Liebe Petra,
Boschs Bilder waren große Metaphern. Weniger Gemälde, die man 1:1 verstehen sollte, mehr Allegorien auf das Leben, das Leben danach und alles, was dazugehört. Die Menschen zu Boschs Zeiten haben seine Gemälde als ganze Bilderbücher wahrgenommen. Und sie haben damals seine Symbolsprache verstanden. Etwas, das heute nur noch denen gelingt, die sich mit der Kunst in jener Zeit auseinandergesetzt haben.
Bosch mag nicht unumstritten gewesen sein. Immerhin steckten seine Bilder voller gesellschaftlicher Kritik. Dennoch stand er bei Würdenträgern hoch im Kurs. Philipp der Schöne hat einen Altar bei ihm in Auftrag gegeben. Isabella von Spanien hatte auch Werke von ihm gekauft. Und wir dürfen nicht vergessen, dass die Menschen in der guten alten Zeit ein bisschen krasser unterwegs waren als wir heute. Schau dir nur mal die Grimmschen Märchen an, die heute in keinem Kinderbuch mehr stehen. Grimmmig, fürwahr.
Vielleicht reicht dir das fürs Erste. Schönen Abend, die Sara