Liebe/-r Experte/-in,
ich würde gerne wissen, welche Szene / Subkultur folgende Motive verwendet:
Weißkopfadler, Schlittenhunde, Fabeltiere (wie Drachen), evt. auch Totenköpfe, Nachthimmel, Nordamerikanische Motive (wie das Ahornblatt oder eben den Weißkopfadler etc.).
Handelt es sich irgendwie um eine Bikerszene oder auch Heavymetalszene oder ist das ein und das selbe? Ich habe keine Ahnung…
Guten Tag,
deine Frage muss ich leider etwas detaillierter beantworten, daher fällt meine Antwort etwas Länger aus, im Vorfeld schon einmal entschuldigung dafür.
Zunächst einmal sind bestimmte Motive nicht grundsätzlich einzelnen Subgenres/subszenen im Metal zu ordnenbar, und auch andere Szenen als die Metalszene benutzen ähnliche Motive.
Daher möchte ich versuchen, die Frage in mehrere Fragen aufzuspalten.
Wie bereits oben erwähnt ist eine eindeutige Zuordnung nicht möglich, daher kann ich nur Tendenzen andeuten. Als Beispiel Powermetal: dieses Subgenre thematisiert vorwiegend mit märchenhafte Fantasy Helden geschichten, daher kann man als Motive Drachen, Feen Krieger und ähnliche Motive finden. beschäftigt sich aber eine Band dieses Genres vorwiegend mit dem Thema Piraten, wie zum Beispiel Running Wild oder Alestorm, dann kann auch ein Totenkopf ins bild Huschen.
Zu den anderen Symbolen/Motiven wie Adler und andere amerikanische Motive, das würde ich eher dem amerikanischem Heavy Metal zuordnen, wobei das Ahornblatt Canada symbolisiert und wenns um Flaggen geht, eher der Nationalität der jeweiligen Band zuschreiben würde.
Das Kann ich nicht beantworten, eine Band welche dieses spezielle Motiv benutzt ist mir persönlich noch nicht untergekommen.
Wölfe oder „Höllenhunde“ hingegen findet man in der Metal Szene dann doch recht häufig, jedoch eher als Deko im CD-Cover (zumindest ist mir das persönlich noch nicht als Hauptthema oder Bandmaskottchen [berühmtes Beispiel: Zombie Eddi von der Band Iron Maiden] aufgefallen).
Ach Ja und bevor ich den Nachthimmel vergesse, der ist zentrales Motiv der Metalszene und symbolisiert Freiheit ausserhalb des Tageslichtes, was nicht bedeutet das die Metelszene ein Exklusivrecht darauf hätte.
Kurz und Klar NEIN, es ist nich das Selbe und auch nicht das Gleiche.
Die Biker Szene an sich, hat nichts mit Musik zu tun, auch wenn viele Rock und Metal Künstler sich von ihr inspirieren ließen, als Symbol von Freiheit und Rebellion (als berühmtes Beispiel kann hier Steppenwolf - Born To BE Wild aus dem Soundtrack zu Easy Rider angeführt werden)welche mitunter eine zentrale Rolle in der Rock- und Metalmusik spielen.
Kleidungstechnisch gibt es gewisse Ähnlichkeiten zwischen Bikern und Metalheads. z.B. die schwarzen Lederhosen, Stiefel und die Cuts (Jeans oder Lederjacken mit abgeschnittenen Ärmeln und aufgenähten Pätches) oder auch Kutte genannt.
Aber gerade bei den Cuts kann man den Unterschied zwischen Biker und Metalhead ekennen.
Die Cut eines Metalheads baut sich in der Regel um einen Großen Backpatch (der zumeist die Hauptband eines Metalheads zu erkennen gibt) herum mit kleineren Bandpatches auf die die anderen favorisierten Bands zu erkennen geben.
Die Cut eines Bikers ist für gewöhnlich anders aufgebaut, auf dem oberen Rücken prankt ein schulterbreiter Schriftzug des Bikerclubs, am unteren Ende des Rücken dann ein Schriftzug mit der Ortszugehörigkeit (z.B. Hells Angels als Clubname und als herkunft German Chapter oder noch regionaler [Chapeter NRW/Sachsen Bayern etc.] oder halt der Anwärterstatus wie Prospect im amerikanischen oder 1%er im deutschen) und zwischen den beiden Schriftzügen findet sich dann der Aufnäher mit dem Clublogo.
Abschließend kann man sagen: Manch Biker hört sicher gerne Metal, und manch Metalhead führt gerne sein Bike auf ne Spritztour aus, aber nicht jeder Biker ist ein Metalhead und auch nicht jeder Metalhead ist ein Biker.
Ich hoffe ich habe deine Frage ausführlich beantwortet, oder Dir zumindest geholfen diese besser und genauer zu Formulieren.
MfG
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Das hilft mir sehr weiter!
Hallo,
Subkultur?
Mitnichten.
Hört sich für mich überhaupt nicht nach „typisch für Subkultur“ an sondern eher „typisch für Nationen“.
Denn: der Weißkopfseeadler (engl. bald eagle) ist schlicht und ergreifend der „Staatsvogel“ (national bird) der Vereinigten Staaten von Amerika.
Das Ahornblatt hingegen symbolisiert nicht die USA, sondern Kanada.
Somit sollte man davon ausgehen können, dass JEGLICHE (d. h. eine ganze Anzahl) Subkulturen mit „Nationalstolz“ solche Symbole führen. So wie manche noch heimlich ein „Eisernes Kreuz“ unterm Hemd tragen, mit dem der Großvater - oder Urgroßvater - im preußischen Deutschland unter Wilhelm II. (also um 1900, da wo der „Hauptmann von Köpenick“ spielt) geehrt wurde - und das man einfach ihm zu Ehren heute noch tragen will (nämlich weil er vielleicht irgendwo in den Befreiungskriegen tapfer im Kampf sein Leben für sich oder Kameraden eingesetzt hat).
Man wird damit gerne zum Nationalisten abgestempelt, aber so pauschal darf man da nicht alle Leute über einen Kamm scheren.