Hat Leben ohne Glauben überhaupt Sinn?

Hallo,

die, für die die Welt da ist…sind das die „Faulen“ oder die intelligenten?
Die, die für die Welt da ist sind die aktiven oder? Die, die einen Sinn erkennen und dadurch leben WOLLEN.

Gruß
Michael

Es gibt nach Günther Anders im Grunde zwei „Arten“
von Menschen auf dem Planeten. Die, für die die
Welt da ist - und die, die für die Welt da sind.

Es hat sich schon immer als äußerst vorteilhaft
erwiesen, daß die eine Gruppe die Andere regel-
mäßig dabei bestärkt, „einen Sinn“ zu finden oder
„irgendwas generisch sinnvolles“ zu tun oder zu
bedeuten.

Der Gläubige kennt das Leben des Ungläubigen nicht.

Mit welchem Recht magst Du das zu beurteilen?

Da ich schon immer geglaubt habe, kann ich mir eine Gedankenwelt ohne Glauben nicht vorstellen. Umgekehrt habe ich Leute kennengelernt die noch nie geglaubt haben und ihnen der Glaube an einen oder mehrere Götter, an Engel, ein Leben nach dem Tod, Reinkarnation usw. komplett fremd ist.
Darauf basiert also meine Behauptung.

Gruss

Wo steht in meinem posting was von christlicher Natur?

Hallo Michael,

die, für die die Welt da ist…sind das die „Faulen“ oder die
intelligenten?

Weder noch. Sie nehmen das Gegebene, richten sich ein, nutzen die Möglichkeiten, nehmen Rücksicht, und genießen dies alles.

Die, die für die Welt da ist sind die aktiven oder?

Die vermeintlich Aktiven. Möchten verbessern, ändern, sind unzufrieden.

Die, die einen Sinn erkennen und dadurch leben WOLLEN.

M.E. genau anders herum.

Gruß
Der Franke

Hallo Franke,

die, die meinen einen Sinn zu erfüllen, die meinte ich.

Gruß
Michael

Von Geburt an ist keiner gläubig.
Erst durch Impfung wird ein Mensch gläubig oder nicht. Deshalb ist Deine Behauptung kühn, daß ein Ungläubiger einen Gläubigen nicht begreifen kann. Es gibt auch viele, die waren mal gläubig und wurden ungläubig, das Ganze gibt es auch aus der anderen Richtung. Also kann es Dir passieren, das Du einen ehemals gläubigen als Nichtgläubigen vor Dir hast, er aber in beiden Welten Erfahrungen gesammelt hat.

Gruß
Michael

Von Geburt an ist keiner gläubig.

Wo habe ich das Gegenteil behauptet?

Hier zum Beispiel:

Da ich schon immer geglaubt habe, kann ich mir eine Gedankenwelt ohne Glauben nicht vorstellen.

Von Geburt an ist keiner gläubig.

Wo habe ich das Gegenteil behauptet?

Manches muss man einfach glauben…

ein Leben ohne Glauben hat keinen Sinn, meiner Meinung nach.

Da wäre erst einmal der Begriff „Glauben“ zu spezifizieren.
Allein durch die Fähigkeit des Menschen zu denken, werden Dinge „geglaubt“: es gibt diejenigen, die an Gott glauben, diejenigen, die an Freiheit und Demokratie glauben, solche, die an die Unverrückbarkeit der Naturgesetze glauben… viele glauben auch einfach, dass der Nachbar kein Massenmörder ist, oder dass die GEZ keine Spionageeinheit ist ^^

Naja, und manche glauben das Gegenteil…

… aber ich habe noch niemand erlebt, der wirklich gar nichts glaubt!

Ohne Glauben wäre das Leben begrenzt auf 70 oder 80 Jahre hier.

Das ist der spezielle „Glaube an das Leben nach dem Tod“.
Natürlich geht es auch ohne. Hier wäre die Frage, was man von sich selbst erwartet: Will man aus seinen X Jahren auf Erden das Beste machen, oder hofft man darauf, dass es hinterher „alles besser“ wird?

Wenn ein Mensch nur lebt, um zu arbeiten und sich in Szene zu setzen, dann sehe ich wenig Sinn darin, wenn es nach 80 Jahren zu Ende ist.

Hier müßte ich noch eine Definitionsfrage stellen: was heißt bei Dir eigentlich „Sinn“ und wer bewertet das - und wie?

Dies ist eigentlich der gesamte Knackpunkt Deines Postings: je nach dem, wie Du „Sinn“ definierst, wenn dies eine Definition über der leeren Menge ist, dann ist es natürlich logisch, dass die Definition auf nichts zutrifft!

Alles wird zu Staub und durch neue Theorien widerlegt.

Ware es nicht deutlich schlimmer, wenn es unveränderlich bliebe, d.h. was einmal war bleibt ewiglich? Dann hätten wir irgendwann Bewegungslosigkeit. Welchen Sinn hätte denn Stasis?

Ist nicht schon allein die Verlangsamung des „Alleswirdzustaub Prozesses“ eine Möglichkeit der Sinndefinition?

Welchen Sinn hat es also, sich den Kopf über Neues zu zerbrechen, wenn es zu Staub wird?

Ketzerische Gegenfrage: Welchen Sinn hätte es, nicht über Neues nachzudenken und Dinge nicht zu verändern?

Gruß,
Michael

Das hast du dir da hinein interpretiert. Kein Mensch ist von Geburt an gläubig, das wird ihm/ihr anerzogen. Nichts anderes ist mit meinem Geist geschehen.

Das hast du dir da hinein interpretiert. Kein Mensch ist von
Geburt an gläubig, das wird ihm/ihr anerzogen. Nichts anderes
ist mit meinem Geist geschehen.

Hallo Paula, Du bist ein streitbarer Geist und das gefällt mir an Dir.
Allerdings machst Du es Dir mit Deiner Meinung immer sehr leicht.

Heutige Gehirnforschung hat sich auf den Weg der neuropsychologischen Spurensuche gemacht und bereits dafür gesorgt, dass man vieles von dem, was bislang als unumstritten galt, neu überdenken muss.
Die Unterscheidung zwischen actus und actualitas nach Thomas von Aquin eröffnet einen Weg, wie man Subjektivität als Wirklichkeitsbezogenheit anerkennen und den Naturalismus als unvollständig zurückweisen kann, ohne „die Seele“ dualistisch für etwas empirisch nachweisbar Wirkliches halten zu müssen.
Zu Recht bestreiten Naturalisten die Existenz der Seele als Wirkliches unter Wirklichem (actus) sowie auch andere empirisch nicht nachweisbarer Phänomene wie beispielsweise „Gott“. Aber diese Sicht ist blind für actualitas (das Wirklichsein) unter deren Anspruch der Naturalismus wie jedes Denken notwendig steht. Gott ist nicht Wirkliches unter, über oder hinter anderem Wirklichen (actus), sondern die Wirklichkeit alles Wirklichen (actualitas); „Seele“ bezeichnet Offenheit für diese Wirklichkeit, für Gott.
Die „Gnade“ zur Wirklichkeit befreit zu sein, ersetzt in der Konzeption des Thomas von Aquin nicht die Natur, sondern setzt diese voraus (gratia supponit naturam). Der Kirchenlehrer hätte wohl keine Schwierigkeiten damit, die hirnphysiologischen Voraussetzungen oder gar eine vollständige neuronale Implementierung der Geistestätigkeit anzuerkennen. (Christian Hoppe)
Für eine erste Einführung in Sachen Hirnforschung empfehle ich das Reclam-Heft DAS GEHIRN von Michael O`Shea.

falsches Brett?
‚‚Glauben‘‘ ist ‚Aufgabe‘ der Religion.
‚‚Sinn‘‘ hingegen ist schon eher Philosophie.
aber wir sind ja nicht so … wir können es auch gerne zu einem Brei (in welches Brett auch immer) mischen.

Hallo,

hi

ein Leben ohne Glauben hat keinen Sinn,

Was?

meiner Meinung nach.
Ohne Glauben wäre das Leben begrenzt auf 70 oder 80 Jahre
hier.

versteh’ nicht ganz. Wie was? Wieso?

Einige leiden, einige sind gesund.

Na und?

Dennoch ist das Leben
anstrengend.

pfh! … na und? für Dich vielleicht.

Wenn ein Mensch nur lebt, um zu arbeiten und sich
in Szene zu setzen,

Jah! … wenn. (was, wenn nicht?)

dann sehe ich wenig Sinn darin,

soso … siehst Du? hm … naja.

wenn es
nach 80 Jahren zu Ende ist.

oder nach hundertzwanzig, wie manche in Sibirien?

Alles wird zu Staub

ja. genau. … irgendwann will die Erde ihr ‚Material‘ zurückhaben.

und durch neue
Theorien widerlegt.

Erde wird nicht ‚widerlegt‘.

Welchen Sinn hat es also, sich den Kopf
über Neues zu zerbrechen, wenn es zu Staub wird?

Das will ich Dir gerne erklären:
Wir Menschen müssen irgendwann sterben, weil wir Organismen sind.
Aber tatenlos darauf zu warten bis es soweit ist, ist nun wirklich keine schöne Aussicht.
Überleg ‚mal: wie lang‘ ist eine Woche, ein Tag, eine Minute, usw. es geht ‚ewig‘ so weiter (bis Du stirbst). Aber wieviele ‚Ewigkeiten‘ liegen da dazwischen?
Das ist soviel Zeit in der Du etwas tun kannst …
Aber Es ist an Dir, etwas zu tun und 'was draus zu machen.
weiß doch jeder.

Gruß
Michael

Hallo,

ein Leben ohne Glauben hat keinen Sinn, meiner Meinung nach.

Gruß
Michael

Hallo Michael,
Ich bin attheist, glaube also nicht. Wenn mich jemand fragen würde ob das Leben einen Sinn hat würde ich Sagen:
Klaro, Der Sinn des Lebens ist im Moment den wahren Sinn des Leben zu entdecken. Außerdem fände ich ein Leben im Himmel/Paradies/nirwana/etc. schrecklich. Wenn du dir z.B. wünschen würdest einfach tot zu sein (irgendwann ist ja mal schluss) könntest du nicht weg. Ich lebe natürlich auch für die Menschen die nach uns kommen, die sollen´s ja auch schön haben.