Heikles Thema

Nachtrag

Im gleichen Kontext wie ellenlanges Stillen sehe ich übrigens
auch den „Brauch“, jahrelang mit dem Kind in einem Bett zu
schlafen.

Was, bitte, ist dagegen einzuwenden?
Jeder Mensch hat ein Bedürfnis nach körperlicher Nähe und
Wärme.

Um das noch einmal hier deutlich zu machen, wo sicher die Grenze überschritten ist:

Wenn der Elternteil das Kind in seinem Bett schlafen lässt, weil er / sie dies zur Befriedigung eigener Bedürfnisse braucht (besonders gefährlich, weil subtil, und nicht selten, nachdem sich Eltern getrennt haben), dann IST dagegen etwas einzuwenden, völlig egal, ob das Kind in dem Moment gerne bei Mama oder Papa liegt oder nicht!

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.

Und das im Übrigen nur in den Städten.

Hi,

und Du glaubst, das es auf dem Land anders wäre?

Gruß
Tina

Hallo

Mag sein, dass das Ganze tatsächlich lustvoll für sie war.

Wenn die Säugerei nicht irgendwie lustvoll wäre, dann wären die Säugetiere schon längst ausgestorben.

Andererseits habe ich noch nie gesehen, dass sich ein männliches Säugetier (außer Menschen) am Gesäuge seiner Geschlechtspartnerin zu schaffen gemacht hätte.

Viele Grüße

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Hi Simsy,

Ist ja schon gut, es ist aber doch so, dass Kinder meistens
gegen erbitterten Widerstand abgestillt werden müssen. Wenn
man sie nicht abstillt, nuckeln sie wahrscheinlich immer
weiter.

Verstehe ich Dich richtig, dass Du meinst, Kinder würden ewig nuckeln wollen und würden irgendwann von der Mutter aus welchen Gründen auch immer „zwangsabgestillt“?

Für mich gehört zu der normalen Entwicklung eines Kindes, dass es mit dem ersten Zufüttern von Brei oder dem ersten Keks beginnt, sich für das Essen der „Großen“ zu interessieren und bald gar nicht mehr an die Brust will.

Gruß,
Anja

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Hi

Regional, ja. Ich kann natürlich nicht für jedes ländliche Gebiet in Deutschland sprechen.
Aber dafür, dass die Heimatregion meiner Mutter so erzkatholisch ist, sind nach meinen Beobachtungen der letzten 19 Jahre (weiter kann ich mich nicht zurück erinnern) lange Stillphasen und enge Kindesbindungen durchaus normal.
Auch am anderen Ende Deutschands konnte ich sowas beobachten, ich glaube nicht, dass sich sämtliche Langzeitstiller Deutschlands spontan dort versammeln, wo ich gerade mal hingeh :wink:

lg
Kate

Hi

Regional, ja. Ich kann natürlich nicht für jedes ländliche
Gebiet in Deutschland sprechen.
Aber dafür, dass die Heimatregion meiner Mutter so
erzkatholisch ist, sind nach meinen Beobachtungen der letzten
19 Jahre (weiter kann ich mich nicht zurück erinnern) lange
Stillphasen und enge Kindesbindungen durchaus normal.
Auch am anderen Ende Deutschands konnte ich sowas beobachten,
ich glaube nicht, dass sich sämtliche Langzeitstiller
Deutschlands spontan dort versammeln, wo ich gerade mal hingeh
:wink:

Hi,

ich weiß auch nicht, aber ich wohne ländlich und sämtliche Freunde / Bekannte, grad auch aktuell in der Nachbarschaft, haben um die 6 Monate gestillt, Ausnahmen bis zu 9 Monate.

Längere Stillzeiten sind hier auch eher die Ausnahme und ich spreche auch von Freunden, die in einem Ort mit 15 Häusern leben.

Ich rede hier für einen ländlichen Raum, der Teile der Oberpfalz sowie Unterfranken abdeckt und auch erzkatholisch sind.

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Hallo Anja,

Für mich gehört zu der normalen Entwicklung eines Kindes, dass
es mit dem ersten Zufüttern von Brei oder dem ersten Keks
beginnt, sich für das Essen der „Großen“ zu interessieren und
bald gar nicht mehr an die Brust will.

Das stimmt (leider) nicht ganz. Es gibt viele Kinder, bei denen das so abläuft wie von dir beschrieben.

Aber es gibt eben auch viele, für die das Abstillen ein sehr leidvolles Erlebnis ist, die dann nächtelang durchschreien und natürlich nicht begreifen, warum sie das, was sie bisher immer beruhigt hat, auf einmal nicht mehr bekommen.

Dann braucht die Mutter sehr viel Kraft, um das durchzuziehen - vor allem, wenn sie das Stillen selbst immer als sehr lustvoll empfunden hat (und hier möchte ich betonen: nicht auf eine sexuelle Art und Weise, aber selbstverständlich kann - und sollte - das Stillen von Kind UND Mutter genossen werden). Als Mutter will man dem Baby ja eigentlich alles geben, was es sich wünscht.

Nun kenne ich einige Frauen, die sich selbst und dem Kind diesen „Einschnitt“ so lange wie möglich ersparen wollten und „einfach weitergestillt“ haben. Lange. So lange, bis diesen Frauen klar wurde, dass es doch nicht mehr weitergeht, oder bis das nächste Kind da war. Dann musste man halt doch abstillen, aber das Kind, das dann verzweifelt nach der Brust verlangte, war nun mal kein kleines Baby mehr, sondern alt genug, um sich später eventuell an dieses Erlebnis zu erinnern. Und alt genug, um sich ernsthafte Sorgen zu machen, ob die Mama es auf einmal nicht mehr so lieb hat, weil sie es so „zurückstößt“.

Das hat nun gar nichts mit sexuellem Missbrauch zu tun, aber sehr wohl mit psychischem Schmerz - ich schreibe bewusst nicht „Gewalt“, weil die Intention der Mutter in diesem Fall ja eigentlich ist, dem Kind so lange wie möglich Kummer zu ersparen. Aber solche Gedanken sollte man sich schon machen, wenn man sich dazu entschließt, sein zwei- oder dreijähriges Kind weiterzustillen, weil es das selbst noch will.

Wollte ich nur mal anmerken.
Liebe Grüße,
Pierretta

P.S. Ich habe mal ein Doku über eine amerikanische Frau gesehen, die ihre beiden Töchter noch gestillt hat, obwohl beide schon in die Schule gingen! Das ist natürlich ein Extremfall. Aber die hat lachend gemeint: „Bevor sie aufs College gehen, werden sie ja wohl von selbst aufhören.“ Schon, aber…!

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Das ist ja furchtbar! owT

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Orgasmus und Stillen = Oxytocin-Ausstoss
Hallo,

 ...
 Oxytocin deficiency enhances stress, obesity and 
 psychotic behavior, impairs cognitive functions 
 and increases breast-cancer risk.
 ...

(http://www.13.waisays.com/clitoral.htm)

und jetzt?

Grüße

CMБ

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Was, bitte, ist dagegen einzuwenden?

Das haben Jule und Janina eigentlich schon mehrfach geschrieben: Es kommt immer darauf an, was die Motivation dahinter ist.

Gruß,
Max

Hallo Simsy,

Ist ja schon gut, es ist aber doch so, dass Kinder meistens
gegen erbitterten Widerstand abgestillt werden müssen. Wenn
man sie nicht abstillt, nuckeln sie wahrscheinlich immer
weiter.

wo hast du jetzt das wieder her? Ich kenne zwar ein paar Mütter, die aktiv abgestillt haben - aber meist, weil sie einfach keinen Bock mehr hatten. Die Mehrzahl hat es auf sich zukommen lassen und die Kinder waren zwischem dem 1. und 2. Geburtstag plötzlich nicht mehr interessiert (selbiges übrigens auch bei mir - kurz nach dem 1. hatte sich das von selbst erledigt).

Abstillen muss übrigens auch nicht gegen erbitterten Widerstand geschehen, wenn man es gezielt angeht. Es reicht oft, tagsüber die Beikost auszuweiten und nachts das Stillen nach und nach zu reduzieren, gegebenenfalls anstatt die Muttermilch in der Flasche oder andere Milchnahrung anzubieten. Wenn weniger getrunken wird, reduziert sich die Milchmenge von selber und irgendwann kommt nicht mehr genug und das Kind verliert das Interesse.

Und um dem Aufschrei zuvorzukommen: Ja, es gibt immer die berühmte Ausnahme von der Regel, es läuft sicher nicht immer so einfach.

Gruß
Cess

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Hallo

Was man hier im Forum wesentlich deutlicher sieht, ist eine Propaganda anders herum. … Dafür gibt es aber eine recht große Gruppe, die völlig indifferenziert und unreflektiert dafür Eintritt, dass das immer und grenzenlos gut sei.

Vielleicht kommt es auch deswegen so rüber, weil immerhin fast ganz oben der Mutter einwandfrei Missbrauch, zumindestens psychischer, unterstellt wird, so als könne es daran überhaupt keinen Zweifel geben.

Viele Grüße

Hallo,

Verglichen mit der inzwischen m.E. völlig pathologischen
US-Gesellschaft sind wir hier wohl noch ein Hort der
teilweisen Gesundheit.

Das ist zum Glück noch so.

Ganz im Gegenteil, wenn ich nur diesen Teilthread lese. Jedwede Individualität anderer wird dem Grunde nach, stets und in zunehmender Heftigkeit quasi hinterfragt und pathologisiert.

Hier ist zumindest recht eindeutig, wer das sehr einseitige
und engstirnige Weltbild hat.

Yep, so meinte ich das. Individualität anderer ist einfach scheußlich :smile:

Franz