Heiligabend mit Kartoffelsalat und Würstchen

Holy Christmas @all!

Weiß zufällig von euch jemand, woher der Brauch kommt, dass es bei vielen Familien am Heiligen Abend Kartoffelsalat und Würstchen gibt?

An der „wenigeren“ Arbeit für die Hausfrau kann es ja nicht wirklich liegen, da man ja auch „feineres“ Essen wie z. B. Fondue gut vorbereiten kann und auch Kartoffelsalat (wenn er wirklich lecker sein soll!) mal nicht so aus dem Schaselameng geschossen wird.

Dank für jeden Denkanstoss!

Grübelnd

Golden Luzie
(die vom Fondue Chinoise noch kugelrund ist)

Ich wusste bis vor zwei Wochen nicht einmal, dass es Brauch ist. Brauch war meiner Meinung nach immer Gans oder Kanickel.

Aber ich nehme an, dass es wohl an den Familien mit vielen (oder überhaupt) Kindern liegt, die sind ja oft etwas, ähm, „wählerisch“ was ihr Essen angeht, also macht Frau was grundständiges was sie kennen und essen.

lg
Kate

die zu Silvester immer mit Kartoffelsalat vergiftet wird.

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Hallo und frohe Weihnachten,

tja, ich vermute mal das dieser „Brauch“ wohl noch aus der Zeit stammt in der der „Heilige Abend“ noch nicht in diesem Masse begangen wurde wie heute, denn es gab mal ne Zeit da wurde das ueppige Weihnachtsmenu am 1. Feiertag gereicht, was sich in einigen Gegenden von D auch noch erhahlten hat. Der „Heilige Abend“ hat erst in den letzten Jahren bei uns diesen Stellenwert erreicht, und auch so ziehmlich nur bei uns, in den meisten Laendern ist nach wie vor der 1. Weihnachtstag der Tag fuer Geschenke und ueppiges Essen.

Tschau
Peter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi

Kuck mal, simpel…

http://www.kirchenweb.at/christkind/

dann runter scrollen, linke Seite findest „Weihnachtsessen Brauchtum“…

mfg.
W:smile:

Dank euch allen!

Aber der folgende Link hat die definitive Antwort dann doch gebracht:

http://www.kirchenweb.at/christkind/

Noch 1 1/2 schöne Feiertage,

Golden Luzie

Hi,

http://www.kirchenweb.at/christkind/

Wieso glaubst du, dass dies die richtige Antwort ist?
In der statistischen Aufzählung, was die deutschen
Menschen am Heiligabend essen, fehlte z.B. total
Fondue und (Tisch-)Raclette, was irgendwo in dieser
Liste auftauchen sollte, wenn meine Gespräche mit
Bekannten auch nur annähernd den allgemeinen Gegebenheiten
entsprechen (du selbst gehörst ja wohl auch zur Fondue-
Fraktion).
Die Erklärung mit „Würstchen“ und nach dem Krieg stimmt zum
Teil, aber ich glaube nur in Kombination mit der Überlegung,
dass das Festtagsessen eben traditionell NICHt am Heiligabend
gereicht wurde.
Bei uns (also vor 40-50) war es so (und wie ich weiß,
bei vielen Freunden ebenfalls): das Wohnzimmer war tabu.
Da stand ja der Baum und wartete geschmückt unter Ausschluss
der Kinder darauf, dass das Christkind vorbeikam und
Geschenke brachte. Man durfte ja erst ins Wohnzimmer
(=die gute Stube, die sowieso nur an Sonntagen und bei
Besuch betreten wurde), wenn das Glöckchen geläutet
worden war (vom Christkind). Also aß man in der Küche
in freudiger Erwartung. Das Essen war also von
vorneherein kein „Schmaus“ - dass die Mutter, die ja
auch bereits was irgend ging schon für die nächsten
zwei Tage vorbereitet hatte, sich auf was „Einfaches“
versteifte, war dann ebenfalls verständlich.

Gruß
Elke

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Servus Elke,

da will ich Dir sekundieren. Ich halte die Erklärung für nicht sehr „belastbar“.

  • der angesprochene Zeitraum von grade mal zwei Generationen ist zu kurz, um eine so verbreitete Tradition entstehen zu lassen.

  • in der Zeit 1945 - 1948 gab es möglicherweise in Österreichs Haushalten etwas mehr Würstchen, aber in D allenfalls bei Bauern und bei Schiebern. Wenn die Tradition aus der Zeit 1945 - 1948 stammte, würde man zu Heiligabend eine Polenta aus überlagertem, bitterem Futtermais, ausgebacken in Bucheckern- oder im besten Fall Rüböl, essen. Die Geschichte von Würstchen 1946 ist mir ein bissel unheimlich, sie klingt so ähnlich wie „türkische Gastarbeiter haben die zerstörten Städte wiederaufgebaut“ - schon nach fünfzig Jahren ist da ein seltsames Gestrüpp über die Geschichte gewachsen…

Wahrscheinlicher scheint mir:

Der 24. Dezember ist kein Weihnachtsfeiertag, sondern der letzte Tag der vorweihnachtlichen Fastenzeit. Im Rahmen der „Vorabendfeier“ isst man schon ein bissel weniger einfach, die Würstel sind als „beinahe Fleisch“ grad schon erlaubt. Beispiel aus dem gut katholischen Oberschlesien: Heiligabend wird bereits festlich, aber fleischlos begangen - mit Mohnklößen und Hanfsuppe.

Außerdem ist der 24. Dezember kein Feiertag, sondern der letzte Werktag vor zwei hohen Feiertagen. Es muss also einfach gekocht werden, weil der Tag mit Putzen und Scheuern ausgefüllt ist.

Wenn man vor der Christvesper isst, muss das vorhalten, weil man je nach Entfernung der Kirche zwischen eins und drei in der Nacht heimkommt. Das Verschieben der Christvesper auf den frühen Abend des 24. Dezember ist eine ziemlich moderne Sache. Ich war noch öfter (6 Kilometer zu Fuß) zur Mitternachtsmesse bei der Muttergottes von Steinhausen - nicht aus Religiosität, katholisch eh nicht, aber für uns „Jonge“ war das Weihnachten.

Wenn man nachts, als eigentliches Fastenbrechen nach der Christvesper isst, muss das schon fertig sein, weil ja niemand vorher in der Küche sein konnte.

Fondue kommt in D für eine eigentliche Tradition nicht in Frage, weil sie vor ca. 1965 so gut wie unbekannt war.

Schöne Grüße

MM

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Holly Christmass,

bei uns gibt es dieses Essen, weil wir damit schnell fertig sind und dann zur Bescherung schreiten können.

Bei meinen Eltern gabs meist Fondue oder Racelette. Wenn mein großer Bruder dann meine kleine Schwester ärgern wollte, zog sich das Essen über Stunden hin und sie saß auf heißen Kohlen, sehr zum Vergnügen meines Bruders :wink:

Gandalf

Hallo Martin,

Der 24. Dezember ist kein Weihnachtsfeiertag,
Außerdem ist der 24. Dezember kein Feiertag, sondern der
letzte Werktag vor zwei hohen Feiertagen.

Bei uns zuhause war immer Hektik angesagt.

Es muss also einfach
gekocht werden, weil der Tag mit Putzen und Scheuern
ausgefüllt ist.

Eben.
Ich kann dir nur zustimmen.

Fondue kommt in D für eine eigentliche Tradition nicht in
Frage, weil sie vor ca. 1965 so gut wie unbekannt war.

Als „Tradition“ wollte ich das nicht sehen, aber die
Statistik auf der erwähnten Site sprach von „was an
Heiligabend gegessen wird“ und ob Tradition oder nicht,
ich kenne einfach soviele Leute, die am 24. abends
auf diese Art des Essens zurückgreifen, dass es in
einer guten Auflistung irgendwo zwangsläufig auftauchen
muss. Der Grund ist übrigens IMHO genau der,
den oben jemand erwähnt: 1. gut zum Vorbereiten, 2. es
„zieht sich hin“, man kann weder durch ein Fondue noch
ein Raclette durchhetzen um zu den Geschenken zu kommen.
Letzerer Grund ist wohl gerade in säkularisierten Familien
ein wichtiger Grund (weil man die Bescherung ja nicht
durch religiöse Riten hinauszögern und „untermalen“ kann -
bei Familien mit kleinen Kindern erübrigt sich diese
Überlegung).

Gruß
Elke

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Servus,

man sieht beiläufig hieran:

Letzerer Grund ist wohl gerade in säkularisierten Familien
ein wichtiger Grund

in welchem Umfang die genannten säkularisierten Familien mit dieser Praxis „gute Christen“ sind: Durch die Fondue ist gewährleistet, dass man wenigstens einmal im Jahr miteinander redet, oder wenigstens die Gelegenheit dazu hat. Und was könnte einer Familie besseres passieren?

Schöne Grüße

MM

1 Like

Tach,

obwohl Weihnachten schon rum ist, und jede® so auch ich über seinen ganz persönlichen Plätzchenfriedhof und Gänsebratenbauch jammert, der da so derart unverschämt über den Gürtel hängt jammert… Komme ich doch nicht umhin, zum Thema Würstchen auch noch meinen Senf zu geben (Ob süss oder mittelscharf, überlasse ich dem Betrachter) :wink:

Heiligabend ist ein Fastentag!
Heiligabend ist im kirchlichen Sinne nicht Weihnachten!
Gut, möge man entgegnen, dass der 24. keine hoher Fastentag ist, aber das ist ja jetzt nicht das Thema…

Ursprünglich war am 24 nüscht!
Alles, was mit Kinderchristmette usw zu tun hat, das ist eine Konzession an die Menschen.

In früheren Zeiten war auch die Christmette nie vor 24.00 Uhr! Das war und ist die sog. heilige Nacht. Und erst anschließend war „Bescherung“

Nun ist es aber so, dass der Krichentag eben ein wenig anders läuft, als wir das evtl. glauben…
Ein Beispiel: Liturgisch beginnt der Sonntag am Samstag um 16.00 Uhr! Btw: das ist der Grund, warum viele Kirchen am Samstag um 4 bimmeln… die läuten den Sonntag ein…

Im Laufe der Zeit wurde aus der heiligen Nacht aber der Heiligabend, und aus dem ursprünlgichen Fastentag wurden eben Würstchen mit Kartoffelsalat. Kein Festessen, aber eben eine Stärkung für die heilige Nacht / Christmette / … / …/ …

Wie ich in der Nebenbemerkung schrieb, geht Weihnachten also mit ein wenig Wohlwollen schon am 24 um 4 los. Das ist auch der Zeitpunkt, an dem die Kinderchristmette stattfindet - Quasi-Weihnachten also :wink: Aber eben noch nicht richtig… also nix mit Festessen, aber gegen den Hunger schon (klingeling: Würstchen…)

So, das war nun mein angesprochener Senf zum Thema
So, ich hoffe nun ausreichend Verwirrung gestiftet zu haben *g*

Grüße

Midir
(Plätzchenfriedhofsgeplagt)

Moin,

seltsam…bei uns gibt es immer *erst* die Bescherung und *dann* das Essen - Raclette übrigens.

Gruß
Christian

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In der statistischen Aufzählung, was die deutschen
Menschen am Heiligabend essen, fehlte z.B. total
Fondue und (Tisch-)Raclette, was irgendwo in dieser
Liste auftauchen sollte, wenn meine Gespräche mit
Bekannten auch nur annähernd den allgemeinen Gegebenheiten
entsprechen (du selbst gehörst ja wohl auch zur Fondue-
Fraktion).

Die Erklärung mit „Würstchen“ und nach dem Krieg stimmt zum
Teil, aber ich glaube nur in Kombination mit der Überlegung,
dass das Festtagsessen eben traditionell NICHt am Heiligabend
gereicht wurde.

Hallo, Kopfschüttel…

Zum Ersten, bevor du Behauptungen posaunst, lies zuerst bitte genau. Dort stehen div. Gerichte, die zusammen gezählt 54% ergeben!!

Ergo, es fehlen nach Adam Riese 46%, in jene wohl zum erheblichen Teil auch dein Fondue, Raclette usw… fällt. Zudem wurde es nun hinzu gefügt, für all jene „Nichtrechner“ :smile:

Zum zweiten, Fasttag ist korrekt, das war einmal. Aber bedenke, an einem Fasttag isst man kein Fleisch, somit auch kein Würstchen, das ist wie das Amen im Gebet!

Es hatte sich eingebürgert, zum normalen Tag. Ebenso hätte man Griebenschmalz- oder Wurstbrote essen können oder wie wärs mit Quetschkartoffeln usw… Nein es waren aber die Wienerle, der Grund dafür ist ja nun bekannt.

Alles Liebe
mfg.
W:smile:

Quatsch yourself

Hallo, Kopfschüttel…

Du kannst schütteln soviel du willst,
das macht dein Posting nicht besser.

Zum Ersten, bevor du Behauptungen posaunst, lies zuerst bitte
genau. Dort stehen div. Gerichte, die zusammen gezählt 54%
ergeben!!

Ergo, es fehlen nach Adam Riese 46%, in jene wohl zum
erheblichen Teil auch dein Fondue, Raclette usw… fällt.
Zudem wurde es nun hinzu gefügt, für all jene „Nichtrechner“

-)

Okay, hab ich nicht zusammengerechnet. Allerdings ziemlich
blöder Artikel, wenn man sowas aufzählt und 46% einfach
ignoriert.

Zum zweiten, Fasttag ist korrekt, das war einmal.

Es ging nicht um fasten oder nicht fasten, sondern
darum, dass es kein Feiertag im eigentlichen
Sinn ist.

Nein es waren aber die Wienerle, der
Grund dafür ist ja nun bekannt.

Der Grund ist überhaupt nicht bekannt, lies mal
Martins Posting, das widerlegt den „nach dem Krieg“-
Schmarrn ziemlich deutlich.

Gruß
Elke