Hegel und formale Logik

Hallo,

Hier war irgendwann mal ein Lehrer (oder gar Professor?) im
Mathebrett, der mir einreden wollte, daß man mit „*“ = „ODER“
und „+“ = „UND“ Logik auf dem Zahlenstrahl abtragen kann.
Blödsinn.

So einen einfachen Bezug halte ich für IZ bzw IN (die ganzen bzw. die natürlichen Zahlen) wg. oben erwähnten für ausgeschlossen. Natürlich kann man die natürlichen Zahlen (sowie die ganzen) charakterisieren (Peano Axiome), in Prädikatenlogik zweiter Stufe (PL2) bis auf Isomorphie und endlich vielen Axiomen. In PL1 mit abzählbar (genauer rekursiv, d.h. aufzählbar + entscheidbar) vielen Axiomen aber nicht mehr bis auf Isomorphie (es gibt sogenannte „Nicht-Standardmodelle“). Die Zermelo-Fraenkel’sche Mengenlehre ist z.B. ein in PL1 axiomatisiertes System, daß natürlich auch eine Darstellung der natürlichen Zahlen enthält. Nur scheint mir der einfache Weg, die Junktoren („und“, „oder“) direkt zur Zahlendarstellung zu verwenden allgemein in klassischer Logik nicht gangbar.

Was ist „IZ“? (Irrationales Zahlensystem?) :smile:

Einfacher - die ganzen Zahlen …,-3,-2,-1,0,1,2,3,…

Lediglich kausale
Zusammenhänge lassen sich damit darstellen.

Ja, das ist richtig.

Soweit klar?

Weitgehend.

Gruss
Enno

Hallo,

Hier war irgendwann mal ein Lehrer (oder gar Professor?) im
Mathebrett, der mir einreden wollte, daß man mit „*“ = „ODER“
und „+“ = „UND“ Logik auf dem Zahlenstrahl abtragen kann.
Blödsinn.

So einen einfachen Bezug halte ich für IZ bzw IN (die ganzen
bzw. die natürlichen Zahlen) wg. oben erwähnten für
ausgeschlossen.

Hi,

sie ist tatsächlich für jegliche Zahlensysteme ausgeschlossen. Sie baut nämlich nur auf zwei Antagonismen auf, die das semantische Zweiwertigkeitssystem widerspiegeln.
Grundlegend für klassische Logik, Metaphysik und fromale Logik ist, daß t=0 ist, also unbewegte Betrachtung. Dialektik prinzipiell bewegte Betrachtung. Daher stehen beide antagonistisch zueinander, wie ich dir bereits im Astrobrett schrieb.

Gruß
Frank

Hallo,

Hier war irgendwann mal ein Lehrer (oder gar Professor?) im
Mathebrett, der mir einreden wollte, daß man mit „*“ = „ODER“
und „+“ = „UND“ Logik auf dem Zahlenstrahl abtragen kann.

wenn es jmd. mit Fachkenntnis gewesen ist, wäre es auch denkbar, daß er an einen anderen als einen modelltheoretischen Zusammenhang zwischen Formeln und Zahlen gedacht hat, z.B. eine Denotation der Beweise dieser Formeln. Nimmt man z.B. minimale Logik (einfach das Fragment intuitionistischer Logik mit ausschließlich Implikationen) hat man einen direkten Bezug zum einfach getypten Lambda-Kalkül, in dem sich natürliche Zahlen (+ Addition etc.) darstellen lassen. Hast Du noch irgendwelche Stichwörter im Kopf, um den Artikel wiederzufinden (oder einen Zeitraum) ?

Gruss
Enno

Hallo,

Hier war irgendwann mal ein Lehrer (oder gar Professor?) im
Mathebrett, der mir einreden wollte, daß man mit „*“ = „ODER“
und „+“ = „UND“ Logik auf dem Zahlenstrahl abtragen kann.

wenn es jmd. mit Fachkenntnis gewesen ist, wäre es auch
denkbar, daß er an einen anderen als einen modelltheoretischen
Zusammenhang zwischen Formeln und Zahlen gedacht hat, z.B.
eine Denotation der Beweise dieser Formeln. Nimmt man z.B.
minimale Logik (einfach das Fragment intuitionistischer Logik
mit ausschließlich Implikationen) hat man einen direkten Bezug
zum einfach getypten Lambda-Kalkül, in dem sich natürliche
Zahlen (+ Addition etc.) darstellen lassen. Hast Du noch
irgendwelche Stichwörter im Kopf, um den Artikel
wiederzufinden (oder einen Zeitraum) ?

Hi,

nein Enno, das so darzustellen, ist wirklich hirnwidrig. Aber ich habe eine Erklärung. Das ganze wird wohl aus idealistischer Sicht hergeleitet worden sein. Bei Hegel gibt es das „Nichts“, was identisch mit „0“ wäre. Daraus ergäbe sich der Bezug. Allerdings steht Hegels Dialektik eh Kopf.

Bleibt also dabei: es ist Blödsinn :smile:

Gruß
Frank

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Hallo,
das ist schon richtig was er sagt (mit der Negation als 1-) nur werden hier gerade mal die 0 und 1 des Zahlenstrahls erfaßt. Und die beiden Werte mit diesen Junktordefinitionen bilden halt gerade die zweielementige bool’sche Algebra.

Gruss
Enno

Hallo,
das ist schon richtig was er sagt (mit der Negation als
1-) nur werden hier gerade mal
die 0 und 1 des Zahlenstrahls erfaßt. Und die beiden Werte mit
diesen Junktordefinitionen bilden halt gerade die
zweielementige bool’sche Algebra.

Nein, das ist tatsächlich übelster Blödsinn. Diese Herleitung basiert auf idealistischer Dialektik. Daraus ergibt sich wieder ein Determinismusproblem. Wo bleibt hier der echte Zufall?

Gruß
Frank

Hallo,
gehen wir die Sache mal umgekehrt an. Welche Eigenschaften hat Deiner Meinung nach „und“, „oder“, „nicht“ bei Hegel aus heutiger Sicht math. ausgedrückt ?

Gruss
Enno

Hallo,
gehen wir die Sache mal umgekehrt an. Welche Eigenschaften hat
Deiner Meinung nach „und“, „oder“, „nicht“ bei Hegel aus
heutiger Sicht math. ausgedrückt ?

Er hat keine dialektischen Abstraktionen verwendet, wie ich in meinem dialektischen Determinismus (der übrigends den Anforderungen von Prof. Hörzt bestens genügt), sondern ist von Metaphysik abgeleitet. Sein „Seyn“ ist nicht antagonistisch. Ein „Nichts“ wäre das seiende Nichts, Etwas. Das kann es nicht geben.
Ich habe dagegen das Sein in die größtmögliche Abstraktion, Zufall und Notwendigkeit zerlegt. Zufall als Notwendigkeit, die in der Zukunft bereits stattgefunden hatte. Dazu mein Zeitbegriff.
Hegel benutzte den Begriff Kants, der Uhrzeit.
Somit passt sein Sein zur 1 und sein Nichts zur Null. Werden als synthetisches mit Oder und Und. Analog die Analyse.
Mein Sein existiert metaphysisch nicht, nur als Antagonismus aus Zu. und Notw… Daher widerspiegelt es die tatsächliche Entwicklung, Hegels Sein nur Willkür.

Klar? Dialektik ist bissl kompliziert :smile:

Gruß
Frank

Hörz hat den Schmarrn abgezeichnet???
Hallo,

meinem dialektischen Determinismus (der übrigends den
Anforderungen von Prof. Hörz bestens genügt)

ich glaube allenfalls, dass du glaubst, dass Hörz das unterschreiben würde. Also erklär das bitte etwas genauer, denn das würde mich sehr überraschen, obwohl ich die Schriften von Hörz recht gut kenne.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo,

meinem dialektischen Determinismus (der übrigends den
Anforderungen von Prof. Hörz bestens genügt)

ich glaube allenfalls, dass du glaubst, dass Hörz das
unterschreiben würde. Also erklär das bitte etwas genauer,
denn das würde mich sehr überraschen, obwohl ich die Schriften
von Hörz recht gut kenne.

Ich denke, dass man das auch nur verstehen kann, wenn man auch dialektisch denken kann. Nicht bös gemeint, aber dir traue ich eher nur Heideggers Metaphysik zu.
Also - wo soll ich eigentlich mit der Erklärerei anfangen? Beherrschst du die Bewegungsgesetze aus dem FF, kannst du sie anwenden?
Nicht übel nehmen, aber ich sehe derzeit keinen Sinn, dir so schwierige Dinge über Dialektik zu erklären. Dass du eine analytische Denkweise nicht nachvollziehen kannst, hattest du belegt (Kant und …).
Ich möchte dich deswegen keinesfalls diskreditieren, aber dein Kopf denkt in anderen Formen als meiner, großteils metaphysisch, denke ich. Es wäre daher sinnvoll, wir gingen erst einmal die Grundlagen materialistischer Dialektik durch, um da wenigstens auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Enno kennt das als Dresdner.

Gruß
Frank

http://www.thur.de/philo/project/determinismus2.htm#…

Hallo Frank,

Ich denke, dass man das auch nur verstehen kann, wenn man auch
dialektisch denken kann. Nicht bös gemeint, aber dir traue ich
eher nur Heideggers Metaphysik zu.

klar, das hatte ich nicht anders erwartet. Aber danke für den Link, der ja meine Meinung stützt, dass Hörz nicht dein Programm unterschrieben hat, sondern nur von dir und anderen „intellektuell“ benutzt (ich würde eher sagen „ausgebeutet“ *g*) wird.

Also - wo soll ich eigentlich mit der Erklärerei anfangen?

Am besten gar nicht, danke sehr. Ich nehme dir auch gar nicht übel und nehme dir ab, dass du glaubst, was du sagst, wenn du meinst, mich nicht diskreditieren zu wollen. Ich bin jedenfalls ganz froh, dass mein Kopf anders denkt als deiner, aber das ist ja nicht wirklich wichtig. Aber dass Enno dich versteht, scheint mir auch nur eine Überzeugung zu sein. Aber vielleicht bin ich ja nur ganz einfach dumm.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Thomas,

klar, das hatte ich nicht anders erwartet. Aber danke für den
Link, der ja meine Meinung stützt, dass Hörz nicht dein
Programm unterschrieben hat, sondern nur von dir und anderen
„intellektuell“ benutzt (ich würde eher sagen „ausgebeutet“
*g*) wird.

Das ist Unfug. Erstens bin ich heute erstmals auf diesen link gestoßen, zweitens sind drehst du mir das Wort im Mund herum. Nirgends habe ich behauptet, daß Hörz dies unterschrieben hätte. Es genügt den Anforderungen, war meine Rede.

Also - wo soll ich eigentlich mit der Erklärerei anfangen?

Am besten gar nicht, danke sehr. Ich nehme dir auch gar nicht
übel und nehme dir ab, dass du glaubst, was du sagst, wenn du
meinst, mich nicht diskreditieren zu wollen. Ich bin
jedenfalls ganz froh, dass mein Kopf anders denkt als deiner,
aber das ist ja nicht wirklich wichtig. Aber dass Enno dich
versteht, scheint mir auch nur eine Überzeugung zu sein. Aber
vielleicht bin ich ja nur ganz einfach dumm.

Schon wieder eine Verdrehung: ich schrieb davon, daß Enno das kennt, mehr nicht. Es liegt wohl eher an deiner Auffassungsgabe, daß du nur das herausliest, was du verstehen möchtest. Nicht verwunderlich, daß man mit solcherlei Dickkopf nur seine Lieblingsautoren versteht umd von Dialektik keine Ahnung hat :smile:.

beste Grüße
Frank

Hallo Thomas,

ich könnte mir denken, was für dich verwirrend ist. ein link: http://home.t-online.de/home/frank.richt/phil3.htm
Imho hat man in der DDR den guten Marx überhaupt nicht verstanden und ihn aus Sicht des Realismus interpretiert. Frank Richter denkt imme noch übe das Primat von Sein oder Bewußtsein nach - das hat mit Marx garnix zuu tun.
Dazu sein ganz klare Aussage: Die Bewegung ist die Daseinsweise der Materie (!!)
Nirgends habe ich bei ihm gelesen, dass er irgendwo über obiges Primat nachgedacht hat. Versuche lieber mal über meinen Zeitbegriff nachzudenken. Das ist der entscheidende Untwerschied und die Antwort auf die Frage, wieso Hörz nicht auf eine Lösung für den Determinismus kommt.

Gruß
Frank