Hat Elektro-Meister recht? Eine Frage, viele versch. Antworten! Fi nötig oder nicht?

Hallo.
Ich weiß nicht, wem ich glauben soll.
Meinem Elektriker, meinem anderen Elektriker oder hier im Forum?

Meine Frage:
Ich habe einen Imbisswagen mit einer Elektroanlage.
Diese ist wie folgt aufgebaut.

Außenanschluss 32A Starkstrom 5polig.
Innen Sicherungskasten mit Fi Schalter 25A, 0,03A
8 separate Einzelsicherungen (Schalter)

Der Wagen wird entweder mit 16A oder 32A Starkstrom aus einem Baustromkasten bezogen!

Problem:
Der eine Meister sagt „der Fi Schalter ist ein reiner Ein/Ausschalter. Die Fi Funktion ist nicht funktionsfähig“ Der Fi vom Baukasten wird in Anspruch genommen. Grund: Weil Wagen 5pol. Starkstromanschluss hat!

Der andere Meister sagt "schmarrn. Der Fi Schalter im Wagen funktioniert. Ein Baustromkasten hat ja meinst gar keinen Fi Schalter… Also installation im Wagen alles ok. Fi funktioniert…

So wurde der Wagen getestet!!!
Dieser wurde per Schlinge an eine 230V Hausanlage bespeist. Also nicht mit Starkstrom (weil keiner grad da war).

Die Fi Funktion hat bei diesem Testaufbau (mit 230V über die Hausanlage) nicht funktioniert!!! Er springt nur bei Kurzschluss im Wagen raus!

Fazit:Wem kann ich nun glauben?
Meister 1 (fi im Wagen geht nicht!) oder Meister 2 (Fi geht, wenn Wagen am Baustromkasten mit Starkstrom hängt)???

Danke
alfons

Moin, moin,

wenn der FI in der Unterverteilung im Wagen korrekt angeklemmt ist, sollte er auch funktionieren.

Wenn im „Versorgungsschrank“ bereits ein FI vorgeschaltet ist (wie es die Vorschrift verlangt), können im Fehlerfall BEIDE auslösen (sofern keine Selektivität vorhanden ist).

Bei einem Kurzschluss (PH0) darf der FI nicht auslösen.

mfg  tugu

Hi, was natürlich auffällt ist,: dass ein 25 A Fi womöglich mit 32 A abgesichert ist.
Der sollte wenn dem so ist, gegen einen 40A Fi getauscht werden.
OL

Nach meiner  Meinung funktioniert   die  Fehlstrom-Aufgabe nicht. Also Meister 1 hat recht!

Hallo alfons,

  1. OL hat schon auf den zu kleinen FI hingewiesen (25 statt z.B. 40A)
  2. Haben beide Elektriker den FI selber gesehen? Wenn er richtig verdrahtet ist, funktioniert er in allen Konstellationen (16A einphasig, 32A dreiphasig)
  3. Wenn der FI nicht funktioniert hat, dann lass ihn
  • Austauschen
  • richtig Anschließen
  • oder Dir von Meister 2 erklären, warum das nicht gehen sollte.

Gruß
achim

Sorry, aber kannst Du das bitte mal physikalisch erläutern? In beiden FI’s fließt ein Fehlerstrom.

Danke vorab tugu

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Hallo

Ich weiß nicht, wem ich glauben soll.
Meinem Elektriker, meinem anderen Elektriker oder hier im
Forum?

Ist manchmal schwierig. Normen sind aber auch wie ein Dschungel, es ist schwer, sich darin einigermaßen zurechtzufinden. Dann gibt es eben zusätzlich Meinungen. Meinungen, die sich manchmal möglicherweise nicht mit Normen decken, weil man die gar nicht kennt oder nicht nachvollziehen kann.

Der Wagen wird entweder mit 16A oder 32A Starkstrom aus einem
Baustromkasten bezogen!

Problem:
Der eine Meister sagt „der Fi Schalter ist ein reiner
Ein/Ausschalter. Die Fi Funktion ist nicht funktionsfähig“ Der
Fi vom Baukasten wird in Anspruch genommen. Grund: Weil Wagen
5pol. Starkstromanschluss hat!

Bei einem Fehler würden beide FI-Schalter auslösen. Trotzdem ist der FI an sich funktionsfähig.

Zusätzlich zur FI-Funktion kann ein FI-Schalter als Hauptschalter verwendet werden. Ist auch nicht verkehrt.

Der andere Meister sagt "schmarrn. Der Fi Schalter im Wagen
funktioniert.

Tut er auch. Wenn er grad nicht defekt ist.

Ein Baustromkasten hat ja meinst gar keinen Fi
Schalter…

Hä? Jede Steckdose bis 32A, auch in Baustromkästen, muß mit FI 30mA geschützt sein!

Also installation im Wagen alles ok.

Dieser wurde per Schlinge an eine 230V Hausanlage bespeist.
Also nicht mit Starkstrom (weil keiner grad da war).

Die Fi Funktion hat bei diesem Testaufbau (mit 230V über die
Hausanlage) nicht funktioniert!!! Er springt nur bei
Kurzschluss im Wagen raus!

Wie wurde das getestet? Mit Meßgerät oder Prüftaste? Bei Prüftaste muß der FI auslösen. Mit Meßgerät kann es schon sein, daß der FI im Haus, wenn vorhanden, schneller ist und auslöst, der FI im Wagen aber nicht. Das heißt aber doch nicht, daß er gar nicht funktioniert. Wenn die Prüftaste nicht anspricht, werden vermutlich nicht alle drei Phasen bei der Testeinspeisung gebrückt gewesen sein.

Fazit:Wem kann ich nun glauben?

Jedem ein bisschen.

Meister 1 (fi im Wagen geht nicht!)

Nein.

oder Meister 2 (Fi geht,
wenn Wagen am Baustromkasten mit Starkstrom hängt)???

Nein.

FI geht immer.

Deine Fragestellung widerspricht sich auch teilweise. Hier fragst du, geht oder geht nicht, in der Überschrift jedoch steht „FI nötig oder nicht?“

Je nach Fragestellung kommen da dann auch noch verschiedene Antworten.

Hans

Hallo Hans,

Ein Baustromkasten hat ja meinst gar keinen Fi
Schalter…

Hä? Jede Steckdose bis 32A, auch in Baustromkästen, muß mit FI
30mA geschützt sein!

Nicht vergessen, das Ding ist mobil!

Hier in CH sind 600mA FI bei Bauverteilern vorgeschrieben!
Darf auch 30mA für die Steckdose sein.

Und es gibt auch noch anderes Ausland.

Aber ich bin auch der Meinung, dass der FI richtig funktionieren sollte, wenn alles OK ist!

Aber ich habe im Ernstfall lieber Probleme mit der Selektivität, als gar keinen FI !

MfG Peter(TOO)

Hallo alfons,

Außenanschluss 32A Starkstrom 5polig.
Innen Sicherungskasten mit Fi Schalter 25A, 0,03A
8 separate Einzelsicherungen (Schalter)

Der Wagen wird entweder mit 16A oder 32A Starkstrom aus einem
Baustromkasten bezogen!

Problem:
Der eine Meister sagt „der Fi Schalter ist ein reiner
Ein/Ausschalter. Die Fi Funktion ist nicht funktionsfähig“ Der
Fi vom Baukasten wird in Anspruch genommen. Grund: Weil Wagen
5pol. Starkstromanschluss hat!

Quatsch.
Wie schon geschrieben wurde, weiss man nicht welcher, bzw. ob beide FIs auslösen.

Der andere Meister sagt "schmarrn. Der Fi Schalter im Wagen
funktioniert. Ein Baustromkasten hat ja meinst gar keinen Fi
Schalter… Also installation im Wagen alles ok. Fi
funktioniert…

Die Bude ist mobil!
Da weiss man nie ob wirklich alles nach deutscher Norm vorhanden ist, also ob im Baustromverteiler ein FI vorhanden ist.
Die Bude kann ja auch mal bei einem Fest auf einem Bauernhof stehen.
Oder halt auch im Ausland.

So wurde der Wagen getestet!!!
Dieser wurde per Schlinge an eine 230V Hausanlage bespeist.
Also nicht mit Starkstrom (weil keiner grad da war).

Das spielt fü den FI eigentlich keine Rolle.

Die Fi Funktion hat bei diesem Testaufbau (mit 230V über die
Hausanlage) nicht funktioniert!!! Er springt nur bei
Kurzschluss im Wagen raus!

Da scheint sich noch ein Fehler zu sverstecken!
Der FI sollte bei einem Kurzschluss NICHT ausösen.

Dies sieht sehr nach eine Isolationsfehler zwischen N und PE aus.

Fazit:Wem kann ich nun glauben?
Meister 1 (fi im Wagen geht nicht!) oder Meister 2 (Fi geht,
wenn Wagen am Baustromkasten mit Starkstrom hängt)???

Eigentlich keinem von beiden :frowning:
Grundsätzlich liegt Meister 2 näher bei der Wahrheit, aber er hätte herausfinden sollen, wieso der FI bei Kurzschluss auslöst.

MfG Peter(TOO)

Außenanschluss 32A Starkstrom 5polig.
Innen Sicherungskasten mit Fi Schalter 25A, 0,03A
8 separate Einzelsicherungen (Schalter)

Ein 25A FI darf nur mit 25A belastet werden.Austauschen gegen einen 40A FI.
Diesen offensichtlichen Mangel hat keiner der beiden bemerkt?
Dann zusätzlich die Meister austauschen…

Der Wagen wird entweder mit 16A oder 32A Starkstrom aus einem
Baustromkasten bezogen!

Bei Baustromvesorgungen sind seit einigen Jahren (bestimmt mehr als 10) alle Stromkreise für Steckdosen bis 32A über einen FI mit 30mA zu sichern. Es besteht Nachrüstpflicht.
Trotzdem ergibt ein zusätzlicher FI Sinn - man weiß ja nie, wie die Dose nun tatsächlich gesichert ist. Habe selber noch vor Kurzem Baustrom-Steckdosen mit 0,5A FI gesehen.

Problem:
Der eine Meister sagt „der Fi Schalter ist ein reiner
Ein/Ausschalter. Die Fi Funktion ist nicht funktionsfähig“ Der
Fi vom Baukasten wird in Anspruch genommen. Grund: Weil Wagen
5pol. Starkstromanschluss hat!

Ist unsinnig.

Der andere Meister sagt "schmarrn. Der Fi Schalter im Wagen
funktioniert. Ein Baustromkasten hat ja meinst gar keinen Fi
Schalter… Also installation im Wagen alles ok. Fi
funktioniert…

Ist unsinnig, der regelkonforme Baustrom HAT natürlich einen FI.

Bei zwei FI hintereinander kann der eine oder der andere oder halt beide auslösen - doppelte Sicherheit!

So wurde der Wagen getestet!!!
Dieser wurde per Schlinge an eine 230V Hausanlage bespeist.
Also nicht mit Starkstrom (weil keiner grad da war).

Tja, wenn dann nur eine Phase bestromt wurde, dann kann es sein, dass die Pürftaste nicht funktioniert. Damit die funktioniert, muss eine bestimmte Phase am FI Spannung haben.

Die Fi Funktion hat bei diesem Testaufbau (mit 230V über die
Hausanlage) nicht funktioniert!!! Er springt nur bei
Kurzschluss im Wagen raus!

Kurzschluss???

Also ich denke mal, dass der Kollege erst die Pürftaste drückte. Mangels Spannung an der richtigen Phase klappte das nicht. Dann hat er ein Prüfgerät an eine der funktionsfähigen Steckdosen gehalten und der FI löste dann doch aus. Das ist normal und korrekt so.

Fazit:Wem kann ich nun glauben?
Meister 1 (fi im Wagen geht nicht!) oder Meister 2 (Fi geht,
wenn Wagen am Baustromkasten mit Starkstrom hängt)???

Entweder du hast zwei unrühmliche Vertreter der Gattung „Elektromeister“ getroffen - oder das einfach nur missverstanden.

Hallo Peter

Nicht vergessen, das Ding ist mobil!

Ja klar. Die meisten Fahrzeuge und Anhänger sind das :smile:

Hier in CH sind 600mA FI bei Bauverteilern vorgeschrieben!
Darf auch 30mA für die Steckdose sein.

Und es gibt auch noch anderes Ausland.

600mA-Typen kenn ich gar nicht. Die Anfrage ließ nicht darauf schließen, daß es sich um ein anderes Land als Deutschland handelt. Da dieses Forum mit .de endet, nehme ich daher erstmal immer an, daß es sich um D handeln muß. Außer bei dir, da weiß ich, daß du Schweizer bist.

Für Baustromverteiler gilt in Deutschland tatsächlich, daß nur Steckdosen größer 32A, also praktisch welche mit 63A, nicht mit 30mA - FI-Schaltern gesichert sein müssen. Ich nehme seit vielen Jahren keinen Baustromanschluß mehr in Betrieb, bei dem die FI’s nicht passen. Für solche Uraltkisten habe ich immer FI’s dabei, die werden dann zwangsweise ausgetauscht, wenn der Kunde den Kasten angeschlossen haben will.

Nicht nur für Steckdosen in Baustromverteilern, auch in der Installation eines Gebäudes ist für seit 2007 installierte Steckdosen bis 20A Pflicht, mit FI-Schalter 30mA zu sichern. Hier müßte eine 32A-Steckdose also keinen 30mA-FI haben.

Das heißt natürlich nicht, daß in einer mobilen Anlage im einen Fall kein FI sein soll oder darf.

Aber ich bin auch der Meinung, dass der FI richtig
funktionieren sollte, wenn alles OK ist!

Aber ich habe im Ernstfall lieber Probleme mit der
Selektivität, als gar keinen FI !

Aber selbstverständlich! Selektivität ist hier fast gar nicht möglich, wenn man Vorschriften einhalten will. Wenn die Steckdose mit 30mA gesichert ist, weil sie aktuellen Vorschriften entspricht, UND im Fahrzeug auch ein 30mA Schalter sein muß, dann ist Selektivität nun mal nicht möglich.

Zeitliche Selektivität ließe sich mit einem verzögerten FI am Speisepunkt einrichten. Darum wird es in der Anfrage aber gar nicht gehen.

Es ist ja nicht mal klar, ob es darum geht, ob ein FI im Fahrzeug NÖTIG ist, oder ob er FUNKTIONIERT.

Beide Fragen könnten aber im Hinblick auf VDE0100-717 mit JA beantwortet werden.

Hans

Hallo Peter

Die Bude kann ja auch mal bei einem Fest auf einem Bauernhof
stehen.

Da müßte eigentlich auch längst 30mA sein… müßte!

Oder halt auch im Ausland.

Die Fi Funktion hat bei diesem Testaufbau (mit 230V über die
Hausanlage) nicht funktioniert!!! Er springt nur bei
Kurzschluss im Wagen raus!

Da scheint sich noch ein Fehler zu sverstecken!
Der FI sollte bei einem Kurzschluss NICHT ausösen.

Oder es ist ein Mißverständnis. Kurzschluß - Erdschluß - Körperschluß. Wer kennt schon die Unterschiede und wendet die Begriffe richtig an. Soll ich meinen Kunden was von Körperschluß erzählen? Ob der Schluß nun zu N oder PE besteht…

Dies sieht sehr nach eine Isolationsfehler zwischen N und PE
aus.

oder Körperschluß :smile:

Den hatte ich wirklich mal in so einem Hänger. „Dein Scheiß FI hält nicht“. Isolationswert 0 MOhm. Verteiler im Wagen aufgeschraubt - Brücke zwischen N und PE! Wie hat denn das bei den vorigen Veranstaltungen funktioniert? Kein FI am Speisepunkt oder was? Was da gemurkst wird. Jaja, MEIN Scheiß-FI.

Grundsätzlich liegt Meister 2 näher bei der Wahrheit, aber er
hätte herausfinden sollen, wieso der FI bei Kurzschluss
auslöst.

Oder bei Test mit ansteigendem Prüfstrom war der FI im Haus eben schneller und der im Wagen hat deshalb nicht ausgelöst. Oder er hat mit Draht gegen Erde gebrückt und das dann einen Kurzschluß genannt. Muß man eben anders prüfen.

Hans

Hier in CH sind 600mA FI bei Bauverteilern vorgeschrieben!
Darf auch 30mA für die Steckdose sein…

Für Baustromverteiler gilt in Deutschland tatsächlich, daß nur Steckdosen größer 32A, also praktisch welche mit 63A, nicht mit 30mA - FI-Schaltern gesichert sein müssen. Ich nehme seit vielen Jahren keinen Baustromanschluß mehr in Betrieb, bei dem die FI’s nicht passen. Für solche Uraltkisten habe ich immer FI’s dabei, die werden dann zwangsweise ausgetauscht, wenn der Kunde den Kasten angeschlossen haben will.

Neuere (deutsche) Baustromverteiler kenne ich nur mit 30-mA-FI-Schalter für Steckdosen bis 32 A und separat 300-mA-FI-Schalter für 63-A-Steckdosen. (30-mA-FI-Schalter für einen Bemessungsstrom von mindestens 63 A habe ich auch noch nirgends gesehen.)

Die 300-mA-FI-Schalter haben aber nichts mit Berührungsschutz zu tun, sie sollen Brandgefahren reduzieren.

Bernhard

Hallo

Neuere (deutsche) Baustromverteiler kenne ich nur mit
30-mA-FI-Schalter für Steckdosen bis 32 A und separat
300-mA-FI-Schalter für 63-A-Steckdosen.

Ich auch. Sogar welche mit allstromsensitiven FI-Schaltern, wenn sie für einen Kran mit Frequenzumrichter vorgesehen sind.

(30-mA-FI-Schalter für
einen Bemessungsstrom von mindestens 63 A habe ich auch noch
nirgends gesehen.)

Doch doch, FI-Schalter gibts durchaus auch für 63A, 80A, 125A.

Die 300-mA-FI-Schalter haben aber nichts mit Berührungsschutz
zu tun, sie sollen Brandgefahren reduzieren.

Oder im TT-System die Schutzmaßnahme sicherstellen. Oder - wie bei Speisepunkten für Volksfeste o.ä. die Sicherheit erhöhen. Oder im TN-System die Schutzmaßnahme sicherstellen, wenn der Schleifenwiderstand zu hoch ist.

Hans

O.T.: Bauernhof und 30mA
Hallo Hans,

Die Bude kann ja auch mal bei einem Fest auf einem Bauernhof
stehen.

Da müßte eigentlich auch längst 30mA sein… müßte!

auch wenn sich jeder an die Vorschrift hält:

  • Betrieb vor Jahren eingestellt
  • Hof-Verteiler mit 30mA, aber nicht die Hausverteilung (mit „schon immer“ vorhandenem Kraftanschluss und weiterhin Bestandschutz)

Gruß
achim

Hallo

auch wenn sich jeder an die Vorschrift hält:

  • Betrieb vor Jahren eingestellt
  • Hof-Verteiler mit 30mA, aber nicht die Hausverteilung (mit
    „schon immer“ vorhandenem Kraftanschluss und weiterhin
    Bestandschutz)

Bestandschutz aber nur im Sinne der VDE. Die Berufsgenossenschaft hätte längst Umrüstung gefordert. Da aber der Betrieb eingestellt ist, fällt diese Forderung wohl weg. Fällt wohl auch nicht mehr unter die Landwirtschaft-VDE 0100-705.

Außerdem: Der Betreiber ist verantwortlich, nicht der Prüfer der BG, der den Fehler übersehen hat. Es hätte also auch die Steckdose am Haus, die für den Betrieb verwendet wird, nachgerüstet werden müssen. Ein nicht entdeckter Fehler heißt nicht, daß keiner da ist.

Im Sinne der Sicherheit wäre es nicht verboten, das auch jetzt noch zu tun, auch wenn die 0100-705 und die VSG1.4 nicht mehr zutreffen und kein BG-Prüfer mehr kommt.

Hans

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Der Einsatz eines FI-Schalters im Wagen ist auf jeden Fall nötig, allerdings müsste es vermutlich ein 4-poliger FI-Schalter mit mit einer Belastbarkeit von 40A und einem Auslösestrom von 0,03A sein. Die Summe der Auslöseströme der Sicherungen je Phase darf nie größer sein als die Belastbarkeit des FI-Schalters. ( Bei 8 Sicherungsautomaten könnten eine Phase vermutlich mit 30A oder mehr belastet werden.
Eine zuverlässige Prüfung des FI-Schalters im Wagen ist nur bei einer Einspeisung von einem 5-poligen Stromkreis ohne FI-Schalter bzw. mit einem FI-Schalter mit einem Auslösestrom größer 0,03A möglich.
Bei einer Reihenschaltung von FI-Schaltern mit gleichem Auslösestrom löst meist  nur der schnellere aus, daher ist ein Test des FI-Schalters im Wagen über dessen Prüftaste nur bedingt möglich.
Löst bei einem Test des FI-Schalters im Wagen der FI-Schalter im Baustromverteiler aus so kann der Wagen an diesem Abgang des Baustromverteilers auch gefahrlos betrieben werden. Der FI-Schalter im Wagen würde dann bei Ausfall des FI-Schalters im Baustromverteiler ansprechen.
FI-Schutzschalter in Baustromverteilern sind entsprechend DIN VDE täglich zu prüfen.
Das bedeutet das der FI-Schalter im Wagen ebenso täglich mit der Prüftaste zu testen ist.
nach Betätigung der Prüftaste muss der FI-Schalter im Wagen und, oder nur der im Baustromverteiler vorhandene FI-Schalter auslösen andernfalls ist die ELektroanlage von einem Fachmann prüfen zu lassen.
Bitte die  vorgeschriebene regelmäßige Prüfung der Elektroanlage des Wagens nicht vergessen! Bei dieser wird auch der FI-Schalter geprüft und die vorgeschriebenen Auslösezeiten und Ströme gemessen und und solche Dinge wie die mögliche Überlastung des FI-Schalters sollten auffallen

Kennst Du auch nur eine einzige (größere) Baustelle, auf der täglich die FI-Schutzschalter geprüft werden??

Theorie und Praxis tugu

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Löst bei einem Test des FI-Schalters im Wagen der FI-Schalter im Baustromverteiler aus so kann der Wagen an diesem Abgang des Baustromverteilers auch gefahrlos betrieben werden. Der FI-Schalter im Wagen würde dann bei Ausfall des FI-Schalters im Baustromverteiler ansprechen.
… nach Betätigung der Prüftaste muss der FI-Schalter im Wagen und, oder nur der im Baustromverteiler vorhandene FI-Schalter auslösen andernfalls ist die ELektroanlage von einem Fachmann prüfen zu lassen.

Bei Betätigung der Prüftaste schaltet nur dieser FI-Schalter ab, evtl. vor- oder nachgeschaltete nicht.

Bernhard

Also die Antwort ist: In aller Regel wird der Meister 1 recht haben, aber ganz so einfach ist es nicht:
Ein Fehl-Strom-Schalter (FI - wobei I für Strom steht) funktioniert nämlich so, dass eben genau der fehlende Strom im geschlossenen Kreis gemessen wird, der ev. über einen Masseschluß abfließen kann - also wenn ein Gerät oder Kabel einen Isolationsdefekt hat. Dazu ist es aber notwendig, dass am Ort des Strom-Hauptanschlusses ein guter Erdungspunkt geschaffen wird, an dem alle Schutzleiter  gesammelt und möglichst niederohmig angeschlossen werden. An diesem Punkt wird auch der FI-Schutzschalter angeklemmt. Die jeweilige Phase wird mit einem Nullleiter (mit dem Potential Null gegen die Erdung als Stromrückleiter, i.d.Regel der blaue Draht) zusammen zu den jeweiligen Entnahmepunkten eines Stromkreises geführt. Der Nullleiter wird am FI angeschlossen und hinter dem FI wird geerdet. Der Nulleiteiter hat also immer dasselbe Potetnial wie der Schutzleiter, nämlich Erdpotential, ist mit diesem aber eben erst hinter dem FI-Schalter verbunden, weil dieser ja einen ev. falsch fließenden Strom messen können muß.
Damit wird also klar: wenn Sie eine Installation in Ihrem Imbisswagen haben, die genauso wie eine Hausinstallation aufgebaut ist, dann muss, wenn der FI wirken soll, am Einspeisepunkt eine gute Erdung geschaffen werden und erst dort die Auftrennung zwischen Nullleiter und grün-gelbem Schutzleiter erfolgen (so wie es z.B. bei einem Bauanschluss gemacht wird - der übrigens auch immer über einen eingebauten FI-Schalter verfügen muss).
Sie könnten also Ihren Imbisswagen genauso wie einen Bauanachluss betreiben, wo Sie vom Netz her nur die drei Phasen und den Nulleiter geliefert bekommen. Der Erdanschluss ist dann eben Voraussetzung, dass der FI wirklich funktionieren kann. Wenn Sie aber an ein System anschließen, wo auch bereits der Schutzleiter (egal ob einphasig oder dreiphasig) schon mitgeliefert wird, dann arbeitet Ihr Anschluss nur auf den FI-Schalter der benutzten Anschluss systems - egal ob Bauanschluss oder 3-phasen-Steckdose des Hauses. Da leider oft bei Bauanschlusskasten nur ein schlechter Erdpunkt (Lanze wird nur mangelhaft in die Erde gerammt, oder liegt nur darauf rum) geschaffen wird, wäre es gerade hier wichtig, dass Sie ersatzweise selbst einen guten Erdpunkt am Imbisswagen schaffen, womit Ihr System dann sicher arbeiten könnte! Alles klar?
Viele Grüße
Gerhard