Hauswasser enthärten – welcher Weg?

Hallo, das Wasser bei mir hat laut Versorger die Härte „17,5 (Härtegrad 3)“. Der Wasserkocher muss dauernd entkalkt werden. Mutmaßlich ist auch viel Nitrat im Wasser (Agrargebiet). Ich möchte sehr gern weicheres Wasser haben, aber keinen Hand-Tisch-Filter benutzen, sondern entweder

  • eine Enthärtungsanlage direkt an der Hauptleitung einbauen lassen oder
  • sep. Enthärtungsgeräte am Küchenwasserhahn + evtl. an Dusche + separater Badewanne einbauen lassen

Mein Espresso schmeckt mir derzeit hervorragend und ich frage mich, wie sich das nach Enthärtung ändern könnte (ich las, Kaffee braucht dH 5 – 7). Beim Tee gibt es Verbesserungsspielraum. Apfelschorle mit Leitungswasser schmeckt scheußlich und mit Mineralwasser lecker. Sollte das Leitungswasser durch den Filtereinbau lecker werden, würde mir das den Mineralwasserkauf sparen – das wäre schön. Nach dem Duschen zuhause brauche ich dringend ein Hautöl – nach dem Duschen woanders meist nicht.

Das Objekt:
EFH, nur von 1 Person bewohnt. Wasser kommt von Versorger (kein eig. Brunnen).
Trinkwasserbedarf in Küche für Tee + Kaffee: ca. 3,5 Liter täglich
Wasserbedarf Duschen, Waschen: eher weniger als Durchschnitt
2 – 3 Monate jährlich gar keine Nutzung, davon 1 - 2 Monate durchgehend unbenutzt
An der Hauptleitung ist jetzt schon eine Hauswasserstation (Rückspülfilter Conel Clear RD), die wohl Grobdreck rausfiltert
derzeit keinerlei Solar

Jetzt frage ich mich, welches Gerät in Frage kommt. Grundsätzlich: Ich bin sehr bequem + technisch unbedarft. Ich würde jegliches Gerät von einem erfahrenen Sanitärmenschen einbauen lassen, der sich dann auch verantwortlich fühlen soll. Trotzdem: Verbrauchsmaterial kaufen + austauschen möchte ich selbst (nach Einweisung durch Sanitärmensch). Einen Wartungsvertrag möchte ich vermeiden (auch wenn ich gelegentlich Wartung für den Ölbrenner brauche, dies aber nicht mit Vertrag). Eine teure Lösung ist mir lieber, wenn sie Stress, Sorge und Arbeit spart und womöglich gesünderes/besser schmeckendes Wasser erzeugt.

Variante 1: Enthärtungsanlage an Hauptwasserleitung

In Frage kämen offenbar Geräte von Grünbeck u.a. ab ca. 1700 Euro brutto + Einbau oder billigere wie Water2Buy. Damit hätten auch Wasch- und Spülmaschine weiches Wasser. Ich brauche aber auch viel Leitungswasser für den Garten (Regenwasser nicht möglich), das zu filtern Verschwendung wäre. Eine Überwachung per App + lästige Benachrichtigungen brauche ich nicht; ein Interface im Webbrowser, das man nur bei Interesse aufruft, wäre mild interessant.

Variante 2: Untertisch-Wasserfilter direkt an Küchenwasserhahn + separat an Dusche + an Badewanne

Dies deckt natürlich nicht Wasch- und Spülmaschine ab. Unter der Küchenspüle wäre wohl Platz für einen Einbau. In Frage für die Küche käme wohl z.B. „Brita Untertisch-Wasserfilter Installationskit: Filterkartusche BRITA P1000, Filterkopf, Kartuschenwechselanzeige, Schläuche, Eckventiladapter“ etc.
Ist es besser, ein Untertisch-Gerät mit eigener 3-Wege-Armatur (Warm/Kalt/Gefiltert kalt) zu nehmen? (Gefiltertes Warmwasser brauche ich kaum. Ich benötige nicht sehr viel ungefiltertes Kaltwasser zum Putzen.)

Das Wasser in Dusche und getrennt Badewanne (beide werden genutzt) hätte ich auch gern weicher. Dafür gibt es getrennte Geräte wie „Miscorp 10stufiger Duschfilter“ (andere Geräte filtern Chlor, aber wohl keinen Kalk heraus). Die Online-Nutzerbewertungen zu Entkalkungsgeräten für die Dusche u.a. Entkalker lesen sich großteils wie Fake (wie schlecht maschinenübersetzt, oberflächlich lobend, sehr ähnlich).

Welche Meinungen + konkrete Empfehlungen habt Ihr? Danke!

Hallo,

Tee (also „echter“ Tee, nicht Apfel-Mango oder „Frühlingstraum“…) hasst Härte.
Beim Kaffee wird er mit weichem oder gar vollentsalztem Wasser eher etwas säuerliche, spritziger schmecken, vielleicht sogar unharmonisch.

Eine zentrale Enthärtung ist teuer, aber schützt alle Rohre, die Wärmetauscher, sorgt dafür, dass sich keine Kalkränder bilden,…
Aber die lange Zeit der Nichtnutzung muss man wohl beachten, vermutlich wird man dann erstmal einige zig Liter durchspülen müssen.

Was auf jeden Fall nur funktioniert, wenn es bei Vollmond von dreizehn Jungfrauen eingebaut wird, wenn diese dabei das Ave Maria beten, sind diese „Enthärtungsmagnete“.

Dreizehn Jungfrauen nachts im Keller? Also da würd ich’s auf einen Test ankommen lassen… :heart_eyes: :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Gruß,

Kannitverstan

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Ich habe vor einiger Zeit (ca 3 Jahre) eine Enthärtungsanlage im Keller einbauen lassen und bin sehr zufrieden damit.

Das Wasser für den Garten zweigt vorher ab - wird also nicht enthärtet.

Einmal im Jahr kommt ein Monteur vorbei, welcher die Anlage wieder justiert und Harz nachfüllt.

Regeneriersalz muss ich selbst auffüllen.

In letzter Zeit habe ich öfters Inserate gesehen, in denen Firmen solche Anlagen vermieten. Hätte ich meine Anlage nicht schon gekauft, hätte ich dieses Angebot geprüft.

Gruss

Danke.

Benib, Danke. Es wäre natürlich interessant zu wissen,

  • was die Anlage gekostet hat
  • was der jährliche Technikerbesuch kostet (Arbeit, Material)

Anschaffung bei ca 3’000 Schweizer Franken
Wartung jährlich ca 130 Franken

Da die Anlage noch nicht so alt ist, brauchte es bisher auch noch nicht viel Material.

Am besten holst du dir in deiner Region entsprechende Offerten ein.

Hi.

Ich denke, die Variante 1 macht am meisten Sinn. Du hast den Hersteller Grünbeck schon angesprochen. Zweifellos sehr gute Geräte, jedoch würde ich eher zu BWT tendieren. Die Kosten (du sprachst von ca 1700 Euro) sind realistisch für beide Geräte. Zum Thema Gartenbewässerung: Es wäre doch ein leichtes, dieses Wasser vor der Weichwasseranlage zu entnehmen.

Ich würde dir von einer Enthärtung abraten.
Die kosten dafür stehen meiner meinung nach in keinem Verhältnis zu deiner Nutzung.
Du hast die Anschaffung, die Wartung, einen „wesentlich“ höheren Wasserverbrauch, Salz und Energiekosten.
Bedenke, das die anlage je nach einstellung 2-3 die Woche regenerieren wird, wobei jedesmal locker 50liter Wasser in den Abfluß rauschen.
Dein bisheriger geringer Wasserverbrauch könnte sich locker verdoppeln bis verdreifachen.
Regelmäßig Desinfizieren mit spülen macht sie auch automatisch.
Mit deinem vermuteten Nitratgehalt ist noch eine ganz andere Sache.
Der wird je nach gewünschter Wasserhärte ebenfalls rapide ansteigen.
Den Nitratgehalt kannst du aber beim Versorger erfragen.
Grundsätzlich sind die Anlagen schon eine feine sache.
Auch wenn ich bei mir selber (Härtebereich 4) keine montieren würde.
Eine regelmäßige Härtemessung durch den Besitzer selber würde ich aber unbedingt empfehlen um fehler rechtzeitig erkennen zu können.
Gruß
Jürgen

Danke auch für diesen Hinweis. Das wäre auch bei mir der Fall, ich hatte es aber übersehen.

Danke!

Valdez und Jürgen, Danke für Eure Kommentare.

Valdez, ja, ich hatte übersehen, dass man das Gartenwasser vorher abzweigen kann. Wenn Du mir ein Argument pro BWT bzw. contra Grünbeck nennst, bin ich interessiert.

Ein wirkliches Argument gibt es wohl nicht. Ist nur mein Bauchgefühl. Beide Hersteller sind die Marktführer. Fairerweise muss man sagen, das BWT bei vergleichbaren Geräten etwas teurer ist, dafür ist der Kundendienst aber besser. (Ist aber auch nur meine persönliche Erfahrung).

Valdez, Danke. Gerade habe ich nachgesehen und ein BWT-Gerät kostet ca. 400 Euro mehr als das vergleichbare von Grünbeck. Das Gerät BWT Aqua Life 11349 hat auf Amazon.de eine einzelne Besprechung, in der ausführlich von Bedienungsmängeln die Rede ist (u.a. unsauberes Salzeinfüllen) und extrem teure Wartung durch BWT. Mein langjährig etablierter Sanitärmensch sagte bei meiner Erstfrage aus der Pistole geschossen, er verbaue nur BWT, und demnächst wird er mir noch mehr erzählen.