Hallo Hermann,
die Antwort war zwar unbefriedigend, was aber
höchstwahrscheinlich nicht an Dir liegt, sondern an der Frage,
wie ich sie gestellt habe oder aber an deiner akademischen
Weise, zu antworten- was weiß ich…
entschuldige bitte, wenn ich dich (wieder?) verärgert haben sollte, aber Heidegger ist dafür bekannt, sogar beinahe berüchtigt, die Dinge anders zu sehen als wir Normalos (manche nennen das dann „akademisch“). Wenn du erlaubst, versuche ich noch einmal den Kern ganz einfach zu formulieren.
Normalerweise denken wir, die Technik sei ein Mittel zum Zweck, also etwa produzieren wir Lampen, um Licht zu erzeugen, und Fernseher, um uns zu unterhalten. Heidegger dreht nun das Verhältnis von Zweck und Mittel um und sagt, die Technik ist nicht Mittel, sondern der Zweck selbst, nämlich eine Weise, wie der Mensch sich zur Natur verhält. Während nun in der Erzeugung von Licht ein eindeutiger Gewinn zu stecken scheint, ist das angesichts des Fernsehprogramms für den Fernseher nicht unbedingt zutreffend
.
Heidegger würde aber weiter gehen und auch die Erfindung der Glühbirne zwar als nützlich ansehen, aber eben auch auf die Gefahren hinweisen, die in dieser grundlegenden Erfindung stecken: an erster Stelle wohl die Entfremdung des Menschen von der Natur, vom natürlichen Rhythmus. Und er würde zwar sagen, dass die Erfindungen sinnvoll sind, aber er würde gleichzeitig behaupten, dass sie den Menschen von sich selbst entfernen, weil - seiner Meinung nach - der Mensch nur in der Natürlichkeit zu seinem eigenen Selbst finden kann.
Das ist jetzt etwas platt und überspitzt ausgedrückt, aber vielleicht nicht mehr so „akademisch“. 
Herzliche Grüße
Thomas