Heisenbergsche Unschärferelation

Hallo zusammen,

ich bin gerade über ein Artikel gestolpert welcher sagt, dass das Bewusstsein das Universum erst erschaffen hat, da alle Materie ansich ja nur eine Wahrscheinlichkeitswelle darstelle und somit unser Universum auch nur eine Wahrscheinlichkeit darstellt, welche durch unser Bewusstsein erst festgelegt wurde.
Sprich ein Neutron, ein Proton, ein Elektron und ein Atom ansich sei solange eine Wahrscheinlichkeitswelle, bis sie durch etwas „festgelegt“ wird.

Nun möchte ich nicht den Gedanken diskutieren, dass das Bewusstsein der Ursprung unseres Universums sei, sondern vielmehr wie die Position des „ersten“ Protons/Neutrons/Elektrons festgelegt wurde, im Ursprung alles seins.
Wenn man an nimmt, dass am Anfang alles aus Möglichkeitswellen bestand, so kann man doch davon ausgehen, dass nichts etwas festlegen kann oder nicht?

mfg
Der Sohn

Hallo,

ich bin gerade über ein Artikel gestolpert welcher sagt, dass
das Bewusstsein das Universum erst erschaffen hat,

Da wir von keinem Bewusstsein wissen, dass nicht an Materie gekoppelt ist, hoch spekulativ.

da alle
Materie ansich ja nur eine Wahrscheinlichkeitswelle darstelle

Na huch.
Ich kann den Tisch vor mir ziemlich konkret anfassen.

und somit unser Universum auch nur eine Wahrscheinlichkeit
darstellt,

Blafaselalarm!

Nun möchte ich nicht den Gedanken diskutieren, dass das
Bewusstsein der Ursprung unseres Universums sei, sondern
vielmehr wie die Position des „ersten“

Definiere „ersten“. Dieser Begriff ist nur in begrenzten, nicht-relativistischen Systemen sinnvoll.

Wenn man an nimmt, dass am Anfang alles aus Möglichkeitswellen

Was sind denn nun Möglichkeitswellen?

Grüße,
Moritz

Zunächst einmal, ich bin auch nicht der Meinung, dass dies im Endeffekt eine sinnvolle Annahme darstellt.
Allerdings kam mir dabei folgener Gedanke (hätte ich wohl im ersten Beitrag besser zur Geltung bringen sollen):
Die heisenbergsche Unschärferelation besagt ja, dass die Position eines Elektrons oder Photons solange unbestimmt ist und in einem Wahrscheinlichkeitsbereich wandelt, bis man es misst. So hab ich es verstanden, kenne mich damit aber herzlich wenig aus.
Und so wie ich gehört habe, ist dies mit jeder Materie der Fall, sprich mit Neutronen, Protonen etc…
Nehmen wir nun ein geschlossenes System stellvertretend für das Universum (nur mal angenommen :smile:), in welchem wir mehrere Photonen o.ä haben, welche ja durch die heisenbergsche Unschärferelation solang unbestimmte Positionen haben bis man sie misst.
Nur wie werden sie nun von der Möglichkeit zur Aktualität?
Oder bleibt es ein Raum voller Möglichkeiten?
Ich hoffe ihr könnt mir zu einer plausiblen Erklärung helfen oder meine Annahmen richtig stellen, mir gefällt das ganze gerade nämlich nicht ^^

mfg
Der Sohn

Die heisenbergsche Unschärferelation besagt ja, dass die
Position eines Elektrons oder Photons solange unbestimmt ist
und in einem Wahrscheinlichkeitsbereich wandelt, bis man es
misst.

Nein, sie besagt, dass Ort und Impuls des Elektrons nicht gleichzeitig beliebig genau bestimmt sind. Ob man sie misst, oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

Möglicherweise verwechselst Du das mit entarteten Zuständen (z.B. bei verschränkten Photonen), die sich erst für einen konkreten Wert entscheiden, wenn sie „beobachtet“ werden. Die „Beobachtung“ habe ich dabei in Anführungsstriche gesetzt, weil diese Zustandsreduktion durch alle möglichen Wechselwirkungen erzwungen werden kann. Es muss also kein Beobachter im üblichen Sinne beteiligt sein.

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Ok, hier liegt der Hund begraben, ich hab da etwas ganz arg verwechselt.
Ich meinte den Wellen-Teilchen-Dualismus, also das Doppelspaltexperiment.
Hier heißt es ja, dass die Position erst nach einer Messung Aktualität ist und vorher nur eine Wahrscheinlichkeit in bestimmten Bereichen darstellt.
Man möge mir die doch arge Verwechslung bitte verzeihen.
Also im Prinzip selbe Frage, nur die Unschärfe durch das Doppelspaltexperiment ersetzt :stuck_out_tongue:

mfg
Der Sohn

Hallo!

Ganz genau.

Ergänzend dazu: Die Wellenmechanik Schrödingers beschreibt die Welt tatsächlich mit komplizierten Wellenfunktionen, die a priori nur die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten bestimmter Ereignisse angeben. A posteriori weiß man aber, ob das Ereignis eingetreten ist oder nicht.

Es gab historisch verschiedene Ansätze, diesen Übergang von einer Superposition von Wahrscheinlichkeiten zu einem definierten Zustand zu erklären. Davon war die Geschichte mit dem Bewusstsein durchaus ein Lösungsansatz - wenn auch ein sehr exotischer.

Lohnend ist es bei dem Thema, sich mit den Begriffen „Kopenhagener Interpretation“, „Dekohärenz“ und „Vielweltentheorie“ auseinander zu setzen.

Michael

Hallo,

da kommt mir eine Frage:
kann es sein, daß die bekannten Grenzen der Meßbarkeit vielleicht nur durch die Unzulänglichkeit unserer Methodik bedingt sind; oder sind das physikalisch prinzipiell grundlegende Unmeßbarkeiten ?

Gruß
Peter

Es gab historisch verschiedene Ansätze, diesen Übergang von
einer Superposition von Wahrscheinlichkeiten zu einem
definierten Zustand zu erklären. Davon war die Geschichte mit
dem Bewusstsein durchaus ein Lösungsansatz - wenn auch ein
sehr exotischer.

da kommt mir eine Frage:
kann es sein, daß die bekannten Grenzen der Meßbarkeit
vielleicht nur durch die Unzulänglichkeit unserer Methodik
bedingt sind; oder sind das physikalisch prinzipiell
grundlegende Unmeßbarkeiten ?

Nach allem was wir wissen sind das physikalisch prinzipiell grundlegende Unmessbarkeiten.