Hauskauf - wie verhandeln?

Hallo liebe Forummitglieder!

Wir haben interesse ein Haus zu kaufen in Naumburg-Elbenberg. Elbenberg hat so gut wie keine Infrastruktur, d. h. es gibt keine Schule, keinen Arzt, keine Apotheke usw. Naumburg Stadt ist 3km entfernt und Wolfhagen (die nächst größere Stadt 6km)

Das Haus ist ein Bungalow mit 154 qm, voll unterkellert. Hat Fussbodenheizung, Sprossenfenster (2fach verglast) und eine höhere Deckenhöhe von 2,70 m. Ist total ungepflegt (Tierhaare und Geruch, Zigarillogeruch in allen Räumen), teilweise vertäfelte Decken. Das Grundstück liegt am Hang und ist im Moment noch sehr klein, nur um das Haus herum ist etwas Rasen. Das Haus befindet sich auf einem „gemeinsamen“ Grundstück auf dem insgesamt 3 Häuser vom gleichen Verkäufer stehen. Die Grundstücke sind mittlerweilen aufgeteilt und vermessen wurden. Unser Grundstück wäre dann ca. 800 qm groß, der Großteil davon ist gepflastert.
Der Hauseingang liegt auf der Ostseite (hinterm Haus), nach vorne (Südseite) befindet sich ein sehr großzügiger Balkon, der nicht gefliest ist (schwarzer Bitumen). Die Heizung ist eine Ölheizung, 16 Jahre alt, genau wie das Haus selbst - nach der Frage, ob sie regelmäßig gewartet wurde haben wir bereits gefragt, klärt der Makler.
Wir haben uns das Haus angeschaut, wir würden es schon gern kaufen, aber eben nicht für den Preis von 158.000 Euro plus 5,95% Maklergebühren.
Jetzt waren wir schon einmal zum Gespräch beim Makler, er hat uns vorgerechnet, wie sie auf den Preis gekommen sind und wir haben die Dinge angesprochen, die uns nicht gefallen.
Der Makler meinte dann jetzt, wir müssen mit den Verkäufern reden.

Wie stellt man es nun am Geschicksten an, den Verkäufern mitzuteilen, dass man nicht bereit ist, den vollen Preis zu zahlen?

Übrigens bei der Bank waren wir auch schon, die meinten sofort, dass ist total überteuert. Wir sollten versuchen sie auf 130. - 135.000 Euro zu drücken. Da haben wir wohl schlechte Karten, weil der Makler schon gleich gesagt hat, dass wären utopische Preise, da kämen wir nie hin.

Über einige Hinweise Vorschläge von Euch würde ich mich sehr freuen!

LG CGCarmi

rausfinden, wie dringend der verkäufer die kohle braucht, ob evtl. andere interessenten da sind, ein angebot machen und warten…

gruß inder

Hallo,

so wie du das Haus und auch die Lage beschreibst, frage ich mich: warum habt ihr überhaupt Interesse an dem Haus. Da scheinen ja noch viel Arbeit und Kosten auf euch zuzukommen.
Und wenn dann die Bank euch sagt, dass das Haus um fast 30 T€ zu teuer ist, dann würde ich doch nochmal nachdenken.

Ich würde dem Anbieter das von der Bank vorgeschlagene Angebot geben und abwarten. Die Banken schätzen in der Regel den Wert einer Immobilie am realistischten ein.

Haelge

Hallo,

nimm es nicht persönlich, aber diese ganzen Bewertungsfragen mit bis ins letzte kleine den Preis drückende Detail beschriebenen Immobilien hier finde ich immer putzig. Denn sie zeigen, dass sich der Fragesteller überhaupt keine Gedanken darüber gemacht hat, wie Preisbildung funktioniert, und wer darauf welchen Einfluss hat.

Es ist vollkommen egal wo das Haus liegt, wie alt es ist, welche Mängel es hat, … Solange der Verkäufer dafür € 1 Mio haben will, kann daran niemand etwas ändern. Es ist einzig und alleine seine Sache einen Dummen zu finden, der diesen Preis bezahlt. Niemand hat das Recht diese Immobilie zum tatsächlich objektiven Wert erwerben bzw. den Verkäufer zum Verkauf zu diesem Preis zwingen zu können. Und daher ist dieser insoweit auch zunächst vollkommen uninteressant.

Interessant ist einzig und alleine folgende Überlegung: Willst Du das Haus unbedingt, dann wirst Du im Zweifel den geforderten Preis zahlen müssen, wobei sich als weitere Frage dann die Finanzierungsmöglichkeit dieses Preises ergibt. Und wenn die Bank da nicht mitspielt, hast Du verloren.

Bist Du andererseits Realist genug, kannst Du nur Folgendes machen: Schön brav alle deiner Meinung nach einen geringeren Preis rechtfertigenden Punkte aufschreiben (und da wäre die Einschätzung des Objektwertes durch die Bank ein gutes und schlagkräftiges Argument, weil ohne Finanzierung nun mal kein Kauf möglich ist), deinen Preis benennen und abwarten, ob darauf positiv reagiert wird oder nicht.

Und dann bitte nicht alle drei Tage betteln mit Sprüchen wie „Ich habe mich ja so in das Haus verliebt“, „Ich würde es ja so gerne kaufen“, … „wenn nur der Preis stimmen würde“. Wer gefühlsmäßig so die Hosen runterlässt ist, wird nicht ernst genommen.

Mit dem eigenen Angebot eine klare Frist für eine Rückmeldung setzen, am Ende dieser Frist einmalig nachhaken, ob da noch etwas kommt, und das Thema ansonsten abhaken, und sich auf das nächste Objekt stürzen.

Gruß vom Wiz

Hallo und Danke für eure Antworten!

Okay, wir werden dem Verkäufer unser Angebot unterbreiten und abwarten!

Hallo

Habe kürzlich meiner Mutter beim Verkauf ihres Hauses assistiert. Nur wusste sie nicht, welchem der beiden Bieter sie verkaufen sollte und ob der Preis realistisch ist. Ich konnte ihr nur antworten: „Der Preis ist jedenfalls zu niedrig, egal was du da verkaufst. Der reelle Preis eines Objekts ist stets der, zu dem noch genau ein Bieter zu kaufen bereit ist. Und wer sich ein Haus leisten kann, braucht keine Freundschaftsrabatte.“

Wenn euer Verkäufer und sein Makler (dem auch nicht an einem geringen Verkaufspreis gelegen ist), den Spruch auch kennen und beherzigen, könnt ihr euch wegen ein paar Tausendern ganz schön verzocken…

Ich finde den genannten Preis für das beschriebene Objekt übrigens utopisch niedrig. Hier zahlt man schon allein für das Gebäude ohne Grundstück das doppelte, und das Grundstück wird nochmal so teuer wie das Haus. Aber ich wohne ja auch in der teuersten Ecke hierzulande…

Gruß
smalbop

Hallo,

ich habe mir das Objekt bei Immobilienscout angeschaut. Bei den Baulandpreisen von Naumburg sollte das Grundstück von 861 m² alleine so zwischen 34.000 und 38.000 Euro wert sein. Nun kommt aber das, was ich gerade auch nicht verstehe: Um einen Qudratmeter Wohnfläche in Hessen neu zu bauen, benötigt man 1370.- Euro. Somit würde der Neubau eines Hauses mit 154 m² Wohnfläche etwa 210.000 Euro kosten. Zieht man davon 16 % ab, da das Haus 16 Jahre alt ist, kommt man immer noch auf 176.000 Euro. Rechnet man für Aussenanlagen noch pauschal 15.000 Euro dazu, käme man ja auf einen aktuellen Zeit-Wert von insgesamt 225.000 Euro für dieses Objekt ???
Wo liegt da mein Fehler?