Hautausschlag

Hallo, zusammen,

kennt das jemand vielleicht auch: Seit vielen Monaten sind meine Finger der rechten Hand, die Glieder zur Handoberfläche hin, teilweise auch die Glieder zu den Fingernägeln) ständig entzündet. Es fing an mit Pickelchen, die wässrig waren und juckten. Ich bin lange nich zu einem Hautarzt gegangen und habe in der Zeit viel, viel gekratzt und es wurde immer schlimmer. Nun, nach vielen Monaten, sieht das Hautbild der Finger aus, als wäre eine vorzeitige Hautalterung - kann man ohne Mikroskop sehen - eingetreten, was durchaus belastend ist. Ich weiß nicht, wie ich mein vorheriges Hautbild wiederherstellen kann. Ich war bei zwei Hautärzten vor Monaten und habe den Eindruck, die interessiert das Null. „Cremen Sie sich 10 mal am Tag mit Glycerin-Creme die Hände ein“. Die Ärztin hat mir überhaupt nicht richtig auf die Hände geschaut - nur schnell, schnell. Ich kann sagen, dass ich beim Kartoffeln schälen und Knoblauch pellen sofort an den Fingern reagiere. Ich würde gerne noch einmal einen wirklich guten Arzt aufsuchen (wie finden??) bzw. kennt jemand diese Probleme und weiß evtl. ein Hausmittel o. ä.??? Die Rötungen sind Monate später auch auf Teilen der rechten Hand, auch Handoberfläche, gewesen.

Freue mich über wenigstens eine Antwort!!! Danke!!!

dyshidrotisches Ekzem
Hallo Sonja,

mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um das sog. „dyshidrotische Ekzem“, das seitlich der Finger, an den Handflächen und manchmal auch an den Fußsohlen vorkommt. Dabei treten Bläschen teils mit klarem oder eiterfarbenem Inhalt auf, welche dann aufplatzen und stark jucken.
Dieses Ekzem kommt z. B. vor, bei Neurodermitis, kann aber auch Ausdruck einer Kontaktallergie (Kontaktekzem) sein.
Häufig wird Cortison in Form von Salben und Tabletten verschrieben, was auch kurzfristig vertretbar ist und dann für Beschwerdefreiheit sorgt.
Fettsalben können in dieser Phase häufig noch mehr nässende Bläschen erzeugen. Vielen Patienten hilft auch anfangs Tannosynth Lotion sehr gut.

Um die Anwendung mit Cortison zu reduzieren, werden auch Schwarzkümmelöl-Kapseln (aus der Drogerie) und zum Einreiben Schwarzkümmel-Balsam (aus dem Reformhaus) empfohlen. Angeblich soll auch die Einnahme von Zinkkapseln helfen. Für eine gesunde Haut ist Zink unentbehrlich.

Mittlerweile wird Cortisonsalbe häufig ersetzt durch neue nicht-steroidale Zytokin-Hemmer. Pimecrolimus (Elidel®) zur Neurodermitis-Therapie ist jetzt (seit Oktober 2002) in Deutschland auf dem Markt.
Pimecrolimus ist der zweite Substanz aus der Gruppe der Immunsupressiva zur Neurodermitis-Therapie nach dem japanischen Pilz Tacrolimus (Protopic®).
Diese Cremes blockieren, wie Cortison, eine Entzündungsreaktion in der Haut. Sie sind nicht billig, werden aber vom Hautarzt bei Bedarf verschrieben.

Falls ein atopisches Ekzem (Neurodermitis) vorliegen sollte, findet man im u. a. Link die unterschiedlichen Kriterien aufgelistet, die die Sachlage erhärten können. Es müssen keinesfalls alle aufgezählten Punkte zutreffen, und Menschen mit einer schwächeren Form der Neurodermitis können durchaus über Jahre hinweg beschwerdefrei sein, bis z. B. eine psychisch stressige Situation (Examen, Mobbing, Dauerstress) wieder Schübe provoziert. Umgekehrt führt häufig ein Ortswechsel, wie Urlaub, zu einer spontanen Besserung der Symptome, die dann zu Hause irgendwann wieder auftreten können.

Wichtig ist noch, dass die empfindlichen Hände nicht bei der Nahrungszubereitung mit Obst- oder Gemüsesäften, geschweige denn, mit Putzmitteln in Berührung kommen, evt. Gummihandschuhe tragen, die innen mit Baumwolle beschichtet sind.
http://www.dermis.net/neurodermis/ueberblick/fallbei…

Viele Grüße, Renate

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo

schließe mich Renate an und wollte nur noch eines hinzufügen:
es gibt ne Art uralte Regel der Dermatologen:

nässende Wunden werden trocken behandelt, trockene Wunden mit Fett
(sprich Öl, Salben etc.).

Gute Besserung (nicht so viele Sorgen machen, das verschlechtert
derartige Dinge meist)

Herzl. Grüße
d.

Hallo, Dilarah,

danke für deine Antwort!

Wie man bei trockenem und nässendem Zustand behandeln soll, habe ich vor Monaten nachgelesen in „Bittere Pillen“ war das glaube ich. Aber da war der Hautzustand der rechten Finger schon ziemlich angegriffen und alles war irgendwie zu spät. Und immer mal wieder Entzündungen mit Juckerei. Ich möchte sehr gerne eine tolle Creme finden, mit der ich meinen Hautzustand auf den Fingern (durch viel, viel Kratzen, sieht aus, als wäre die Haut enorm vorgealtert, wie faltig. Ist nicht leicht, schriftlich zu beschreiben). Die Juckerei ist seit Wochen besser geworden. Ich habe kaum noch Entzündungszustände. Das könnte aber von unserem Hund kommen, sie macht einen gerne sauber…
Ich habe sie an die Hand gelassen, mehrmals, und seitdem ist es viel besser. (IIIhh, werden manche denken). Nur das Hautbild muss auf jeden Fall noch besser werden.

Viele Grüße, Sonja. :wink:))

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, Renate,

vielen herzlichen Dank für deine informative Antwort. Darüber habe ich mich sehr, sehr gefreut!! Zwar war mir nicht alles neu, da ich mich vor einigen Monaten im Internet informiert habe bzw. es versucht habe. Auch die Gummihandschuhe mit Baumwollbeschichtung innen trage ich schon lange Zeit. Ich habe vor ca. 2-3 Monaten ein „Modell“ gefunden, das sind die besten baumwollbeschichteten Handschuhe, die ich bisher hatte. Den Namen habe ich jetzt nicht parat, aber sie sind dunkelgrün. Die kann ich nur weiterempfehlen. Die meisten anderen Marken sind gelb, meine ich. Ich werde bei Gelegenheit den Link ausprobieren, den du mir angegeben hast.

Was mir am Ende noch einfällt: Du hast ja von Haut bzw. Medizin ganz schön viel Ahnung. Das ist schön - für mich…

Viele Grüße, Sonja :wink:)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, Sonja

danke für deine Antwort!

Ich habe kaum noch Entzündungszustände. Das könnte aber von unserem Hund kommen,sie macht einen gerne sauber…

Ich habe sie an die Hand gelassen, mehrmals, und seitdem ist
es viel besser. (IIIhh, werden manche denken).

Kannst auch mal Omas Rezept ausprobieren, näml. auf die Hautstellen
pinkeln (ernsthaft) oder versuch mal ne Eigenblutinjektion…
(freil. beim Arzt, brauchts aber keinen Dermatologen, Hausarzt reicht).

Herzl. Grüße
d.

Hallo Sonja,

Auch die Gummihandschuhe mit
Baumwollbeschichtung innen trage ich schon lange Zeit. Ich
habe vor ca. 2-3 Monaten ein „Modell“ gefunden, das sind die
besten baumwollbeschichteten Handschuhe, die ich bisher hatte.
Den Namen habe ich jetzt nicht parat, aber sie sind
dunkelgrün. Die kann ich nur weiterempfehlen. Die meisten
anderen Marken sind gelb, meine ich.

Meine Mutter benutzt z. Z. das Modell:
weiße, dünne, waschbare Baumwollhandschuhe + Gummihandschuhe, eine Nr. größer als sie normalerweise braucht, - weil durch das eigene Schwitzen/Staufeuchte, ihre durch Neurodermitis bedingten Hautsymptome an den Händen schlimmer werden, bzw. gar nicht heilen können.
Achte auch mal auf Kleidung oder Bettenmaterial, etc. mit Wollanteil. Ein Neurodermitiker reagiert auf Wolle entweder nur mit Jucken, bis hin zu einer starken Verschlimmerung des Hautbildes!

Was mir am Ende noch einfällt: Du hast ja von Haut bzw.
Medizin ganz schön viel Ahnung. Das ist schön - für mich…

Wie ich finde, ist die medizinische Diagnostik eben doch eine sehr interessante und spannende Sache :smile:)

Alles Gute und viele Grüße

Renate

Meine Frau hatte ein ähnliches Problem, Ursache immer noch nicht entdeckt, hilfe jedoch schon. Creme Deine Hände über Nacht mit viel Creme Namens Bepante plus ein und ziehe Baumwollhandschuhe darüber an. Innerhalb einer Woche ging es fast ganz zurück. Leider kann Sie noch nicht damit aufhören und muss es noch jeden Abend tun

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]