Hat das Wort Traumschnitt zwei Bedeutungen?

Guten Tag, ich habe mich gefragt, da ich gerade mein Abi gemacht habe und es um einen Notendurchschnitt geht, ob es das Wort „Traumschnitt“ überhaupt verwendbar ist, wenn man über den Notendurchschnitt redet, denn im eigentlichen Sinne wird das Wort gleichzeitig oft verwendet von Frauen die von ihrem Frisör ihren „Traumschnitt“ bekommen haben.
Was denkt ihr darüber, kann man eine solche Ableitung streng genommen in einer reinen Sprache verwenden?

Hallo, Fulion,
naja, „Traumschnitt“ ist ja wohl auch nicht so unbedingt ein gebräuchliches Wort, sondern eine Wortzusammensetzung, die nur im Bedeutungszusammenhang Sinn ergibt.

Deutlicher wäre „Traum-Notendurchschnitt“ bzw. Traum-Haarschnitt"

Gruß
Eckard

Hallo Fulion,

du wirst die Zusammensetzung „Traumschnitt“ wohl weder in der einen noch in der anderen Bedeutung im österreichischen Wörterbuch finden.
Die Ableitung ist jedoch vollkommen einsichtig und in den beiden Fällen analog: sowohl ein Noten(durch)schnitt als auch ein Haarschnitt kann traumhaft sein!
Das ist gerade das Interessante an Sprache: die kreative und potentiell unbeschränkte Generierung neuer Sätze usw., eben auch von Komposita.
Eine „reine Sprache“ gibt es nicht.
Eine Sprache ist lebendig, und daher ständig in Veränderung begriffen.
Neue Bedeutungen eines Wortes werden geprägt; andere verschwinden wieder. Tendenziell werden Ambiguitäten (eben Mehrdeutigkeiten)wieder abgebaut, wenn sie denn zu Verständigungsschwierigkeiten führen.

Was mich interessieren würde: Meiner Intention nach handelt es sich bei „Traum“ in „Traumschnitt“ eigentlich um ein Adjektiv, also „ein traum Schnitt“, da ich Schnitt auf alle Fälle betont aussprechen würde…vielleicht interessiert es jemanden, weiterzudiskutieren…

okay, ich hoffe ich hab ein paar Anregungen beisteuern können!

Gruß,
dani

Vielen dank für die Antoworten, weiterhin würde mich nun interessieren wenn die Sprache wirklich eine lebendige Sprache ist und sich immer neue Wortverbindungen durchsetzen, ist es dann erlaubt Wörter in Verbindung zu bringen die im eigentlichen Sinne nichts miteinander zu tun haben?
Als Beispiel ist mir aufgefallen:
weitberühmt - von Welt"berühmt", "weit"verbreitet
durchgeflogen - von „durch"sehen, über"fliegen“ - eigentlich verwandt mit durchfliegen

Bei mir kommt es nämlich in meinem täglichen Sprachgebrauch immer wieder zu solchen Verbindungen, die im Satzzusammenhang zwar Sinn ergeben und der Gesprächspartner weiß zwar was gemeint ist, nur lacht sich meine Freundin öfters kaputt wenn ich sie verwende.

Gruß,
Fulion

Hallo, Fulion,
Du hast also Spass daran gefunden, wie wir Deutschen Wortschlangen bilden. Und in der Tat öffnet das der Kreativität eine Tür, die auch gerne genutzt wird.

Nur eines darf man nicht vergessen: Sprache dient dazu Sinninhalte anderen mitzuteilen. Dazu muss sie natürlich auch von den Gesprächsteilnehmern in gleicher Weise verstanden werden.

Wenn Du also ungebräuchliche Wortkombinationen „erfindest“, wirst Du gegebenenfalls Heiterkeit erzeugen, miss- oder gar nicht verstanden.

Daher ist auch das Kombinieren von Wörtern eher mit Vor- und Umsicht zu benutzen.

Gruß
Eckard

Hallo!

Was mich interessieren würde: Meiner Intention nach handelt es
sich bei „Traum“ in „Traumschnitt“ eigentlich um ein Adjektiv,
also „ein traum Schnitt“, da ich Schnitt auf alle Fälle betont
aussprechen würde…

Autsch. Das tut ja weh.

Dann müsste es ja heißen:
Das war ein traum Schnitt! Erinnerst Du Dich noch an den traumen Schnitt? Vor allem die Ecken des traumen Schnitts waren toll!

Evtl. kann man es als Prafixoid interpretieren, so wie Mords- ind Mordsgaudi. Aber Adjektiv - da ssehe ich keine Chance.

Gruß,
Max

Hallo Fulion,

ich kenne eigentlich nur den Begriff „Traumnote“.

Und dies auch nur in der einen Bedeutung: Die allerbeste Bewertung, die es überhaupt gibt.

Und die ist für viele halt ein unerreichbarer TRAUM.

traumhafte Grüße

Alexander

Hallo!

Zwei Bedeutungen? Wahrscheinlich 22 oder 222!

ob es das
Wort „Traumschnitt“ überhaupt verwendbar ist, wenn man über
den Notendurchschnitt redet

Natürlich.

denn im eigentlichen Sinne

Ich glaube nicht, daß es bei zusammengesetzten Wörtern so etwas wie einen eigentlichen Sinn gibt. Je nach Kontext können solche Wörter sehr viele Bedeutungen haben.

Was denkt ihr darüber, kann man eine solche Ableitung streng
genommen in einer reinen Sprache verwenden?

Ja. Streng genommen ist das Sprache, wie soe leibt und lebt.
Gruß,
Max

reine Sprache
Hallo,

Was denkt ihr darüber, kann man eine solche Ableitung streng
genommen in einer reinen Sprache verwenden?

Was verstehst du unter einer „reinen“ Sprache?

Gruß
Elke

OT: reine Sprache
Guten Tag,

damals, als manche Menschengruppen in Höhlen lebten und alle fremden, aufrechtgehenden, nackten Trockennasenaffen erschlugen. Da gab es pure Sprache.

Aber wie sagt schon Bruce Cockburn: If you want purity, you need to have caves again (Wenn du die Rassenreinheit haben möchtest, dann musst du in die Höhlen zurückkehren).

Gruß

Stefan

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Zwei? Viele.
Moin, Fulion,

so wenig wie „Traumschnitt“ ein abgeleitetes Wort ist, so wenig gibt es eine reine Sprache. Wörter haben nur im Zusammenhang einen Sinn, für sich allein gestellt sagen sie nur wenig aus.

Der Traumschnitt ist ein traumhafter Schnitt; was da geschnitten wurde, weiß man nicht, solange man den Zusammenhang nicht sieht. So ist es auch mit dem Schnitt - da kann ein echter Schnitt im Sinne von Abschneiden (der Haare, des Rasens) gemeint sein, von Zuschneiden (eines Jacketts), aber auch ein Durchschnitt.

Zulässig sind solche Zusammensetzungen und Verkürzungen immer; ob sie eingesetzt werden, hängt vom persönlichen Geschmack ab.

Gruß Ralf

Gooten Tag…Herr D.

damals, als manche Menschengruppen in Höhlen lebten und alle fremden, aufrechtgehenden, nackten Trockennasenaffen erschlugen. Da gab es pure Sprache.

Ich hab hier im Forum mal zu lesen bekommen, von einem Experten, Geschichte wiederholt sich und wird von den Gewinner schrieben wie sie es für Richtig halten. /t/kriegsentstehung/5011209/19

Jetzt mein Schock: Der Typ hatte irgendwie Recht.
Jetzt meine Befürchtung: Der Typ hatte glaub 100%ick Recht.
Jetzt mein Anliegen: Ich lass den Typen einfach Recht haben. Obwohl mir das ganze etwas zu sehr stinkt. Nach verbranntem Fleisch, mein ich :smile:

Jaja, Höhlenmenschen sind und bleiben die coolsten. Solange die Klimaanlage funzt.

Rudimentäre Hocherdutschtke ('n e vergessen und 'n k zuviel) Grüßkes
XX

ps: Ich war noch nie gut im reden, eher im Gefühle verteilen:
Und das ist, soetwas wie die letzt Warnung…http://www.youtube.com/watch?v=xXawL-LFgi8

Hallo Denker!

Dann müsste es ja heißen:
Das war ein traum Schnitt! Erinnerst Du Dich noch an den
traumen Schnitt? Vor allem die Ecken des traumen Schnitts
waren toll!

Das ist ein prima Schnitt! Erinnerst Du Dich noch an den primanen Schnitt? …

Das ist ein klasse Schnitt! Erinnerst Du Dich nach an den klassen Schnitt? …

Das ist ein super Schnitt! Erinnerst Du Dich noch an den superen Schnitt? …

Fazit: Adjektive muss man nicht unbedingt Deklinieren können.

Und eh es zum Einspruch kommt, erkläre ich noch, woran ich erkenne, dass es sich hier um Attribute handelt und nicht um Teile eines Kompositums (Primaschnitt, Klasseschnitt, Superschnitt): Man kann sie auch prädikativ verwenden.

Der Schnitt ist prima, er ist klasse, er ist super.

Anders beim Traumschnitt: Der Schnitt ist Traum. (??? Klingt ein Bisschen nach „Uns geht’s doch Gold.“) Nein, der Schnitt ist ein Traum. - Und siehe da: ein Substantiv!

Liebe Grüße
Immo

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Hallo!

Fazit: Adjektive muss man nicht unbedingt Deklinieren können.

*zerknischt guck* War ein Schnellschuß. Das nächste mal schuae ich ers wieder in die Grammatik.

Und siehe da: ein Substantiv!

Danke. :smile: Du rettest mein spontanes Gefühl, daß das nicht geht.

Dafür ein *

lg,
Max