Hauskauf finanzierung

Hallo an Alle,
ich (32J.) befasse mich z.Z mit dem eventuellen Kauf eines Hauses.
Leider habe ich von Finanzierungen usw. absolut keine Ahnung.Bevor ich mich mit der Sparkasse in eventuelle Verhandlungen stürze wollte ich hier erst einmal eine Grundlegende Frage stellen.

Ist es überhaupt machbar als Einzelperson mit einem Nettoeinkommen von 1400-1700 EURO ein Haus mit Abzahlung des Kredits usw.zu tragen?

Ich dachte bei der Keditsumme an maximal 150.000Euro.Es gibt keinerlei Eigenkapital.

In einem kurzen Gespräch zwischen Tür und Angel mit einem Bankangestellen sagte er mir das sei absolut kein Problem…na ich weiß nicht.
Wie seht Ihr das?

Und wäre es besser selber neu zu Bauen oder ein bestehendes Haus zu kaufen.
Ich würd mich da ungern über´n Tisch ziehen lassen,da ich wie gesagt keinen Plan vom Hauskauf habe.

Dank Euch schonmal für eventuelle Antworten.

Moin,

na, Du solltest schon mal jemanden fragen, der sich damit auskennt. Wir machen hier seit 24 Jahren unabhängige Beratung in Sachen Baufinanzierung.

150.000 € bedeutet bei 3,5 % Zins und 2 % Tilgung eine Rate von 690 €. Zum Leben sollte man noch 750 € haben, also mindestens 1.440 € verdienen. Lösungen mit 1 % Tilgung sollte man heute nicht machen, die Abzahlung dauert sonst 43 Jahre!!!

Keinerlei Eigengeld ist auch nicht gut, man kann schon eine Vollfinanzierung machen, das bedeutet aber Du zahlst mindestens die Grunderwerbsteuer 3,5% - 5% und die Notar und Gerichtskosten von ca. 2 %. Also zusammen 7 %. Bei 150.000 € sind das 10.500 €. Die sollten auf jeden Fall da sein. Diese mitzufinanzieren ist bei höherem Gehalt möglich, wird aber im Verhältnis extrem teuer.

Für individuelle Fragen kannst du mich über unsere Homepage kontaktieren finanz-Center (.) com

Die Provision für die Beratung zahlt am Ende die Bank, also keine Sorge, wir schreiben unseren Kunden keine Rechnung.

Gruss
Norman Argubi

Hallo Felina,

anbei mein Rat zu deiner Hauskauffrage. Tendenziell würde ich sagen, hat der Banker zwar theoretisch Recht, dass mit dem Nettomonatsvermögen ein Hauskauf auch ohne Eigenkapital möglich ist, ABER (!!!) du musst zwingend folgende Bedingungen berücksichtigen und dann abwägen:

  1. Ein Neubau kommt gar nicht in Frage (meiner Meinung nach), da überproportional teuer. Wenn überhaupt, dann nur Gebrauchtkauf oder gar Kauf aus einer Zwangsversteigerung heraus.

  2. Was generell für Hauskauf spricht ist: Aktuelles Zinsniveau so niedrig, wie noch nie und so niedrig, wie’s kaum noch geht. Historisch niedrig.

  3. Die Inflation frisst uns langsam, aber schleichend das Geld weg (denn die wahre Inflation ist bestimmt irgend wo zwischen 3-6%). Häuser sind ein gewisser (Achtung, lediglich ein gewisser) Inflationsschutz, jedoch kein kompletter. Warum nicht? Weil Häuser nicht automatisch im Wert einfach steigen. Sie können auch im Wert sogar fallen (insbesondere dann, wenn in der Region, wo das Haus steht, plötzlich hohe Arbeitslosigkeit auftaucht oder das Haus renovierungsbedürftig wird).

  4. Was gegen Hauskauf spricht (!!! genau lesen):

a) Das Haus wäre frühestens nach ganz grob 23 Jahren abbezahlt. Es gibt eine Faustregel: Absolut maximal (!) sollte die Hälfe des zur Verfügung stehenden monatlichen Eigenkapitals für die jeweilige Tilgung des Kredites genutzt werden. Den Rest braucht man zum leben. Die ganz große Gefahr beim Hauskauf ist die Bindung auf etliche Jahre bis Jahrzehnte, bis es abbezahlt ist. Und was ist, wenn du mal arbeitslos wirst? Was wäre dann? Male dir das mal genau aus?

a.1) Zwangsversteigerung, da Nichtbedienung des Kredits
a.2) Parallele (neue, kleinere) Mietwohnung wird trotzdem benötigt.
a.3) Was ist, wenn das Haus in einer Gegend ist, die nicht Großstadt ist und von daher sich nicht leicht ein Käufer findet und selbst im Falle einer Zwangsversteigerung dies schwierig wird und das Haus nur mit gewaltigen Abschlägen (du gehst mit Minus raus) versteigert werden kann.

Mein Rat: Lass es !!!

Warum: In der Krise, die noch lange nicht ausgestanden ist und ich mittelfristig eher noch immer weiter zuspitzen wird, kann zukünftig Arbeitslosigkeit schneller auftreten, als man gucken kann. Dann muss man flexibel sein, was seinen Wohnort anbelangt und auch die Größe einer Mietwohnung.

Wie kannst du trotzdem Vermögen aufbauen?

a) Weiterbildung. Das A und O. Auch, wenn mühsam, aber kümmere dich um Formen der Weiterbildung, die dir weiter helfen würden und die du auch schaffen könntest. Sie ist die einzige Form, das Risiko einer irgend wann mal auftretenden Arbeitslosigkeit zu minimieren bzw. danach umso schneller einen Job zu finden.

b) Investiere 30-40% deines zukünftig ersparten Kapitals in Aktien. Ja, Aktien, selbst, wenn der DAX aktuell auf dem Alltime-Hoch steht. Es gibt noch günstige Aktien (ein gutes Portal, um in das Thema einzusteigen, ist Finanzen.net ).

b.1) Lass dir von deinem Banker keinen Aktien- oder Rentenfond anquatschen, kaufe keine sog. ETF’s und auch keinen Indexfond. Suche dir selber für den Anfang ca. 4-8 Aktien aus und verteile dein Geld so.

Nimm nur Aktien, die ein maximal ein KBV von 1.5 haben (KBV steht für Kurs-Buchwert-Verhältnis). Dieses müsste theoretisch eigentlich immer 1 sein. Je höher es ist, desto mehr sind zukünftige Gewinnaussichten und positive Marktfantasie bereits im aktuellen Kurs eingepriesen. Weiterhin sollte das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) bei aktuellem Kauf nicht höher als max. 15 sein, eher um die 10. Je kleiner dies ist, desto besser.

Meine persönlichen aktuellen Aktientipps, die man evtl. trotz sehr hoher Aktienstände noch kaufen kann:
a) Münchner Rückversicherung
b) Repsol
c) Britisch Petrolium
d) Metro
e) EDF
f) Deutsche Telekom AG
g) Lufthansa
h) Allianz
i) Deutsche Bank AG
j) Fance Telekom
k) Barrick Gold
l) DIC Asset

Schaue auch, dass die Aktien entweder eine hohe Dividende (Dividendenrendite !) ausschütten, wie das bei fast allen oben genannten Aktien ist oder aber vom Kurs her ganz unten sind. Kaufe keine Aktien, wie diese ganzen Klassiker (Nestle usw.), die eine relativ geringe Dividentenrendite haben und eh auf ihren absoluten Höchstkursen stehen.

Verkaufe Aktien möglichst nie ! mit Verlust. D.h. ein mal gekauft, lass sie liegen und verkaufe erst, wenn sie Gewinn gemacht haben, also im Plus für dich stehen. Herbe Kursrückschläge musst du aushalten können.

Alle obigen Tipps sind ohne Gewähr ohne eine Garantie auf funktionieren…denn ich kann ja auch nicht in die Zukunft gucken. Vereinbare einen Termin mit deinem Banker, lege aber den Fokus auf Aktien und lass dir auch keinen Aktiensparplan oder dergleichen andrehen. Wenn du dich generell für Aktien entscheidest, dann gehe so vor, wie oben beschreiben. Warum? Weil ich in soforn schon leicht auf die Nase gefallen bin, als dass ich mir von Banken auch Fonds habe andrehen lassen. Bei diesen fressen dich die Gebühren auf und es gibt auch keine Garantie, dass du die Dividenden wirklich erhälst. Ich traue dem Braten da nicht. Bei Einzelaktienwerten, die du kaufst, kriegst du, sofern das Unternehmen Dividenden ausschüttet, auch anteilig deine Dividende per Abrechnung in dein Depot eingebucht. Somit ist das immer nachvollziehbar und transparenter.

So, das war’s an Tipps. Gruß vom Eilpeter

Huhu,

hui,das war ja mal ein Infopaket,mannomann^^.
Ich danke Dir rechtherzlich für die ganzen Auskünfte.

Das mit den Aktien hört sich recht interessant an.
Allerdings habe ich auch da null Ahnung.
Da Du mir aber schon eingige Aktientipps mit reingepackt hast,werd ich mir das sehr intensiv überlegen.
Mein wunsch nach einem Haus ist zwar noch nicht ganz vom Tisch,aber wenn ich mir Deinen Text so durchlese verlässt mich langsam der Mut.
Ich zahle zur Zeit 560Euro Miete,ich dachte das wäre in einer eigenen Immobilie besser angelegt.Aber an der Sache mit der Arbeitslosigkeit ist schon was dran…

Ich danke Dir nochmals
Viele Grüße Felina

Hallo Felina,

unabhängig von der Art der Finanzierung sollte man sich über einige Dinge klar sein. Eine sog, 100% Finanzierung ist dann gegeben, wenn der komplette Kaufpreis finanziert wird. Dazu kommen die Nebenkosten, Grunderwerbssteuer, Makler, Notar etc. von ca. 10%. Diese werden üblicherweise nicht über das Haus sondern über ein Privatdarlehen finanziert. Nicht zu vernachlässigen sollte der Gesichtspunkt, dass hinterher im Haus alles funktionieren soll und entsprechend eingerichtet sein sollte.

Jetzt mal zu den Zahlen. Ich empfehle zuerst einmal grob mit 6% Zins/Tilgung zu rechnen, also 6 % von 150.000 € bedeutet eine monatlich Belastung von 750 €.
Traust du dir diese Belastung monatlich zu. Aber auch an die Nebenkosten denken.

Die Bank denkt und rechnet meist anders. Aktueller Zins plus 1 % Tilgung, d.h. die finanzielle monatlich Belastung kann bis zu 250 € geringer sein. Die Bank macht das gerne, da die komplette Rückzahlung dann ca. 37 Jahre dauert.

Gruß
Matthias

Hallo,

ich würde es nicht wagen mit Deinem Einkommen ein Darlehen über 150.000 Euro zzgl. Nebenkosten, etc. auf zu nehmen.
Sicherlich kann man eine Belastung bei den derzeitigen Zinsen klein rechnen, aber gerade ohne Eigenkapital sollte eine „ausreichende“ Reserve im monatlichen Budget sein.

Es lohnt sich nicht, für ein Haus finanzielle Risiken ein zu gehen und bedenke: ES KOMMT IMMER WIEDER ETWAS DAZWISCHEN.

Ohne Eigenkapital ist riskant - abgesehen davon, dass kaum eine Bank sowas finanziert - i.d.R. sind 20% notwendig oder zusätzliche Sicherheiten neben der zu finanzierenden Immo. Kauafpreis kommt i.d.R. 10% weiche Kosten hinzu - Grundsteuer, Makler, Notar, grundschuld und andere Grundbuchgebühren

150.000 euro kostet mind. 400 - 500 euro mtl Rate - nebenkosten fürs Haus kommen natürlich extra - da sind schnell 700-800 euro vom Einkommen verplant

Kauf oder Bau - Preisfrage - dass kann man nicht seriös aus der Ferne beantworten - beim Bau kann man Eigenleistung erbringen - aber dafür meist in den Gesamtkosten höher…

Hallo,
im Netz gibt es zahllose kosten- und werbefreie Darlehensrechner, mit denen du selber einen kleinen check durchführen kannst.
Außerdem muss ein Finanzierungsberater dir auf alle Fragen eine für Dich befriedigende Antwort geben…du wen er die Geduld nicht aufbringt…vor einer Unterschrift kannst Du immer gehen und zu einem anderen Institut gehen.
Also…keine Angst vor den Gesprächen und vor eigener Recherche

Zur Finanzierung: Ganz ohne Eigenkapital ist es meiner Erfahrung nach heutzutage sehr, sehr schwierig ein Haus finanziert zu bekommen. Selbst 20% Eigenkapital sind manchen Banken schon zu wenig.

Zum Objekt selbst: Diese Frage sollte streng von der Frage der Finanzierung unterschieden werden. Aber um sie auch zu beantworten: Neu bauen ist dann billiger, wenn man die Zeit hat (also einen 9-to-5-job oder noch weniger) und wenigstens ein bisschen handwerkliches Geschick hat. Ein bestehendes Haus kaufen ist in der Regel nur dann billig, wenn man ein gebrauchtes Haus kauft - also nicht direkt vom Bauträger.

Ohne jedes Eigenkapital? würde mich wundern, wenn eine seriöse Bank darauf einsteigt - die Frage ist, wenn ja, zu welchem Zins?

Wenn Du 150.000 mit einem Nettogehalt von 1400 bis 1700 pro Monat verfügbares Geld finanzierst, so wäre das womöglich angesichts der aktuell niedrigen Zinsen von vielleicht rund zweieinhalb Prozent machbar, aber knapp.

Die Frage bauen oder kaufen habe ich vor noch nicht allzu langer Zeit mit kaufen eines 12 Jahre alten Hauses beantwortet. Grund: mir waren die Risiken eines Neubaus - Baumängel, Verteuerungen, Terminverschiebungen etc - einfach zu hoch. Bei einem gekauften Haus sind zumindest die Erfahrungen schon da, was die Risiken berechenbarer macht. Aber am besten in einem solchen Fall mindestens einmal einen Fachmann mit ins Haus nehmen, um nicht böse Überraschungen zu erleben.

Gerri

Bin etwas spät dran, aber vielleicht kann ich noch Tipps geben:
Na, wenn der Bankbeamte das sagt, dann soll er’s machen, aber zu welchen Bedingungen ???
Tipp 1) Mache einen Haushaltsplan über Deine Fixkosten (Wohnung,Haushalt, Auto, Vers.etc. und berücksichtige Deinen Lebensstil, wieviel brauchs ich fürs Ausgehen, Vergnügen,Urlaub,Reparaturen,Anschaffungen, etc.)
Wieviel bleibt dann noch übrig ???
Haus um 150.000,- ist sicher nicht neu, notwendige Investitionen, Reparaturen, Einrichtungen …
Geht sich das alles mit 1400 bis 1700 aus, wie sicher ist der Job …bin ich bereit 20 -25 Jahre auf alles zu verzichten weils hint und vorn knapp ist ???
Willst Du noch immer ???
Dann suche Dir in der Umgebung(vor allem kleinere Regionalbanken), im Internet (aber nur Banken,auf keinen Fall die vielfach angebotenen Finanzierer, die cashen meist nur ab und sind teurer).
Es wird sicher verdammt schwierig, seriöse Banken verlangen Sicherheiten und Eigenkapital, ohne dies sind kaum auf seriöser Basis Kredite zu bekommen und Risiko-Versicherungen für Unfall, Tod, Zahlungsausfall etc. anbei ein Link, den ich dieser Tage von AK erhalten habe
http://www.arbeiterkammer.at/online/kredit-tipps-409…
Soviel fürs Erste,falls noch eine Frage, dann schreib mir und nun viel Spaß