Ich würde Euch dringend abraten, denn ihr gebt Geld aus, das
ihr nicht habt, für ein Haus, das ihr SO ziemlich
wahrscheinlich später nicht braucht.
Dem kann ich nur beipflichten. Allein die ganzen Transaktionskosten (Grunderwerbsteuer, Notar), die ohne Makler bereits bei etwa 5,2% des Kaufpreises anzusetzen sind, werden die Kalkulation „billige Zinsen“ bereits wieder torpedieren, wenn ihr in wenigen Jahren wieder verkauft.
Auf keinen Fall Mietkauf, es sei denn, ihr habt Streit mit eurem Geld. Da würde ich mich allerdings auch noch als Abnehmer anbieten, dass müsst ihr nicht so aufwendig über Mietkauf versenken!
Derzeit werben viele Institute für eine Kombi-Lösung mit einem Bausparvertrag und einer Zwischenfinanzierung. Bausparvertrag über die benötigte Summe, Zwischenfinanzierung über jetzt zahlbare Summe plus Ansparrate für den Bausparvertrag, und die ZwiFi wird dann über das Bauspardarlehen bei Zuteilung getilgt. Das schlagende Argument dabei ist vielfach das emotionale Argument „Zinssicherheit über die ganze Laufzeit“. Das ist zwar richtig, aber um welchen Preis??? Schließlich leiht man sich für einige Jahre erst einmal auch sein eigenes Geld, zahlt dafür 5% Sollzins und bekommt 1% Habenzins. Hinzu kommt die Abschlussprovision beim Bausparvertrag etc.etc.
Das ist eine halbwegs simple Rechenaufgabe: Man vergleiche diese Kombi-Lösung mit einem 10-Jahres-Kredit, indem man alle Zahlungen nimmt, die bei der Kombi-Lösung innerhalb von 10 Jahren anfallen, und als Zins- und Tilgungsleistungen auf einen 10-Jahres-Festzins-Kredit annimmt. Dann schauen, wie viel Kredit dann noch da ist. Und dann schauen, wie hoch der Zins steigen kann, so dass der Kredit mit genau den gleichen Zahlungen wie beim Doppeldecker in genau der gleichen Zeit getilgt ist. Ich habe bisher noch keine Konstellation in der Praxis gesehen, in der der Anschlußzins nicht über 10,6% hätte steigen dürfen, und habe das auch meinem - ansonsten von mir wirklich geschätzten Bankbetreuer - vorgerechnet, was er mir dann bestätigte.
Zins etc. sind alle schöne Kennziffern, aber Cash Flows lügen nicht, da kann ich nix wegdrücken wie bei den Effektivzinsberechnungen.
Und ich würde erst einmal alle Konsumschulden wegdrücken (schnellstmöglich abzahlen), Eigenkapital mit möglichst hoher Sparrate bilden (schadet nie, verringert zukünftige Sollzinssätze und erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine Finanzierung zu bekommen, weil die Bank sehen kann, dass ihr diese Raten auch wirklich leisten könnt) und dann in einem Jahr einmal schauen, wie ich damit vorwärts gekommen bin. Die Transaktionskosten sollte ich schon komplett zahlen können, den Umzug und eventuelle Renovierungen auch, sonst besser bleiben lassen.
Ist vielleicht nicht das, was Du hören willst, aber dafür ehrlich.