Hausboot

Hallo,
ich habe (noch) keine Ahnung zu dem Thema, interessiere mich aber dafür. Ich möchte damit in ganz Europa umherwandern, soweit die Kanäle und Schiffartswege tragen.
Kann mir jemand eine GUTE Seite dazu empfehlen, die von Kauf über Führerschein, mögliche Liegeplätze, … (?) Informationen bietet.

Cu Rene

Ich würde dir empfehlen, so etwas mal auf Charterbasis auszuprobieren, bevor du da viel Geld reinsteckst (wobei man sagen muss: du brauchst auf jeden Fall einiges an Geld!)

Mein Tipp wäre: Die Sauerkrauttour (Mosel - Rhein-Marne-Kanal - Rhein - Mosel) oder die jetzt auch wieder mögliche kleine Sauerkrauttour (Mosel - Rhein-Marne-Kanal - Saar-Kohlenkanal - Saar - Mosel) mit einem dafür tauglichen Charterboot zu machen. Da hast du von allem etwas: Kanalisierte Flußläufe, unkanalisierte Flußläufe, Binnenschifffahrtsstraßen, nicht mehr von der Berufsschifffahrt befahrene Kanäle usw. Rechne mal 4 Wochen für die große Tour (das ist halbwegs reichlich, so dass dir auch einige Zeit fürs Landleben bleibt).

Dann kannst du auch ausprobieren, ob das Liegen in Sportboothäfen dein Ding ist. (Sehr hübsch z.B.: Die Häfen von Metz und Nancy oder auch der von Saverne. Nicht so toll liegt man z.B. in Straßburg - auch wenn die Stadt allemal einen Besuch wert ist).

Gruß aus dem Norden
Reinhard Kraasch

Hi René
Also, wie bereits gesagt, von einem bootskauf würde ich erst mal abraten, die dinger sind fast so teuer wie ein Einfamilienhaus und im unterhalt teurer als ein Kernkraftwerk :smile:
Heisst auf deutsch: für das, was so9 ein ding kostet, kannst Du ein zig jahre in wechselnden Revieren Urlaub machen.

Für den Urlaub bietet sich ein Charterboot an:
allerdings sollte die Gegend auch ohen Führerschein befahrbar sein, was Deutschland weitgehend ausschliest.
das Herumreisen in Europa mit einem hausboot ist eine etwas mühselige sache, weil die Teile nicht besonders Flott sind… Rechne mal mit so 40 km am Tag (es geht natürlich auch mehr, aber dann sieht man nicht allzuviel von der Landschaft.)

Sehr schön ist Irland, insbesondere der Erne in Nordirland…
der ist absolut anfängertauglich…
Auch die Französischen Reviere sind zu empfehlen.
das Angebot hier ist ziemlich groß und kaum zu überblicken:
Eine Empfehlung wäre mal auf die CBR in München zu gehen (war gerade) und die verschiedenen Anbieter abzuklappern.

Für Deutschland benötigt man meist den Sportbootführerschein Binnen
http://www.sportbootschulen.de/info.htm
der besitz dieses Scheines erleichter auch im Ausland die Charterei.

Es ist sehr zu empfehlen vor dem ersten Versuchen als Freizeitkapitän ein bisschen in das Lehrbuch für den SBF Binnen reinzuschauen
Sportbootführerschein, Binnen Motor
von Heinz Overschmidt, Ramon Gliewe
ISBN: 3768806588 Buch anschauen

Gruß
Mike

P.S. Link führt zu amazon

Hayllo,

Also, wie bereits gesagt, von einem bootskauf würde ich erst
mal abraten, die dinger sind fast so teuer wie ein
Einfamilienhaus und im unterhalt teurer als ein Kernkraftwerk

-)

Was ist dann am Unterhalt so teuer? Einmal jährlich in Trockendock zum streichen sollte doch genügen, oder???

Heisst auf deutsch: für das, was so9 ein ding kostet, kannst
Du ein zig jahre in wechselnden Revieren Urlaub machen.

Ich dachte, ein Hausboot ist zum wohnen da, Urlaub brauch ich dann -hoffentlich - nicht mehr :smile:

Cu Rene

Hallo

das hört sich irgendwie nach „Aussteigen“ an.
wenn Du natürlich genügend Geld auf der hohen Kante hast…
von mir aus.
Aber ich persönlich ziehe da ein Haus zum Leben vor, als in einem verkappten Campingwagen zu hausen, Für eine gewisse Zeit, OK. aber für immer???
(Ich bin bei meinem Job z.T. viel draussen *g*)

Ein Boot kostet:
Liegegebühren (einiges), Steuern, Betriebstoffe wie Diesel, Öl, Sonstige Schmiermittel (kann man pro Motorstunde einen Liter Diesel rechnen, bei, sagen wir mal 5 Knoten = 9 km/h macht das auf 100 km locker 11 bis 12 Liter), Wartung und genereller Unterhalt, insbesondere das elektrische System und der Motor, (das ist wirklich teuer) sowie (Im Winter) Heizung.
Billiger wird es natürlich, wenn du über gewisse handwerkliche Fähigkeiten verfügst.
Ein Hausboot ist im Unterhalt sicherlich genauso teuer wie eine Wohnung vergleichbarer Kleinheit.

wir reden hoffentlich nicht von diesen Holländischen Wohnschiffen, das ist nämlich was ganz anderes…

Schau dir wirklich mal an, auf was Du dich da einlässt.

Gruß
Mike

Danke,

Aber ich persönlich ziehe da ein Haus zum Leben vor, als in
einem verkappten Campingwagen zu hausen, Für eine gewisse
Zeit, OK. aber für immer???

Ich stelle mir das irgendwie größer (80m² ?) als einen Wohnwagen vor, oder träume ich da?

Ein Boot kostet:
Liegegebühren (einiges), Steuern,
Betriebstoffe wie Diesel,
Öl, Sonstige Schmiermittel (kann man pro Motorstunde einen
Liter Diesel rechnen, bei, sagen wir mal 5 Knoten = 9 km/h

so langsam?

macht das auf 100 km locker 11 bis 12 Liter), Wartung und
genereller Unterhalt, insbesondere das elektrische System und
der Motor, (das ist wirklich teuer) sowie (Im Winter) Heizung.
Billiger wird es natürlich, wenn du über gewisse handwerkliche
Fähigkeiten verfügst.
Ein Hausboot ist im Unterhalt sicherlich genauso teuer wie
eine Wohnung vergleichbarer Kleinheit.

wir reden hoffentlich nicht von diesen Holländischen
Wohnschiffen, das ist nämlich was ganz anderes…

Was ist das, hast du da auch einen Link?

Schau dir wirklich mal an, auf was Du dich da einlässt.

Deshalb habe ich ja hier gefragt.

Cu Rene

Hi René

Aber ich persönlich ziehe da ein Haus zum Leben vor, als in
einem verkappten Campingwagen zu hausen, Für eine gewisse
Zeit, OK. aber für immer???

Ich stelle mir das irgendwie größer (80m² ?) als einen
Wohnwagen vor, oder träume ich da?

Was für ein Schlachtschiff schwebt dir denn da vor?
25 Meter lang bei 4 meter Breite?
ein solches Monstrum ist ein bisschen unhandlich
Ausserdem immer bedenken: da muß einiges eingebaut werden: wassertanks (paar 100 Liter) Schmutzwassertanks (etwas mehr als frischwassertanks) Treibstofftanks, der ganze Motor etc…)
Und durch die Rumpfform geht von der theoretischen nutzfläche nochmal einiges verloren,
den bislang dicksten zossen, den ich gesegelt bin war 15 m Lang und 5 m breit, aber die effektive Fläche waren etwas über 40 qm.

Öl, Sonstige Schmiermittel (kann man pro Motorstunde einen
Liter Diesel rechnen, bei, sagen wir mal 5 Knoten = 9 km/h

so langsam?

es gibt schnellere Schiffe, die saufen dafür noch mehr Sprit, ausserdem ist auf den meisten Kanälen ein Geschwindigkeitslimit, damit der Wellenschlag nicht die Uferbefestigung erodiert.

Die Wohnschiffe, die z.B. in Amsterdam liegen, betehen häufig aus einem ausgeschlachteten Hulk (Rumpf ohne Motor) auf die dann eine Wohneinheit aufgesetzt oder mehr oder weniger eingebaut wird. Grund für diese Schiffe liegt darin, dass billiger Wohnraum geschaffen wurde. fahrfähig sind sie meist nicht mehr.

Wobei:
So um eine Flußlandschaft zu erreisen, ist ein Hausboot ideal.
Du wirst Dinge sehen, die Du als normaler Neckermanntouri (von Schloß zu Festung/ Zwischendrin Abfütterung) niemals geahnt hättest.

Gruß
Mike

Hallo,

Was für ein Schlachtschiff schwebt dir denn da vor?
25 Meter lang bei 4 meter Breite?
ein solches Monstrum ist ein bisschen unhandlich

Einen LKW dieser Größe würde ich mir (bei einer breiten Straße, aber das sind Wasserstraßen ja) schon zutrauen, aber leider bekommt man dafür keine Zulassung (außer natürlich Spezialtransporte). Außerdem kann man doch auf zwei bis drei Ebenen bauen, den Motor und die Tanks in einer (halben) „Keller“-Ebene, eine (halbe) Schlafebene und eine Wohnebene.

Und durch die Rumpfform geht von der theoretischen nutzfläche
nochmal einiges verloren,

Perfekt für die Tanks, dann liegt der Schwerpunkt tief.

Cu Rene

Hallo Rene,

Einen LKW dieser Größe würde ich mir (bei einer breiten
Straße, aber das sind Wasserstraßen ja) schon zutrauen, aber
leider bekommt man dafür keine Zulassung (außer natürlich
Spezialtransporte). Außerdem kann man doch auf zwei bis drei
Ebenen bauen, den Motor und die Tanks in einer (halben)
„Keller“-Ebene, eine (halbe) Schlafebene und eine Wohnebene.

Du solltest vielleicht nicht von einem Hausboot reden, wenn Du eine Kreuzfahrtdampfer meinst :wink:))

Ein Teil wie Du es Dir vorstellst ist dann natürlich auch mit einem entsprechenden Tiefgang gesegnet. Viele Kanäle fallen dann schon mal aus. Und reichlich unhandlich wird das Teil mit Sicherheit auch.

Und wenn Du keinen schwimmenden Campingwagen haben willst, wirst Du Dich in der von Dir angepeilten Größe einen 7 - 8 stelligen Eurobetrag als Kaufpreis einplanen müssen. Ist Dir das klar?

Gruß
Werner

Neben dem, was meine Vorredner schon geschrieben haben:

Ein Schiff mit den von dir angepeilten Abmessungen passt vermutlich in kaum einen Sportboothafen hinein, d.h. du müsstest dann die Liegeplätze der Berufsschiffahrt aufsuchen (was du als Nichts-Berufsschiffer aber eigentlich gar nicht darfst…)

Ich hab in Frankreich umgebaute Penichen gesehen (das sind kleine Binnenschiffe mit den Maximalabmessungen für die französischen Kanäle - ca 30 x 3.50 x 1.50 m), aber ich für mein Teil kann mir jedenfalls nicht vorstellen, mit so etwas zu fahren. (Die meisten davon liegen auch fest, haben keine Maschine usw. mehr und sind als Restaurantschiff o.ä. ausgebaut).

Überleg dir nur mal die Schleusenmanöver: Wer bedient Achterleine, Vorleine („Leine“ ist das dann auch nicht, sondern ein Stahlseil!), wer steht am Ruder und wer betätigt die Schleuse? Wie groß ist denn deine Crew? (OK - die Binnenschiffer schaffen so etwas zu zweit - aber die haben das gelernt und jahrelang nichts anderes gemacht!) Auf dem Rhein-Marne-Kanal z.B. hättest du zwischen Nancy und Straßburg allein ca. 80 Schleusen! (Und der Rhein-Marne-Kanal hat noch relativ wenige Schleusen…)

Wie gesagt: Chartere dir mal ein „kleineres“ Boot (12 bis 15 m) - damit wirst du schon genug ins Schwitzen kommen, wenn dir z.B. in einer Engstelle ein Schiff mit deinen „Traummaßen“ entgegen kommt ;=)

Und teste erst einmal, ob das Leben am und auf dem Wasser wirklich das ist, was dir vorschwebt. Man macht sich z.B. leicht falsche Vorstellungen von den erreichbaren Freiheitsgraden - da gibt es Schleusenbetriebszeiten, Kanalschließungen, festgelegte Liegeplätze, usw. usw., „einfach so drauflosfahren und dann irgendwo bleiben“ ist m.E. Illusion - selbst wenn man mehr oder weniger beliebig viel Zeit hat.

Ach ja, und was die Kosten und den Aufwand angeht: Für ein Schiff mit deinen „Traummaßen“ brauchst du das Sportschifferpatent, das es dann nochmal wieder separat für den Rhein gibt (http://www.schiffahrt.edu/sportzeugnis.html). In Frankreich brauchst du eine Vignette, die sich nach der Bootsfläche errechnet (Siehe u.a.: http://www.vivawasser.de/motorboot/reviere/show_arti…), in anderen Revieren musst du mit Schleusengebühren und überall mit Liegegebühren in beträchtlicher Höhe rechnen usw. usw.

Gruß aus dem Norden
Reinhard Kraasch

Hallo,

Und wenn Du keinen schwimmenden Campingwagen haben willst,
wirst Du Dich in der von Dir angepeilten Größe einen 7 - 8
stelligen Eurobetrag als Kaufpreis einplanen müssen. Ist Dir
das klar?

Jetzt schon eher, als vor meiner ersten Frage. Das die Dinger, die in dem ein oder anderen Film vorkommen so teuer sind, hätte ich wirklich nicht gedacht. Wahrscheinlich sind das dann aber eh nur Kulissen, die kurz vor ihrer „letzten Fahrt“ mit viel Farbe hergerichtet werden :frowning:

Cu Rene,
der wieder um eine Illusion ärmer ist