Hallo,
ich arbeite seit einigen Jahren mit behinderten Menschen.
Dabei handelte es sich um Tätigkeiten in der ich Erfahrungen aus meinem Lehrberuf (Koch) in Form von Hauswirtschafts-Leitung und Workshops mit Bewohnern einbringen konnte sowie auch um Betreuung- und Pflegetätigkeiten. Zur Klientel gehörten schwer-und schwerstmehrfach-, zum Teil sehbehinderte bzw. blinde Menschen. Mein letzter Arbeitgeber übergab mir sogar eine Bezugsbetreuung für einen, nicht leicht zu führenden, Bewohner.
Nun wurde mir zum Ende Probezeit gekündigt mit der Begründung es würden vom Landschaftsverband zu wenig Zweitstellen(Helfer) - Stellen refinanziert.
Da ich schon lebenserfahrener bin(48J.)
kommt für mich einen dreijährige Ausbildung z.B. zum Heilerziehungspfleger nicht mehr in Frage. Einen Job, selbst in Teilzeit und Bundesweit, ist aber auch nicht in Sicht.
Nun hörte ich von einer einjährigen Ausbildung zum Heilerziehungspflegehelfer. Weder beim Arbeitsamt noch bei der IHK konnte man mir einen entsprechenden Bildungsträger nennen.
Wer weiss wo ich diese oder eine vergleichbare Ausbildung absolvieren kann. NRW wäre super aber nicht Bedingung.
Damit ich unserer Ausbildungs-(Schein-Gesellschaft) gerecht werden kann und wieder einen Job finde.
Da ich schon lebenserfahrener bin(48J.)
kommt für mich einen dreijährige Ausbildung z.B. zum
Heilerziehungspfleger nicht mehr in Frage.
Warum nicht? Du kannst Dich doch jetzt noch nicht innerlich auf die Rente vorbereiten, schließlich wirst Du voraussichtlich noch 20 Jahre arbeiten müssen/dürfen. Auch wenn es ein paar Jahre weniger sein sollten, ist die Zeit so lang, daß sich eine fundierte Ausbildung immer lohnt - nicht nur finanziell. Der finanzielle Aspekt kann ein Problem während der Ausbildung sein. Wenn das aber überbrückbar ist, ist das Lebensalter kein Grund, eine Ausbildung auszuschließen. So ganz nebenbei: Eine Ausbildung in etwas reiferem Lebensalter ist wie eine Jungbrunnenkur.
Dazu eine kleine Geschichte: Bis in die 70er Jahre war ich Angestellter. Eines Tages kam ein neuer Kollege in die Abteilung, ein frisch gebackener Diplom-Ingenieur direkt von der Uni. Dem Gesicht war anzusehen, daß er bereits etwas älter war. Ein paar Tage später erzählte er am Mittagstisch von seiner Zeit als Soldat im 2. Weltkrieg. Erst da wurde ich stutzig, denn der 2. Wk lag über 3 Jahrzehnte zurück. Der Mann war 60 Jahre alt und fing beruflich noch einmal neu an!
Das war gewiß eine seltene Ausnahme. Dabei dient es der Zufriedenheit, das Berufsleben einmal nicht nur vermeintlichen finanziellen Sachzwängen unterzuordnen.