Platon, Astralkörper, morphogenetische Felder
Hi VB.
… Anfangs hatte ich alledings das Gefühl, dass Du Hegel bevorzugst… Du fühlst dich ja wohl auch eher bei Platon und den Idealisten zuhause als bei Aristoteles und den Materialisten.
Platon weniger, denn die Ideenlehre ist nun wirklich nicht mehr up-to-date. Man kann allerdings gewisse Bezüge zur esoterischen Lehre vom astralen Körper und zu den morphogenetischen Feldern von Sheldrake sehen. Z.B. soll ja, wenn ich nicht falsch informiert bin, der Genotyp des Menschen seinen Phänotyp nicht vollständig beinhalten, das heißt, in den Genen ist nicht angelegt, dass der Mensch z.B. zwei Arme hat und auch nicht, wo diese positioniert sind. Als Erklärung dafür, dass in der Regel der Mensch aber nach genau diesem Muster anatomisch aufgebaut ist, kann die Annahme eines menschlich geformten Astralleibs dienen, nach deren Gestalt der biologische Körper sich herausbildet. Auch die bekannten Phantomschmerzen wären dadurch erklärlich. Ich werde diese ganze Thematik aber bei Gelegenheit mal gesondert zur Diskussion stellen.
Hegel hat´s mir in der Tat angetan, trotz einiger Fehlgriffe ist sein Konzept einfach grandios und im Kern auch richtig. Das „wahre“ Selbst umgreift eben Subjekt und Objekt, d.h. in dem Satz „Karl fährt Auto“ ist Karl eigentlich nicht das Subjekt (das Selbst, von dem etwas ausgesagt wird), sondern die ganze Aussage ist das „wahre“ Subjekt (das dialektisch beide Pole, grammatisches Subjekt und Objekt, umfasst).
Dieses wahre Subjekt ist unbewusst und wird im Bewusstsein aufgespalten in die Subjekt-Objekt-Polarität. Das hat auch Jacques Lacan so gesehen, oder dessen hegelianischer Interpret Slavoj Zizek.
In einer improvisierten Form sähe das so aus:
(S) = SP
Das wahre (unbewusste) Subjekt (S) ist gleich das grammatische Subjekt und das von diesem ausgesagte Prädikat.
Gruß