Hausentfeuchtung

Hallo,

wenn im unteren Bereich eines Hauses Feuchte auftritt, werden doch zuweilen Maßnahmen ergriffen, die von außen dadurch erkenntlich werden, dass sich im Mauerwerk in gewissen Abständen zueinander runde Plastikteile befinden, die in der Mitte zwei waagerechte Linien zeigen.

Ich hoffe, es ist verständlich, was ich meine, wenn nicht, müsste ich mal ein Beispiel fotografieren und hier vorzeigen. Ich interessiere mich nämlich für den Kauf eines Hauses, an dem sich solche Dinger befinden.

Was muss ich daraus schließen?
Dass es da mal ein Feuchteproblem gab, das aber behoben ist?
Lässt sich Feuchte durch diese Maßnahme wirklich und dauerhaft beheben?
Worauf sollte ich bei der Besichtigung gezielt achten, was erfragen oder mir belegen lassen?

Grüße
Amante

Guten Morgen!

Was muss ich daraus schließen?

Eine Ferndiagnose ohne das Haus je gesehen zu haben, kann nichts Brauchbares ergeben. Also lass’ ich es.

Worauf sollte ich bei der Besichtigung gezielt achten, was
erfragen oder mir belegen lassen?

Diese Frage lässt eine Vorgehensweise erahnen, die stets in gleicher Weise zu enden pflegt: Der Hauseigentümer/Makler hat mir aber nicht gesagt … wusste von nichts … brauche einen Anwalt …

Was der Hauseigentümer/Makler zu irgendwelchen Eigenschaften des Hauses, zu Mängeln und vermeintlich abgestellten Mängeln erzählt, sollte dir vollkommen egal sein. Es ist das Gerede eines Menschen, dessen Interessenlage nicht unbedingt in deinem Sinn ist. Bevor du einen 6stelligen Betrag ausgibst und das Risiko eingehst, überraschend einen weiteren 5-oder 6stelligen Betrag ausgeben oder die Hütte gar abreissen zu müssen, beauftrage einen Sachverständigen (keinen Makler, keinen Handwerker, sondern einen Bauingenieur oder Architekten) mit der Begutachtung des Hauses. Das kostet natürlich Geld. Aber das sind Peanuts, die du zudem bei Verhandlungen über den Kaufpreis des Hauses in aller Regel wieder hereinholst (bzw. ein Vielfaches davon).

Wer ein gebrauchtes Haus kauft, muss mit Bauschäden und Pfusch, mit nicht mehr zeitgemäßen Installationen und ebenfalls nicht mehr zeitgemäßem Energiebedarf rechnen. Ist einfach so und ist gar nicht weiter schlimm, sofern man vor Unterzeichnung des Kaufvertrags für belastbare Erkenntnisse gesorgt hat. Diese Erkenntnisse gibts nicht vom Verkäufer (egal was er erzählt, egal welche Akten er herbeischleppt), auch nicht aus dem Internet, sondern nur vom selbst beauftragten Sachverständigen.

Gruß
Wolfgang

Hallo !

Ein Foto wäre schon hilfreich,denn ich habe das nicht so vor Augen,was Du meinst.

Runde Plastikteile auf Abstand,die zwei Linien bilden ?

Etwa die Injektionskanülen,also in Bohrlöcher eingesteckte Röhrchen,in die man ein Dichtmittel ins Mauerwerk einpresst ?

Das soll die fehlende Horizontalsperre gegen aufsteigene Feuchte im Mauerwerk(Kapillarwirkung)nachträglich ersetzen.
Nach Anschluss und Aushärtung des Injektionsharzes werden die Röhrchen bündig abgeschnitten.
Es ersetzt so die Bitumenpappe auf der untersten/obersten Mauersteinschicht,die man gleich beim Bau einlegt.

MfG
duck313

So sehen sie aus:
http://img189.imageshack.us/img189/3296/entfeuchter.jpg

Sie sind aber nicht in der untersten Mauerwerksschicht, sondern ca. 1,50 m oberhalb des Erdbodens.

Grüße
Carsten

Hallo Wolfgang,

ich weiß nicht, wie Du zu Deinen „Ahnungen“ kommst. Selbstverständlich lasse ich mir ein Gutachten anfertigen. Aber die erste Besichtigung findet erst mal ohne Begleitung statt, um zu sehen, ob mir das Objekt auch von innen gefällt und ob es mir wert ist, Geld für einen Gutachter auszugeben. Und da ist es sicher kein Fehler, wenn ich mit etwas mehr Vorwissen daran gehe.

Grüße
Carsten

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Hallo !

Ich halte das für die abgeschnittenen Kanülen,mit denen das Dichtmittel in die Bohrlöcher eingeleitet worden ist.
Auch das anbringen in 2 Reihen mit versetzten Löchern spricht dafür.

Warum man das nur in 1,50 m Höhe gemacht ?

Es ging vielleicht gar nicht um aufsteigende Feuchte,also Ersatz der Horizontalsperre oder es soll ein Aufsteigen ins EG-Mauerwerk verhindern.
Üblich sitzt nämlich im Keller eine zweite Horizontalsperre eine Mauerlage unterhalb der Decke.

Oder man hat das als Vertikalsperre an der Stelle eingebaut,weil dort Feuchte von außen durchdrang,etwa weil die Außendichtung(Schwarzanstrich oder mehr)stellenweise undicht war ?

MfG
duck313

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