Ein Fehl-Strom-Schalter (FI - wobei I für Strom steht)
funktioniert nämlich so, dass eben genau der fehlende Strom im
geschlossenen Kreis gemessen wird, der ev. über einen
Masseschluß abfließen kann - also wenn ein Gerät oder Kabel
einen Isolationsdefekt hat.
Laien gegenüber wähle ich meist folgende Erklärung:
Der FI misst, wieviel Strom in die Installation fließt und wieviel Strom auf der dafür vorgesehen Ader wieder herauskommt.
Ohne Fehler müssen die Summen exakt gleich sein.
Bei einer Differenz fließt Strom irgendwo über einen falschen Weg ab - das kann das Gehäuse des Rasenmähers sein, der gerade das Kabel gekappt hat, oder aber das Wasser in der Badewanne, in welches der Fön gefallen ist.
Dann schaltet der FI sofort ab.
Dazu ist es aber notwendig, dass
am Ort des Strom-Hauptanschlusses ein guter Erdungspunkt
geschaffen wird, an dem alle Schutzleiter gesammelt und
möglichst niederohmig angeschlossen werden.
Dir als Fachmann ist der Unterschied zwischem indirekten und direktem Berühren sicher klar. Bei direktem Berühren löst der FI - wenn überhaupt - auch unabhängig von der Erdung ab.
An diesem Punkt
wird auch der FI-Schutzschalter angeklemmt.
Nein. Natürlich nicht!
(Je nach Netzart kann der Neutralleiter am Speisepunkt mit dem Haupterdungsleiter verbunden sein - oder auch nicht.)
Die jeweilige
Phase wird mit einem Nullleiter (mit dem Potential Null gegen
die Erdung als Stromrückleiter, i.d.Regel der blaue Draht)
zusammen zu den jeweiligen Entnahmepunkten eines Stromkreises
geführt. Der Nullleiter wird am FI angeschlossen und hinter
dem FI wird geerdet.
Ich ziehe es vor, die Flussrichtung der Energie als Definition von „vor“ und „hinter“ zu nehmen. Es würde dann im TN System VOR dem FI der N mit dem PE verbunden.
Im TT natürlich nicht (bis auf die „Nullung“ an der Trafostation) und im IT natürlich niemals nie.
Der Nulleiteiter hat also immer dasselbe
Potetnial wie der Schutzleiter, nämlich Erdpotential,
Das sollte man nur sagen, wenn man niemals einem Laien erklären muss, warum bei Verbindung von N-PE ein Differenzstrom auftritt, der den FI auslösen kann.
ist mit
diesem aber eben erst hinter dem FI-Schalter verbunden, weil
dieser ja einen ev. falsch fließenden Strom messen können muß.
Also „hinter“ im Sinne von „vor“.
Du bist der erste, der „vor“ und „hinter“ aus Sicht des Verbrauchers sieht.
Ist nicht falsch, aber gewöhnungsbedürftig.
Damit wird also klar: wenn Sie eine Installation in Ihrem
Imbisswagen haben, die genauso wie eine Hausinstallation
aufgebaut ist, dann muss, wenn der FI wirken soll, am
Einspeisepunkt eine gute Erdung geschaffen werden und erst
dort die Auftrennung zwischen Nullleiter und grün-gelbem
Schutzleiter erfolgen (so wie es z.B. bei einem Bauanschluss
gemacht wird - der übrigens auch immer über einen eingebauten
FI-Schalter verfügen muss).
Viele Häuser haben gar keinen Erder. Da verlässt man sich auf den „mitgelieferten“ Erder des Netzes. Der Speisepunkt muss lediglich im TT System eine gute Erdung haben, im TN ergibt sich durch die Aufteilung von PEN in PE und N zwangsläufig ein sehr guter Schleifenwiderstand.
Sie könnten also Ihren Imbisswagen genauso wie einen
Bauanachluss betreiben, wo Sie vom Netz her nur die drei
Phasen und den Nulleiter geliefert bekommen. Der Erdanschluss
ist dann eben Voraussetzung, dass der FI wirklich
funktionieren kann.
Nein, das kann er nicht. Er hat einen STECKER. Der wird in eine bauseits installierte Dose eingesteckt. Soll er da jetzt den PE abklemmen???
Wenn Sie aber an ein System anschließen,
Nix „anschließen“, einstecken!
wo auch bereits der Schutzleiter (egal ob einphasig oder
dreiphasig) schon mitgeliefert wird, dann arbeitet Ihr
Anschluss nur auf den FI-Schalter der benutzten Anschluss
systems - egal ob Bauanschluss oder 3-phasen-Steckdose des
Hauses.
Warum?
Selbstverständlich bleiben FI des Wagens und der Festinstallation beide in Funktion.
„Und das ist auch gut so.“
OK, es gibt keine Selektivität mehr. Shit happens.
Aber besser, es fliegen zwei FI beim Fehler, als keiner (weil der im Haus gar nicht existiert oder einen zu hohen Nennfehlerstrom hat?).
Da leider oft bei Bauanschlusskasten nur ein
schlechter Erdpunkt (Lanze wird nur mangelhaft in die Erde
gerammt, oder liegt nur darauf rum) geschaffen wird, wäre es
gerade hier wichtig, dass Sie ersatzweise selbst einen guten
Erdpunkt am Imbisswagen schaffen, womit Ihr System dann sicher
arbeiten könnte! Alles klar?
Warum „ersatzweise“?
Bierwagen haben z.B. einen Kreuzerder dabei, der paralell zum PE des Speisepunktes betrieben wird. Ist doch voll OK, „zuviel erden“ geht nicht!
Zum Thema „Alles klar?“:
Du hast hier munter deine Argumentation zwischen TT und TN gewechselt.
Das darf den Laien nicht interessieren.
Er steckt im Haus ein, sein Schutz muss funktionieren, auch wenn im Haus kein FI ist.
Bedingt muss er sich dabei darauf verlassen, dass die Steckdose im Haus einen Schutzleiter hat.
Einzig der Hinweis, einen eigenen Kreuzerder als „Notnagel“ zu benutzen, halte ich für eine interessante und bisher nicht genannte Empfehlung, der ich mich anschließen möchte.