pro Tag wohl ein klein wenig senken :wink:

In diesem Sinne
mfg M.L.

Hallo Leutz,

vielleicht sollte ich diese Meldung lieber ins
„Mathematik“-Brett stellen

Dem ist nichts hinzuzufügen :smiley:D

Damit ist ZUSÄTZLICHES Gehalt zum ALG I (II) gemeint, welches
mal wieder von der öffentlichen Hand bezahlt wird (hoffentlich
richtig). Das dürfte die Arbeitszeit pro Tag wohl ein klein
wenig senken :wink:

Hast ja so recht …

_Die Höhe des Alg II entspricht in der Regel der Sozialhilfe.
Bundesweit gibt es zwei unterschiedliche Pauschalen.
Alleinstehende erhalten in den alten Bundesländern
345 Euro monatlich, in den neuen Ländern 331 Euro.

Das drückt die Arbeitszeit im allgemeinen …

Das wäre bei 850 € = 850 - 345 = 500 (Std[Euro])/30(Tage) = 16,67 Std
 bei 1.000 € = 1.000 - 345 = 655 (Std[Euro])/30(Tage) = 21,83 Std

Zeit für den Arbeitsweg, Besorgungen für den täglichen Bedarf, Mahlzeiten und Ruhezeiten noch nicht eingerechnet!

gruss
mb

In diesem Sinne
mfg M.L._

selber Käse
Clement sprach im Interview von 1-2 Euro. Das wird zwar kaum irgendwo richtig zitiert, bleibt aber Tatsache:
http://www.welt.de/data/2004/08/18/320776.html?s=3

Weiterhin ist dort nicht von der Pauschale die Rede, sondern von der Grundsicherung. Die umfaßt u.a. die Übernahme der Miete und geht rauf bis auf rd. 450 Euro.

Und jetzt rechnen wir noch mal neu.

Gruß,
Christian

Dennoch mathematisch nicht ganz richtig.
Hallo Christian,

Und jetzt rechnen wir noch mal neu.

Okay, machen wir mal: Da komme ich bei maximaler Bezahlung (2 Euro/Stunde) plus maximaler Zuzahlung (450 Euro), immer noch auf deftige 12,5 Stunden am Tag (ohne Pause, Hin- oder Rückfahrt)!

Grüße,

Anwar

Hallo!

Die Arbeitslosen könnten so
Nettoeinkommen zwischen :850 und 1000 Euro pro :Monat
erzielen.

Ich nehme an, Du zahlst Deine Miete aus Deinem Nettoeinkommen. Die im Zusammenhang mit ALGII immer wieder genannten 330 bzw 345 € verstehen sich zuzüglich Warmmiete sowie Krankenhilfe. Letztere bleibt bei allen Betrachtungen unberücksichtigt. Vermutlich würde eh keiner begreifen, für seine eigene Gesundheit selbst verantwortlich zu sein. Bleiben die 345 € + Warmmiete, im Schnitt also rund 700 €. Das ist der als Nettoeinkommen eines alleinstehenden Hilfeempfängers anzusehende Betrag ohne Zuverdienst.

Das nur angemerkt, weil offenkundig nicht klar ist, wovon die Rede ist und was überhaupt unter Nettoeinkommen zu verstehen ist.

Nach noch gültiger Regeln…

„Gültige Regeln“ ist das passende Stichwort. Nach gültigen Regeln muß die Hilfe für jeden Hilfeempfänger aus den Steuerzahlungen arbeitender Menschen bezahlt werden. Nach gültigen Regeln ist jeder selbst für seinen Lebensunterhalt und für sein ganzes Leben zuständig. Nach gültigen Regeln ist der Staat die falsche Adresse, wenn es um die Schaffung von Arbeitsplätzen geht. Nach gültigen Regeln gibt es für niemanden eine Verpflichtung, Arbeitsplätze zu schaffen. Nach gültigen Regeln ist dafür jeder Bürger selbst verantwortlich.

In diesem Land leidet keiner Hunger, alle haben ein Dach über dem Kopf, müssen im Winter nicht frieren und werden medizinisch versorgt. Das zu sichern, ist Aufgabe des Gemeinwesens. Für jeden Komfort darüber hinaus gibt es nur die Eigenverantwortlichkeit.

Die Diskussion über Hartz IV und die Proteste ziehen an mir befremdlich wie ein schlechter Film vorbei, in dem die Darsteller inhaltlich unpassend noch die alte Rolle des vergangenen Films spielen.

Gruß
Wolfgang

Soweit ich das jetzt verstanden habe, 345/331 Euro. Zuzüglich
gibt es:

[…]

  • Mehrbedarf (schwangerschaft,Alleinerziehung, Behinderung etc.)
  • Leistungen für Unterkunft und Heizung
    etc. pp.
    […]

D.h. mit Miete (~400Euro), Heizgeld etc. und 345/331 Euro kommst du
auf ca 740-800 Euro. Und dazu darfst du dann etwas hinzuverdienen.
Also, jetzt rechnen wir alle nochmal :smile:

grüße, rené

neu berechnet
Moin Anwar,

Und jetzt rechnen wir noch mal neu.

Okay, machen wir mal: Da komme ich bei maximaler Bezahlung (2
Euro/Stunde) plus maximaler Zuzahlung (450 Euro), immer noch
auf deftige 12,5 Stunden am Tag (ohne Pause, Hin- oder
Rückfahrt)!

1000-345-450=205 Euro

205/2 (Euro je Stunde)= 102,5 Stunden /Monat
102,5 Stunden je Monat geteilt durch 21 Arbeitstage = 4,88 Stunden pro Tag.

Nun kann sich der durchschnittliche Arbeitnehmer mal ausrechnen, was er im Verhältnis dazu verdient. 8 Stunden Regelarbeitszeit/4,88 Stunden Arbeitsaufwand „Arbeitsloser“= 1,634
Gesamteinkommen „Arbeitsloser“ 1000 * Arbeitsfaktor 1,63 = 1.630 Euro

Extra provokant: Jeder Arbeitnehmer, der in Deutschland weniger als 1.630 netto verdient, kann sich mit Fug und Recht in diesem Lande weiterhin verarscht fühlen.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

1000-345-450=205 Euro

205/2 (Euro je Stunde)= 102,5 Stunden /Monat
102,5 Stunden je Monat geteilt durch 21 Arbeitstage = 4,88
Stunden pro Tag.

Nun kann sich der durchschnittliche Arbeitnehmer mal
ausrechnen, was er im Verhältnis dazu verdient. 8 Stunden
Regelarbeitszeit/4,88 Stunden Arbeitsaufwand „Arbeitsloser“=
1,634
Gesamteinkommen „Arbeitsloser“ 1000 * Arbeitsfaktor 1,63 =
1.630 Euro

Extra provokant: Jeder Arbeitnehmer, der in Deutschland
weniger als 1.630 netto verdient, kann sich mit Fug und Recht
in diesem Lande weiterhin verarscht fühlen.

das passt noch nicht ganz. Du übersiehst dabei, daß diese Arbeiten ja ‚am Ort‘ angeboten werden. Bei einem ‚normalen‘ AN kommen noch Kosten für den Arbeitsweg dazu, Ich komm da auf fast €400.
Wenn ich die noch zu den 1630 dazu rechne, eine Frau und zwei Kinder habe ich auch noch. … Ich muß verrückt sein, ich geh’ mal eben kündigen. :wink:

Da stimmt doch etwas nicht! Da muß man erst seinen Job verlieren, die Ersparnissen verpulvern und sich dann ‚beschäftigen lassen‘, damit man endlich mal zu Geld kommt? Warum werden die Leute nicht gleich für einen ordenlichen Lohn da eingestellt? Um für ein paar Beamte Beschäftigung zu haben?

Gruß, Rainer

Unter uns Milchmädchen …
Tach,

1000-345-450=205 Euro

205/2 (Euro je Stunde)= 102,5 Stunden /Monat
102,5 Stunden je Monat geteilt durch 21 Arbeitstage = 4,88
Stunden pro Tag.

Hmm so wie ich Hartz4 verstanden habe, hast du da einen winzigen Denkfehler drin:

Version 1

AN hat einen 2 Euro Job und bekommt 205 Euro

205 + (345 - 205) + 450 = ?

Der AN bekommt das Geld was ihm zum vollen ALG2 fehlt und nicht die vollen 345/331Euro, weil er Bedürftig ist.

Version 2

AN hat den 2 Euro Job als Nebeneinkommen

205 * 0,15 + 345 +450 = ?

Bis 400Euro darf man 15% seines Einkommens behalten. Um 205 Euro in die Hand zu bekommen muss man dann 1370 Euro verdienen.

Gruss Jan

Mir wird das ganze zu doof. Clement hat gesagt 850-1000 Euro. Wer da ein Rechenexempel auf der Nachkommastelle draus macht, hat offensichtlich die Systematik der ganzen Sache nicht begriffen. Ob aus eigenem Verschulden oder aufgrund einer verfehlten Informationspolitik, sei dahingestellt.

Ein Streiten um des Kaisers Bart isses allemal.

C.

Mir wird das ganze zu doof. Clement hat gesagt 850-1000 Euro.

Ok dann erklär mir doch mal wie man auf 850-1000 Euro kommen soll. Wenn man einen Nebenjob hat, darf man nur 15% des Geldes behalten und wer einen 1 Eurojob annimmt bekommt das Geld was ihm bis zum Existensminimum(345 + Miete) fehlt dazugezahlt. Wie passt das in deine Rechnung?
http://www.n-tv.de/5259663.html

Wer da ein Rechenexempel auf der Nachkommastelle draus macht,

Der schnellste Weg um 15% auszurechnen.

hat offensichtlich die Systematik der ganzen Sache nicht
begriffen.

Welche Systematik? Das ich 85% des verdienten Geldes abgeben darf?

Ob aus eigenem Verschulden oder aufgrund einer
verfehlten Informationspolitik, sei dahingestellt.

Dann sag doch wie es richtig ist.

Gruss Jan

Hi!

Version 1

AN hat einen 2 Euro Job und bekommt 205 Euro

205 + (345 - 205) + 450 = ?

Der AN bekommt das Geld was ihm zum vollen ALG2 fehlt und
nicht die vollen 345/331Euro, weil er Bedürftig ist.

Version 2

AN hat den 2 Euro Job als Nebeneinkommen

205 * 0,15 + 345 +450 = ?

Bis 400Euro darf man 15% seines Einkommens behalten. Um 205
Euro in die Hand zu bekommen muss man dann 1370 Euro
verdienen.

Ihr rechnet alle falsch!
1- oder 2-Euro-Jobs gehören bereits der Vergangenheit an - weil völlig überbezahlt!

Wirtschaftsforscher halten diese Pflichtjobs für völlig überbezahlt. Mittlerweile ist die Rede von 50-Cent-Jobs.

Quelle: http://onnachrichten.t-online.de/c/23/17/08/2317080…

Also, ich bin für die Wiedereinführung der Leibeigenschaft und der Sklaverei!

Grüße
Heinrich

Hallo Heinrich!

Also, ich bin für die Wiedereinführung der Leibeigenschaft und
der Sklaverei!

Klar, außerdem gehört dem Chef das Recht der ersten Nacht. Was Recht ist und was nicht, legt er im übrigen nach freiem Ermessen selbst fest. Zur Erbauung des Dienstherrn finden täglich Gladiatorenkämpfe unter den Mitarbeitern statt.

Ist es nicht köstlich, sich an verqueren Anwürfen und Verdrehungen ergötzen zu können?

Gruß
Wolfgang

dann halt mal wieder ernsthaft

Mir wird das ganze zu doof. Clement hat gesagt 850-1000 Euro.

Ok dann erklär mir doch mal wie man auf 850-1000 Euro kommen
soll. Wenn man einen Nebenjob hat, darf man nur 15% des Geldes
behalten und wer einen 1 Eurojob annimmt bekommt das Geld was
ihm bis zum Existensminimum(345 + Miete) fehlt dazugezahlt.
Wie passt das in deine Rechnung?

Die ganze Debatte ist bescheuert, weil ein Satz aus dem Interview gerissen wurde. Dummerweise habe ich mich überhaupt darauf eingelassen, darüber spaßeshalber zu diskutieren.

Drehen wir die Sache wieder auf null und zitieren wir den Superminister (Hervorhebung von mir):

Clement: Ergänzend zum ersten Arbeitsmarkt rechne ich mit einer erheblichen Verstärkung öffentlicher Arbeitsgelegenheiten, vielleicht auf 20 Prozent der heutigen Langzeitarbeitslosen, das wären mindestens 600 000. Diese Beschäftigungsmöglichkeiten kann die Bundesagentur - wenn die Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Stiftungen und andere sie einrichten - mit bis zu zwei Euro pro Stunde fördern , das führt mit der Grundsicherung zu Nettoeinkommen zwischen 850 und 1000 Euro pro Monat.

Zitatende.

Die ein bis zwei Euro erhöhen also den Verdienst aus den öffentlichen „Arbeitsangelegenheiten“, sie stellen ihn nicht dar.

Fangen wir mit der Diskussion wieder von vorne an oder lassen wir es gut sein?

Gruß,
Christian

P.S.
Den zitierten Text hatte ich übrigens in meinem ersten Artikel zu dem Thema verlinkt. Anscheinend hat ihn außer mir keiner gelesen, wobei ich mit Genuß verfolgt habe, daß es so lange dauerte, bis jemand mit der Freibetragsgeschichte kam. Wie ich an anderer Stelle erwähnt, wundert mich nun überhaupt nicht mehr, daß andere Leute gegen ALG 2 demonstrieren. Sie wissen einfach nicht, worum es geht, was von PDS und den Gewerkschaften (und inzwischen auch von der CDU) weidlich ausgenutzt wird.

es wird noch besser…

Ok dann erklär mir doch mal wie man auf 850-1000 Euro kommen
soll. Wenn man einen Nebenjob hat, darf man nur 15% des Geldes
behalten

Schau an, man darf sogar alles behalten, wenn die Arbeit in die Kategorie „gemeinnützig“ fällt. Soeben in der Rheinischen Post gelesen. Das ganze wird ja immer mehr zur Wundertüte.

Gruß,
Christian

Land of Confusion

Ok dann erklär mir doch mal wie man auf 850-1000 Euro kommen
soll. Wenn man einen Nebenjob hat, darf man nur 15% des Geldes
behalten

Schau an, man darf sogar alles behalten, wenn die Arbeit in
die Kategorie „gemeinnützig“ fällt. Soeben in der Rheinischen
Post gelesen. Das ganze wird ja immer mehr zur Wundertüte.

stimmt, langsam blick ich gar nicht mehr durch.
http://www.bmwa.bund.de/Navigation/arbeit,did=39812…
Da hat Clement auch den Satz mit den 850 - 1000 Euro geklaut.

Frag mich nur noch wie ich am besten meine Nebenjob Arbeitgeber als gemeinnützig hinstellen kann :wink:

Gruss Jan

der Wahnsinn geht weiter

Schau an, man darf sogar alles behalten, wenn die Arbeit in
die Kategorie „gemeinnützig“ fällt. Soeben in der Rheinischen
Post gelesen. Das ganze wird ja immer mehr zur Wundertüte.

stimmt, langsam blick ich gar nicht mehr durch.
http://www.bmwa.bund.de/Navigation/arbeit,did=39812…
Da hat Clement auch den Satz mit den 850 - 1000 Euro geklaut.

Ja, aber da steht unmittelbar darüber was über die Zuschläge für diejenigen, die gerade von ALG in ALG 2 herübergerutscht sind. Und dann: Insgesamt kann dadurch der Arbeitslosengeld II-Bezieher in einer Arbeitsgelegenheit netto durchaus über einen Betrag zwischen 850 und 1.000 Euro verfügen.

Heißt insgesamt jetzt mit den Übergangszuschlägen? Muß eigentlich nicht sein, wenn man die Rechnung mal aufstellt. So sicher scheint sich das BMWA und sein Oberherrchen aber irgendwie nun auch nicht zu sein.

Geklaut ist übrigens etwas übertrieben. Sich selbst darf man so oft zitieren wie man will. Nur sollte man das immer gleich machen und nicht alle fünf Minuten anders.

Schlimme Sache!

Gruß,
Christian