irgendwie finde ich über diese Institution nicht wirklich neutrale Infos. Nachdem wir am Wochenende diverse Diskussionen hatten bei denen der straighte Pragmatiker gegen, der stark linke Subversive aber für den Laden war, bin ich mir nicht mehr ganz sicher, was ich davon halten soll.
Ist das jetzt der völlig karitative Laden mit christlicher Ausrichtung oder ein fundamentalistischer Verein der über seine Nächstenhilfe versucht, Mitglieder für seine Kirche zu rekrutieren.
nein, ganz im Gegenteil. Mich wundert nur, dass der Laden so ganz ohne Tadel zu sein scheint obwohl die Bezeichnung der Mitarbeiter so martialisch ist und der www Kollege mit dem ich mich am WE rumgetrieben habe so auf denen rumgehackt hat.
Hallo,
gelegentlich hatte ich mit diesen Gottessoldaten zu tun (England). Den Eindruck
war aber immer gleich: jedes mal stellte ich fest, das waren ganz prima Leute. In
dem Gottesheer waren auch Leute dabei, die mit Sicherheit sozial abgestürzt wären,
hätten sie nicht eine soziale Aufgabe gefunden. Was mir sehr gefällt, sie kümmern
sich um die Untersten der Unteren (Bottom of society). Ihnen spende ich jedes Jahr
etwas, da ich weiß, das Geld kommt an.
Alexander
irgendwie finde ich über diese Institution nicht wirklich
neutrale Infos. Nachdem wir am Wochenende diverse Diskussionen
hatten bei denen der straighte Pragmatiker gegen, der stark
linke Subversive aber für den Laden war, bin ich mir nicht
mehr ganz sicher, was ich davon halten soll.
Rolf
Hallo Rolf,
Die Heilsarmee ist eher eine christliche Sekte. Wenn ich sie singen höre, weiss ich nicht so recht was sie wollen. Retter der Menschen ? Wenn ja - wovor sind die Menschen zu retten. Möglich ist auch, dass sie sich selber „retten“ wollen. Ich bin für: „Sekte“ !
Gruss: harta
leider modernisiert sich die folklore:
seit jetzt nennt sich das verteilte heftchen nicht mehr „Der Kriegsruf“, sondern
schlicht „magazin“. und ein general ist ein „Leiter“.
schade eigentlich.
ansonsten halte ich die heilsarmee tatsächlich für eine der besseren
christlichen gruppierungen, da sie niemanden vollquatschen, sondern tatsächlich
im hintergrund hilfreich arbeiten.
ab & zu ein wenig blasmusik finde ich unproblematisch.
ich habe keine direkten Erfahrungen mit der Heilsarmee, ich weiß aber von Bekannten, die Sozialarbeit in „Brennpunkten“ machen, dass die Heilsarmee noch vor Ort ist, wo andere längst das Handtuch geworfen haben, sich also auch noch um die kümmert, die längst durch alle anderen „offiziellen“ sozialen Netze durchgerutscht sind.
Irgendwie finde ich über diese Institution nicht wirklich
neutrale Infos.
…
Ist das jetzt der völlig karitative Laden mit christlicher
Ausrichtung oder ein fundamentalistischer Verein der über
seine Nächstenhilfe versucht, Mitglieder für seine Kirche zu
rekrutieren.
Neutrale Infos wird es kaum geben, da jeder nur auf dem Hintergrund der eigenen Weltsicht urteilen kann. Das „Handbuch Religiöser Gemeinschaften“ (4. Auflage von 1993 - auch nicht „neutral“ sondern von der Vereinigung der Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Deutschland herausgegeben) bestätigt aber den ersten Eindruck: Der Heilsarmee geht es in erster Linie um das diakonische Arbeiten und nicht um die Abgrenzung zu anderen christlichen Kirchen. Sie erhebt keinen Anspruch der besonderen Erlösung (soetwas wie „nur wer zu uns gehört, ist wirklich gerettet“) und führt auch keine theologischen Dispute oder Bekehrungsgespräche (wie sie z.B. die Zeugen Jehovas gerne an der Haustür anfangen). Stattdessen ist man eher bemüht, die Gemeinsamkeiten mit anderen christlichen Kirchen zu suchen und v.a. helfend tätig zu werden.
Die Heilsarmee ist Mitglied im Arbeitskreis Christlicher Kirchen, es gibt keinen Zwang zum Kirchenaustritt, wenn man in der Heilsarmee mitarbeiten möchte. Ihre theologische Lehre kommt aus der methodistischen (evangelischen) Kirche. Als karitative Einrichtung ist die Heilsarmee Mitglied des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Die Heilsarmee ist also eindeutig keine Sekte sondern eine christliche Freikirche, deren Schwerpunkt (auch wenn es in der heutigen Zeit schwerfallen mag, das zu glauben) auf der praktizierten Nächstenliebe liegt.
Jeder hat das Recht auf eine persönliche Meinung - aber in diesem Fall ist sie wohl nicht zutreffend. Die typischen „Sektenmerkmale“ (v.a. die strikte Abgrenzung zu anderen Gruppen der gleichen Religion, das Prinzip der bevorzugten Erlösung, der innere Gruppendruck) fehlen bei der Heilsarmee, so daß sie keine Sekte sondern eine Freikirche ist.
Könnte man im Prinzip in einen Topf schmeißen - macht man aber nicht, weil „Sekte“ eher die Abgrenzung zu anderen Gruppen betont, während eine „Freikirche“ in der Regel den Kontakt zu anderen Kirchen und Gemeinschaften der eigenen Religion sucht.
Gruß, Martinus…
P.S. Wenn ich wüßte, wie man einen Link zu einem anderen Artikel hier setzt, würde ich das tun - in diesem Thema weiter oben steht noch mehr dazu, warum die HA keine Sekte ist.