Hat sie mich belogen?

das tut man nicht, wenn man jemanden
wirklich liebt und noch Hoffnungen hat.

aha - und warum gilt das offenbar nur für Dich?

was meinst Du? wieso sollte das nur für mich gelten?

Was soll ich denn über mein Verhalten schreiben? Ich habe
versucht die Beziehung irgendwie zu halten und gemeinsame
Aktionen gestartet, um sie irgendwie aus dem Alltag
rauszubekommen. Ich habe versucht immer wieder nachzufragen,
aber sie wusste es immer nicht, war sich aber sicher, dass sie
mich liebt und dass sie unserer Beziehung noch eine Chance
geben wolle.

naja, Du hättest Dich z.B. nicht damit zufrieden geben
brauchen. Oder Du hättest sie absolut in Ruhe lassen und Dich
zurückziehen können (nach dem Motto: ok, werde Du Dir klar,
was los ist - ich werde in der Zeit weder drängeln noch
nachfragen, aber ich werde dabei auch nicht weiter daneben
stehen… lass uns einen Zeitraum vereinbaren, in dem wir uns
nicht sehen/hören).

Genau das haben wir gemacht…Wir haben eine Pause vereinbart und sie hat gesagt, dass sie allein sein möchte und sich über ihre Gefühle klar werden möchte. Später habe ich rausgefunden, dass sie sich in der Zeit mit dem anderen getroffen hat, was sehr unschön ist, wenn man das über drei Ecken zugetratscht bekommt.

Im Nachhinein sagt sie, dass sie versucht habe die Gefühle für
den anderen zu erforschen um sie so loszuwerden. Das klingt
für mich mehr als dämlich…

warum? Vielleicht ist ER ihre große Liebe. Warum sollte sie
das nicht herausfinden wollen? Oder glaubst Du, wenn sie die
Ansätze von Gefühlen für einen anderen „einfach“ unter den
Tisch gekehrt hätte, dass sie/Eure Beziehung das nicht
verändert hätte? U.U. wäre Eure Beziehung dann daran
zerbrochen…

Vielleicht ist er das, vielleicht war ich das auch, vielleicht war es auch ihr Freund vor mir. Aber es gibt nicht den perfekten Menschen…sollte man wirklich immer gleich weiterziehen, wenn sich einem gerade die Gelegenheit auf etwas bietet, was vielleicht besser ist…dann wird man nie lange bei jemandem bleiben. Sobald die erste Krise kommt, wars das dann…und genau so kommt es mir auch vor…

Schlecht für Dich, aber sie hat offenbar herausgefunden, dass
sie tiefere Gefühle für den anderen hat. Wobei aus meiner
Sicht das noch nicht raus ist. Das wird sich in 2-3 Jahren
zeigen.

So lang sind manche Menschenleben nicht und man möchte vielleicht auch mal etwas Vertrauen in jemanden haben können.

es ist doch klar, dass sich solche
Gefühle eher verstärken.

wie kommst Du darauf? Warum ist das klar?

steht doch gleich im Anschluss…natürlich kann es auch sein, dass sich jemand als Niete erweist, aber sollte man wirklich jede Chance ausprobieren? Dann kann man feste Beziehungen doch knicken.

Da ist schließlich etwas neues
unbekanntes, was man gerne erforschen möchte.

Warum? Sprichst Du aus eigener Erfahrung? Oder woher weißt Du
das so genau? Also ich für meinen Teil habe viel häufiger in
meinem Leben nach einer recht kurzen Kennenlern-Phase die neue
„Beziehung“ wieder beendet, weil für mich unüberwindbare
Hindernisse auftauchten als sie vertieft. Letzteres ist mir
nicht so oft passiert im Leben.

Aber wenn man so
denkt, ist man wohl kaum Beziheungsfähig, denke ich…

wenn man WIE denkt, so wie Du?

Nein, wenn man immer nach dem potenziell Besten strebt ohne darauf zu achten, was man eigentlich zerstört, wenn man dem nachgeht. Und Du schreibst es ja selbst, dass man nach ein paar Jahren vielleicht einssieht, dass es nicht der richtige war.

Genau… wenn Du über einen Kamm scherst und etwas offenbar
sowieso als gescheitert verurteilt und keinen Sinn in
Hinterfragungen siehst, dann könntest Du beziehungsunfähig
sein.

Keine Ahnung, wie Du darauf kommst, dass das bei mir so sein könnte. Was mache ich denn hier anderes als Hinterfragen?

Das Leben ist nicht schwarz-weiß. Es ist bunt! Und man muss
auch öfters mal Gedanken zulassen und akzeptieren, die einem
nicht so gut gefallen.

Stimmt!

Achso: und ja! man kann zwischen zwei Menschen hin und
hergerissen sein emotional. Sogar nach/während einer langen
Beziehung.

Ich hoffe, dass ich nie in diese Situation geraten werde…ich kann das emotional vielleicht einfach nicht nachvollziehen, weil ich so eine Situation noch nie am eigenen Leib erfahren habe.

Grüße
Aquilegia A.

Grüße

Es kümmert mich in sofern, als dass ich nun ein großes Problem
habe Menschen zu vertrauen und zwar nicht nur auf einer
Beziehungsebene, sondern allegmein.

Was soll das denn jetzt sein? Auf welcher Basis hast Du NUN
ein großes Problem mit Vertrauen im Allgemeinen?

Ich habe ein Problem mit der Beurteilung, ob andere Personen vertrauenswürdig sind. Ich habe sie halt als sehr vertrauenswürdig eingestuft, aber mich extrem geirrt. Wer sagt mir, dass das nicht auch für andere Menschen gilt?

Mich dünkt, Du hattest auch vorher damit ein Problem.

Stimmt, aber ich hatte es überwunden. Und zwar indem ich erstmal einer Person getraut habe. Vielleicht ist Ehrlichkeit auch zuviel verlangt. Ich weiß es nicht.

Ich war mir so sicher,
dass so etwas nicht passieren würde, dass sie mir soetwas
nicht antun würde und dennoch ist es passiert.

Worüber warst Du Dir sicher? WAS hat sie Dir ANGETAN?

Ich war mir sicher, dass sie mich nicht belügen und betrügen würde.

Sie ist weder Dein Eigentum, noch kann man Gefühle steuern.
Auch Du nicht. Du solltest mal in Dich gehen, was eine
(Liebes)Beziehung für Dich ist… ein Endbahnhof?

Niemand ist das Eigentum von irgendwem, wie kommst Du darauf, dass ich das so sehen könnte? Eine Liebesbeziehung ist für mich auch kein Endbahnhof. Leben ist immer eine ständige Fortentwicklung und in einer Liebesbeziehung versucht man es halt gemeinsam…

In einer Beziehung kann sich vieles wandeln. Auch Gefühle. Und
ich empfinde es als ein riesiges Glück, wenn man Zeit mit
einem geliebten Partner verbringen kann - aber ich habe da
keinen ANSPRUCH drauf, den ich irgendwem gegenüber geltend
machen könnte (haben Sie die AGB gelesen?). Aber alles zu
verdammen, wenn u.U. dieser Partner einen verlässt (ja, man
darf trauern, man darf sicher auch wütend sein), Dein
grundsätzliches Lebensvertrauen deswegen in den Boden zu
stampfen, empfinde ich als völlig unpassend.

Das ist kein Willensakt. Das ist eine Frage der Gefühle. Das Vertrauen, das ich ins Leben hatte, hat sie einfach mal mitgenommen. Und es wäre so einfach für sie gewesen, die Beziehung etwas würdevoller für mich zu beenden.

Hast Du vielleicht ein grudsätzliches Problem und projizierst
Dein gesamtes Sein auf einen Partner? Hey, sie hat sich
verliebt. Nu, das hätte Dir ebenso passieren können -
irgendwann mal. Und wenn nicht, auch schön, aber auch DU
kannst das nicht bis an Dein Lebensende voraussagen!

Vielleicht, aber seitdem wir zusammen gekommen waren, habe ich mich für andere Frauen überhaupt nicht mehr interessiert. Zumindest nicht auf dieser Ebene. Und merkt man es nicht vielleicht doch, wenn die Gefühle wieder frei für andere werden? Sollte man das dann dem/r PartnerIn nicht mitteilen?

Sie hat die Konsequenz gezogen. Und hat offenbar sogar längere
Zeit darüber nachgedacht, was der richtige Weg für sie ist.
Das ist durchaus nicht leicht und hat sie u.U. auch gequält.

Es hat sie auf jeden Fall gequält, aber vielleicht hätte sie mich ja auch an ihren Gedanken teilhaben lassen können.

Was hättest Du eigentlich gesagt, wenn sie Dich sofort nach
dem Seitensprung verlassen hätte. Mit dem Grund, sie hat
jemanden anderen kennen gelernt.

Tät mich jetzt auch mal interessieren…

Um ganz ehrlich zu sein, vermag ich das gar nicht so leicht zu beantworten. Ist auch sehr hypothetisch und für mich nur schwer vorstellbar, aber ich versuchs mal.
Ich glaube es wäre einfacher für mich gewesen als ein halbes Jahr auf ihre „Entscheidung“ zu warten und noch die ganzen Lügen aufgetischt zu bekommen, obwohl es in dem Moment wahrscheinlich noch schmerzhafter gewesen wäre. Außerdem wäre es leichter gewesen, weil ich dann mit Sicherheit hätte sagen können, dass ihr das ganze nicht so viel bedeutet hat. Die ganze Zeit ihr „ich liebe Dich - treffe mich aber mit dem anderen“ war schon sehr zermürbend.
Wahrscheinlich hätte ich nachdem sie es mir gesagt hätte, sofort darauf gedrängt auseinander zuziehen, wie sie ja in dem Fall auch. Wahrscheinlich wäre ich viel wütender gewesen…so war ich die ganze Zeit eher traurig und verletzt. Ich hätte mir eine neue Wohnung gesucht alles was mich an sie erinnert wahrscheinlich sogar zerstört und versucht so schnell wie möglich auf andere Gedanken zu kommen.
Ungefähr so stelle ich mir das vor…

Im Übrigen hat sie mir bis heute keinen „Grund“ genannt.

Gruß
Aquilegia A.

Grüße

Beliebte Methode etwas Distanz rein zu bringen und dir die Zeit dich abzuregen und ihr eine sichere Distanz, sollteste dich doch uffrejen.
Hak’se ab, mit Leuten die von einer Kiste in die nächste flüchten ist eh nichts anzufangen.

Hallo,

ich hab das jetzt nicht ins allerkleinste Detail gelesen. Aber ich denke, ich kann dir den Rat geben „Vertrauen“ nicht mit „Wissen“ gleichzusetzen. Die Chance, etwas sicher zu wissen ist jedenfalls wesentlich höher, als einem Menschen sicher vertrauen zu können. Wenn du dich mit dem Gedanken anfreundest, bist du denke ich für die Zukunft ein bisschen gewappneter. Es ist schier unmöglich, einen Menschen so einschätzen zu lernen, dass du mit Sicherheit sagen kannst, er würde dich nicht enttäuschen. Sowas kann man sich als Gegenüber sogar wahnsinnig fest vornehmen und wenn dann das Gefühlschaos mal wieder um die Ecke kommt, steht man selbst blöd da. Meistens hat man auch keinen An-Aus-Knopf, der auf „Aus“ steht für die Gefühle gegenüber anderen Menschen, sobald man fest vergeben ist.
Du hast Recht, sie hätte mit dir reden sollen, sobald sie gemerkt hat, dass ihre Gefühle für einen anderen Mann ein Level erreichen, bei dem sie sich ernsthaft fragt, was aus der aktuellen Beziehung wird. Ich kann allerdings auch gut nachvollziehen, dass einem ein solcher Schritt unglaublich schwer fällt, da er die Tür, die man selbst noch gar nicht zugeschlagen hat, möglicherweise schon schließt. Und natürlich kann man auch für den Partner, den man verlässt, mitleiden, weil man selbst so ein Aas ist. Alles schon erlebt.
Will sagen, was in ihr vorgegangen ist, kann und wird mMn sehr vielschichtig gewesen sein und deshalb zu komplex um einfach zu sagen „Sie hat dich bewusst belogen.“. Wenn sie es bisher geschafft hatte, dein Vertrauen zu erlangen, was ja recht schwer zu sein scheint, dann fällt es mir schwer zu glauben, dass sie einfach kaltblütig und rücksichtslos lügt.

Versuch also für die Zukunft vielleicht, nicht nur in schwarz und weiß zu trennen, was Vertrauen angeht. Vertrau jeder Person in dem Maße, wie es sich ergibt. Es bringt nichts, von vornherein alle Vertrauensschotten dicht zu machen, weil derjenige dich ja irgendwann mal enttäuschen könnte. Dafür sind wir Menschen, dass wir nicht für alle Eventualitäten, von denen wir noch keine Kenntnis haben unser Handeln vorhersagen können.

Gruß
Yvette

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Ich habe ein Problem mit der Beurteilung, ob andere Personen
vertrauenswürdig sind. Ich habe sie halt als sehr
vertrauenswürdig eingestuft, aber mich extrem geirrt. Wer sagt
mir, dass das nicht auch für andere Menschen gilt?

ICh verstehe Dich nicht - sorry. Also ich verstehe schon die Worte, die Du schreibst. Die sind für mich aber gleichbedeutend mit:
Sie hat Gefühle für jemanden anderen entwickelt -> sie hat Zeit gebraucht, um sich ihrer Gefühle klar zu werden -> sie hat sich mit jemanden anderen getroffen -> letztlich hat sie sich gegen Dich entschieden = sie hat Dich BELOGEN!

Ähm - wo ist da die Lüge?

Ja - in der Tat, vermutlich wäre es für Dich besser gewesen, dass sie die Beziehung kurz und schmerzlos beendet - aber was Du daraus machst, kann man ja weiter unten lesen. Dann hätte ihr die Beziehung zu Dir sowieso nix bedeutet.

Wie kommst Du zu Deinen Resultaten? Findest Du nicht, dass Du es Dir sehr einfach machst?

Gut - ich kenne weder sie noch Dich. Vielleicht ist sie die absolut blöde Ziege und Du der größte Volldepp… keine Ahnung. Aber aus Deinen Erzählungen sehe ich eher, dass sie sich durchaus Mühe gegeben hat, herauszufinden, was das Richtige ist.

Du hingegen versuchst simple Pauschalgleichungen aufzusetzen und mimst den Hintergangenen. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. In einem anderen Post schreibst Du auch, dass es Dir eh so vorkommt, dass da schon länger was im Argen war (so verstehe ich Dich zumindest).

Keiner kann hier beurteilen, ob sie beim Nächstbesten, der vielleicht das teurere Auto oder das größere Haus vorzuweisen hat (das sind nur palakative Synonyme…) sofort den Partner wechselt. Darum ging es auch nicht. Das sind Dinge, die Du hier irgendwie noch beimengst…

Stimmt, aber ich hatte es überwunden. Und zwar indem ich
erstmal einer Person getraut habe. Vielleicht ist Ehrlichkeit
auch zuviel verlangt. Ich weiß es nicht.

WELCHE Ehrlichkeit denn? Ich sehe keine Lüge.

Worüber warst Du Dir sicher? WAS hat sie Dir ANGETAN?

Ich war mir sicher, dass sie mich nicht belügen und betrügen
würde.

och nö… ich frag jetzt nicht noch mal.

Niemand ist das Eigentum von irgendwem, wie kommst Du darauf,
dass ich das so sehen könnte? Eine Liebesbeziehung ist für
mich auch kein Endbahnhof. Leben ist immer eine ständige
Fortentwicklung und in einer Liebesbeziehung versucht man es
halt gemeinsam…

ja - und wenn es in einer Beziehung eine gegenläufige Entwicklung gibt, was ist das dann? Das KANN die Trennung bedeuten, MUSS aber nicht. Manchmal kann man das gemeinsam lösen, manchmal aber auch nicht.

Das ist kein Willensakt. Das ist eine Frage der Gefühle. Das
Vertrauen, das ich ins Leben hatte, hat sie einfach mal
mitgenommen. Und es wäre so einfach für sie gewesen, die
Beziehung etwas würdevoller für mich zu beenden.

Das ist ein Stück weit Dein Problem, was Du Dir wegnehmen lässt. Es ist einfach, zu sagen, SIE hat es Dir genommen. Was hätte sie würdevoller tun sollen? Auswandern? 6000 km weiter weg? Selbst dann hätten Dir doch irgendwelche Tratschtanten das berichtet, was Du nicht wissen willst…

Vielleicht, aber seitdem wir zusammen gekommen waren, habe ich
mich für andere Frauen überhaupt nicht mehr interessiert.

Das ist Deine Sache.

Zumindest nicht auf dieser Ebene. Und merkt man es nicht
vielleicht doch, wenn die Gefühle wieder frei für andere
werden? Sollte man das dann dem/r PartnerIn nicht mitteilen?

noch mal: Sie hat es doch gemerkt… oder hab ich was völlig falsch verstanden? Und sie HAT Dir doch mitgeteilt, dass sie sich ihrer Gefühle nicht sicher ist, oder? Dann frage ich Dich auch noch mal: was wäre denn die angemessene Frist gewesen?

Es hat sie auf jeden Fall gequält, aber vielleicht hätte sie
mich ja auch an ihren Gedanken teilhaben lassen können.

Was hätte Deine Teilhabe denn - früher - genützt? Hättest Du ihr bei der Entscheidungsfindung helfen wollen?

Versteh mich nicht falsch: jeder kann sein Liebesleben leben wie er möchte, auch Du. Was ich nicht verstehe ist: wo hat sie Dich angelogen? Wo hat sie Regeln gebrochen? Was hätte besser laufen sollen? Mach doch bitte dazu auch mal vorschläge, wie Du Dir das vorgestellt hättest.

Eine Trennung ist nie schön.

Akzeptiere sie und gib Dich nicht auf.

Grüße
A.A.

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Wenn du mich fragst, sind die, die immer auf’s Neue vertrauen,
insgesamt glücklicher als die mit dem ewigen Misstrauen.

Da hast du wahr gesprochen, edler Silberrücken!

Am Ende frisst uns alle die Katze.

Kamikazekatze? Oh.

Gruß, Nemo.

Hugh!

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Auch Hallo

Nach sechs Jahren Beziehung von denen wir fünf in einer
gemeinsamen Wohnung gelebt haben, hat sie mir eines Tages
gestanden, dass sie mich betrogen hat.

Das das einschlägt wie der Blitz wenn man in einer Beziehung Liebe und Freiheit konventionell definiert hat, ist klar. Das tut weh.

Danach hat sie noch
eine Weile so getan,

Warum stellst du eigentlich die Frage… mit dem Satz zeigst du doch dass dein Urteil schon gefallen ist.

als ob sie sich entscheiden müsste und

Auch hier veruteilst du das Verhalten bereits als Lüge…

hat dann irgendwann vorgeschlagen auseinander zuziehen.

Da kehren wir wieder auf die Faktenebene zurück im Erzählstil

Weil
das die einzige Möglichkeit für sie sei, sich über ihre
Gefühle klar zu werden.

Na ja… das ist Trennung auf raten… aber wahrschienlich wusste sie es eben auch nicht besser.

Eigentlich war mir damals schon klar,
dass es das dann wohl war.

Aber Konsequenz hast du keine draus gezogen

Aber sie hat behaarlich daran
festgehalten, dass sie sich nicht sicher sei; auch nachdem ich
herausgefunden habe, dass sie sich mit dem anderen getroffen
hat, ohne es mir zu sagen.

Ich glaubs ihr… Sicherheit ist so eine Sache wenn man eine alte tiefe Beziehung über Bord werfen sollte.

Letztendlich hat sie sich dann auch
für den anderen entschieden.

Traurig für dich… ich weiss.

Ich komme mir verarscht vor, aber

Weil sie sich letztendlich von dir getrennt hat?

auch im Nachhinein besteht sie darauf, dass es für sie nicht
klar gewesen sei.

Glaub ich ihr. Nur machts das für dich kaum besser, oder?

Geht das? Hat da jemand ähnliche Erfahrungen
gemacht? Wie kann man sich nach einer so langen Beziehung so
unsicher sein und wieso sagt man das nicht einmal ein bisschen
früher?

Du glaubst nicht wie einfach es ist sich unsicher zu sein, egal wie lange eine Beziehung dauert.

Aber letztendlich steht für dich ja sowieso fest dass sie dich belogen hat und ein schlechter Mensch und was auch immer böses war.
Wenn du das brauchst, bleib dabei.

Gruss HighQ

Ich habe ein Problem mit der Beurteilung, ob andere Personen
vertrauenswürdig sind. Ich habe sie halt als sehr
vertrauenswürdig eingestuft, aber mich extrem geirrt. Wer sagt
mir, dass das nicht auch für andere Menschen gilt?

ICh verstehe Dich nicht - sorry. Also ich verstehe schon die
Worte, die Du schreibst. Die sind für mich aber
gleichbedeutend mit:
Sie hat Gefühle für jemanden anderen entwickelt -> sie hat
Zeit gebraucht, um sich ihrer Gefühle klar zu werden -> sie
hat sich mit jemanden anderen getroffen -> letztlich hat sie
sich gegen Dich entschieden = sie hat Dich BELOGEN!

Ähm - wo ist da die Lüge?

Naja zu sagen, dass man sich erstmal alleine zurückzieht um sich über seine Gedanken klar zu werden, ist ja okay. Aber wenn es nicht stimmt und sie sich einfach mit dem anderen trifft, ist das schon eine Lüge. Und sie hätte ja auch sagen können, dass sie sich ihrer Gefühle nicht mehr sicher ist, aber sie hat mir noch sehr lange gesagt, dass sie mich lieben würde.

Ja - in der Tat, vermutlich wäre es für Dich besser gewesen,
dass sie die Beziehung kurz und schmerzlos beendet - aber was
Du daraus machst, kann man ja weiter unten lesen. Dann hätte
ihr die Beziehung zu Dir sowieso nix bedeutet.

Wie kommst Du zu Deinen Resultaten? Findest Du nicht, dass Du
es Dir sehr einfach machst?

Nein ich mache es mir überhaupt nicht einfach. Ich wäge ganz viel immer wieder gegeneinander ab. Frage mich wieso und warum sie was getan hat. Aber das bleibt notwendiger weise alles hypothetisch. Ich weiß selbst, dass das wenig bringt, aber so ganz kann man sich den Gedanken einfach nicht erwehren.

Gut - ich kenne weder sie noch Dich. Vielleicht ist sie die
absolut blöde Ziege und Du der größte Volldepp… keine
Ahnung. Aber aus Deinen Erzählungen sehe ich eher, dass sie
sich durchaus Mühe gegeben hat, herauszufinden, was das
Richtige ist.

Ja hat sie, aber hätte sie mir das nicht mitteilen können? Musste sie das alles an mir vorbei machen?

Du hingegen versuchst simple Pauschalgleichungen aufzusetzen
und mimst den Hintergangenen. Das kann ich nicht ganz
nachvollziehen. In einem anderen Post schreibst Du auch, dass
es Dir eh so vorkommt, dass da schon länger was im Argen war
(so verstehe ich Dich zumindest).

Ich versuche überhaupt nicht irgendwelche Pauschalurteile zu treffen…ich versuche es zu verstehen und sie gibt mir einfach keine Möglichkeit dazu…darum muss ich mir selbst irgendwas zusammenbasteln, aber alles fällt immer wieder in sich zusammen. Und mir ist vollkommen klar, dass das keinen Sinn macht, aber die Gedanken drängen sich derart stark auf, dass ich mich ihnen nicht einfach entziehen kann.

Keiner kann hier beurteilen, ob sie beim Nächstbesten, der
vielleicht das teurere Auto oder das größere Haus vorzuweisen
hat (das sind nur palakative Synonyme…) sofort den Partner
wechselt. Darum ging es auch nicht. Das sind Dinge, die Du
hier irgendwie noch beimengst…

Da hast Du mich missverstanden…es geht nicht darum, ob jemand besser ist oder mehr hat…man kann sich schließlich auch in jemanden verlieben der arm ist, nicht so klug, etc…es geht mir eher darum, wie man jemanden nach so einer langen Beziehung aufgeben kann? Nach sechs Jahren Beziehung einfach sagt, dass man es doch mit jemandem anderen ausprobieren möchte. „Kann ja jedem passieren…upps!“ Finde ich nicht besonders lustig.

Stimmt, aber ich hatte es überwunden. Und zwar indem ich
erstmal einer Person getraut habe. Vielleicht ist Ehrlichkeit
auch zuviel verlangt. Ich weiß es nicht.

WELCHE Ehrlichkeit denn? Ich sehe keine Lüge.

Siehe oben! Dazu kommt, dass ich einen Betrug auch als Lüge ansehe. Wie lange muss sie denn schon verschwiegen haben, dass sie nicht mehr so viel für mich entfindet…außerdem sage ich doch jemandem, dass ich sie nicht betrüge, wenn ich ihr sage, dass ich sie liebe…ich habe seitdem ich mich in sie verliebt habe nicht einmal das Interesse mit anderen Frauen zu flirten…

Worüber warst Du Dir sicher? WAS hat sie Dir ANGETAN?

Ich war mir sicher, dass sie mich nicht belügen und betrügen
würde.

och nö… ich frag jetzt nicht noch mal.

Niemand ist das Eigentum von irgendwem, wie kommst Du darauf,
dass ich das so sehen könnte? Eine Liebesbeziehung ist für
mich auch kein Endbahnhof. Leben ist immer eine ständige
Fortentwicklung und in einer Liebesbeziehung versucht man es
halt gemeinsam…

ja - und wenn es in einer Beziehung eine gegenläufige
Entwicklung gibt, was ist das dann? Das KANN die Trennung
bedeuten, MUSS aber nicht. Manchmal kann man das gemeinsam
lösen, manchmal aber auch nicht.

Ja genau man kann es potenziell vielleicht gemeinsam lösen, wenn man davon weiß und nicht im Dunkel gelassen wird.

Das ist kein Willensakt. Das ist eine Frage der Gefühle. Das
Vertrauen, das ich ins Leben hatte, hat sie einfach mal
mitgenommen. Und es wäre so einfach für sie gewesen, die
Beziehung etwas würdevoller für mich zu beenden.

Das ist ein Stück weit Dein Problem, was Du Dir wegnehmen
lässt. Es ist einfach, zu sagen, SIE hat es Dir genommen. Was
hätte sie würdevoller tun sollen? Auswandern? 6000 km weiter
weg? Selbst dann hätten Dir doch irgendwelche Tratschtanten
das berichtet, was Du nicht wissen willst…

Nein sie hätte irgendwann mal sagen können, dass sie mich nicht mehr liebt…sie hätte mich nicht betrügen können…sie hätte unsere Beziehung auflösen können nachdem sie gemerkt hat, dass sie sich wieder für andere Männer interessiert oder mir zumindest mal sagen können, dass es so ist…dann hätte ich vielleicht auch ein bisschen was in der Hand gehabt…

Vielleicht, aber seitdem wir zusammen gekommen waren, habe ich
mich für andere Frauen überhaupt nicht mehr interessiert.

Das ist Deine Sache.

Zumindest nicht auf dieser Ebene. Und merkt man es nicht
vielleicht doch, wenn die Gefühle wieder frei für andere
werden? Sollte man das dann dem/r PartnerIn nicht mitteilen?

noch mal: Sie hat es doch gemerkt… oder hab ich was völlig
falsch verstanden? Und sie HAT Dir doch mitgeteilt, dass sie
sich ihrer Gefühle nicht sicher ist, oder? Dann frage ich Dich
auch noch mal: was wäre denn die angemessene Frist gewesen?

Sie hat es mir mitgeteilt, indem sie mich betrogen hat…das ist auf jeden Fall eine zu kurze Frist…

Es hat sie auf jeden Fall gequält, aber vielleicht hätte sie
mich ja auch an ihren Gedanken teilhaben lassen können.

Was hätte Deine Teilhabe denn - früher - genützt? Hättest Du
ihr bei der Entscheidungsfindung helfen wollen?

Unwahrscheinlich, aber vielleicht bei meiner Entscheidungsfindung.

Versteh mich nicht falsch: jeder kann sein Liebesleben leben
wie er möchte, auch Du. Was ich nicht verstehe ist: wo hat sie
Dich angelogen? Wo hat sie Regeln gebrochen? Was hätte besser
laufen sollen? Mach doch bitte dazu auch mal vorschläge, wie
Du Dir das vorgestellt hättest.

Habe ich eigentlich schon gesagt…aber nochmal:
Sie hätte es mir anders mitteilen können, als dadurch, dass sie mich mit einem anderen Mann betrügt. Vielleicht wäre es auch freundlich gewesen allgemein mehr mit mir zu reden und mich die ganze Zeit im Dunkeln zu lassen.

Eine Trennung ist nie schön.

Akzeptiere sie und gib Dich nicht auf.

Ich akzeptiere die Trennung ja, aber ich habe das Gefühl es besser verstehen zu müssen, um meine eigenen Gefühle wieder frei zu bekommen. So stelle ich mir die ganze Zeit unzählige Fragen…ein Teufelskreis aus dem ich es nur selten schaffe auszubrechen…

Grüße
A.A.

Guten Morgen,

auch wenn ich es mühsam finde, aber ich möchte Dir noch einmal antworten. Du scheinst Dich derart zu verstricken, dass Du entweder jetzt zeitlich alles durcheinander bringst oder im UP etwas nicht ganz richtig dargestellt hast.

Da steht nämlich:

Nach sechs Jahren Beziehung von denen wir fünf in einer gemeinsamen Wohnung gelebt haben, hat sie mir eines Tages gestanden, dass sie mich betrogen hat. Danach hat sie noch eine Weile so getan, als ob sie sich entscheiden müsste und hat dann irgendwann vorgeschlagen auseinander zuziehen.

Sie hat also keineswegs, so wie Du es immer wieder darstellst, Dich von heut auf morgen verlassen, weil sie Dich betrogen hat.

Aber gut, Du musst nun mit der Situation klar kommen und ich kann Dir aus eigener leidvoller Erfahrung nur raten: hör mit dem Gedankenkreiseln auf. Fahr in Urlaub, lies Bücher, triff Dich mit Freunden, mach Sport, wandere aus, von mir aus nimm Neurexan oder Rescuetropfen :wink:. Wie Du selbst merkst, es führt zu nix. So oder so wirst Du Dir selbst keine Antworten auf Deine Selbstzweifel geben können.

Und ja, noch einmal: Das KANN jedem passieren, dass man sich - auch nach 6 Jahren - in jemanden anderen verliebt. Und zu allererst wichtig ist es, dass Du DIR vertraust und stabiler wirst (wie ich schon mal äußerte, nehme ich an, dass das nicht erst seit der Trennung von ihr Dein Problem ist, aber das musst Du schon selbst wissen).

Lerne Dich zu lieben und mit Dir glücklich zu sein, dann bist Du einen Schritt weiter.

Gruß
Aquilegia A.

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Hi,

ich versuch das mal aus Frauensicht zu schildern. Denn Frauenhirne funktionieren nunmal anders als Männerhirne :smile:

Also, sie ist mit Dir zusammen, und „eigentlich“ ist alles in Ordnung. Ihr kennt Euch, jeder hat seine Macken (unterstelle ich zumindest mal *g*). Und wenn Deine Vika stimmt, seid Ihr so Ende 20 - da überlegt frau sich dann schonmal, wie’s mit der Familienplanung so laufen könnte. Und dann ist da eben der Partner, mit dem sie 6 Jahre zusammen ist. Und eigentlich stört ja vielleicht ne Kleinigkeit (die obligatorische Zahnpastatube oder was ähnlich unwichtiges), obwohl „eigentlich“ und objektiv betrachtet ja alles in Ordnung ist. Der Parter ist ja lieb und nett und alles und wer trennt sich schon wegen ner Zahnpastatube? Und der ganze Bekanntenkreis beneidet Euch, weil Ihr so ein „glückliches Paar“ seid.

Und dann kommt dieser andere Kerl. Sicher hat sie nicht gesucht, denn - wie gesagt - „eigentlich“ ist sie ja glücklich. Aber auf einmal isser da. Der Reiz des neuen, Schmetterlinge im Bauch - und die Zahnpastatube macht er auch zu. Zuverlässig. Dass er vielleicht andere Macken hat ist in dem Moment irrelevant, Zahnpastaspritzer aufm Spiegel kann sie sicher leichter akzeptieren als eine offene Zahnpastatube. Ganz sicher, ist doch kein Vergleich. Ausserdem sind ja da die Schmetterlinge. Der Reiz des Neuen.

Andererseits ist da der vertraute Partner, man ist ein eingespieltes Team, kennt die Familie, kann sich auch mal gehen lassen. Die Sicherheit. Die Familienplanung. Andererseits isses irgendwie auch Routine - und da ist ja der „Neue“ bei dem nix Routine ist. Aber das wird doch Routine? Hmm, also doch beim „alten“ Partner bleiben? Trotz der Zahnpastatube? Andererseits sind Zahnpastaspritzer aufm Spiegel auch nicht das, was man „bis das der Tod uns scheidet“ wegputzen will. Dann doch lieber angetrocknete Zahnpasta?

Und überhaupt - wie sieht’s bei dem Neuen aus mit Familienplanung? Passen die besser zu ihren Wünschen? Oder nicht? Kann sie das überhaupt jetzt schon wissen? Sagt der nicht jetzt in der Euphorie was, was er vielleicht in ein paar Jahren, wenn das konkret wird ganz anders sieht?

Das alles nur ganz beispielhaft - sowas kann ne Frau durchaus bis zum Exzess durchspielen. Das heisst, sie will Dich damit nicht (bewusst) hinhalten, sondern das geht wirklich in ihrem Kopf derart drunter und drüber. Dass vielleicht ein bisserl das „hinhalten“ ne Rolle spielt - so nach dem Motto „jetzt halte ich mir den treuen Partner mal warm und wenn’s mit dem Neuen dann doch nicht klappt, ist ja der Weg zurück vielleicht doch noch offen“. Auch das meint sie vermutlich nicht böse, will Dich nicht quälen oder so.

Ob Du das alles - zusammen mit der Tatsache, dass sie Dich wohl belogen und betrogen hat - akzeptieren kannst, ist ganz alleine Deine Entscheidung. Von aussen sagt sich schnell „schiess sie auf den Mond und such Dir eine, die Dich verdient hat“, aber wenn das Herz halt sagt „ich will aber die und keine andere“ hilft das ja alles nix.

Und warum sie das nicht früher gesagt hat? Ich hab aus Deinem Posting nicht rausgelesen wie lange das mit ihrem Neuen schon geht, aber ich zumindest täte in so ner Situation hoffen, dass das mit dem Neuen „vorbei geht“. Also wenn ich feststelle, dass der in Wirklichkeit zwar ne schöne Fassade ist, aber nicht das dahinter ist, was ich wollen würde. Und dann braucht sie ja den bisherigen Partner gar nicht erst gross beunruhigen. Denn - ich erwähnte es - „eigentlich“ ist sie ja glücklich und das mit dem Neuen geht bestimmt vorbei bevor ihre Grenze was „betrügen“ ist, überschritten ist.

Naja, und bis sie dann gemerkt hat, dass das mit dem Neuen eben nicht so eben mal vorbei geht, war halt schon reichlich Zeit vergangen.

Das mal so als Anregung für Dich, wie es im Kopf Deiner Freundin vielleicht (

ich versuch das mal aus Frauensicht zu schildern. Denn
Frauenhirne funktionieren nunmal anders als Männerhirne :smile:

Ja. Mechanisch. :smile:

Das hat mit Frau/Mann weniger was zu tun. Kann Männern genauso gehen.

Obwohl wir uns niemals wegen einer offenen Zahnpastatube echauffieren würden.

To.i

1 Like

Was? Eine offene Zahnpastatube? Sakrileg!

Obwohl wir uns niemals wegen einer offenen Zahnpastatube
echauffieren würden.

Mein Mann konnte sich über solche Kleinigkeiten hervorragend echauffieren. :smile:

Wochenendgrüße

Kathleen

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Lügen?
Lieber Sentenced,

ich unterscheide zwischen bewusster und unbewusster „Lüge“, zwischen Lügen und Verschweigen; auch zum Schutze der Beteiligten.

Manchmal liegt es auch an demjenigen, der die Wahrheit schlicht nicht hören und akzeptieren möchte; besonders, wenn es um den Verlust des Partners geht.

Ich erzähle Dir jetzt meine Geschichte, die allerdings doch etwas anders geartet ist - aber ich denke, Du verstehst, was ich damit ausdrücken möchte. Dein „Feind“ ist ein neuer Mann - meiner der Krebs.

Bei meinem Mann wurde am 11. März 2011 Nierenkrebs diagnostiziert. Er wollte immer, dass ich bei allen Arztgesprächen dabei war - er hat mir vertraut; wir haben offen über alles gesprochen. Ich habe in den ganzen Wochen (drei OPs innerhalb eines Monats) stets versucht, ihm all die Hoffnung und Stärke zu geben, die ich nur konnte. Ich habe den Aussagen der Ärzte vertraut - und zu wenig auf meinen Mann gehört, der meinte, dass er sich zu schwach fühlte für eine Reha…ich wollte seine „Wahrheit“ nicht hören!

Ich dachte, das wird doch wieder alles. Er muss nur wieder essen und die Reha macht ihn fit. Schließlich sagte man uns im Krankenhaus, dass er derzeit tumorfrei sei.

Mein Mann war weg - in der Reha, wurde aber direkt ins nächste Kreiskrankenhaus gebracht (Gastritis). Ich habe ihm Mut gemacht, er solle durchhalten, müsse nur anfangen zu essen und sich zu bewegen.

Auf einmal wurden unsere Telefonate sehr, sehr kurz, es sei ihm zu anstrengend zu reden. Er fühlte mehr als ich - sagte es mir aber nicht. Hat er mich belogen? Nein, er wollte mich schützen.

Auf einmal hieß es von den Ärzten: „Ihr Mann ist nicht Reha-/transportfähig - wir haben Hirnmetastasen festgestellt!“

Als mein Mann dann endlich zu mir kommen konnte, war sein Hirn schon durch Ödeme benebelt, aber er wusste, was passieren wird.

Er meinte zu mir: „Kathleen, LÜG mich nicht an!“ Ich habe ihn nie belogen! Hat er mich „belogen“, als er mir nicht sagte, wie schlecht es ihm wirklich geht, was er instinktiv vermutet hat, für was es aber von ärztlicher Seite vorher keinen Anlass gab???

Hätte er früher (so wie Du es Dir erhofft hast) mit mir gesprochen, dann…ja, dann…

Mein Mann ist am 06. Juni 2011 hier bei mir zu Hause gestorben - aber ich war wenigstens bei ihm - und ich denke, dass wir beide so Abschied nehmen konnten, dass bei keinem das Gefühl vorherrschte, belogen worden zu sein.

Wie mein Leben weitergeht, weiß ich nicht. Aber es wird weitergehen - genauso wie das Deinige.

Viele Wochenendgrüße

Kathleen

Hallo Kathleen, es tut mir leid! Alles liebe für dich.

Hallo Kathleen,

zum Verlust Deines Mannes spreche ich Dir mit Mitgefühl aus und wünsche Dir ganz viel Kraft.

Ansonsten finde ich allerdings, dass man „Deinen Fall“ nicht mit dem im Ursprungsposting beschriebenen vergleichen kann (und sollte).

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Liebe Klarissa,

Ansonsten finde ich allerdings, dass man „Deinen Fall“ nicht
mit dem im Ursprungsposting beschriebenen vergleichen kann
(und sollte).

ich sehe es anders, sonst hätte ich es nicht geschrieben: Das, was in einem Menschen vorgeht, der sich über sein Leben/Tod bewusst werden muss, kann niemand nachvollziehen - egal, wie verbunden man sich fühlte/war.

Was an Lügen, Verschweigen (bewusst/unbewusst) vorgefallen ist, muss nicht automatisch gegen den Partner gerichtet sein.

Das war meine Aussage, die ich direkt im ersten Satz festgehalten habe.

Viele Grüße

Kathleen

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Liebe Kathleen,

ich finde es bewundernswert wie offen du von Anfang an hier im Forum mit der Erkrankung deines Mannes umgegangen bist.

Für den Verlust, der so schnell zugeschlagen hat, wünsche ich dir viel Kraft.

„Erinnerung ist ein Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann“

Alles Liebe,
wildpferd

Das hat mir tatsächlich ein bisschen geholfen! Danke! Ein paar Deiner Überlegungen könnten tatsächlich im übertragenen Sinne zutreffen.

Ich finde es nur sehr traurig, dass man nach so einer langen Zeit nicht offener ist und vielleicht mal etwas früher bescheid sagt, dass einem irgendwas nicht in den Kram passt. Sie hat sogar einige Male gesagt, dass sie lernen müsse früher zu sagen, wenn irgendetwas nicht stimmt. Scheinbar hat sie es aber nicht früh genug gelernt. Wie sich das Ganze bei ihr weiter entwickelt, weiß ich nicht, da ich versuche Kontakt zu vermeiden, obwohl es mich natürlich unvorstellbar interessiert. Aber ich weiß auch, dass mir das nur weh tun würde.

Natürlich ist es meine Entscheidung, wie ich damit umgehe. Nur muss ich erstmal einen Weg finden damit umzugehen. Im ersten Moment ist man nach so einer Aktion einfach nur schockiert und weiß irgendwie gar nicht mehr wie es weiter gehen kann. Und ich finde es seltsam von jetzt auf gleich sein ganzes Lebenskonzept umzustellen, weil da halt irgendwas neues ist mit dem man spielen könnte. Auch wenn sich ihre Entscheidung fast sechs Monate hingezogen hat, hat sie mich doch gar nicht mehr darin einbezogen…ihn hingegen offensichtlich schon, ohne es mir zu sagen…sollte es dann nicht klar sein in welche Richtung es sich entwickelt?

Mir ist klar, dass diese ganzen Überlegungen nichts bringen, aber dass man sie nicht sein lassen kann, wird jeder und jede verstehen, die oder der schon einmal in so einer Situation war.

Grüße

dafür, dass du von deiner freundin betrogen worden bist, reagierst du ja ganz locker. Ich finde ziemlich mies wie sie mit der Sache umgegangen ist. Man überlegt sich doch so etwas vorher und zieht nicht los macht es mit dem nächst besten und macht sich dann einen Kopf. Na gut, viele tun das schon. Aber diese warmhalte Taktiken sind mir zu wider. da wird erst mal hin und her probiert, wer denn jetzt der Bessere sei. In allen Bereichen geschaut, kann er mich versorgen, welche Vorteile hätte ich bei ihm? usw… Und dann besitzt sie nioch die Dreistigkeit dir so etwas zu sagen, wie sie müsse sich entscheiden. Hat sie dich mal gefragt? schließlich bist du der Leidtragende…
Ich hätte sie rausgeschmissen, da gäbe es keine Entscheidung mehr. Hat sie sich denn wenigstens bei dir mal ordentlich entschuldigt?