Haushaltsstrom per Diesel selbst erzeugen?

Hallo,

vor ein paar Wochen, das war sogar in den deutschen Medien, hatten wir hier in Teneriffa, wo ich lebe, an einem Sonntag ab 13:10 Uhr einen Stromausfall, der die ganze Insel betraf. Glücklicherweise gehörten meine Frau und ich zu den glücklichen 10 %, die nach vier Stunden wieder Strom hatten, für andere Inselbewohner hat es bis nach Mitternacht gedauert. :- (

Ich bin kein „Prepper“, der Lebensmittel und wer weiß was noch was alles für einen möglichen Krisenfall bevorratet, und will auch keiner werden… Aber über einen Stromausfall habe ich mir, obwohl ich schon seit 7 Jahren hier lebe, ab und zu Gedanken gemacht. Dass man in einem Krisenfall, sei er lokal oder international, keine Lebensmittel mehr kaufen kann, beunruhigt mich nicht. Wir haben soviel im Schrank und im Tiefkühler, davon könnten wir mehrere Wochen lang leben. Aber Stromausfall beunruhigt mich: Wenn er auch nur länger als einen Tag dauert, vergammeln langsam die Vorräte im Tiefkühler, und schnell noch alles braten oder kochen, um es haltbarer zu machen, geht auch nicht, weil unser Herd elektrisch ist.

Einen Patronen-Gaskocher habe ich im Keller, das ist die einzige Vorsorge. Vielleicht sollte ich mir mal eine zweite Patrone dazu legen.

Wenn das Problem aber länger andauert: Was wäre, das habe ich mir schon mehrfach überlegt, wenn ich uns einen Diesel-Generator kaufe? Ich könnte ihn auf dem Balkon aufstellen, und da Diesel nicht so feuergefährlich wie Benzin ist, könnte ich mehrere Kanister im Keller aufbewahren.

Im Internet finde ich Generatoren mit wenig Leistung, die kosten auch nur wenig. Wenn ich aber vorsichtshalber einen mit mehr Leistung kaufe: Was passiert denn mit den, sagen wir mal 4 KW, wenn ich im Moment nur 2 KW oder noch weniger brauche? Läuft der Motor dann langsamer und schluckt weniger Diesel? Vermutlich nicht.

Aber was mache ich mit dem '“überschüssigen“ Strom? Kann ich mir den in einen Akku laden, und wenn ich Strom brauche, entscheidet das Gerät, ob ich den Saft erst mal aus dem Akku bekomme und schaltet den Motor erst ein, wenn ich ihn brauche?

Da man dazwischen sowohl einen Gleichrichter wie auch einen Wechselrichter braucht, und das Gerät von selbst erkennen müsste, ob der Motor anspringen muss oder ich mich zunächst aus dem Akku bedienen kann, verlangt das wohl schon einen Computer, der die jeweilige Situation erkennt und entsprechend reagiert.

Muss ich mir dass nun selbst zusammen basteln, oder gibt es das schon? Ich vermute heutzutage das Letztere: Aber unter welchem Namen finde ich das im Geschäft oder im Internet?

Grüße
Carsten

Bei Camping-Bedarf sollte es das geben
https://www.idealo.de/preisvergleich/MainSearchProductCategory.html?q=15+kw+stromgenerator+diesel&utm_campaign=Preisvergleich_22&utm_content=15+kw+stromgenerator+diesel+broad&utm_medium=cpc&utm_source=bing&utm_term=15+kw+stromgenerator+diesel

Die werden nicht erzeugt. Der Generator regelt sich selbst herunter. Darum werden immer auch Laufzeit bei vollen Tank und Halblast angegeben. Bei manch älteren musste man das m. W. manchmal selbst tun.
In Batterien speichern: Mit Dieselgenerator eher ungünstig. Lade- und Laufzeit sehr lang.

Batteriespeicher mit Solarzelle auf Teneriffa: sollte doch gehen. … Da kann dann immer Nutzen draus gezogen werden.

Naja sagen wir: Fast.
Erstmal: Es gibt verschiedene Techniken. Einfache Generatoren laufen mit konstanter Drehzahl. meistens 3000 u/min. Da ist es jetzt so, daß ein Generator den Motor gewissermaßen Bremst. Je mehr Strom du aus dem Generator nimmst, umso mehr Kraft braucht der Motor um die eingestellte Drehzahl zu halten. Und damit natürlich mehr Sprit. Das kannst du mit dem Auto vergleichen. Bergauf musst du mehr Gas geben, um die Geschwindigkeit zu halten als in der Ebenen. die Drehzahl ist immer die gleiche.
Daß Generator-Stromerzeuger mit 3000 u/min laufen hat übrigens mit der Wechselspannung zu tun. Bei der Drehzahl erzeugt ein Generator die nötigen 50Hz Wechselspannung. Wird er schneller steigt zuerst mal die Frequenz, wird er langsamer sinkt diese. Und das mögen manche Empfindliche Geräte gar nicht. Und bei Lastwechseln, wenn also Geräte ein oder ausgeschaltet werden, und sich damit die Belastung des Generators ändert, kann es vorkommen, daß der Generator nicht schnell genug Nachregeln kann, und kurzzeitig zu schnell oder langsam läuft.
Um solchen Problemen zu begegnen gibt es sogenannte Inverter Stromerzeuger. diese sind meißt etwas teurer. Dabei erzeugt ein Generator erstmal Gleichstrom, oder auch Wechselstrom, aber unabhängig von der später gewünschten Netzfrequenz. danach hängt eine Elektronik die dann aus dem Strom den gewünschten Netzstrom mit 50Hz erzeugt. Hier ist die Frequenz von 50Hz immer stabil. Und hier ist es erstmal egal wie schnell der Motor rennt. Daher wird hier die Motordrehzahl in Abhängigkeit der Last geregelt, hier wird der Motor also tatsächlich langsamer wenn weniger Strom benötigt wird. Das spart natürlich noch etwas mehr Sprit also beim einfachen Generator.

Du wirst einen kleinen Generator kaufen, der nur das Notwendigste versorgt.
Die paar Geräte schließt du mit Verlängerung und Mehrfachsteckdosen an.

Den Elektroherd versorgen benötigt zuviel Leistung und der ist ja vermutlich fest angeschlossen.

Ja, eine Startautomatik und einen automatischen Lastumschalter gibt es.
Das erfordert dann einen Umbau der Elektroinstallation - und du hast ja die Preise, Größen und Massen dieser Geräte gesehen.

Hallo,
der Dieselgenerator stellt ein zusaetzliches Stromnetz zur Verfuegung. Es darf nicht mit dem vorhandenen Stromnetz fest verbunden werden. Bei Stromausfall kannst Du den Stecker der Kuehltruhe rausziehen und an den Dieselgenerator verbinden. Eine EInzel-Kochplatte kannst Du zusaetzlich an Dieselstrom anschliessen.
.
Das ganze Haus von der normalen Stromversorgung trennen und automatisch an den selbst-startenden Dieselgenerator umschalten kann ein Elektriker fuer Tausende Euro auch irgendwie hinbekommen. Erscheint mir zu aufwendig, Du bist kein Krankenhaus.
Gruss Helmut

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Diesel altert und kann nicht jahrelang aufbewahrt werden.
Für solche Zwecke nimmt man Heizöl. Das ist steuerrechtlich auch erlaubt ( in D jedenfalls).
Es sei denn Du hast einen Diesel-PKW und kannst so den Lagervorrat regelmäßig im PKW nutzen und die Kanister frisch füllen.

MfG
duck313

Bedenke, dass es bei Betrieb Abgase gibt

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Moin,
warum Dieselgenerator?
Für das Geld bekommst du eine kleine 2 kw Solaranlage - in Teneriffa ja wohl naheliegend - mit Speicher und Spannungswandler für genügend Strom um notfalls deine TK zu betreiben, Licht zu haben und im Alltag kannst du so sogar immer einen Teil deines Stroms selber erzeugen, du wohnst doch in der Dauersonne.
Geht auch mit Wind ähnlich gut, Speicher werden immer besser und günstiger.
Und wenn es dann keinen Diesel mehr gibt, weil wegen dem Stromausfall die Tankstellen nicht pumpen können und die EC-Bezahlsysteme dein Geld nicht transferieren können, hast du immer noch Licht, eine TK-Truhe und kannst dem Sonnenuntergang in Ruhe zusehen.
Und das dann noch ohne CO² Produktion.
Grüße, ynot

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Das muß dann aber ein alter Dieselmotor sein, denn moderne Common-Rail-Dieselmotoren brauchen Schmier-Additive im Treibstoff, die das Heizöl nicht hat ——> Motor kaputt.

Tach,
soweit ich das gelesen habe, altert vor allem Benzin durch Abdampfen der leichtflüchtigen Bestandteile.
Beim Diesel ist das Problem die „Dieselpest“. Da gab es früher ein biozides Additiv, dessen Verkauf an Endkunden aber mittlerweile verboten ist. Altert Diesel auch? Ich dachte bisher, dass er das nicht macht. Aber seit der Biodieselbeimischung kann das auch anders sein.

Benzingeneratoren haben vor allem einen Vorteil:
Solche mit kleiner Leistung sind billig, auch Invertermodelle gibt es als China-Gerät für wenige Hunderter.
Selbst ein zweifelsfreies Top-Produkt wie der Honda EU10i ist mit 800€ für 1,28kW ein Schnäppchen.

Ich habe hier einen Geko 2015 für 1000€ stehen, der ist fast balkontauglich leise - daneben schlafen möchte ich nicht.

Die ungekapselten Großgeräte sind dagegen nur mit Gehörschutz erträglich.

Ich habe das bei mir zu Hause mit manueller Umschaltung für deutlich weniger gemacht, hätte dazu aber den Generator umbauen (den Sternpunkt erden) müssen. Da ich den auch verleihe, ging das nicht. Also habe ich die Sternbrücke schweren Herzens im Einspeisestecker duchgeführt. Das ist nicht legal, weil diese Brücke im Erzeuger selber sein muss - elektrisch kommt es auf das selbe Ergebnis heraus.

Jedenfalls schalte ich im Falle des Falls einen manuellen 63A-Umschalter um, der Erzeuger ist mein zweiter GEKO, ein vollgekapselter 6,5kVA Drehstrom-Erzeuger (auch ein Benziner). Den setzen wir öfters mal ein, wenn wir länger den Strom abschalten müssen. Das Gerät kann große Schieflasten vertragen, bis zu 5,2kVA einphasig sind möglich.

Zu dem ‚daneben schlafen‘ noch eine Anmerkung: selbst wenn das Teil etwas weiter weg steht, ist man froh, wenn es dann aus ist.
So ging es mir nämlich auf der vor ein paar Jahren Neueröffneten Höllentalangerhütte, da stand das Teil nämlich einige Meter neben dem Fenster des Lagers - und ich wollte im Lager schlafen. Positiv an der ganzen Sache: ich hatte überhaupt gar keine Probleme um 03:00 aufzustehen um zum Einstieg in den Klettersteig zu gehen und Alpenglühen zu sehen

Also ich habe einen Kunden mit einem Hatz-Diesel als Notstromerzeuger,
der wurde 2009 nach langem Stillstand repariert und mit 100l Diesel neu befüllt.
Dann wurden jährlich etwa 5l durch Testläufe verbraucht und nachgefüllt - immer randvoll.
Es wurde aber auch immer das Biozid nachdosiert!

Jedenfalls lief der Motor tadellos über 5 Stunden, als im Oktober dieses Jahres der Trafo der Firma gewechselt wurde.

Trotzdem heißt das ja nicht, dass das so bleiben wird.
Ich werde veranlassen, dass da „Premium“-Diesel ohne Bio-Zumischung hereinkommt. Heizöl in der kleinen Menge bekommst du nicht so einfach.