ich hab da mal ne Frage.
Ich finde die Mobilen Pflegerinnen, die Täglich mit ihren PKW, zu den Patienten nach Hause Fahren, und sie dort
verpflegen und versorgen, einfach Spitze.
Für mich sind das alles Kleine Engel.
Nun aber meine Frage
Warum haben die Mobilen Pflegedienste alle so Riesen
Räumlichkeiten als Lager?
Bei uns in haben die Häuslichen Kranken Pflege Dienste Teilweise, Räume die 300-500 qm haben.
Was vermutest Du denn ? oder anders gefragt, wären die Mieten die Kostentreiber im Pflegebereich ?
Man braucht sicher ein Büro zur Koordinierung der Pflegekräfte. Und Sozialräume, denn die Kräfte müssen auch mal Pause machen und haben Schulungen. Dann braucht man Lagerraum für Pflegeprodukte die in rauen Mengen verbraucht werden.
Und wenn man dann ehemalige Ladenlokale anmietet so wird man auf den Mietpreis achten. Wenn sich kein neuer Interessent für den Laden findet, so wird der Eigentümer froh sein, den Laden preiswerter an einen Pflegedienst zu vermieten ehe er leer stünde.
Vorab: Das könnte, zumindest teilweise, auch ein Bundesland-Aspekt sein.
Der Personalschlüssel/Mindestpersonal für APD ist bundeslandabhängig.
Viele APD, die hier in Bayern tätig sind, könnte es in dieser „Kleinheit“ in anderen Bundesländern gar nicht geben.
Je mehr Personal, desto mehr Klienten, desto mehr Platzbedarf (auch für Lager) logischerweise.
Hier in Bayern weiß ich jedenfalls von mehreren APD (ich hab damit beruflich ein bisschen zu tun), dass sie über Räumlichkeiten nur in Größe zwischen 100-200 qm verfügen. Aber das scheint mir tatsächlich die Untergrenze, und Bayern hat geringer Personalvorgaben als manch andere Bundesländer.
Aber auch die 300-500 erklären sich bei größeren APD leicht.
Es braucht ein Mindestpersonal (hier in Bayern ist das m.W. Pflegedienstleistung und zwei bzw. drei weitere Fachkräfte; und vielleicht noch mind. eine Fachkraft als Back-up, damit der Laden nicht gleich dicht gemacht wird, wenn eine langfristig erkrankt oder schwanger wird), um die Kassenzulassung zu erhalten.
Da es nicht wirtschaftlich ist, mit so einem Personal zu arbeiten, kommen dazu weitere Hilfskräfte für Pflegetätigkeiten.
Dazu noch mind. ein, zwei Leute fürs Büro weil die ganze Abrechnerei ziemlich aufwändig ist.
Und evtl. dazu noch Betreuungs- und Haushaltsarbeitskräfte, um auch Betreuungs- Putzarbeiten usw. anbieten zu können.
(Stand heute sind reine Betreuungsdienste nämlich noch nicht zugelassen, und private Betreuer kann der Betreute nicht mit der Kasse abrechnen.)
=> summa summarum: es ergibt sich eine nicht unbeträchtliche Mindestgröße, über die fast alle APD verfügen (müssen).
Dazu kommt: wirklich Gewinn werfen diese APD erst ab einer noch größeren Größe ab, v.a. weil die großen APD prozentual den Laden mit einem größeren Anteil an Hilfskräften fahren können.
Nur an dieser Arbeitskostenstelle kann ja gedreht werden, denn die Einnahmemöglichkeiten sind weitgehend von den Kassen festgelegt.
Nun gibt es weitere Kassenvorgaben die Räumlichkeiten betreffend, z.B. die, dass die Pflegedienstleistung ein eigenes Büro benötigt usw. Auch arbeitsrechtliche Vorgaben usw. erfordern Räumlichkeiten.
Als dritter Punkt muss so ein APD einiges an Pflegematerial und -hilfsmitteln zur Hand haben. Z.B. Rollstühle, Infusionsständer, Inkontinenzmaterial in allen Größen usw. Das braucht Lagerraum.
Noch wichtiger: Es besteht eine umfangreiche Dokumentations- und Aufbewahrungspflicht. Da sammeln sich über die Jahre enorme Massen an Ordner voller Dokumaterial an, weil APD ja einen riesigen Bürokratieaufwand haben. Auch dafür brauchts geeignete Lager-Räumlichkeiten.
Der dritte Punkt ist vernachlässigbar. Rollstuhl und Co. sind üblicherweise Eigentum der Kostenträger oder des Patienten und befinden sich eben dort bzw. kommen vom Sanitätshaus direkt zum Patienten. Inkontinenzmaterial wird beim Patienten gelagert. Da haben die Pflegedienste höchstens eine Notration. Wenn Dienste das gesamte Inkontinenzmaterial lagern würden, käme man mit 300 qm nicht aus.
Aber der Rest, den du bereits genannt hast, ist ausreichend, um 150-300 qm voll zu bekommen.
Alles richtig.
Es ist aber nicht nur die „Notration“, sondern so ein Grundvorrat, weil es in praxi z.B. eben oft lange dauert, bis Pflegehilfsmittel genehmigt und geliefert sind, aber eigentlich sofort benötigt werden. Da stellt der APD dann halt unbürokratisch z.B. einen Rollstuhl oder einen Pflegekran zur Verfügung bzw. verwendet sie, damit nicht eine zusätzliche Pflegekraft (die nicht abrechenbar wäre) eingesetzt werden muss oder die eine Pflegekraft sich über Gebühr abplagen muss, weil der Kassensachbearbeiter so ein Langweiler ist.
Vernachlässigenswert ist dieser Platzbedarf nicht, er macht aber nicht das Gros aus (das wollte ich in meiner Antwort auch nicht andeuten).