Haut - Leitfähigkeit

Folgende Beobachtung: 9V-Blockbatterie (frisch!) an die Stirn, Lippe oder Nasenspitze gehalten, und schon entsteht ein unangenehmes prickeln, manchmal auch erst nach einigen Sekunden.

An anderen Stellen (Finger, Arm) passiert nix.

Ist die Gesichtshaut leitfähiger als andere Körperteile? Gilt das auch für Fußsohlen?

Es ist nicht nur die Leitfähigkeit der Haut die hier eine Rolle spielt.
Zum einen ist die Hautfeuchte wichtig. Trockene Haut leitet nur wenig, fechte umso mehr. Halte die Batterie mal an die Zungenspitze… Oder nein. lass es besser :smile:
Neben der Feuchtigkeit spielt auch die Empfindungsfähigkeit eine Rolle. Die von Dir genannten Stellen wie Stirn oder Nasenspitze haben eine eher dünne Haut, so daß die Nerven dicht unter der Haut liegen. Daher braucht es nur einen kleinen Reiz, um etwas zu spüren. Andere Stellen wie Finger etc, haben eine deutlich dickere Haut, und sind daher weniger empfindlich. Also könnte auch dort Strom fließen, nur merkst Du es nicht.

Übrigens habe ich selbst noch nie an der Stirn oder Nasenspitze etwas gespürt, wenn ich da eine Batterie hingehalten habe, an anderen Stellen auch nicht… Außer an Stellen die entsprechend dünn und Feucht sind, wie zB die Zunge.

Moin L.B.,

Ist die Gesichtshaut leitfähiger als andere Körperteile? Gilt
das auch für Fußsohlen?

Ein spontaner Selbsttest ergab folgende Daten:

Lippe. 10 MOhm
Stirn 10 MOhm
Arm 16 MOhm
Zunge 1 MOhm
Fußsohle 16 MOhm

Ja, ich weiß, dass MOhm keine Leitfähigkeit angibt, aber um Leitfähigkeit anzugeben, hätte ich mir erstmal Elektroden basteln müssen, die einen definierten Abstand haben, natürlich könnte man als „Nullte-Näherung“ jetzt den Kehrwert nehmen.

Meßgerät: Digitalvoltmeter Voltcraft M-3650B
Elektroden: „Messstrippen mit Mini-Krokodilklemmen“, Abstand ca. 6 mm

Bei allen Messungen, bis auf „Fußsohle“, fielen die Meßwerte kontinuierlich.

Da sowohl bei dem 9-V-Block als auch beim Messgerät mit Gleichspannung gemessen wird, dürfte eine Elektrolyse stattfinden, die eine steigende Leitfähigkeit bzw. fallende Ohm-Werte zur Folge hat. Dies erklärt auch den verzögerten Eintritt der Wirkung.

Die Hornhaut der Fußsohle dürfte einfach zu trocken sein um diesen Effekt zu zeigen.

Nochmal, es ist nur(!) ein spontaner Versuch, also nicht wissenschaftlich untermauert, das bedürfte schon etwas mehr Aufwand.

Achja, es scheint auch eine gewisse Gewöhnung an Strom zu geben. Als Schüler haben wir mal einen Karton 9-V-Blocks gefunden und haben solange Blocks zusammengesteckt bis wir eine Wirkung spürten. Da ich als Einziger viel Elektronik gebastelt habe und häufiger schon mal eine „Gewischt“ bekommen hatte, habe ich erst bei sehr viel höheren Spannungen etwas gemerkt als meine beiden Mitschüler.

Gruß Volker

Hallo,

Die Hornhaut der Fußsohle dürfte einfach zu trocken sein um
diesen Effekt zu zeigen.

vor allem wird sie viel dicker sein.

Und genau da sehe ich deutliche Unterschiede zwischen Gesicht,
Händen und Füßen.

Im Gesicht ist die Haut viel dünner und damit kann man eher
durch die obere Hornhaut hindurch stecken/drücken.

Bei glatten Elektroden passiert da ertmal auch nicht viel
aber gerade die zum Teil recht spitzen Blechkontakte des 9V_Blockes
können schon durch leichten Druck durch die Haut stechen.
Dann wirkt aber nicht mehr der Hautwiderstand, sondern der
Körperinnenwiderstand, welcher um den Faktor 1000 geringer ist.
Aber natürlich spielt auch Schweiß noch eine Rolle.

Achja, es scheint auch eine gewisse Gewöhnung an Strom zu geben.

Das halte ich für eine reine Behauptung.

Als Schüler haben wir mal einen Karton 9-V-Blocks
gefunden und haben solange Blocks zusammengesteckt bis wir
eine Wirkung spürten. Da ich als Einziger viel Elektronik
gebastelt habe und häufiger schon mal eine „Gewischt“ bekommen
hatte, habe ich erst bei sehr viel höheren Spannungen etwas
gemerkt als meine beiden Mitschüler.

Naja, das ist sehr an den Haaren herbeigezogen.
Vor öfters mal eine gewischt bekommen, wird man nicht gleich unsensibel
gegen elektr. Strom.

Deutliche Unterschiede in der Erwartungshaltung aber auch rein
physikalische Ursachen wegen unterschiedlicher Hornhautausprägung
oder Feuchte (Schwitzen) würden das wohl eher plausibal machen.
Gruß Uwi

Fußsohle

Die Hornhaut der Fußsohle dürfte einfach zu trocken sein um
diesen Effekt zu zeigen.

vor allem wird sie viel dicker sein.

Ich kann mich an Folgendes erinnern: Vor langer Zeit bin ich auf die Schienen einer LGB-Bahn getreten; irgendeiner hatte

  • keinen Zug drauf
  • Trafo aber voll aufgedreht.
    Und ich bekam barfuß einen schmerzhaften Schlag.

können schon durch leichten Druck durch die Haut stechen.

Das wird ausgeschlossen, da ein zu starker Druck einen normalen Schmerz verursacht, daher habe ich nur ganz leicht angedrückt.

Dann wirkt aber nicht mehr der Hautwiderstand, sondern der
Körperinnenwiderstand, welcher um den Faktor 1000 geringer
ist.
Aber natürlich spielt auch Schweiß noch eine Rolle.

Da ich gerade weil Speichel auch mal an die Oberlippe kommt, unmittelbar vorher diese abgewischt habe, sollte das keine Rolle spielen.

Als Schüler haben wir mal einen Karton 9-V-Blocks
gefunden und haben solange Blocks zusammengesteckt bis wir
eine Wirkung spürten.

Dami erreicht man schnell hohe Nennspannungen, Hab ich auch mal mit Zink-Kohle-9V-Batterien gemacht, bis etwa 72V. Eigentlich könnte da schon ein lebensgefährlicher Strom fließen, wenn man die Pole berührt. Passiert ist mir trotzdem nichts, der Innenwiderstand wird nämlich einfach zu hoch, man verbrät viel Energie in der Batterie zu Abwärme.