Hallo,
ich möchte eine Heidelbeere (Busch) pflanzen.
Da dies Moorpflanzen sind, muss man dafür ein richtiges Sumpfbeet anlegen (Loch buddeln, Folie bis oben hin rein, etwas Torf hinzu, Erde)?
Besten Dank!
Jonas
Hallo,
ich möchte eine Heidelbeere (Busch) pflanzen.
Da dies Moorpflanzen sind, muss man dafür ein richtiges Sumpfbeet anlegen (Loch buddeln, Folie bis oben hin rein, etwas Torf hinzu, Erde)?
Besten Dank!
Jonas
Hallo Jonas,
Heidelbeeren benötigen die gleichen Bedingungen wie Rhododendren. Der Boden soll daher sehr locker humos sein und kalkfrei. Staunässe ist Gift für die Wurzeln aber bei Trockenheit im Sommer ist Bewässerung unbedingt erforderlich. Der Boden soll also feucht sein aber nicht nass. Eine Pflanzung in Teichfolie ist daher ungünstig.
i.v.
Jochen
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Servus Jonas,
es gibt Kulturhybriden, deren Ansprüche viel harmloser sind als die von pendragon beschriebenen.
Ferner kannst Du Dir vielleicht auch mal natürliche Standorte anschauen: im Sumpf wirst du keine Heidelbeeren finden.
Leider ist Deine ViKa leer - sonst ließe sich leichter etwas zu Deiner Situation vor Ort sagen: In D hat es haufenweise unterschiedlicher Bodenbedingungen, die man für ein entsprechendes Beet ganz unterschiedlich behandeln kann. Es sind auch welche dabei, wo man eher sagen muss „lass es“…
Schöne Grüße
MM
Jou,
stimme ich aus Erfahrung bei, wobei ich sagen muss, die Früchte schmecken nur nach fad, halt nach nach Ertagszüchtung.
Hallo,
ordentlich Rhododendronerde (oder Moorbeeterde) ins große Pflanzloch, eine nicht zu überzüchtete Sorte wählen (oder wilde Pflanzen nehmen), ordentlich mit Rindenmulch mulchen (sorgt für Humus und hält den Boden sauer, wie im Wald), dann sollte es klappen. Gießen nicht vergessen, aber etwas Trockenheit können auch die wilden Pflanzen ab, wachsen schließlich auf höher gelegenen, sandigen oder quarzhaltigen Lichtungen besonders gut, da ist es auch schon mal trocken.
Und nicht zu hell - Halbschatten ist verm. ideal, Totalschatten geht noch, gibt dann aber weniger und rel. kleine, saure Früchte.
Hauptsache kein Kalk. (Heidelbeere ist ein Quarzanzeiger - Geologen nutzen sie für Kartierungen, weil sie Kalk absolut nicht mag).
Viel Glück, Anne
Heidelbeere oder Blaubeere?
Hallo Jonas.
Suchst du die echte Heidelbeere oder doch eher die alpine Blaubeere?
Heidelbeeren werden relativ große Sträucher, die auch als Hochstämmchen gezogen werden können, eher säuerlichen aber durchaus normalen und durchlässigen Gartenboden brauchen. Sie bekommen Früchte mit bis zu 1 cm großem Durchmesser. Sehr aromatisch, sehr süß.
Oder die Blaubeere. Wächst in den Alpen auf kargen, und durchaus kalkigen Hängen. Wird Wetterbedingt ein meist nur kriechender, bodendeckender Busch, braucht volle Sonne und sandig-kalkigen aber humosen Boden. Sie bekommt die kleineren fast schwarzen Früchte, die man aus der Industriemarmelade kennt. Sie sind nicht ganz so süß.
Am besten lässt du dich in einer auf Obst ausgewiesenen Fachbaumschule beraten, denn die meisten wissen selber nicht genau, welche der Beiden sie im Bestand haben. Die Pflanzen sind jung kaum zu unterscheiden.
Leider habe ich keine entsprechenden Botanischen Namen vorliegen. Sorry.
Gruß Anja
Hallo,
Leider kann ich keine Auskunft darüber geben wie man Blaubeeren pflanzt.
Aber ich hab da den ultimativen Feinschmecker tip:
Auf Kamtschatka durfte ich die dortigen Blaubeeren (endemisch) geniessen. Sie sind länglich und wachsen an etwas höheren Büschen als die Blaubeeren, die es da auch gibt (und die man gar nicht mehr essen mag wenn nebendran die guten wachsen).
Vo allem die Marmelade daraus ist unendlich köstlich!
Und schau an: Die Pflanze gibt´s bei Manufaktum zu erwerben! (Ob sonst noch wo weiss ich nicht - hab sie zufällig gesehen).
Grüße
Mopedhexle
Danke!
Euch allen herzlichen Dank für eure Antworten!
Es handelt sich um eine Kulturheidelbeere (mit dem Begriff „Kultur“ konnte ich vorher in diesem Zusammenhang nichts anfangen). Ich werde also noch einmal einen Sack Rhodod.Erde kaufen und dann rein damit, Mulch ´rüber.
Alles Gute
Jonas
Servus,
die Sibirische Blaubeere scheint sowas wie der Star der kommenden Saison zu werden. Habe sie heute von Chrestensen/Erfurt (einem der relativ seriösen aus der Hochglanz-Fraktion) aus dem Briefkasten gefischt.
Kurze Beschreibung:
Lonicera kamschatika, bis 150cm hoch, breit wachsender Strauch mit sehr frühem Austrieb. Anspruchslos, winterhart, unempfindlich; Blüte März/April, Früchte ab Mai (somit auch für sehr hohe Lagen geeignet, Anmerkung von mir). Auch für Balkon, Kübel, Terrasse. Hoher Pektingehalt, daher gut für Marmelade und Fruchtsäfte geeignet.
Nagut, on verra bien ce que cela donnera…
Schöne Grüße
MM
Hallo Martin.
Chrestensen ist eines der größten Jungpflanzenunternehmen Europas und ein sehr professioneller Laden. Die sind uneingeschränkt empfehlenswert. Die produzieren fast ausschließlich für den Profi- Gartenbau und haben jetzt auch den Endverbraucher als Markt entdeckt. Also können Bedenken über Bord geworfen werden.
Gruß Anja
Servus Anja,
mit „Hochglanz-Fraktion“ meine ich den Stil der Kataloggestaltung, der dazu neigt, einem unkritischen Betrachter ein Gartenparadies vorzugaukeln, das er nicht haben wird: Alle Versandhändler, die mit diesen bunten Bilderparadiesen arbeiten, befinden sich meiner Meinung nach am Rand des Seriösen. Es gibt sicherlich ärgere (insbesondere Holländer, aber auch in der Online-Szene tummeln sich da ein paar ganz zu Unrecht bekannte Namen) - aber es gibt auch bei Chrestensen Details, bei denen ich nicht verstehe, warum er sich nicht als Profi profiliert, sondern bestimmte reklamehaften Tendenzen mitmacht. Beispiel: Wenn ich (was an sich lobenswert ist) z.B. eine ganze Palette unterschiedlicher Enziane anbiete, muss ich als seriöser Anbieter (finde ich) darauf hinweisen, dass es in den meisten Teilen Deutschlands anspruchsvoll bis unmöglich ist, einem Enzian - so schön er auf dem Foto auch aussehen mag - die geeigneten Standortbedingungen zu schaffen. Oder: Wenn ich mich bewusst an ein breites Publikum wende, bei dem ich nicht besonders viel Fachkunde voraussetzen kann, sollte ich (meine ich) Pflanzen wie Topinambur oder Fingerkraut nicht anbieten, ohne darauf hinzuweisen, dass es sich dabei um Gäste handelt, die sehr ungern wieder gehen, wenn sie einmal da sind…
Betreffend Saatgut (wo er auch herkommt) ist C. sicherlich eine recht gute Quelle; Gehölze, Büsche, Erdbeeren auch ok (wer hat sonst die Mieze Nova oder die Petersbirne?). Rosen täte ich im Versand bloß von jemandem beziehen, der nur Rosen und nichts anderes macht - umgekehrt gibt es Punktabzug, wenn jemand, der auch anderes macht, trotzdem Rosen anbietet. Stauden hab ich von C. schon in unterschiedlicher Qualität bekommen (manchmal entsteht der Eindruck, dass die innere Struktur und Logistik nicht so ganz zur erreichten Größe passen - was hie und da auch ziemlich lange Lieferzeiten, also schlechte Disponierbarkeit, ausmacht). Aber die Aufmachung, in der das Angebot daherkommt, darf mit einem dicken Fragezeichen versehen werden.
So hab ich „relativ seriös in der Hochglanzfraktion“ gemeint. Andere aus dieser Fraktion (die Namen dürften bekannt sein) sind mir nicht mal eine kritische Würdigung wert, sondern einfach überflüssig.
Schöne Grüße
MM
Hallo Martin.
Natürlich hast du mit dem, was du sagst durchaus Recht. Da aber das Image ALLER Versandgärtnereien wegen ein Paar schwarzer Schafe im Keller ist, wollte ich nur darauf hinweisen, daß es sich bei C. eben nicht um einen Massenramschladen handelt, der nur auf den Absatz beim Endverkäufer abzielt. Dieser Absatzweg ist eine weitere Möglichkeit für C. seine Produkte anzubieten. Daraus resultieren auch die entsprechenden Lieferprobleme, da in erster Linie der Erwerbsgartenbau beschickt wird.
Hochglanz? OK. Da magst du rechthaben. Aber wer einen solchen Katalog macht, druckt doch eigentlich nur das, was der Kunde sehen will. Der völlig unbedarfte Hobbygärtner bestellt doch eher bei jemandem, der sein Produkt ansprechend zu vermarkten weiß. Wer hätte nicht lieber eine Clematis mit 150 Blüten, als eine mit 15?! Verarsche!!! Klar! Aber so ist das Business halt: Es wird mit allen Mitteln um den Kunden gekämpft.
Bei den Kulturbeschreibungen sehe ich das Problem, daß ein Katalog schnell zu einem Buch mutiert, wenn man auf alles eingeht. Da bleibt dann leider der ein- oder- andere Hinweis auf der Strecke.
Schade, aber lässt sich wohl leider nicht vermeiden, denke ich.
Man muß bei dieser Art der Pflanzenbeschaffung eben besonders gut hinschauen. Etwas anderes wird einem nicht übrig bleiben.
Gruß Anja
Servus Anja,
hierzu:
Bei den Kulturbeschreibungen sehe ich das Problem, daß ein
Katalog schnell zu einem Buch mutiert, wenn man auf alles
eingeht.
gibt es ein schönes Beispiel bei Saatgut von den „Dreschflegeln“. Wobei natürlich nicht „alles“ darin diskutiert wird, aber vieles Interessante und Wichtige.
Das Gegenteil, nämlich einen ehrlich-minimalistischen Katalog, demonstriert in eindrucksvoller Weise Dein Nachbar Bornträger in Offstein bei Worms: Dessen „Kataloge“ (ganz einfache Listen, die gleichzeitig Katalog, Bestellschein und Rechnungsformular sind) sind auf ihre Weise vorbildlich: Dort wird bloß das Allernötigste gesagt (z.B. bei Saatgut „Vorsicht Frostkeimer“), so dass man dazu kommt, sich um die Hauptsache eben über einschlägige Quellen zu kümmern.
Von dort übrigens noch eine nette Episode: Ich habe da angerufen und wollte wissen, ob der angebotene Halbstamm von Boscs Flaschenbirne so schwachwüchsig sei, dass er für eine Erziehung an einem ca. 2 Meter Spalier geeignet wäre, ohne zu verwachsen. Ein paar Tage später hat mich die Schefin angerufen und mir gesagt, der Baumschuler hätte zufällig grade eine Boscs da, die zwar gesund und vital, aber ungewöhnlich schwachwüchsig sei - ob ich die haben wollte?
Wie sich dieser Zeitaufwand wegen ein paar Euro rechnet, weiß ich nicht - aber es ist wohl die beste Werbung, die man machen kann.
Und hier - das muss man dem Chrestensen schon auch lassen - ist C. positiv von seinen „lauten“ Mitbewerbern abgehoben: Die telefonische Beratung ist genau so kompetent besetzt wie bei den bekannten Spezialisten aus den Gebieten Rosen, Obstbäume, Stauden&Alpinarium, Orchideen etc.
So, nun simmer aber weit vom Thema weg gekommen, und eigentlich stimme ich Dir auch zu…
Schöne Grüße
MM
Jo.
Wir sind vom Thema ab.
War trotzdem cool, das Ganze mal auseinander zu fleddern. Hat Spaß gemacht.
Bis dann.
Anja