Hat Jesus auch verflucht?

Guten Tag, Theologen

Hier eine Frage zu Segen und Fluch in der Antike.

„Der Glaube an die Wirkkraft des Wortes war in der Antike viel größer
als beim modernen Menschen. Wörter waren nicht nur abstrakte
Begriffe, um Gedanken mitzuteilen, sondern auch „Waffen“, die Gut und
Böse bewirken konnten.“
http://faculty.biu.ac.il/~barilm/segen.html

In der Antike war es üblich, dass die Priester jemanden segneten oder
verfluchten. Die jüdischen Rabbiner taten dies offenbar auch.

„Eine sehr deutliche Auswirkung des Prinzips „Fluch und Segen“ finden
wir im Buche Esther. Haman wurde vom König zum höchsten Beamten
erhoben. Alle beugten ihre Knie vor ihm, nur der Jude Mordechai
weigerte sich, seine Knie vor einem Menschen zu beugen (Esther
3,1-6). Der erzürnte Haman tat zwei Dinge: er versuchte darauf
hinzuwirken, daß das ganze jüdische Volk umgebracht würde und er ließ
einen Pfahl aufstellen, an dem Mordechai gehängt werden sollte
(5,13f.). Was geschah jedoch? Haman wurde genau an dem Pfahl erhängt,
den er für Mordechai aufstellte (7,9). Die Juden wurden gerettet und
brachten ihre Feinde um.“
http://www.segne-israel.de/artikel/segenfluch.htm

Weshalb ist von Jesus ‚nur‘ das Segnen (Selig sind …) überliefert?
Wurde das Verfluchen durch Paulus eliminiert?

Mit Gruss & Dank

Rolf

Weshalb ist von Jesus ‚nur‘ das Segnen (Selig sind …)
überliefert?
Wurde das Verfluchen durch Paulus eliminiert?

Tach Rolf,

Du hast es offenbar mit dem Pfählen!
Aber das nur am Rande - und eine Antwort auf Deine andere Pfählungsfrage zu gegebener Zeit, wenn ich davon mehr habe.

Paulus hat ganz gewiß keinen Einfluß auf die Abfassung der Evangelien gehabt; den kann er schon deshalb nicht gehabt haben, weil er bei der Abfassung des ältesten Evangeliums, des Mk, schon tot war.

Im übrigen ist von Jesus eben nicht nur das „Selig seid ihr…“ überliefert, sondern auch das „Wehe euch…“

Lies dazu nur mal Matthäus 23.

Andere Stellen wirst Du dann mit Hilfe der Verweise selber finden.

Gruß - Rolf

Guten Tag Rolf

Jesus hatb zumindest einmal verflucht und zwar einen Feigenbaum. Müsste nachschauen, wo die Stelle genau ist

Mit ‚Wehe euch‘ könnte ein Fluch beginnen

Guten Tag, Rolf

Du hast es offenbar mit dem Pfählen!

‚Pfählen‘ ist etwas anderes, nicht ‚Hängen‘ oder ‚Kreuzigen‘.

Paulus hat ganz gewiß keinen Einfluß auf die Abfassung der
Evangelien gehabt; den kann er schon deshalb nicht gehabt
haben, weil er bei der Abfassung des ältesten Evangeliums, des
Mk, schon tot war.

Aber er hat die christliche Theologie aufgegleist.

Im übrigen ist von Jesus eben nicht nur das „Selig seid
ihr…“ überliefert, sondern auch das „Wehe euch…“

Danke für diesen Hinweis. Mit ‚Wehe euch‘ könnte tatsächlich ein
Fluch beginnen.

Herzlichen Dank und freundliche Grüsse

Rolfus

Nie wieder soll jemand von dir eine Frucht essen!

Hallo, Beat

Danke für den Tip. Hier die Stelle:

"Am nächsten Morgen, als sie Betanien verließen, hatte Jesus
Hunger.Schon von weitem sah er einen Feigenbaum mit vielen Blättern.
Er ging hin,um sich ein paar Feigen zu pflücken. Aber er fand nichts
als Blätter, denn zur dieser Jahreszeit gab es noch keine Feigen. Da
hörten die Jünger, wie Jesus zu dem Baum sagte: „Nie wieder soll
jemand von dir eine Frucht essen!“
(Markus 11, Vers 12)

Freundlich grüsst

Rolf

Hallo Rolf

Treffer… smile

Freundlich grüsst
beat

BS"D

In der Antike war es üblich, dass die Priester jemanden
segneten oder verfluchten. Die jüdischen Rabbiner taten
dies offenbar auch.

Fluchen ist nach der Tojre verboten und segnen hat hier einen anderen Stellenwert.

"Eine sehr deutliche Auswirkung des Prinzips „Fluch und Segen“
finden wir im Buche Esther.

Interessante Interpretation welche die Geschichte selber aber nicht angibt. Ausserdem ist diese nicht gerade sehr jüdisch.

Weshalb ist von Jesus ‚nur‘ das Segnen (Selig sind …)
überliefert? Wurde das Verfluchen durch Paulus eliminiert?

Das Verfluchen ist schon nach der Tojre verboten (s.o.) und wurde darum von den Juden Jesus und Paulus so übernommen, wie sie es gelernt haben.

Gruss,
Eli

Das Verfluchen von Gott ist verboten

Guten Tag, Elimelech

Mit ‚Fluchen verboten‘ meint doch die Thora, das Verfluchen von Gott
sei verboten? Hast du die Stelle, wo das steht?

Freundlich grüsst

Rolf

Hallo!

Weshalb ist von Jesus ‚nur‘ das Segnen (Selig sind …)

überliefert?
Wurde das Verfluchen durch Paulus eliminiert?

Weshalb sollte Jesus den Verfluchen? Ein Fluch ist ja etwas Böses. Und so weit ich weiß wird Jesus ja als barmherzig beschrieben und gilt auch heute noch bei uns Christen als barmherzig (siehe Schwester Faustine - Barmherziger Jesus).

Barmherzigkeit heißt im eigentlichen Sinn ja über das begangene Unrecht, die Schuld oder die Sünde hinwegsehen und einen neuen Anfang machen.

Wenn Jesus wirklich verfluchen würde, dann wäre er ja der Menschheit gleichgestellt. Und Jesus ist ja der Sohn Gottes. Hier sehe ich einen gewissen Widerspruch. Im Übrigen was die Person Paulus angeht, so war dieser ja ein Christenverfolger und Hasser und hieß vorher Saulus.

Gruss

Petra H.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

Ein Fluch ist ja etwas Böses.

Um mal in deinem Weltbild zu bleiben: wenn jemand den Teufel verflucht, ist das dann etwas Böses?

Und etwas off-topic: siehst du, wie schön klein mein Beitrag ist?
Das kommt daher, dass ich nicht jeden Mist mit quote.

Viele Grüße
WoDi

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DANK

Ich danke allen. Von mir aus können wir die Diskussion hier schliessen.

Freundlich grüsst

Rolf

Guten Tag, Theologen

Hier eine Frage zu Segen und Fluch in der Antike.

„Der Glaube an die Wirkkraft des Wortes war in der Antike viel
größer
als beim modernen Menschen. Wörter waren nicht nur abstrakte
Begriffe, um Gedanken mitzuteilen, sondern auch „Waffen“, die
Gut und
Böse bewirken konnten.“
http://faculty.biu.ac.il/~barilm/segen.html

In der Antike war es üblich, dass die Priester jemanden
segneten oder
verfluchten. Die jüdischen Rabbiner taten dies offenbar auch.

"Eine sehr deutliche Auswirkung des Prinzips „Fluch und Segen“
finden
wir im Buche Esther. :Mit Gruss & Dank

Rolf

hallo Rolf

bin kein Theologe, aber ich habe eine Stelle im NT gefunden, wo Jesus
einen Feigenbaum verflucht hatte, weil er keine Frucht getragen hat,
Er hat es den Jüngern erklärt und meinte das Haus Israel, weil es die Stunde nicht erkannte. Ein Vergleich gibt es bei Jessaia zu einem Weingarten oder Weinstock, der nur saure Wein gegeben hat.

heil daweil
Peter