hebräisch

Liebe/-r Experte/-in,

kürzlich habe ich diesen Satz gelesen bzw. gesehen:
שמח לבד היא הנשמה שאוהבת

Es soll angeblich das folgende Zitat von Goethe sein:
Glücklich allein, ist die Seele, die liebt.

Ich interessiere mich sehr für das Hebräische und bin irgendwie von dieser Sprache fasziniert,
würde mich freuen wenn mir jemand sagen kann ob dieser Satz wirklich die Bedeutung des Zitates trifft oder etwas anderes heißt.
Vielen Dank im Voraus,
MFG

Hallo,

kürzlich habe ich diesen Satz gelesen bzw. gesehen:
שמח לבד היא הנשמה שאוהבת

lass mich raten: Du hast diesen Satz im rechten Fenster des Google-Translators gelesen, nachdem Du auf der linken Seite das deutsche Zitat eingegeben hast? :wink:

Es soll angeblich das folgende Zitat von Goethe sein:
Glücklich allein, ist die Seele, die liebt.

Tut es aber nicht; es ist lediglich eine keinen Sinn ergebende Wort-für-Wort-Maschinenübersetzung eines nicht wort-für-wort-übersetzbaren Zitats.

Um das Zitat adäquat übersetzen zu können, bräuchte man mehr Kontext.

Gruß,
Stefan

Nach der Grammatik des biblischen Hebräisch müsste der Satz lauten:

שמחה לבדה היא הנשמה שאוהבת

d. h. die Adjektive, die sich auf „Seele“ beziehen (הנשמה), müssen wie das Bezugswort feminin sein. Da sie sich alle darauf beziehen, müssen sie alle feminin sein.

Ansonsten haste den Goethe m.E. richtig übersetzt.

HDH

Mathias

שמח לבד היא הנשמה שאוהבת

Es soll angeblich das folgende Zitat von Goethe sein:
Glücklich allein, ist die Seele, die liebt.

lass mich raten: Du hast diesen Satz im rechten Fenster des
Google-Translators gelesen, nachdem Du auf der linken Seite
das deutsche Zitat eingegeben hast? :wink:

Ja da stimmt teilweise.
…Da ich aber weiß, dass man sich auf diese Maschine nicht verlassen kann, habe ich mir auch die einzelnen Worte in einem hebräisch-deutsch Wörterbuch angeschaut und verglichen, da ich aber leider nicht viel über die Grammatik weiß, habe ich mir gedacht, dass es nicht stimmen wird. Danke :wink:

Um das Zitat adäquat übersetzen zu können, bräuchte man mehr
Kontext.

Gruß,
Stefan

Nach der Grammatik des biblischen Hebräisch müsste der Satz
lauten:

שמחה לבדה היא הנשמה שאוהבת

d. h. die Adjektive, die sich auf „Seele“ beziehen (הנשמה),
müssen wie das Bezugswort feminin sein. Da sie sich alle
darauf beziehen, müssen sie alle feminin sein.

Ansonsten haste den Goethe m.E. richtig übersetzt.

HDH

Mathias

Vielen Dank Mathias,
ein sehr hilfreicher Kommentar, danke für die Richtigstellung

MFG
Lara

Hallo,

oh ja, besser übersetzen hätte ich den Satz auch nicht können - und schöner als Goethe formulieren sowieso nicht!

Viel Spaß weiterhin beim Hebräisch-Lernen:smile:

Gruß
Evelyn

hmmm… google translate in verbindung mit hebräischen tattoos sind immer ein gefährliches spiel… besser wäre
מאושרת לבדה היא הנשמה האוהבת
oder so was…
lieber eine fachberatung holen, um auf nummer sicher zu gehen.

Hallo,

oh ja, besser übersetzen hätte ich den Satz auch nicht können

dankeschön! War damit die verbesserte Version von Mathias gemeint?

Gruß,
Lara

Danke erstmal!
Ich habe gar nicht an ein Tattoo gedacht,
ich wollte viel lieber die Grammatik, die dahiner steckt verstehen.

Was hattest du im Vergleich zum Vorherigen verbessert und weshalb?
Danke,
Grüße,
Lara

hallo lara,

das verstehe ich jetzt nicht? ich hatte nur die obige version, also das hebräische zitat und dann goethe - aber der hieß ja wohl wolfgang und nicht mathias, wenn ich nicht irre.
aber egal von wem, es bleibt auf jeden fall richtig!

gruß
evelyn

Das war jetzt ein Missverständnis :wink:
Ich habe das Zitat von Goethe gemeint, dass Mathias mir auf hebräisch verbessert hat.
Aber wenn du sagst, das ist richtig, dann ist ja gut :wink:

Grüße,
Lara

hallo lara,

nee, jetzt ist das komplette missverständnis für mich aufgeklärt!
ich dachte, es ging um das deutsche - über das hebräisch hatte ich mich zwar etwas gewundert, es aber nicht infrage gestellt, weil ich dachte, du hättest es irgendwo offiziell gedruckt gefunden.

das wort לבד (ich nehme an, du kannst hebräisch lesen?) hat die bedeutung von ‚allein=ohne begleitung‘ - goethe meint jedoch ‚allein‘ im sinne von ‚nur‘ oder ‚einzig‘, und da gebraucht man im hebräischen andere wörter, רק oder בלבד oder noch ganz andere konstruktionen.

ein kleiner test mit einer ‚übersetzungsmaschine‘ deutsch-hebräisch hat mir dann allerdings dasselbe ergebnis gebracht, was du da hast - und das ist dann definitiv nicht richtig und mein gefühl hat mich doch nicht getrogen. solche maschinen sind eben leider nur maschinen, und wer kein hebräisch kann, sollte lieber die finger davon lassen und schon gar nicht damit angeben (sorry, ich will niemandem zu nahe treten, aber es ist leider so).

nun ist momentan allerdings rosch haschana und ich kann niemanden mit der korrektur meiner variante behelligen (ich lebe zwar in israel, bin aber nicht muttersprachlerin) - von daher biete ich dir an, bis nächste woche zu warten, wenn die feiertage vorbei sind?

gruß
evelyn

auf hebräisch gibt es unterschiede zwischen männlichen und weiblichen form. seele ist weiblich, aber übersetzt war’s männlich…

das wort לבד (ich nehme an, du kannst hebräisch lesen?) hat
die bedeutung von ‚allein=ohne begleitung‘ - goethe meint
jedoch ‚allein‘ im sinne von ‚nur‘ oder ‚einzig‘, und da
gebraucht man im hebräischen andere wörter, רק oder בלבד oder
noch ganz andere konstruktionen.

Vielen Dank Evelyn,
Ja, das habe ich mir auch gedacht, habe das Wort im Sinne von ‚nur,einzig‘ habe ich mir nachgeschlagen, wusste aber nicht an welcher Stelle im Satz es stehn muss.

nun ist momentan allerdings rosch haschana und ich kann
niemanden mit der korrektur meiner variante behelligen (ich
lebe zwar in israel, bin aber nicht muttersprachlerin) - von
daher biete ich dir an, bis nächste woche zu warten, wenn die
feiertage vorbei sind?

Wenn du das machen könntest wäre das natürlich mehr als super!
Finde es sehr spannend, wenn ich höre, dass du in Israel lebst!

Danke nochmal,

Grüße,
Lara

Lieber Hebräisch Freund,

es ist exakt übersetzt, man kann es nicht besser schreiben als es hier in dieser hebr. Form wieder gegeben wurde.
Darf ich Fragen inwiefern Sie Interesse am Hebr. haben und worauf sich dieses gründet?
Herzliche Grüsse, Ephraim

Hallo Ephraim,

welche Übersetzung meintest du genau? Haben ja schon ein paar Versuche sehen dürfen.
Ich interessiere mich generell für Sprachen, speziell das Hebräische finde ich sehr interessant, weil ich diese Sprache für besonders halte.
Schon allein, weil sie für mich als Deutsche, wegen der Schrift so geheimnisvoll wirkt.

Herzliche Grüße zurück,
Lara

Hallo Lara,
nun Du fragtest an "ich diesen Satz gelesen bzw. gesehen:
שמח לבד היא הנשמה שאוהבת

Es soll angeblich das folgende Zitat von Goethe sein:
Glücklich allein, ist die Seele, die liebt."

Nun wie soll ich es anders formulieren, das Zitat im Deutschen entspricht genau dem von Dir wiedergegebenen Satz im Hebräischen.
Dies meinte ich mit „Übersetzung“ dass sich ja die Texte inhaltlich exakt entsprechen.

Ich freue mich immer, wenn sich jemand für die hebr. Sprache interessiert.
Es ist ja die Sprache des Ursprungs durch die alles schöpferisch ins Sichtbare gekommen ist. Und darum kann man durch sie alles erfassen und das Wesen der Dinge verstehen.

Wenn Du gerne mehr darüber erfahren willst dann können wir gerne unsere email adressen austauschen. Auf diese Weise könnte ich Dir auch digitalisierte Literatur zusenden.

Verständnis und Enthüllung des Wortes Gottes gründet sich auf die Tatsache, dass das Wort gleichzeitig Zahl ist.
Dies ist eine allgemeine und sehr alte Erkenntnis der Überlieferungen, keine Geheimwissenschaft.
Es geschehen Offenbarungen wenn wir den Zusammenhang zwischen Sprache und Zahl erkennen. Wir empfangen dadurch etwas vom Jenseitigen, Unsichtbaren.
Das Wesen der Dinge wird dadurch offenbart.

Wenn wir die Welt betrachten, verstehen wir, dass alles durch Gottes Wort gemacht ist. Nichts ist aus sich selbst gekommen, sondern es erscheint hier das, was vom Jenseitigen her bestimmt wird.

Überall finden wir diesen Dualismus, diese Zweiheit: Hier die Schöpfung und dort das Jenseitige, sichtbares und unsichtbares, unten und oben, weiblich und männlich.
Hier die Welt des Werdens und dort die Welt des Seins, äußere Körperhülle und inneres Wesen, Quantität und Qualität.

Wir verstehen auch, dass das eine ohne das andere nicht existieren kann, oder zumindest seine Bestimmung verfehlt.

Im Sichtbaren können wir messen, berechnen, kalkulieren und das Werden beobachten und planen. Es ist eine Welt in der sich Ursache und Wirkung bedingen, eine Kausalität.

Stützen wir unsere Erkenntnisse aber allein auf die Prinzipien des Messbaren und des Verstandes, so gehen wir zwangsläufig in die Irre.
Denn alles kommt uns von der anderen, unsichtbaren Seite, der Seite des wesentlichen, der Seite des Seins. Dort wo der Schöpfer sein „Es werde“, spricht, dass es hier erscheinen kann.
Die Seite des Seins bedeutet, dort wo „Ich bin“, ist.

Hallo Lara,
nun Du fragtest an "ich diesen Satz gelesen bzw. gesehen:
שמח לבד היא הנשמה שאוהבת

Nun bin ich vollkommen verwirrt, ich habe nicht angenommen dass dieser Satz stimmt. Laut Evelyn und Mathias müsste der Satz, richtig übersetzt, folgendermaßen lauten:
שמחה לבדה היא הנשמה שאוהבת

Mathias hat es noch begründet:
die Adjektive, die sich auf „Seele“ beziehen (הנשמה), müssen wie das Bezugswort feminin sein. Da sie sich alle darauf beziehen, müssen sie alle feminin sein.

Kannst du mich aufklären?

Ich fand es übrigens interessant zu wissen, was du über die hebräische Sprache denkst, ich finde mich durchaus in dieser Ansicht wieder.
Obwohl ich, zugegeben, eine wahrscheinlich etwas andere Meinung über die Religion habe, aber ich vertrete die Meinung,
dass das oftmals so ist, weil die Bibel nicht verstanden bzw. nicht einmal gelesen wurde, was schade ist, wenn man dann nicht versteht, warum der Glaube zu Gott nicht fest ist.

Das Hebräische ist meiner Ansicht nach ein Schlüssel zum Verstehen.

Grüße,
Lara

Hallo Lara,

Evelyn und Mathias haben recht, ich habe den Genus nicht beachtet. (bin nicht so grammatikfreaky)

Beide Begriffe, freudevoll/glücklich und allein, beziehen sich auf Seele (femininum) und müssen daher feminin dekliniert werden mit dem He am Wortende.
שמחה לבדה היא הנשמה שאוהבת

Freute mich so bald schon wieder von Dir zu hören, und würde auch gerne weiterhin meine Begeisterung mit Dir teilen.

Hier eine Kostprobe aus meinem Fundus:

Warum eigentlich männlich - weiblich?

Der Ausdruck Adam im hebräischen bedeutet „Mensch“. Dieses Wort ist nicht als ein Name zu verstehen. A-DaM, bedeutet „göttlichen Blutes“. Dies liegt in diesem Wort zurückführbar begründet. Adam ist nur im christlichen Kulturkreis als ein männlicher Vornamen verwendet worden. Das täuscht uns derart, dass wir davon ausgehen, Adam sei ein Mann gewesen.

Als Gott den Menschen, Adam, in seinem Bilde und Gleichnis schuf, so waren zunächst beide Wesenarten, die männliche und die weibliche im Menschen vereinigt. Gleich wie auch beide Wesenheiten Gottes, die unsichtbare, jenseitige und himmlische einerseits, dagegen die sichtbare, diesseitige und schöpferische doch beide in Gott wohnen.

„Das von Gott Erkennbare ist unter uns offenbar, denn Gott hat es uns geoffenbart, denn das Unsichtbare von ihm, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, werden von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut.“ Rom 1:20
So ist die sichbare Welt, das ganze Universum die weibliche Eigenschaft Gottes, der sein lebenspendendes Wesen innewohnt.
Wir nennen Gott den Vater, wir nennen ihn Herr, dies sind männliche Attribute. Es ist dies das unsichtbare Wesen seiner Gottheit, welches wir anbeten und das wir mit unserem Menschengeist suchen und verstehen.

Wir erkennen überall in der Schöpfung die weibliche Eigenschaft als die Frucht hervorbringende. Es ist das aus dem Verborgenen ins Sichtbare gebärende Prinzip.
Wir sagen auch, die Schöpfung, die Natur, Mutter Erde.
Doch ist alles Geschaffene allein durch das Wort aus dem Jenseitigen gemacht, und ohne das Wort ist nichts gemacht von allem was geworden ist im Sichtbaren.
Und immer noch bringt fortwährend die Welt Samen und Frucht hervor allein durch die innewohnende göttliche Kraft und seine Gesetze.

Gott schied die beiden Eigenschaften im Menschen in zwei getrennte „Wesen“, in Mann und Frau.
Gott nahm nicht „eine seiner Rippen“, sondern „eine seiner Eigenschaften“. Das hebräische Wort kann auch Rippe bedeuten, aber es bedeutet tatsächlich „Seite“, im Sinne von „Eigenschaft“.
Wie wir auch im Deutschen sagen: „Er hat gute und schlechte Seiten“. Damit meinen wir doch nicht die Körperhälften, nicht die linke oder die rechte Seite, sondern die Wesenszüge eines Menschen, seine Eigenschaften.
Aus dem Menschen vom Anfang, Adam, welcher in Gottes Gleichnis und Ebenbild geschaffen war, nahm Gott also eine der beiden Eigenschaften und formte daraus das eigenständige Weibliche.

„Mann und Weib…“, oder „männliches und weibliches schuf er sie“. Wie mit den Begriffen „Seite“ und „Eigenschaft“ verhält es sich auch mit „männlich und weiblich“.
Männlich bedeutet im hebräischen ursprünglich Inneres, Verborgenes, Unsichtbares.
Weiblich bedeutet Hülle, Auswendiges, Offenbares, Sichtbares.
Immer ist diese Zweiheit erkennbar, etwas das voneinander getrennt, aber dazu bestimmt ist wieder vereinigt, eins zu werden, damit Frucht, Leben, Weiterentwicklung möglich wird.

Wenn Du bedenkst, dass Gott nur darum den Menschen in seine zwei Eigenschaften, männlich und weiblich, getrennt hat, damit jeder Mensch verstehe, dass er von Gott, vom Unsichtbaren, getrennt ist.
Denn dieses Wort in Gen 2:18 „Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.“, da steht nicht Gehilfin, sondern „Hilfe“.
Denn es war in Gottes Augen nicht gut, dass der Mensch allein, von ihm, von Gott getrennt in der Schöpfung lebte. Nein, Gott wollte Gemeinschaft mit dem Menschen haben.
Darum trennte er den Menschen in seine beiden Eigenschaften, männlich – unsichtbares - verborgenes und weiblich – sichtbares - äußerliches, damit er erfahre, was es bedeutet von etwas getrennt zu sein, was zu ihm gehört. So wie Gottes unsichtbares verborgenes Wesen und seine Sichtbarkeit, die Schöpfung getrennt sind, aber zusammen gehören.

Herzliche Grüße, Ephraim

Hallo Apfel,
Ja der Satz trifft genau das Zitat von Goethe.

freundliche Grüsse

Tom