Heidekraut umsetzen möglich?

Hallo Gartenfreunde!
Ich habe letztes Jahr einen Erikabusch ausbuddeln müssen um an die Wurzeln des sich wild ausbreitenden Flieders heran zu kommen. Dann habe ich das Heidekraut an die gleiche Stelle wieder eingesetzt und nun habe ich nur noch braunes Gestrüpps. Scheinbar hat es mir die Aktion unheimlich übel genommen. Jetzt möchte ich das Gestrüpp gänzlich entfernen und einen anderen Busch aus dem Vorgarten dorthin setzen, da es im Vorgarten inzwischen recht eng wird. Nun habe allerdings die Befürchtung, dass es wieder schief gehen könnte. Was ist das Geheimnis? Verträgt Heidekraut keine Umsetzung? Sollte ich lieber die Finger von lassen?
Ratlose Grüße, Lotte

Hallo Lotte!

Ich habe letztes Jahr einen Erikabusch ausbuddeln müssen um an
die Wurzeln des sich wild ausbreitenden Flieders heran zu
kommen. Dann habe ich das Heidekraut an die gleiche Stelle
wieder eingesetzt und nun habe ich nur noch braunes Gestrüpps.

ich vermute, Du hast zuwenig Wurzelmasse gerettet.
Was war es denn überhaupt? Calluna (Winterheide - frühjahrsblühend) oder Erica (zum Beispiel E. carnea - Herbst)?
Beide sind Flachwurzler. Wahrscheinlich hatten sie sich eng mit den Fliederwurzeln verheiratet.

Scheinbar hat es mir die Aktion unheimlich übel genommen.

ich würde sagen: offensichtlich.
Grundsätzlich gilt: wer Sträucher ausbuddeln, ihnen somit die Wurzeln kürzt, muss mindestens die gleiche Menge oberirdische Teile entfernen.
Alles, was grünt, verdunstet Wasser. Nur viel Wurzelmasse kann dies leisten.
Deine Heide ist verdurstet.

Jetzt möchte ich das Gestrüpp gänzlich entfernen und einen
anderen Busch aus dem Vorgarten dorthin setzen, da es im
Vorgarten inzwischen recht eng wird.

die Erfahrung aller Gartenbesitzer. Man pflanzt etwas Putziges in Kniehöhe und hat nach einigen Jahren ein Buchmonster, das mit den Nachbarmonstern alles mit Zweigen niederwalzt, was nicht ausreißen kann. Und das können Pflanzen selten.

Nun habe allerdings die
Befürchtung, dass es wieder schief gehen könnte.

In die Nähe eines Flieders würde ich nichts setzen. Du hast bereits gemerkt, dass Flieder wuchert.
Damit hört er niemals auf.
Es gibt zwischen Gehölzen so etwas wie Wurzelkonkurrenzdruck. Neu am Standort gesetzte Gewächse haben die schlechteren Karten.
Es sei denn, Du nimmst etwas, das noch aggressiver ist, als gerade Flieder.

Was ist das
Geheimnis? Verträgt Heidekraut keine Umsetzung?

eben halt nur schlecht.
Nur unter perfekten Bedingungen.
Das heißt, Du musst einen Wurzelballen mindestens im Umfang des Kleinbusches abstechen und auch nicht zu flach.

Der umgesetzte Heidekrautstock muss natürlich danach regelmäßig gegossen werden. Auch im Winter, wenn es nicht gerade Bodenfrost hat.

Außerdem: Rückschnitt funktioniert nach meinen Erfahrungen nicht sehr gut bis ins alte Holz. Es gibt Kleinsträucher - ein solcher ist Heidekraut, die willig durchtreiben. Heidekraut tut dies nur am frischen Trieb, d.h. oben, außen.
Das senkt die Chancen bei Versetzungsaktionen.

Sollte ich
lieber die Finger von lassen?

deutlich erfolgreicher bist Du, wenn Du an der gewünschten Stelle einige neue Setzlinge/Container Heidekraut pflanzst. Mit Glück hast Du innerhalb von 1-2 Jahren ohne Stress wieder einen schönen Busch.

viele grüße
Geli