Hallo!
Ich bin bei Wikipedia auf die Heisenbergsche Unschärferelation
gestoßen. Ich habe das soweit verstanden das man Ort und
Impuls nicht gleichzeitig genau bestimmen kann.
Also als Beispiel ein Fahrradfahrer. Wenn ich seine
Geschwindikkeit bestimmen will brauche ich 2 Punkte und die
Zeit. Aber danach ist der Fahrradfahrer ja schon ganz
woanders.
Das hat so jetzt nichts mit der Unschärferelation zu tun.
In der Quantenphysik werden allen Teilchen Wellenfunktionen zugeordnet, wobei der Impuls des Teilchens mit der Wellenlänge der Welle zusammenhängt. Was machst Du, um die Wellenlänge (also: den Impuls des Teilchens) möglichst genau zu bestimmen? Du nimmst nicht einen Wellenberg, sondern hundert Wellenberge, misst die Länge und teilst durch 100. Auf diese Weise hättest Du den Impuls des Teilchens ziemlich gut bestimmt. Du wüsstest aber nicht, wo (innerhalb dieser 100 Wellenlängen) sich das Teilchen befindet. Hättest Du stattdessen den Ort genau festgelegt, indem Du ihn auf ein hundertstel der Wellenänge genau angegeben hättest, dann wäre es Dir sehr schwer gefallen, anhand dieses winzigen Fragments einer Welle ihre Wellenlänge exakt zu messen. Folglich ist es unmöglich den Ort eines Teilchens und seinen Impuls zugleich beliebig genau anzugeben.
Und wenn ja hat das eine Einwirkung
auf den Determinismus der Atome?
Puh … was für eine Frage! Naiv betrachtet hat es natürlich eine Auswirkung: Man kann nicht angeben, ob sich das Elektron in der linken oder in der rechten Hälfte des Atoms befindet. Das verbietet die Heisenbergsche Unschärferelation (Der Impuls des Elektrons ist durch seine Bindungsenergie einigermaßen genau bekannt).
Allerdings sagte ich „naiv betrachtet“. Vielleicht ist die Frage nach dem Ort des Elektrons einfach die falsche Frage? Die Quantenphysik ist in der Lage, den Aufbau eines Atoms viel präziser zu beschreiben als jede klassische Physik. Wenn man der Quantenphysik also den Nimbus von Unschärfe, Unbestimmtheit und Zufall gibt, dann tut man ihr eigentlich unrecht. Die Wahrscheinlichkeitsinterpretationen der Quantenphysik treten überall dort auf, wo wir versuchen klassische Begriffe für quantenphysikalische Phänomene zu verwenden. Soll heißen: Der klassische Ort eines Teilchens ist vielleicht unbestimmt, die quantenmechanische Wellenfunktion dieses Teilchens verhält sich aber streng deterministisch.
Ich habe nämlich oft gelesen
das die Quantenmechanik dagegen spricht das alles auf
Kausalität beruht aber ich verstehe nicht wieso.
In einem bestimmten Rahmen lässt die Quantenmechanik Kaualitätsverletzungen zu. Beispiel: Ein Teilchen kann sich Energie aus dem Nichts borgen, wenn es diese Energie innerhalb einer begrenzten Zeit wieder zurück gibt.
Nichtsdestotrotz läuft alles, was vor der Quantenphysik klassisch beschrieben werden konnte, nach wie vor nach dem Kausalitätsprinzip ab.
Ich hoffe, ich konnte helfen.
Michael