Hefepilzinfektion im Darm

Hallo,

ich habe seit Monaten immer mal wieder Durchfall, Bauchschmerzen und schleimigen Stuhlgang (auch bei normaler Konsistenz). Seit der Kinderzeit kämpfe ich zudem immer mal wieder mit Scheidenpilzinfektionen.
Deswegen kam mein Hausarzt auf die Idee, dass ich eine Hefepilzinfektion im Darm haben könnte.
Nun zu meiner Frage: er hat mir „Perocur forte“ zur Stärkung des Darms verschrieben. Das irritiert mich etwas, da der Wirkstoff ja Trockenhefe (aus Saccharomyces cerevisiae) besteht. Ist das, wenn wirklich eine Hefepilzinfektion tatsächlich vorliegen sollte (wird labortechnisch untersucht) nicht kontraproduktiv? Hefe gegen Hefepilze??

Bitte um Hilfe.

Danke im voraus.

Jessica

Hallo,

Das irritiert mich etwas, da der
Wirkstoff ja Trockenhefe (aus Saccharomyces cerevisiae)
besteht. Ist das, wenn wirklich eine Hefepilzinfektion
tatsächlich vorliegen sollte (wird labortechnisch untersucht)
nicht kontraproduktiv? Hefe gegen Hefepilze??

Saccharomyces c. ist eine Art von Hefe (für den Menschen die wichtigste).
Daneben gibt es noch viele andere Arte wie z.B. Candida, die u.U. zu Krankheiten führen können.
Vermutlich sollen in deinem Fall die „guten“ Hefen die „bösen“ verdrängen.

Gruß, Niels

Hallo Jessica,

Es gibt unzählige Hefepilze. Einige sind gut für unsere Körperfuntion, einige eben nicht.

Der Hefepilz im Darm, der Probleme machen kann, heißt candida albicans. Probleme entstehen dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist und candida sich zu stark vermehren kann. So eine Schwächung des Immunsystems kann schon durch eine Antibiotika-Behandlung gegeben sein.

Hat man mit candida albicans Probleme, sollte man…
…das Immunsystem stärken
…die gesunde Darmflora unterstützen, z.B. mit „guten“ Hefen
…dem candida mit zuckerarmer Diät die Nahrungsgrundlage entziehen

Diese Information

…Daher sollte schon die Bildung von Candida-Kolonien auf den Schleimhäuten möglichst verhindert werden. In der Regel genügt dazu - bei intaktem Immunsystem - eine ballaststoffreiche Kost und daneben die konsequente Meidung von Zucker in der Nahrung. Der Rat zur Meidung von Hefeprodukten oder Hefepräparaten, die Bäcker- bzw. Bierhefe enthalten, ist allerdings grundverkehrt, denn lebende (nicht aus Backprodukten) Hefezellen konkurrieren mit Candidakeimen und verdrängen sie. Offensichtlich wirken diese Hefezellen sogar immunstimulierend gegen Candida albicans: nach Hefegaben fand sich das Angehen von Candida-Zellen um 97 % verringert! Diese Hefen wirken übrigens selber nicht krankheitserregend.

findest du hier http://www.reform-rundschau.de/archiv/article/Hefepi…

Gruß Steffi

Hallo Jessica,
gegen einen Hefepilzbefall im Darm gibt es ein Medikament namens Nystatin von Stada z.B. rezeptfrei für ca. 20 Euro.
Falls es ein Hefepilz ist, kann er mit diesem Medikament erfolgreich behandelt werden.

Viele Grüsse
Johanna

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Steffi!

geschwächt ist und candida sich zu stark vermehren kann. So
eine Schwächung des Immunsystems kann schon durch eine
Antibiotika-Behandlung gegeben sein.

Ohne Zweifel kann Candida einen keimarm gemachten Darm leichter überbesiedeln.

Ob Antibiotika jedoch das Immunsystem direkt schwächen, ist aber stark von der Weltanschauung abhängig.

Je stärker die Aueinandersetzung des Patienten mit Naturheilkundlern, desto stärker die Schwächung des Immunsystems.

Manager oder Müllfahrer zB stecken die Behandlung mit einem Antibiotikum in der Regel ohne Schwächung des Immunsystems weg.

Gruß
Peter

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Vielen Dank für Eure schnelle Hilfe!

Grüße
Jessica

Hallo Peter,

Ohne Zweifel kann Candida einen keimarm gemachten Darm
leichter überbesiedeln.

Ob Antibiotika jedoch das Immunsystem direkt schwächen,…

Direkt wohl selten. Aber je stärker der Infekt, um so schwächer das Immunsystem und um so mehr Antibiotika wird gegeben und dann hat man die konstitutionelle Grundlage auf der candida gedeihen kann.

ist aber stark von der Weltanschauung abhängig.

Da schätzt du mich falsch ein. Ich bin zwar sehr kritisch den medizinisch eingesetzten Medikamenten gegenüber, weiß aber auch deren Vorteile zu schätzen.
Für mich steht im Vordergrund, ob es andere Alternativen gibt und was hinter der Erkrankung steht. Wenn es dann sinnvoll ist greife ich auch in sehr engem Rahmen zu Medikamenten.

Je stärker die Aueinandersetzung des Patienten mit
Naturheilkundlern, desto stärker die Schwächung des
Immunsystems.

Patienten auf die das zutrifft sind nicht kritisch genug.
Viele (unseriöse?) Naturheilkundler schieben dem candida zu schnell zu viel Schuld zu, aber zu viele Ärzte gehen zu wenig auf mögliche Ursachen ein, nur weil sie zu alternativ angehaucht sind.

Manager oder Müllfahrer zB stecken die Behandlung mit einem
Antibiotikum in der Regel ohne Schwächung des Immunsystems
weg.

Was dann wohl eher daran liegt, daß das Immunsystem aus bestimmten Gründen stärker ist.

Gruß Steffi

Antibiotika und Müllmänner

Je stärker die Aueinandersetzung des Patienten mit
Naturheilkundlern, desto stärker die Schwächung des
Immunsystems.

Manager oder Müllfahrer zB stecken die Behandlung mit einem
Antibiotikum in der Regel ohne Schwächung des Immunsystems
weg.

das hast Du schön gesagt! *gggg*

pp

Hallo Jessica,

wenn Du häufig an Pilzinfektionen leidest, könnte das an Deiner Ernährungsweise liegen. Ich bin jetzt auch kein Experte auf dem Gebiet, aber schau mal dort: http://www.zentrum-der-gesundheit.de/pilzinfektionen… und was google zu den Stichworten noch so hergibt.

Auch über den Besuch bei einem Homöopathen würde ich mal nachdenken.

Gute Besserung wünscht Suse

Hallo Jessica,

wenn Du häufig an Pilzinfektionen leidest, könnte das an
Deiner Ernährungsweise liegen. Ich bin jetzt auch kein Experte
auf dem Gebiet, aber schau mal dort:
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/pilzinfektionen… und
was google zu den Stichworten noch so hergibt.

vielleicht sollte man auch mal unter „candida wissenschaftlich“ googlen. Dann kommt nämlich heraus, dass es für dieses ganze Darmpilz-Symptom keinerlei wissenschaftliche Grundlage gibt.

Eine eindeutige quantitative Bestimmung der Pilzzahl ist zudem schwierig. In der Regel werden die Stuhl-Candida-Pilze mit der Post verschickt. Sie sind unterschiedlich lange unterwegs, und auch die Temperaturen während des Transportes können erheblich schwanken. Die Folge: Die Pilze vermehren sich während der Reise mehr oder weniger.

Schöne Grüße, Bernhard

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Hallo Bernhard,

sie schrieb ja nicht nur vom Darmpilz sondern auch von Scheidenpilzinfektionen. Du kannst nicht wissen wie nervig und vorallem hartnäckig die sein können. Da kann an doch mal rumprobieren. Außerdem hat basisches Essen noch keinem geschadet.

Schönen Gruß von Suse