Hegel vs. Marx

Hallo,

Allenfalls um Gusto, Geschäcklerisches, Vorurteile und
Besserwisserei.

ich stimme dir in bezug auf deine Beiträge zum Forum (einem Wissens forum) gerne zu, aber nur in bezug auf diese.

Wir müssen uns doch da nach den vielen Jahren nichts mehr
vormachen.

Nein, wieso auch.

Gruß

Bona

P. S. Warst du im Urlaub? Oder hast du dir mal wieder eine Forumssperre zugezogen? Wegen Pöbelei? Wegen Informationsverschmutzung durch unangebrachte Meinungsbekundung? Lass hören bzw. lesen …

Warst du im Urlaub? Oder hast du dir mal wieder eine
Forumssperre zugezogen? Wegen Pöbelei? Wegen
Informationsverschmutzung durch unangebrachte
Meinungsbekundung? Lass hören bzw. lesen …

Um ganz sachlich auf deine unsachlichen Tendenzen einzugehen:
Ja, ich war im Urlaub. Mehrfach. Und es reißt nicht ab. Am 21.10. flege ich nach Neapel.

Hallo,

Ja, ich war im Urlaub. Mehrfach. Und es reißt nicht ab. Am
21.10. flege ich nach Neapel.

na, dann wünsch ich dir (und allen anderen) gute Erholung

  • (aber verteil bitte nicht zuviel Kapital an die Mafia :smile: - !

Nein, die Wünsche sind wirklich ernst gemeint! Erhol dich!

Gruß

Bona

Nein, die Wünsche sind wirklich ernst gemeint! Erhol dich!

Mille grazie.
Ist ja noch ein bißchen hin.

Platon, Astralkörper, morphogenetische Felder
Hi VB.

… Anfangs hatte ich alledings das Gefühl, dass Du Hegel bevorzugst… Du fühlst dich ja wohl auch eher bei Platon und den Idealisten zuhause als bei Aristoteles und den Materialisten.

Platon weniger, denn die Ideenlehre ist nun wirklich nicht mehr up-to-date. Man kann allerdings gewisse Bezüge zur esoterischen Lehre vom astralen Körper und zu den morphogenetischen Feldern von Sheldrake sehen. Z.B. soll ja, wenn ich nicht falsch informiert bin, der Genotyp des Menschen seinen Phänotyp nicht vollständig beinhalten, das heißt, in den Genen ist nicht angelegt, dass der Mensch z.B. zwei Arme hat und auch nicht, wo diese positioniert sind. Als Erklärung dafür, dass in der Regel der Mensch aber nach genau diesem Muster anatomisch aufgebaut ist, kann die Annahme eines menschlich geformten Astralleibs dienen, nach deren Gestalt der biologische Körper sich herausbildet. Auch die bekannten Phantomschmerzen wären dadurch erklärlich. Ich werde diese ganze Thematik aber bei Gelegenheit mal gesondert zur Diskussion stellen.

Hegel hat´s mir in der Tat angetan, trotz einiger Fehlgriffe ist sein Konzept einfach grandios und im Kern auch richtig. Das „wahre“ Selbst umgreift eben Subjekt und Objekt, d.h. in dem Satz „Karl fährt Auto“ ist Karl eigentlich nicht das Subjekt (das Selbst, von dem etwas ausgesagt wird), sondern die ganze Aussage ist das „wahre“ Subjekt (das dialektisch beide Pole, grammatisches Subjekt und Objekt, umfasst).

Dieses wahre Subjekt ist unbewusst und wird im Bewusstsein aufgespalten in die Subjekt-Objekt-Polarität. Das hat auch Jacques Lacan so gesehen, oder dessen hegelianischer Interpret Slavoj Zizek.

In einer improvisierten Form sähe das so aus:

(S) = SP

Das wahre (unbewusste) Subjekt (S) ist gleich das grammatische Subjekt und das von diesem ausgesagte Prädikat.

Gruß

Hi Horst

Dieses wahre Subjekt ist unbewusst und wird im Bewusstsein
aufgespalten in die Subjekt-Objekt-Polarität.

Dann müsse dir evtl. ja auch die Traumdeutung auf der Subjektstufe von C.G.Jung gefallen.

Das wahre (unbewusste) Subjekt (S) ist gleich das grammatische
Subjekt und das von diesem ausgesagte Prädikat.

Ich kann mir beim besten Willen keinen grammatikalischen Zugang zu real existierenden Wesen vorstellen.
Lacan wird wegen seiner sprachlichen Abstraktionen ja auch nur von wenigen (Analytikern) bevorzugt. In Frankreich, wo auch die Konstruktivisten friedlich mit den Dekonstruktivisten leben, mag er ja noch recht berühmt sein, aber die deutschsprachigen und die angloamerikanischen Psychoanalytiker fanden ihn immer etwas zu realitätsentfernt.
Gruß,
Branden

Stanislaf Grov
schreibt im Vorwort eines seiner Bücher („Kosmos und Psyche -
Alte Weisheit und moderne Wissenschaft“), dass die Entstehung
von Leben und Bewusstsein aus archaischer Materie (im Laufe
der kosmischen Evolution) ungefähr so wahrscheinlich sei wie
die Entstehung einer funktionstüchtigen Boeing 707 durch einen
Hurrikan, der über einen Schrottplatz hinwegfegt und dabei die
Teile zusammensetzt.

Hallo Horst,
dieser Vergleich, den die Kreationisten so lieben, wird durch Wiederholung nicht besser. Materialisten gehen davon aus, dass die ersten Lebensformen sehr einfach aufgebaut waren. Dass sich ein paar Aminosäuren zu einer kleinen DNA zusammen fügen, ist überhaupt kein Problem. Schwieriger wird es mit einer Membran drum herum. Erst durch ständigen Versuch und Irrtum kommt es zu einer Auslese und zur Entwicklung von komplexen Strukturen. Das ist ein einfaches Prinzip und nachvollziehbar.
Die Schöpfung eines fertigen Menschen oder auch nur die Schöpfung von Materie durch Geist, ist da viel unwahrscheinlicher.
Grüße
Ulf

PW: Enttäuscht vom Affen schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

Lacan und das wahre Subjekt
Hi VB.

Dieses wahre Subjekt ist unbewusst und wird im Bewusstsein
aufgespalten in die Subjekt-Objekt-Polarität.

Dann müsse dir evtl. ja auch die Traumdeutung auf der
Subjektstufe von C.G.Jung gefallen.

Ich halte es da mit den Einsichten von Lacan und Wilber: Jung konstruiert Spiegelungen von Spiegelungen (Lacan) bzw. er lokalisiert das Prärationale (die Archetypen) versehentlich im transpersonalen Bereich.

Das wahre (unbewusste) Subjekt (S) ist gleich das grammatische
Subjekt und das von diesem ausgesagte Prädikat.

Ich kann mir beim besten Willen keinen grammatikalischen
Zugang zu real existierenden Wesen vorstellen.

Nun, diese realen Wesen konstituieren sich ja gerade selbst auf grammatischem Wege. Lacan unterscheidet bekanntlich ein unbewusstes wahres Subjekt (je) vom imaginären bewussten Subjet (moi). Letzteres entsteht im Verlauf des Spiegelstadiums sowie als Effekt der symbolischen Ordnung (vor allem des Sprachlichen). Der Mensch lernt „Ich“ zu sagen und andere Dinge als „Objekte“ zu identifizieren. Beides resultiert aus der Projektion einer imaginären Einheit auf das eigene Selbst bzw. ein äußerliches Ding (Mensch oder Gegenstand). So werden Dinge zu Subjekten (von Aussagen, also auch grammatische Subjekte), die in Wirklichkeit nur komplexe Strukturen sind, die sich ständig verändern. Die projizierte Einheit (geistig oder physisch) ist illusorisch, im Buddhismus weiß man das schon lange.

Das grammatische Urteil SP spaltet also die Wirklichkeit in zwei illusorische Kategorien auf: erstens die Substanz bzw. das grammatische Subjekt, von der etwas ausgesagt wird, und zweitens das Prädikat, das der Substanz zugesprochen wird. Hinter dieser Operation aber steckt, unbewusst und beide Pole übergreifend, das wahre Sujekt (was immer es auch sei - für Lacan das Subjekt des Begehrens, für Hegel der Weltgeist).

Gruß

Guten Morgen, Horst

Der Mensch lernt „Ich“ zu sagen und
andere Dinge als „Objekte“ zu identifizieren.

Richtig. Wenn er das nicht ausreichend lernt, dann kriegt er ein Problem. Aber nicht nur eines. Schau dir die unglücklichen Psychotiker an, deren Ich-Grenzen viel labiler sind als bei den Gesunden.
Du siehst schon: Wir ärztlichen Psychoanalytike sind da viel konkreter auf den Menschen bezogen als die philosophischen Psychoanalytiker.

Beides
resultiert aus der Projektion einer imaginären Einheit auf das
eigene Selbst bzw. ein äußerliches Ding (Mensch oder
Gegenstand). So werden Dinge zu Subjekten (von Aussagen, also
auch grammatische Subjekte), die in Wirklichkeit nur komplexe
Strukturen sind, die sich ständig verändern.

Wenn ich dir kräftig auf den Fuß trete, dann weißt du plötzlch als Subjekt ganz genau, dass nur du ganz real als Subjekt die Schmerzen hast und nicht der Kerl, der gerade neben dir entspannt einen Campari Orange zu sich nimmt.

Die projizierte
Einheit (geistig oder physisch) ist illusorisch, im Buddhismus
weiß man das schon lange.

Das nützt den armen Tibetern auch nichts, wenn man ihnen konkret Gewalt antut.

Das grammatische Urteil SP spaltet also die Wirklichkeit in
zwei illusorische Kategorien auf: erstens die Substanz bzw.
das grammatische Subjekt, von der etwas ausgesagt wird, und
zweitens das Prädikat, das der Substanz zugesprochen wird.

Für mich ist das keine Illusion, wenn mir jemand auf den Fuß tritt.

Hinter dieser Operation aber steckt, unbewusst und beide Pole
übergreifend, das wahre Sujekt (was immer es auch sei - für
Lacan das Subjekt des Begehrens, für Hegel der Weltgeist).

Hegels Weltgeist amüsiert sich vielleicht darüber, dass Hegel und Schopenhauer in Berlin damals so um ihre Studentenschaft konkurriert haben.
Gruß,
Branden

Hi VB.

Der Mensch lernt „Ich“ zu sagen und
andere Dinge als „Objekte“ zu identifizieren.

Richtig. Wenn er das nicht ausreichend lernt, dann kriegt er
ein Problem. Aber nicht nur eines. Schau dir die unglücklichen
Psychotiker an, deren Ich-Grenzen viel labiler sind als bei
den Gesunden.

Es geht um das Bewusstsein, das man von der Welt und sich selbst hat. Hier muss man differenzieren, da es nun einmal mehrere Bewusstseinsebenen gibt, die jeweils besondere Funktionen haben. Dass man etwas als Ding oder Gegenstand identifiziert, ist überlebensnotwendig. Das bedeutet aber nicht, dass man in philosophischer Hinsicht solche Identifikationsakte für das Nonplusultra der Welterkenntnis halten muss.

Die Kunst besteht darin, BEIDE Dimensionen in ihrem Recht anzuerkennen. Die Objekt-Dimension für die Alltagspraxis, die Geist-Dimension für die spirituelle Praxis.

Unterscheiden sollte man auch zwischen zwei Ebenen von Wahrheit: der relativen und der absoluten. Die relative Wahrheit betrifft die Objektwelt: Ein Baum ist ein Baum. Das ist eine große Pflanze, die Parks schmückt, Schatten spendet und als Quelle für Holz dient. Die absolute Wahrheit betrifft die Geistdimension: hier ist der Baum ein Aspekt des Weltgeistes, nicht anders als Wolken, Teppiche und Einspritzdüsen.

Gruß Horst

Hallo Horst

Die Kunst besteht darin, BEIDE Dimensionen in ihrem Recht
anzuerkennen. Die Objekt-Dimension für die Alltagspraxis, die
Geist-Dimension für die spirituelle Praxis.

Wenn man Alltag und spirituelle Praxis trennt, ist mir das ähnlich verdächtig, wie wenn man Philosophie und Alltag trennt.

Unterscheiden sollte man auch zwischen zwei Ebenen von
Wahrheit: der relativen und der absoluten.

Das wäre mir, offen gestanden, noch verdächtiger. Wo und wann sollte man da anfangen?
Gruß,
Branden

Film vs. Realität - eine Analogie
Hi VB.

Wenn man Alltag und spirituelle Praxis trennt, ist mir das
ähnlich verdächtig, wie wenn man Philosophie und Alltag
trennt.

Man sollte sie nicht „trennen“, sondern zwischem beidem differenzieren. Ich nenne eine Analogie (die natürlich, wie alle Analogien, etwas hinkt):

Wir sehen einen Film an. Wir nehmen, wenn er gut ist, die Personen und die Ereignisse für real. Aber nur in relativer Weise. Wir wissen, dass es „nur ein Film“ ist. Wir können also „trennen“ - d.h. differenzieren zwischen Film und Realität.

Unterscheiden sollte man auch zwischen zwei Ebenen von
Wahrheit: der relativen und der absoluten.

In jener Analogie ist die Filmebene die „relative“ Ebene. Wir wissen aber, dass sie, „absolut“ gesehen, nur eine Illusion ist.

Das Umschalten von relativer auf absolute Ebene ist, wenn man BEIDE kennt, nicht schwer. Natürlich nur dann, WENN man beide kennt.

Gruß

Horst

Hallo,

geht mich ja vielleicht nichts an, aber so ziemlich das erste Mal seit ich dieses Forum kenne hatte ich jetzt einen fiesen Beigeschmack beim Lesen. Deine P.S.-Pöbelei und deine gesamte Angriffsargumentation fand ich ausgesprochen unsachlich und unpassend. Hatte schon etwas reichlich Besessenes… Grüße

Hallo,

tut mir leid, aber du kennst die Vorgeschichte nicht, sie zu erläutern würde aber unfruchtbar sein.

Zu deiner Beruhigung: Ich äußere mich inzwischen hier im Philosophiebrett ohnehin nur sehr ungern und nur sehr selten, so dass du mich vielleicht gar nicht mehr zur Kenntnis nehmen musst.

Gruß

Bona