Hausanschluss vs. Durchlauferhitzer

N’Abend,

meine Tante meldete sich heute bei mir, dass in einigen Zimmer das Licht nicht gehe. Meine erste Vermutung - fehlende Phase - bestätigte sich auf Nachfrage schnell, denn auch Geräte waren einige betroffen.

Sie wohnt in einem Dreifamilienhaus, wo allerdings zwei kleine Wohnungen zu einer großen gemacht wurden, also eigentlich ein Zweifamilienhaus, eine Wohnung unten, eine oben.

Nach einiger Rätselei - ich wohne zu weit weg, um mehr als Ferndiagnoseversuche machen zu können - stellte sich folgende Situation dar (die mich schon etwas zur Verwunderung veranlasste):

Es gibt einen uralten Hausanschlusskasten. der nicht verplombt war und drei 63-A-DIAZED-Sicherungen enthält.
Dahinter gibt es erwartungsgemäß drei Vorzählersicherungskästchen mit jeweils drei 35-A-NH-Sicherungen und vermutlich wohl dann auch drei Zähler. Das weiß ich nicht, spielt aber auch keine primäre Rolle.

Die Wohnung unten hat einen großen Durchlauferhitzer (21/24/27 kW - weiß nicht genau). Zudem ist unten noch eine Arztpraxis mit zwei kleinen Waschbecken-Durchlauferhitzern, vermutlich 3,6 kW, weiß ich auch nicht genau. In der oberen Wohnung sind zwei weitere große Durchlauferhitzer, wiederum 21, 24 oder 27 kW.

In dieser Konstellation hat das Ganze die letzten 10 Jahre ohne Auffälligkeiten geklappt. Heute fehlte nun plötzlich eine Phase. Sichtbefund:

Elektriker ist bestellt, aber war noch nicht da. Ich unterstelle mal, dass es kein Kurzschluss war, sondern die häufige leichte Überlastung und vielleicht eine nicht ausreichend festgedrehte Schraubkappe.

Die DLEs wurden wohl übrigens alle vom Elektriker installiert, ob auch beim EVU angemeldet, weiß keiner…

Was mich an dieser Konstellation wundert:

  • drei anmeldepflichtige DLEs an einem 63-A-Hausanschluss
  • NEOZED-HAK, welches EVU lässt sowas noch zu? Das Haus war meines Wissens zwischendurch in den 90ern mal unbewohnt und ungenutzt, folglich kann man eigentlich nicht den Bestandsschutz vorschieben!
  • keine Verplombung, ist das womöglich bei DIAZED-HAKs gängig und es ist vielleicht nur der Kabelanschlussbereich verplombt?

Ich bin auf eure Meinungen gespannt, die auch gerne mit mehr als der bloßen Beantwortung m einer Fragen ausgeführt sein dürfen.

Grüße
Marius

Das sieht sehr laienhaft aus, das wird kein Elektriker gemacht haben. Da die Sicherung hin ist, kann auf Überlast geschlossen werden. Die Vorbesitzer haben wohl Strom geklaut, vom Hausanschlusskasten bis zum Zähler, einschließlich Zähler muss alles verplombt sein.

Nein.
Bereiche wo ungezählter Strom fließt sind stets verplombt.
Nur, wenn man da mal dran arbeiten muss, schneidet man die Plombe ab und dann ist es halt vergessen worden, den Versorger zu benachrichtigen.
Nicht alle Elektriker haben eine Plombenzange und dürfen das für den Versorger machen.

Und eine D 63 A (träge) kann sehr wohl jahrzehntelang 3 DLE betreiben. Da die selten alle 3 zeitgleich und dann auch noch mit hohem Normalverbrauch zusammenfallen, geht das sicher lange gut.

Und hier hat ja nur 1 Sicherung ausgelöst, mag sein, es war auf der Phase zufällig mal besonders hoher Strom drauf. Oder sie ist schlicht aus Altersschwäche ausgefallen oder wegen Überhitzung durch Kontaktprobleme.

Hab mal eben in der Tabelle geschaut und hoffentlich richtig abgelesen. 63 A löst bei 100 A Überstrom erst in 25 Minuten aus.
100 A wären gut 3 DLE.
Und die 35 A Vorsicherungen je Nutzungseinheit reichen ja knapp aus.
Man hat allerdings keine Selektivität zu den DLE-Stromkreissicherungen, denn die müssten ja auch 32/35 A betragen.

Ich gehe aber auch davon aus, es ist nicht alles korrekt beim Versorger angemeldet. Weil die dann einen neuen Zählerschrank mit allem drum und dran und verstärkte Zuleitung verlangt hätten.

MfG
duck313

Hallo Entlein,

Sollte hin kommen, 100A sind bei 63A 1.6 x IN.
Bei 1.45 x IN (91A @63A) sind es über eine Stunde.

MfG Peter(TOO)

War der Elektriker schon da??
Mache sonst folgendes:
Schraubsicherung herausdrehen und gegen neue ersetzen.
Falls keine Vorhanden:
Die 1. gegen 2-
dann 3. in 2.
dann 1. in 3.
Ist die fehlende Phase wieder da: Si def.
Warum das so sein kann / ist, ist Fachwissen für E-Techniker.
Falls der Fehler noch da ist:
Dann ist der Elektriker gefragt.
Hinweis:
Falls es klappt sollte ein E fachfirma einiges Ändern!!!
Heute sind 2 RCD / FI Schalter erforderlich.
Dadurch leben die Anwender deutlich länger!!!
Viel Erfolg
Werner

Ich hatte heute keine Rückmeldung und weiß nicht, wie es weitergegangen ist, da ich nicht selbst vor Ort bin.
Von Elektrofachwissen kannst du bei mir als Dipl.-Ing. der Elektrotechnik mal ausgehen.

N’Abend,
weiß denn jemand, in welcher Zeit auf damaligem DDR-Gebiet solche HAKs üblich waren?

Grüße
Marius