Hebammen stehen vor Versorgungs-Katastrophe?

Liebe Community,
warum werden die Hebammen in Deutschland so unter druck gesetzt?
Mittlerweile soll es schon Engpässe in der Versorgung durch Hebammen geben. Die Klinikhebammen versorgen gleich mehrere gebärende Frauen gleichzeitig und die Hausgeburt oder alternativen zur Klinik Geburt gibt es nur noch selten.
Ist das wirklich günstiger für die Krankenkassen, oder was steckt dahinter?

Ja. Am besten sind „maschinelle“ standardisierte Vorgänge. Dooferweise passen da Geburten irgendwie nicht so rein, außer die geplanten Kaiserschnitte…

Beatrix

Hi,
ja, das hat tatsächlich mit den Krankenkassen zu tun. Keiner will Beiträge bezahlen, aber die Leute werden trotzdem kran oder nehmen anderweitig das Gesundheitswesen in Anspruch. Vor allem das Altwerden ist den Kassen eine Last - das Kinderkriegen nicht so sehr, aber es wird gespart, wo immer es geht.

die Franzi

Tja, das begann alles damit, dass bestimmte Eltern meinten sie müssten bei einer missglückten Geburt die Hebamme dafür haftbar machen. Heutzutage muss ja immer einer Schuld sein.

Dadurch wurden die Haftpflichtversicherungen so kostspielig, so dass kaum eine Hebamme von ihrem spärlichen Gehalt die Beiträge bezahlen konnte.

Die Regierung hat, trotz mehrfacher Anfragen von Hebammenverbänden und Protesten es nicht für nötig befunden hieran etwas deutlich zu verbessern. Klar, da die Abgeordneten privatversichert sind und bei ihren Jahreseinkünften sich gar nicht vorstellen können wie es ist von unter 2000 € brutto zu leben.

http://www.hebammenfuerdeutschland.de/hintergrundwissen

Gruß,
Sax

was die Hebammen besser auslastet (billiger macht) und nebenbei lukrative Kunden für „das eigentliche“ Krankenhauspersonal produziert.

Hallo,

eigentlich wäre eine Hausgeburt mit Hebamme für die Krankenkasse das deutlich Günstigste (unter 800.- und die werdende Mutter muss die Bereitschaft noch selbst zahlen), Krankenhaus liegt bei 2000.- ohne Eigenbeteiligung, Kaiserschnitt bringt ca. 3000.

Würden die Krankenkassen den Hebammen das zahlen, was sie dem Krankenhaus für eine normale Standartgeburt zahlen, könnten die Hebamen sich locker die Haftpflicht leisten.
Warum wird hier überhaupt die gleiche Leistung (was so nicht stimmt, Hebammen leisten mehr, da auch eine Nachbetreuung erfolgt) so unterschiedlich bezahlt??

Jetzt muss, wer ganz simpel sein Kind in Ruhe Zuhause bekommen will (was weit angenehmer ist, als in einem hektischen Krankenhaus), alleine zurechtkommen oder zusätzlich zum Krankenkassenbeitrag eine Hebamme privat bezahlen.

Die Kommerziallisierung der Gesundheitswesens ist nicht zum Vorteil derer, die es bezahlen.

Gruß, Paran

Ich denke, sie - und die werdenden Eltern - haben einfach keine machtbewusste Interessensvertretung, im Gegensatz zu Ärzten oder Pharmaindustrie. Dass Krankenkassen nur begrenzt Gelder zu verteilen haben, ist ja klar. Und was die einen kriegen, können nicht außerdem noch andere kriegen.