Hautkrankheiten Gartenteichfische

Hallo,
Zu meiner Frage gibt es ein bisschen Backgroundinfo, also fang ich damit mal an:
Mein Großvater hat seit einem halben Jahr einen Teichsystem im Garten. Es sind zwei separate Becken, die durch einen Bachlauf verbunden sind.
Im größeren Becken schwamen etwa 8 Goldfische und 2 Shubukins. Meine Mutter hat nach etwa 2 Monaten weitere Goldfische und einen Stichling eingesetzt. Im kleinen Becken waren 4 Goldfische und 2 Shubukins. Vor kurzem haben wir die Shubis ins große Becken gesetzt, weil sie angefangen haben die Goldfische anzufressen.
Einige Tage später starb der erste Fisch im großen Becken und uns fiel auf, dass einige andere Fische ausgefranste Flossen hatten, einer schien seine ganze Schleimschicht zu verlieren (er war der nächste, der starb), die Haut anderer war mit kleinen Bläschen, die aussahen wie Wassertropfen, bedeckt außerdem haben sie Probleme beim Fressen, sie versuchen ihr Stückchen zu schlucken, spucken es aber wieder aus (eigentlich waren die Tierchen sehr verfressen). In den folgenden Tagen konnten wir jeden Morgen einen toten Fisch rausfischen. Es sind alle betroffen, der Stichling ist bereits tot, die Goldfische und vorhin ist der erste Shubi gestorben. Und das trotz Behandlung mit MediFin. Wir haben das Wasser getestet, pH-Wert und Wasserhärte okay, kein Nitrit oder Nitrat. Wir haben ja nicht erwartet, dass die bereits kranken Fische wieder gesund werden, aber nun fragen wir uns natürlich was da los ist, denn irgendwann möchten wir ja wieder neue Fische einsetzten, was nicht geht solange wir nicht wissen, was die Ursache der Krankheit ist. Es kann eigentlich nicht am Wasser liegen, denn den Kleinen im anderen Becken geht es bestens. Natürlich haben wir im Internet geforscht, dachten es könnten Wimperntierchen sein, aber müssten dann nicht auch die Kleinen betroffen sein?
Gibt es denn Krankheiten, die nur von Fisch zu Fisch übertragbar sind, die meiner Beschreibung entsprechen?

Wir - und die restlichen Fische - würden uns sehr über Antwort freuen und danken im Voraus =)

Hallo.

Nichts ist schwerer als eine Ferndiagnose.
Ich würde es in deinem Fall, wo Medifin nicht geholfen hat, nach Wasserwechsel, einmal mit Kochsalz (jodfrei) versuchen.
Ist ein uraltes Mittel in der Aquaristik, hilft aber komischerweise immer noch.

Zu den verschiedenen Konzentrationen folgender Link:

http://www.zierfischforum.at/article_view.php?faq=2&…

Wenn möglich würde ich ein Kurzbad und eine Dauerzugabe empfehlen.

Zu deinen übrigen Fragen:

Natürlich gibt es Krankheiten, die nur von Fisch zu Fisch übertragbar sind. Die sind aber relativ selten.

Dass die Fische in einem Becken krank und im danebenstehenden gesund sind, obwohl der Wasserkreislauf der selbe ist, hat man relativ häufig.
Krankheitserreger sind so gut wie immer im Wasser. Ob eine Krankheit ausbricht oder nicht ist meistens eine Frage des Immunsystems der Fische.

Das Immunsystem kann durch verschiedene Faktoren geschwächt werden. Unter anderem Neuzusatz von Fischen (Transport), Umsetzen, zu hohe Besatzdichte, Gejagtwerden (Angst).

Hat der Erreger erst einmal das Immunsystem eines Fisches überwunden, vermehrt er sich meist explosionsartig, so dass ihm auch andere Fische nicht mehr gewachsen sind. Dadurch erklärt sich, dass Fische in einem Becken alle krank werden, während sie im zweiten scheinbar gesund bleiben.

Falls wirklich alle Fische sterben, stirbt der Krankheitserreger fast immer auch, du könntest also nach ca. 4 Wochen wieder neue Fische einsetzen. Vorsicht, wenn ein paar Fische überlebt haben, diese könnten den Erreger in sich tragen.

Möglichst alle späteren Bewohner gemeinsam kaufen, genau ansehen, schonend behandeln.
Wenn später doch neue Fische gekauft werden sollen, schonend eingewöhnen. Durch den Transport geschwächte, neu hinzugesetzte Fische, sind oft der Auslöser dafür, dass eine Krankheit, die latent im Wasser vorhanden ist, ausbricht.

Was sollte der eine Stichling denn bringen?

Viel Glück, Gruß, Nemo.

Hallo,

Gibt es denn Krankheiten, die nur von Fisch zu Fisch
übertragbar sind, die meiner Beschreibung entsprechen?

es gibt massenhaft Krankheiten bei Teichfischen. Ob diese nun von Fisch zu Fisch übertragen werden (Viren, Bakterien, Protozoen, Sporozoen…) oder einen komplizierteren Wirtskreislauf haben, beispielsweise über Vögel als Zwischenwirte mit deren Kot (viele Würmer) macht da keinen Unterschied. Alle können den gesamten Fischbestand treffen.

Eine Möglichkeit, die deine Beschreibung evtl. treffen könnte, ist der Befall mit den Wimperntierchen Ichthyophthirius (Grießkornkrankheit). Hier bekommen die Fische helle Knötchen in Haut und Flossen und bei starkem Befall kommt es auch zur übermäßigen Schleimbildung und die Flossen fransen aus. Die Krankheit ist auch unter Aquarienfischen recht verbreitet, google mal nach den Symptomen und versuche dir einen deiner Fische in einem Aquarium/ unter Wasser anzusehen, ob diese zutreffen.

Wenn die ‚Tröpfchen‘ auf der Haut so ca. einen halben cm groß sind und flach auf der Haut liegen, könnten es auch Karpfenläuse sein, das sind kleine Krebstiere, die den Fisch parasitieren.

Es kommen noch Sporozoen in Betracht, Bakterien und Viren oder auch Wurmlarven in der Haut (Zerkarien). Die Ferndiagnose ist, wie Nemo schon sagte, sehr schwierig. Die Behandlung und evtl. desinfektionsmaßnahmen des Teiches richten sich aber nach dem Erreger. Vielleicht wäre eine Diagnose mit gutem Bildmaterial möglich.

Gruß, Jesse