Heilungen

Hallo,

in der Bibel gibt es viele Heilungsberichte, im AT (z.B. eherne Schlange/Moses), in den Evangelien (durch Jesus), in den Apostelbriefen.
Die theologische Seite ist ziemlich klar zu sehen, aber was davon kann die Wissenschaft bestätigen oder abweisen?

Gruß Steffi

Hallo, Steffi,
das steht doch dabei: z.B. Matth 9, 22 „Da wandte sich Jesus um und sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen.“

Gruß
Eckard

Hallo,

Die theologische Seite ist ziemlich klar zu sehen, aber was
davon kann die Wissenschaft bestätigen oder abweisen?

Welche Wissenschaaften meinst du?

Medizin? Religionswissenschaften? Theologie?

Dass es Heilungen geben kann, ist unbestritten.

Dass von Jesus solche berichtet werden, bietet keine Garantie, dass Jesus solche vollbracht hat.

Selbst wenn Jesus keine Heilungen oder Wunder bewirkt hätte, so entsprach es der Zeit, dass man ihm solche angedichtet hätte.
Das gehörte einfach zum Image von solchen Leuten.

Es gibt eine Reihe von Leuten, denen dasselbe nachgesagt wird. Apollonius von Tyana war so einer. Von ihm werden dieselben Wunder berichtet wie von Jesus.

Heute wird meist angenommen, dass es „soziale Heilungen“ waren, also die Wiedereingliederung von „Ausgestoßenen“ in die menschliche Gemeinschft, wie das bei den „Besessenen“ oder auch bei der Ehebrecherin.

Gruß Fritz

Heilungen: Jesus war Therapeut

Guten Tag, Steffi

Jesu Beruf war Therapeut. Seine Heilmethode muss vor
allem im Handauflegen bestanden haben. Offenbar heilte
er unter anderem Epileptiker und psychisch Kranke.

Die Therapeuten der Antike wanderten mit ihren Helfern
von Ort zu Ort. Um Patienten zu bekommen, mussten sie
zuerst ihre Macht bzw. die Macht ihres Gottes beweisen

  • mit einem ‚Wunder‘. Dann wurden sie zur Heilung von
    Patienten zugelassen. Erst nach der Heilung von
    Patienten bekamen sie auch die Chance, ihre Lehren zu
    verkünden.

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http://oe1.orf.at/highlights/68888.html

Freundlich grüsst

Rolfus

Jesu Beruf war Therapeut.

Dunderlattich, Rolfus,

weißt du, wo er studiert oder wenigstens gelernt hat?

Und woher er seine Approbation hatte?

Mit dieser Verkürzung wird man Jesus, soviel Zweifelhaftes es auch bei ihm gibt, sicher nicht gerecht.

Gruß Fritz

Jesus und die Therapeutes
Hi,

Jesu Beruf war Therapeut.

Damit nicht solche albernen Mißverständnisse aufkommen, wie hier geschehen, solltest du dazu erwähnen, was du mit „Therapeut“ meinst. Denn diese Bezeichnung hat mit der heute gebräuchlichen nun wirklich noch weniger als nichts zu tun.

Die θηραπευτες bildeten vermutlich eine ägyptische Schule von Heilern, die asketisch lebten und in der Nähe von Alexandria ein Zentrum hatten. Man weiß von ihnen wenig mehr als das, was Philo Alexandrinus (Ph. Judäus) in seiner zeitgenössischen Schrift „de vita contemplativa“ (und verstreut in einigen anderen verlorenen Schriften) berichtet. Daß diese einen Wanderorden bildeten, ist reine Spekulation. Und daß sie sich in Palästina aufhielten ist sicher absurd. Ebenso, daß Jesus mit denen in Berührung gekommen sein könnte. Es gibt nicht den geringsten Anhaltspunkt für diese Phantasie. Auch, daß die „Therapeutes“ etwas mit den „asaya“ (aramäisch. chasya) zu tun hatten, über die Flavius Josephus und ebenso Philo Judäus berichten und die später mit den „Essenern“ identifiziert wurden.

Die Spekulation, daß Jesus Essener gewesen sei und daß man das gleich in einen Eintopf mit den „Therapeutes“ schmeißt, geht jedoch auf die theosophischen Spekulationen der Helena Blavatski zurück. Aus dieser Ecke kommt ja btw. auch der von dir verlinkte Artikel. In der modernen Esoterik pflegt man ja alles, was man nicht weiß und daher unter „ungelöste Probleme“ einsortieren sollte, in einen Eintopf zu kochen und daraus sicheres Wissen zu zaubern.

Die in den drei synoptischen Evangelien beschriebenen Heilungen waren - sofern die Andeutungen das zu beurteilen zulassen - Praktiken, die im damaligen vorderen Orient, und nicht nur in Palästina, bekannt waren.

Gruß

Metapher

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Hallo Steffi,

Die theologische Seite ist ziemlich klar zu sehen, aber was
davon kann die Wissenschaft bestätigen oder abweisen?

Das kann nicht funktionieren. Vor knapp 2000 Jahren wurden also gemäß biblischen Berichten Menschen geheilt. Wie soll man das nun wissenschaftlich überprüfen? Die geheilten Menschen sind schon lange zu Staub zerfallen. Es stehen keine Arztberichte zur Verfügung, keine Röntgenbilder, keine Blutbilder, keine neurologischen Messungen.
Es stehen nur die kurz gehaltenen Bibelberichte zur Verfügung, die auf vielen Arten interpretiert und angezweifelt werden.

Das zu Grunde liegende Problem ist ein Zirkelschluss. Am Anfang steht das Dogma, dass es keinen Gott gibt. Dann kann es keine wirklichen Wunder geben. Also sucht man die Berichte so zu erklären und zu interpretieren, dass sie naturwissenschaftlich erklärbar werden. Wenn man dann eine Erklärung gefunden hat, kann man sagen, dass kein Gott bei dem beschriebenen Wunder eingegriffen hat. Dieses Spiel haben unzählige „Experten“ mit unzähligen biblichen Wundererzählungen getrieben. Dabei sind gelegentlich „Erklärungen“ raus gekommen die mehr als abenteuerlich sind. Man betrachte die Erklärungen zur Speisung der 5000, bzw. 7000.

Ein schönes Beispiel für Umgang mit Wundern ist die jungfräuliche Geburt Jesu (höre ich da ein herzhaftes Lachen?). Es wäre lächerlich anzunehmen, dass Gott, der Schöpfer, nicht zu etwas in der Lage ist, was heute als Reproduktionsmedizin Standard ist. Andererseits braucht es kein Wunder, wenn man davon ausgeht, dass Maria eben nicht jungfräulich blieb.

Es gibt nun den Bericht über die Heilung eines blind geborenen Mannes. Medizinisch ist das unmöglich. Es genügt nicht den Schaden an Augen und Sehnerven zu heilen. Es fehlen die Hirnstrukturen, die die Wahrnehmung erst möglich machen. Diese Strukturen werden nach der Geburt gebildet. Es gibt hier keine naturwissenschaftliche Erklärung es sei denn, dass der Bericht fehlerhaft ist. Wenn er aber fehlerhaft ist, könnte er ja auch völlig erfunden sein.

Selbst wenn eine Heilung naturwissenschaftlich erklärbar ist, bedeutet dies nicht, dass es kein Wunder war, d.h., dass Gott nicht eingegriffen hat.

Kurzum, der Versuch die Heilungen Jesu medizinisch zu erklären ist recht sinnloses Unterfangen.

Gruß
Carlos

Hallo Carlos,

Wie soll man das nun wissenschaftlich überprüfen?
Kurzum, der Versuch die Heilungen Jesu medizinisch zu erklären
ist recht sinnloses Unterfangen.

Erst mal Dank für deine Antwort.
Nun, wir befinden uns hier im Brett Religionswissenschaft. Folglich erwarte ich hier keine medizinische Erklärung.

Ich staune immer wieder was die Religionswissenschaft für Erkenntnisse hat, die sie durch Wissen um alte Sprachen und Völker, durch archäologische Funde usw. erklären kann. So könnte ich mir auch vorstellen, daß es Hinweise bezüglich dieser Heilungen gibt. Ich erwarte da nicht ein ja oder nein, Wunder oder nicht, sondern einfach sachliche Informationen zu dem Thema.

Wir hatten das hier neulich mit der ehernen Schlange und Moses. Wir haben die bisherigen Kenntnisse dazu erfahren, wie der Zusammenhang zwischen dem einen Gott, Moses und der Schlange ist, nicht aber ob die Menschen, die die Schlange ansahen tatsächlich überlebten.

Es wäre doch denkbar, daß es auch andere Kenntnisse im Zusammenhang mit den Heilungen der Bibel gibt.

Gruß Steffi

Hallo,

Jesu Beruf war Therapeut.

Die Spekulation, daß Jesus Essener gewesen sei und daß man das
gleich in einen Eintopf mit den „Therapeutes“ schmeißt,

Ich habe zu dem Thema mal so kreuz und quer gelesen. Ist recht interessant, aber wohl doch nicht alles so wahr wie es scheint.

Gruß Steffi

Hallo Steffie,

Nun, wir befinden uns hier im Brett Religionswissenschaft.
Folglich erwarte ich hier keine medizinische Erklärung.

hm, aber Heilung ist doch etwas medizinisches - oder?!

Gandalf

Hallo,

in der Bibel gibt es viele Heilungsberichte, im AT (z.B.
eherne Schlange/Moses), in den Evangelien (durch Jesus), in
den Apostelbriefen.
Die theologische Seite ist ziemlich klar zu sehen, aber was
davon kann die Wissenschaft bestätigen oder abweisen?

Die ziemlich klar zu sehende Theologische Seite würde mich doch interessieren. Gerade aus theologischen Erwägungen wäre ich als Theologin ziemlich vorsichtig mit eindeutigen Antworten.
Auch wenn es nicht ins heutige Denkschema zu passen scheint: Auch die christliche Theologie versteht einen Text erst einmal historisch und eben zwecks besserem Verständnis hat sie auch die Religionswissenschaft erfunden.
Oder meinst Du nicht vielleicht die bibelfundamentalistische Sicht?

Grüße
Taju

Hallo Taju,

Die ziemlich klar zu sehende Theologische Seite würde mich
doch interessieren. Gerade aus theologischen Erwägungen wäre
ich als Theologin ziemlich vorsichtig mit eindeutigen
Antworten.

Eindeutige Antworten wird es real wohl kaum geben.
Ich war neugierig was es bis heute bereits für Erkenntnisse bezüglich der Heilungsberichte gibt.

Auch die christliche Theologie versteht einen Text erst einmal
historisch und eben zwecks besserem Verständnis hat sie auch
die Religionswissenschaft erfunden.

Eben ganau darum kann ich mir nicht vorstellen, daß man über das Thema so gar nichts weiß.

Gruß Steffi