Hausübernahme bei Insolvenz mit "Schulden"

Hallo Zusammen,
mein Freund hat bereits durch eine Familienvermittlung bereits zwei Immobilien gekauft. Diese werden durch einen Verwalter verwaltet. Die Finanzierung läuft aber auf ihn alleine. Im November 2020 haben mein Freund und ich eine eigene Immobilie gekauft. Hier läuft die Finanzierung auf uns beide.
Nun ist es so, dass seit Januar 2022 die Mieten nicht mehr ausbezahlt werden. Zum damaligen Zeitpunkt hatten wir bereits die Verträge etc. unterschrieben.
Da er auch noch für eine Ex-Frau und zwei Kinder unterhaltsberechtigt ist. Droht ihm jetzt vermutlich die Insolvenz.

Ich würde gerne das neu gekaufte Haus aus der Insolvezmasse „herauskaufen“. Ist dies möglich ohne direkten Einsatz von Bargeld, wenn ich „einfach“ seinen Anteil der Schulden übernehme und eine Schuldhaftentlassung beantrage? Somit wäre seine Insolvenzmasse geringer, denn das Haus gehört ja aktuell zur Hälfte mir und könnte doch somit nicht komplett verkauft werden.

Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen ohne direkt verurteilt zu werden.

Es geht hier nicht um Verurteilung, sondern nur um Sachverhaltsaufklärung: Was ist mit dieser Familienvermittlung und „Mieten werden nicht mehr ausbezahlt“ gemeint. Bevor man sich Gedanken über eine mögliche Insolvenz macht, sollte man erst einmal an der Stelle ansetzen.

Ebenfalls ohne Verurteilung: Es ist natürlich schon eine ziemlich wilde Geschichte in die sich dein Freund begeben und dich nun auch noch hineingezogen hat. Wenn ihr jetzt heile aus der Sache raus kommt, solltet ihr da schleunigst mal „aufräumen“.

Was die Sache mit dem „Herauskaufen“ angeht, so sollte man damit nicht bis zur Insolvenz warten, sondern die Geschichte frühestmöglich in der Form angehen, dass man einfach mal mit der Bank spricht, ob die bereit wäre bei einer Veräußerung des Anteils deines Freundes an Dich, Dich auch als alleinige Kreditnehmerin zu akzeptieren. Du müsstest dann ausreichende Mittel und Einkünfte nachweisen, wie wenn Du von vorne herein das Haus alleine gekauft hättest. Gelingt dies, spricht nichts dagegen. Wäre ja auch keine andere Geschichte, wenn ihr euch trennen würdet, und du das Haus übernehmen würdest. D.h. Du würdest dann aus deinem eigenen neuen Kredit deinen Freund für seinen Anteil auszahlen, Wenn er dabei gegenüber seinem damaligen Kaufpreis keinen Gewinn macht, muss er diesbezüglich auch nichts versteuern.

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Um auf das Thema mit der Familienvermittlung zu kommen: Der Kontakt wurde durch seinen Schwiegervater hergestellt, der durch den Verkauf eine sog. Vermittlungsprovision erhalten hat. In meinen Augen ein absolutes Unding, aber naja… Quasi war der Schwiegervater der „Makler“.

Bis wir das Haus gekauft hatten lief auch immer alles sehr gut. Komischerweise haben danach erst die fehlenden Zahlungen angefangen.

Ich habe bereits mit der Bank gesprochen. Eine Schuldhaftentlassung wäre kein Problem. Aber der Insolvenzverwalter kann ja rückwirkend alles anfechten und das würde ihm ja nichts mehr bringen, weil dann der „Schuldenberg“ immer höher werden würde.

Auch ohne Verurteilung, aber die Geschichte wird für mich immer dubioser. Da hat jemand eine aktuelle Beziehung und dazu eine Ex mit zwei unterhaltsberechtigten Kindern aber offenbar Geld für gleich drei Immobilien und für Vermittlungsdienste in der Familie. Plötzlich „versiegen“ die Mieteinnahmen der vermieteten Immobilien, ohne dass zumindest Dir klar/erklärt worden ist, warum das passiert und was diesbezüglich unternommen wird. Oder willst Du nur nicht damit herausrücken, dass die bereits unter Zwangsverwaltung stehen?

Sofort ist vom Schreckgespenst einer Insolvenz die Rede, wo es angesichts des aktuellen Immobilienmarktes doch vermutlich nicht so schwer sein dürfte die beiden vermieteten Objekte einfach wieder abzustoßen und mit nicht mehr als einem blauen Auge davon kommen zu können.

Und jetzt sollst Du einfach nur seine Schulden aus der gemeinsamen neuen Immobilie übernehmen, während er zur Hälfte Miteigentümer bleibt (also nicht, wie ich vorgeschlagen hatte, dass er seine Hälfte zum damaligen Einstandspreis an dich verkauft, du dann Alleineigentümerin wird, dafür alleine für den Kredit aufkommen musst, aber das Haus dann auch nur noch deinen Kredit absichert).

Sorry, wenn ich das jetzt mal so ganz deutlich sage, aber Juristen denken ja ohnehin immer schlecht von Menschen und mit Mitte 50 hat sich da schon so einiges angesammelt: Für mich klingt das alles nach einer großen Verlade an deren Ende Du ohne Geld, Freund und Haus, dafür aber mit ordentlich Schulden da stehst.

Such Dir mal eine ruhige Ecke, greif Dir ggf. eine Flasche Rotwein dazu, und dann durchdenke das mal alles. Nimm ggf. Unterlagen und geh damit zu einem Anwalt und/oder Steuerberater, der Dir diese erklären kann, sprich mal mit Vertrauten, die keinen Bezug zu deinem Freund haben, …

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Liest sich für mich, als wäret ihr durch einen Makler in einen Kaufrausch versetzt worden und - so vermute ich - die drei Immobilien sollten durch Mieten finanziert werden.

Zusätzlich hat dein Freund für seine Immobilien einen Verwalter beauftragt bzw. akzeptiert, der nach dem Makler auch seine Hand aufhält. Warum die Mieten nicht mehr fließen, hast du nicht erklärt.

Hast du in eurer gemeinsamen Immobilie etwas mehr Einblick? Von demselben Makler verkauft, von demselben Verwalter verwaltet?

Ob du die Immobilienhälfte von deinem Freund übernehmen und zusätzlich zu deiner finanzieren kannst, hängt vermutlich davon ab, ob die Miete fließt?

Erklär doch mal, warum nicht.

Moin,

Ich sage es einfach mal deutlich prägnanter: wer eine derartige Familie hat, benötigt keine Feinde mehr. Unter dem Deckmantel „Ich mach dir einen guten Preis, wir sind ja schließlich eine Familie!“ wird gerne ein Vertrauensbonus eingefordert, den man einem Fremden gegenüber nicht hätte. Aus eigener Erfahrung kennen wir das auch.
-Luno

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Hallo,
also Kaufrausch trifft es nicht wirklich. Die vermieteten Immobilien sind bereits vor ca. 1 1/2 Jahren gekauft worden. Bis Januar ist auch immer die Miete geflossen und es kam keinerlei Probleme.

Das neue Haus, haben wir erst m Dezember gekauft (notarieller KV).

Der Grund, dass keine Mieten mehr ausbezahlt werden heißt: „finanzielle Engpässe“. Wir sind bereits mit dem Anwalt an diesem Thema dran. Aber wir rechnen damit, dass wir die Mieten „abschreiben“ können.

Das „neue Haus“ hat mit den anderen Häusern nichts zu tun und ich kann diese auch vollständig alleine bezahlen. Das Einkommen ist da. Mein Freund würde aus dem Grundbuch herausgehen und ich würde stattdessen die andere Haushälfte auch übernehmen.

Leider hast Du hier sehr recht.
Er ist sehr enttäuscht von seiner Familie und hier gibt’s momentan nur Streit. Mit der Familie sollte man eben keine „Geschäfte“ machen. Lieber Ratten im Keller, als Verwandtschaft im Haus.

Ich habe persönlich mit den zwei vermieteten Objekten nichts zu tun. Sowohl persönlich als auch rechtlich. Aber ich möchte nun mein eigenes Haus „schützen“. Das ist einfach der Grund.