Hauskauf o. EK mit Sicherheiten vernünftig ?

Hallo liebe Mitglieder,

ich plane derzeit einen Hauskauf für mich und meine Freundin (verdient derzeit kein Geld / Student).

Meine Eckdaten lauten

derzeitige Mietkosten 600 Euro warm
zusätzliches Verfügbares Einkommen nach Abzug aller Kosten ca. 300-400 Euro (Nettoeinkommen ca. 2.800 Euro)

Sicherer Arbeitsplatz (100%) seit 2009 (kein Beamter)
Ein Zweifamilienhaus als Absicherung (Wert ca. 80.000 Euro) daraus aber keine zus. Einnahmen aber auch keine Kosten(Familienbewohnt +/-).

Ansonsten habe ich keine Rücklagen aber auch keine Schulden.

Mein „Wunschobjekt“ kostet derzeit ca. 90.000 Euro und ich erwarte Renovierungskosten und Nebenkosten (Notar) von ca. 40.000 Euro

Mein Nettokreditbetrag wären also ca. 130.000 Euro.

Nach meiner Rechnung würden die Nebenkosten (Ölheizung, Strom, Müll, Hausrat/Gebäudeversicherung, Grundsteuer etc.) ca. 3.200 Euro p.a. oder 318 Euro pro Monat Betragen.

Derzeit habe ich einige Angebote eingeholt und bin am Grübeln welche Finanzierung a.) möglich b.) sinnvoll wäre.

Ein Beispiel:

Kreditbetrag 130.000
Zinsbindung 20 Jahre
Tilgung 3%
eff. Zins 3,92%

Kreditrate 742 Euro
Restbetrag 12.800 Euro

Das würde mir entgegenkommen da ich gern so viel wie möglich abzahlen würde … ist das überhaupt sinnvoll ? Damit wären meine Reserven die ich mir selbst gesetzt habe (~1.000 Euro pro Monat) ausgeschöpft) … wäre evtl. eine kleinere Tilgung sinnvoll ? Wie finde ich heraus welche Tilgung überhaut sinnvoll ist ? Macht ein Hauskauf aus eurer Sicht Sinn oder stürze ich mich in ein unkalkulierbares Risiko ?

Warum ein Haus ? Ich habe keine Lust meinem Vermieter weiter horende Summen für eine 50/60m² große Wohnung hinterher zu werfen und würde lieber „was eigenes“ kleines haben … kann man doch verstehen oder ? :smile:

Moin auch,

das geht schief. Wenn du dein komplettes, frei verfügbares Einkommen in die Kreditraten steckst, fällst du auf die Nase sobald irgendwelche größeren Kosten auf dich zukommen. Das fängt schon bei der Renovierung an, die selten für den ursprünglich geplanten Preis realisierbar ist. Was ist mit weiteren Reparaturen, ein kaputtes Auto oder Waschmaschine etcpp.

Wenn die Bank mitmacht kann die Tilgung sicherlich verkleinert werden, dann wird aber der Zinssatz steigen. Ich halte die ganze Sache für kritisch.

Ralph

Hallo,

danke für diese erste Einschätzung. Ich gehe noch mal etwas ins Detail.

Wie gesagt beträgt mein Nettoeinkommen ca. 2.800 Euro.

Abzüge sind

  • ein Dienstfahrzeug (also keine Risiken für Kosten, Ersatz bei Unfall etc.) mit knapp 400 Euro
  • eine private Krankenversicherung von ca. 450 Euro
  • sonstige Verträge (Telefon, Handy, Fitnesszentrum) mit ca. 300 Euro.

Bleiben also ca. 1.650 Euro „zum Leben“
(davon sind derzeitigen Miete 600 Euro)
-> 1.000 Euro zur freien Verfügung (derzeit).

Ich schätze mal das ich mit 650 Euro im Monat gut Leben kann (Nahrung, Freizeitgestaltung, Urlaub) aber auch gern mal auf etwas verzichten kann (Spielraum pro Monat ~200 Euro).

Ich habe also pro Monat knapp 1.650 Euro wovon ich ca. 1.000 ins Haus stecken will/kann aber bin dann (eigentlich) noch nicht am Ende. Erstmalige Renovierungskosten habe ich bereits eingerechnet (30.000 Euro für Brennwertkessel, Fassade, Badausbau, Fußböden/Streichen etc.).

Ist das ganze trotzdem noch „unrealistisch“ ? Die Fixen Kosten sind also um ca. 350 Euro höher.

Hi,

als Daumenregel sagt man, dass man einen größeren Jahresurlaub für die ganze Familie einplanen soll. Wenn was schief geht macht man den Urlaub kleiner oder lässt ihn komplett sein.
Wenn also genug für den Jahresurlaub übrig ist, würde ich sagen, dass es realistisch ist.
Da die Freundin hoffentlich irgendwann ein Einkommen nach dem Studium hat sollte man auf jeden Fall die Möglichkeit von Sondertilgungen haben. Ihr Einkommen würde ich aber nicht als fest einrechnen(hast DU ja auch nicht gemacht) da ihr vielleicht mal Kinder haben wollt, sie Hausfrau und Mutter ist(oder Du Hausmann und Vater) und somit das Einkommen wieder weg ist. Dann später Teilzeit und wieder Vollzeit je nach Alter der Kinder ist ja wieder möglich. Dann eben Sondertilgung.

Was in der Berechnung komplett fehlt sind die noch nicht existenten Kinder.

MFG

Ja richtig ihre Kosten/Nutzen :wink: sind (dank elterlicher Stütze und Nebenjob) +/- Null.

Auch weis ich nicht was „in Zukunft“ ist und deswegen will ich Sie nicht einplanen. Das ist mir zu unsicher. Ist ja „nur“ eine Freundin und keine Frau.

Auch bekomme ich im Jahr eine Sonderzahlung (je nach Gewinnlage der Firma) welche sich im Raum von ~3tsnd Euro (brutto) abspielt.
Aber da dies auch variabel ist und unsicher (gab es zwar in den letzten 5 Jahren immer) will ich das nicht mit einrechnen.

Der Hauskauf sollte zunächst NUR auf Sie lauten.
Wem gehört das Zweifamilienhaus?
Der angebotene Zinssatz ist zu hoch.
Wenn das Zweifamilienhaus den Eltern gehört, sollte man die Finanzierung anders gestalten. Es sieht immer besser aus, wenn entsprechendes Eigenkapital vorhanden ist.
Mit freundlichen Grüssen
Friedrich Pausch