Guten Morgen!
Was muss ich daraus schließen?
Eine Ferndiagnose ohne das Haus je gesehen zu haben, kann nichts Brauchbares ergeben. Also lass’ ich es.
Worauf sollte ich bei der Besichtigung gezielt achten, was
erfragen oder mir belegen lassen?
Diese Frage lässt eine Vorgehensweise erahnen, die stets in gleicher Weise zu enden pflegt: Der Hauseigentümer/Makler hat mir aber nicht gesagt … wusste von nichts … brauche einen Anwalt …
Was der Hauseigentümer/Makler zu irgendwelchen Eigenschaften des Hauses, zu Mängeln und vermeintlich abgestellten Mängeln erzählt, sollte dir vollkommen egal sein. Es ist das Gerede eines Menschen, dessen Interessenlage nicht unbedingt in deinem Sinn ist. Bevor du einen 6stelligen Betrag ausgibst und das Risiko eingehst, überraschend einen weiteren 5-oder 6stelligen Betrag ausgeben oder die Hütte gar abreissen zu müssen, beauftrage einen Sachverständigen (keinen Makler, keinen Handwerker, sondern einen Bauingenieur oder Architekten) mit der Begutachtung des Hauses. Das kostet natürlich Geld. Aber das sind Peanuts, die du zudem bei Verhandlungen über den Kaufpreis des Hauses in aller Regel wieder hereinholst (bzw. ein Vielfaches davon).
Wer ein gebrauchtes Haus kauft, muss mit Bauschäden und Pfusch, mit nicht mehr zeitgemäßen Installationen und ebenfalls nicht mehr zeitgemäßem Energiebedarf rechnen. Ist einfach so und ist gar nicht weiter schlimm, sofern man vor Unterzeichnung des Kaufvertrags für belastbare Erkenntnisse gesorgt hat. Diese Erkenntnisse gibts nicht vom Verkäufer (egal was er erzählt, egal welche Akten er herbeischleppt), auch nicht aus dem Internet, sondern nur vom selbst beauftragten Sachverständigen.
Gruß
Wolfgang