Hausbesichtigung

Hallo,

wir haben schon länger ein Haus beobachtet, welches anscheinend gut gepflegt aber unbewohnt ist. Nach einer Weile hab ich da in den Briefkasten einen Zettel reingeworfen von wegen dass wir interessiert sind . Jetzt rief der gute Mann mich an und sagt, dass das Haus schon ein halbes Jahr leer steht, seine Schwiemu sei verstorben und seine Frau wolle das Haus jetzt tatsächlich verkaufen. Das Haus sieht von außen wirklich gut aus. Schätze so 70er Jahre Haus. Eckgrundstück. Dach sieht frisch gedeckt aus. Hab nicht lange geredet sondern einen Besichtigungstermin gemacht.

Über den Preis hab ich auch noch nicht geredet. Dachte das mach ich später. Das Haus liegt einfach perfekt, 20-25 Minuten gemütlich zu Fuß und man ist in der Fußgängerzone, ruhige Gegend, die Schule unserer Kinder liegt noch näher . Also ich glaube echt dass es dieses Haus sein könnte *freu*

Meine Frage: Wie gehe ich jetzt am besten vor wenn ich merke, dass das wirklich „unser“ Haus ist? Sollte man zurückhaltend sein? Wobei ich habe ja schon signalisiert dass das Haus interessant für uns ist. Also was tun? Vielen Dank schonmal.

Hallo,

Meine Frage: Wie gehe ich jetzt am besten vor wenn ich merke, dass das wirklich „unser“ Haus ist?

zu allererst von einem Fachmann die Bausubstanz untersuchen lassen. Dann wißt Ihr, was noch an Reparaturen und Sanierungen vor euch habt.

das Haus interessant für uns ist. Also was tun?

Ein faires Kaufangebot unterbreiten.

Gruß

Nordlicht

Hi,

nach der Besichtigung sagen, dass man ein ernsthaftes Interesse hat. Dann um einen 2ten Termin bitten um von einem Profi eine neutrale Bewertung erstellen zu lassen und den Sanierungsbedarf einschätzen zu können.
Wenn alles passt und man sich Kauf+Renovierung/Sanierung leisten kann ein angemessenes Angebot machen.

Dann können die Preisverhandlungen beginnen.

MFG

Hallo,

ich gebe den Vorpostern uneingeschränkt recht - aber ich würde nach der ersten Besichtigung auch nach den Preisvorstellungen fragen.
Wenn die Vorstellungen der Verkäufer sehr weit weg von Euren sind, könnt Ihr Euch den Sachverständigen erstmal sparen und abwarten, ob das Haus zu dem Preis weggeht.

Gebt auch selbst ein unverbindliches Angebot ab, damit die Verkäufer sich ev. an Euch wenden, wenn sie einsehen, dass sie preiswerter verkaufen müssen.
Dann würde ich einen Sachverständigen einschalten und einen genauen Preis ermitteln.

Gruß, Paran

Hi, zu allen anderen Ratschlägen bedenken, dass man bei einem Eckgrundstück für beide Straßen und Kanalisation von der Stadt/Gemeinde, zur Kasse gebeten werden wird.
MfG ramses90

Also…
Hi nochmal,

nach Besichtigung :

Das Haus hat drinnen 102 qm. Es ist aus dem Jahr 1948, ich hatte da ja 1970 geschätzt. Die Heizung ist eine Ölheizung , Baujahr noch unbekannt , schätze 80iger Jahre. Gedämmt wurde wohl auch, aber wann ist auch noch nicht bekannt , die Erbin muss noch Rechnungen raus suchen.
Dann Fenster neu, Haustür neu, Innentüren naja nicht neu aber auch nicht alt, brauchbar. Garage ist dabei, ausreichend groß, super XXL-Balkon. Also insgesamt ein nettes Häuschen zu einem Preis von 235000 Euro. In unserer Stadt liegt der Grundstückspreis mindestens bei 200 und höchstens bei 370 pro qm. Das Grundstück hat 400 qm. Sogar die Küche ist neu .

Alles soweit gut in Schuss. Aber Männe möchte höchstens 200000 bezahlen :frowning: weil die Heizung schon älter ist und Fliesen gemacht werden müssen bzw. oben das kleine WC mit dem einen Zimmer verbunden werden muss zu einem brauchbaren Bad.

Gut ist , dass man keine Maklerkosten hätte. Meine Freundin wohnt gegenüber. Die Häuser sehen im Grunde fast gleich aus in der Straße. Sie hat 150000 Euro bezahlt und noch garnix am Haus neu machen lassen.

Ist das sehr aufdringlich wenn ich unser Angebot gleich in den nächsten Tagen unterbreite ? Ach ja und Gutachterbesichtigung wäre lt. Verkäufer auch ok.

bedenken, dass man bei einem
Eckgrundstück für beide Straßen und Kanalisation von der
Stadt/Gemeinde, zur Kasse gebeten werden wird.

Ok. sowas muss man wissen und ich wusste es nicht, danke für den Tipp. Wie teuer fallen die Kosten denn aus für Straßen und Kanalisation? Wie wird das berechnet?

Moin,

der Verkäufer hat nichts gegen eine Gutachterbesichtigung? Na, denn mal zu - deinen Kaufpreisvorschlag würde ich erst danach abgeben - dann hast du durch den Gutachter fundierte Begründung. Also möglichst flott zusehen, dass das passiert, mit dem Gutachter. WOmöglich findet der noch Dinge, die ihr gar nicht gesehen habt und der Kauf womöglich dadurch eh erledigt ist.

Erst vollständige Informationen, dann Kaufpreisvorstellung. Dein Mann sollte ggf. Gründe liefern, warum er 35.000 unter der Kaufpreisvorstellung bleiben will - nicht zu vergessen: mal nachfragen, was eine neue Heizung und der Rest tatscählich kosten. Da gibt es putzige Vorstellungen

Gruß
Ex.

Hallo,

bei dem Baujahr würde ich den Gutachter vor allem die Bausubstanz prüfen lassen, Dämmwerte, Stabilität, auf Schimmel und Hausschwamm achten (wegen Hausschwamm auch mal Balken etwas anbohren oder anzuschneiden versuchen, sieht man äußerlich nicht gleich, auf jeden Fall das Holz mal freilegen un dgenau gucken).

Die Jahre kurz nach dem Krieg sind nicht gerade für solide Bauten bekannt - Ausnahmen gibts nat. auch.
Ansonsten: verhandeln kann man immer, wenn der Gutachter keine Mängel findet, könnt ihr den Verkäufern ja auch etwas entgegenkommen.
Modernisierungskosten lassen sich abschätzen: etwas schlau machen, dann pi mal Daumen und noch mind. 30% draufschlagen - merke: es kostet immer mehr, als man denkt ! Oder es wird schlecht ausgeführt.

Die Immobilienpreise sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen (außer so richtig aufm Lande, weit ab von den Zentren). Man kann sich daher schlecht an früheren Preisen, wie bei Deiner Freundin, orientieren. Wir kennen ja die Lage nicht.
Schau mal im Internet, zu welchen Preisen vergleichbare Objekte in Eurer Gegend angeboten werden - da muss man nat. auch etwas abziehen, Makler planen immer einen Verhandlungsspielraum mit ein, überhöhen also erstmal die Preise um 10 oder 20%, ev. auch mehr.

Gruß und viel Erfolg, Paran

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Hi, das richtet sich nach der Gemeinde-, Stadt- oder Kommunegebührensatzung. Des weiteren ob die Strasse vom Bund oder Land bezuschusst wird.
Es lohnt sich dazu explizit bei der Behörde nachzufragen, ob und wann da Instandsetzungsarbeiten fällig sind und, ob die Kanalisation in dem Zustand ist, dass langfristig keine Erneuerung oder Instandsetzung zu erwarten ist.
Ausserdem auch, ob für den Erwerber noch Kosten für schon zurück liegende Maßnahmen dieser Art, zukommen werden.
MfG ramses90

Dämmung als Zeitbombe
Servus,

Dämmung aus der Zeit vor 1996 mit künstlichen Mineralfasern (KMF) kann unter Umständen ein Riesenproblem sein. Wenn es eine Rechnung dafür gibt, auf der konkret aufgeführt ist, welches Material eingebaut ist, ist das sehr viel wert.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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Moin!

400qm Grund mit bewohnbarem Haus für 235.000 Eur ist eher billig für Deutschland.

Das Haus hat drinnen 102 qm. Es ist aus dem Jahr 1948, ich
hatte da ja 1970 geschätzt. Die Heizung ist eine Ölheizung ,
Baujahr noch unbekannt , schätze 80iger Jahre. Gedämmt wurde
wohl auch, aber wann ist auch noch nicht bekannt , die Erbin
muss noch Rechnungen raus suchen.

Eine Ölheizung ist dann ein Problem, wenn die Abgaswerte nicht mehr ausreichend sind.
Ansonsten ist Öl zunächst kein Problem. Die anderen Heizverfahren, die für ein altes Bestandshaus in Frage kommen, sind nicht nennenswert günstiger.

Dann Fenster neu, Haustür neu, Innentüren naja nicht neu aber
auch nicht alt, brauchbar.

Mehr kann man auch in dem Fall nicht erwarten.

Garage ist dabei, ausreichend groß,
super XXL-Balkon. Also insgesamt ein nettes Häuschen zu einem
Preis von 235000 Euro. In unserer Stadt liegt der
Grundstückspreis mindestens bei 200 und höchstens bei 370 pro
qm. Das Grundstück hat 400 qm. Sogar die Küche ist neu .

Was will man denn mehr?

Alles soweit gut in Schuss. Aber Männe möchte höchstens 200000
bezahlen :frowning: weil die Heizung schon älter ist und Fliesen
gemacht werden müssen bzw. oben das kleine WC mit dem einen
Zimmer verbunden werden muss zu einem brauchbaren Bad.

Ob diese Begründung beim Verkäufer verfängt, ist fraglich.
Er bietet ja auch kein neues Haus an, welches dann ja mindestens 250.000 Eur zzgl. Grund kosten würde.

Gut ist , dass man keine Maklerkosten hätte. Meine Freundin
wohnt gegenüber. Die Häuser sehen im Grunde fast gleich aus in
der Straße. Sie hat 150000 Euro bezahlt und noch garnix am
Haus neu machen lassen.

Wann?
In den letzten 8 Jahren sind die Grundstücks- und Immopreise in den Ecken Deutschlands, wo man auch wohnen will, stark gestiegen.

Ein Haus wie das von Dir beschriebene kostet im Münchner Speckgürtel eher 700.000 Eur.

Ist das sehr aufdringlich wenn ich unser Angebot gleich in den
nächsten Tagen unterbreite ? Ach ja und Gutachterbesichtigung
wäre lt. Verkäufer auch ok.

Erst Gutachten machen lassen, dann Angebot abgeben. Und nicht herumweinen, wenn der Verkäufer einen schneller entschlossenen Käufer gefunden hat.

M.

Hallo,

400qm Grund mit bewohnbarem Haus für 235.000 Eur ist eher
billig für Deutschland.

Da scheint es noch ein „anderes Deutschland“ zu geben. „Billig“ erscheint es mir nur, wenn Du „Deutschland“ mit „Ballungsgebiet“ gleichsetzt, und auch dann könnte es sein, dass es nicht überall stimmt.

Alles soweit gut in Schuss. Aber Männe möchte höchstens 200000
bezahlen :frowning: weil die Heizung schon älter ist und Fliesen
gemacht werden müssen bzw. oben das kleine WC mit dem einen
Zimmer verbunden werden muss zu einem brauchbaren Bad.

Ob diese Begründung beim Verkäufer verfängt, ist fraglich.
Er bietet ja auch kein neues Haus an, welches dann ja
mindestens 250.000 Eur zzgl. Grund kosten würde.

Gut ist , dass man keine Maklerkosten hätte. Meine Freundin
wohnt gegenüber. Die Häuser sehen im Grunde fast gleich aus in
der Straße. Sie hat 150000 Euro bezahlt und noch garnix am
Haus neu machen lassen.

Wann?
In den letzten 8 Jahren sind die Grundstücks- und Immopreise
in den Ecken Deutschlands, wo man auch wohnen will, stark
gestiegen.

Die Frage ist, wo „man“ oder auch „frau“ wohnen will. Auch da dürften die Geschmäcker verschieden sein.

Ein Haus wie das von Dir beschriebene kostet im Münchner
Speckgürtel eher 700.000 Eur.

Besagtes Haus scheint dort zu stehen, wo die Preise nur ein Drittel oder Viertel der Speckgürtelpreise betragen.

Erst Gutachten machen lassen, dann Angebot abgeben. Und nicht
herumweinen, wenn der Verkäufer einen schneller entschlossenen
Käufer gefunden hat.

Hier stimme ich Dir voll und ganz zu!

Gruß
Jörg Zabel

Alles soweit gut in Schuss. Aber Männe möchte höchstens 200000
bezahlen :frowning:

was sind denn 35 kilo über die nächsten 50 jahre gerechnet?

wenn es „euer haus“ ist, dann kauft es und gut ist. wir haben lange gesucht bis wir das gefunden haben, was wir wollten und wir bereuen es bisher keine sekunde.

wenn die emotion passt UND ein sachverständiger keine teuren mängel entdeckt, dann schlagt zu.

wenn mir ein potentieller käufer ein gutachten unter die nase halten würde, um mir zu vermitteln, dass mein haus nicht das wert ist, was ich dafür haben will, dann wäre er noch genau einmal bei mir angetanzt…

gruß inder

Hi,

Eine Ölheizung ist dann ein Problem, wenn die Abgaswerte nicht
mehr ausreichend sind.

Oder die Schamotte-Steine im Kessel umherpurzeln. Selbst gesehen, weiß aber nicht wie alt die Heizung war (schätze 70er). Neuer Kessel kostet (ca gleiche Hausgröße) 7-8k€ inklusive Kamineinsatz für Niedertemperaturkessel. Sollte dann aber auch wirtschaftlicher heizen…

Ansonsten ist Öl zunächst kein Problem. Die anderen
Heizverfahren, die für ein altes Bestandshaus in Frage kommen,
sind nicht nennenswert günstiger.

Viele Grüße
HylTox