Heile, Heile, Gänsje / Ernst Hugo Neger

Hallo!

ich verstehe den Text nicht, auch wenn ich ihn verstehen will. Kann man den Text nicht verständlich umschreiben?

Danke sehr

Liedtext

Refrain:
Heile, heile Gänsje, ist bald wieder gut.
Kätzje hot e Schwänzje, ist bald wieder gut.
Heile, heile Mausespeck,
in hundert Jahr ist alles weg!

Das Lied ist entstanden nach Ende des 2. Weltkriegs. Es hat die Leute sehr getröstet nach all der Zerstörung. In diesem Zusammenhang muss man das sehen.

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[quote=„Nadja, post:1, topic:9482626“]
verständlich umschreiben?
[/quote] Das mit dem „verständlich“ hängt nicht nur vom geschichtlichen Kontext ab, sondern wohl auch vom Dialekt. In Hochdeutsch könnte das so aussehen:
-heile -> heilen (oder gesund) machen
-Gänsje -> Gans (Gänschen als Diminutiv)
-ist bald wieder gut -> es ist alles bald wieder gut
-Kätzje -> Katze (Kätzchen als Diminutiv)
-hot e Schwänzje -> hat einen Schwanz (Schwänzchen als Diminutiv)
-Jahr -> Jahren

Wobei das Lied in Dialektform aber besser klingt als in der offiziellen Hochsprache…

mfg M.L.

Ach Fips, du bist doch nicht seit gestern im Forum und solltest mittlerweile wissen, dass Nadja etwas mehr als die 1,5 Zeilen wissen möchte … es fängt wahrscheinlich mit der Übersetzung ins Hochdeutsche an, die nun @M_L_ aber schon übernommen hat.

@Nadja: direkte „Übersetzung“ wäre erstmal (ohne die Zerstückelung meines Vorposters)
Heile, heile Gänschen, (es) ist bald wieder gut. (dein Lieblings-„Es“ :wink: )
Das Kätzchen hat ein Schwänzchen, (es) ist bald wieder gut.
Heile, heile Mausespeck, in hundert Jahr(en) ist alles weg.

Da gerade Faschingszeit ist, nehme ich an, dass dir das Lied in diesem Kontext begegnet ist. Vielleicht liege ich damit aber auch falsch.

Hast du schon den Wikipedia-Artikel dazu gelesen? Dort steht ein bisschen etwas zur Entstehung.

Den Kinderreim an sich, welchen Mütter zum Trösten ihrer verletzten Kinder benutzt haben, gibt es schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts, lt. dieser Seite, hat also mit dem 2. Weltkrieg auch nichts zu tun.

Gruß
Christa

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https://www.neger.de/sd/lieder/texte.php?navanchor=2110004
Hier ist doch eigentlich alles ganz gut zu verstehen.
Der Refrain ist ein normales Kinderlied, zu dem Ernst Neger die modernen Strophen geschrieben hat.

Beste Grüße
rakete

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Du hast recht! Danke

Die letzte Strophe war in dem Link nicht drin, nur bei Wiki:

Wenn ich mir so mei Meenz betracht, dann denk ich in mei’m Sinn:
Mer hat’s mit Meenz genau gemacht wie mit der Stadt Berlin.
Man hat’s zerstört, hat’s zweigeteilt.[14] Und trotzdem hab ich Mut,
zu glaawe, des des alles heilt. Aach des werd widder gut.
Meenz und Berlin, Ihr seid so schön.
Ihr könnt, Ihr derft net unnergeh’n … Heile, Heile, Gänsje …

Ich hoffe, auch der Teil ist verständlich, wenn auch etwas Dialekt dabei ist.
Das Lied traf den Zeitgeist. 1952 war ein großer Teil der Männer noch in sowjetischen Lagern in Gefangenschaft und die Städte in Trümmern. Viele Frauen waren mit den Sorgen noch allein.
Es war kein fröhliches Lied zum lauten Mitsingen, wie heutige Karnevalslieder. Das Puplikum war eher zu Tränen gerührt.

Beste Grüße
rakete

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Ich glaube es verstanden zu haben, Danke

hi Nadja,

vorsichtshalber:

Wenn ich mir so mei Meenz betracht, dann denk ich in mei’m Sinn:
Mer hat’s mit Meenz genau gemacht wie mit der Stadt Berlin.
Man hat’s zerstört, hat’s zweigeteilt.Und trotzdem hab ich Mut,
zu glaawe, des des alles heilt. Aach des werd widder gut.
Meenz und Berlin, Ihr seid so schön.
Ihr könnt, Ihr derft net unnergeh’n … Heile, Heile, Gänsje …

Wenn ich mir mein Mainz (die Stadt) betracht’, dann denk ich in meinem Sinn (im Kopf)
Man hat’s mit Mainz genau(so) gemacht, wie mit der Stadt Berlin.
Man hat’s zerstört, hat’s zweigeteilt und trotzdem habe ich (den) Mut,
zu glauben, dass das alles heilt. Auch das wird wieder gut.
Mainz und Berlin ihr seid so schön.
Ihr könnt, ihr DÜRFT nicht untergeh(e)n.

Heile, heile …

Gruß h.

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