Heisse Luft?

Hallo zusammen,

wenn ich mit einem Gebläse Luft (300Kelvin) in ein Rohr blase und darin erhitze (600Kelvin), dann habe ich nach dem Erhitzen (bei gleichem Druck) das doppelte Volumen, richtig?
Wenn ich jetzt am Ende des Rohres wieder ein Gebläse habe, das ich aber dieses mal als Generator einsetze, bekomme ich dann hinten mehr Energie raus, als ich in das vordere Gebläse reingesteckt habe?
Das, was ich im Internet zu Lüftern gefunden habe bezieht sich immer auf den Massestrom. Der ist bei mir ja vorne und hinten gleich.

Kennt jemand die Formeln dazu?

Hallo,

das bei konstantem Druck bei der Temperaturzunahme von 300 K auf 600 K eine Volumenverdoppelung auftritt ist näherungsweise richtig. Das ist die Annahme, dass ein ideales Gas vorliegt. Bei niedrigeren Drücken ist die Annahme valide. Bei höheren Drücken sollte man dann schon eine bessere Zustandsgleichung nehmen als die des idealen Gases (Virialgleichung, Peng-Robinson-Gleichung, o.ä.). Ich gehe aber davon aus, dass du bei Umgebungsdruck (ca. 1 bar) arbeitest. Da kannst du recht gut ideal rechnen.

Dein „umgedrehtes Gebläse“, das du als Generator einsetzen willst, ist eine Turbine. Und eine Turbine funktioniert nur, wenn du eine Druckdifferenz hast. Da dein Luftstrom aber niemals komprimiert wurde und daher kein Überdruck da ist, kannst du auch keine Energie gewinnen.
Ganz abgesehen davon wirst du hinten aber niemals mehr Energie rauskriegen als du vorne reingesteckt hast (1. Hauptsatz der Thermodynamik). Praktisch wird es sogar immer weniger sein (2. Hauptsatz).

Wenn du dein Problem etwas genauer Schildern könntest, dann könnten wir die eventuell weiterhelfen.

Formel

P = m_Punkt*Delta h
(P = Leistung [Watt], m_Punkt = Massenstrom [kg/s], Delta h = Enthalpiedifferenz [kJ/kg])

Delta h = c_p*Delta T (für alle 3 Vorgänge)
mit c_p = spezif. Wärmekapazität [J/kg*K]

Der Generator bringt eine geringere Leistung wegen der Reibungsverluste.

Hallo zusammen,

wenn ich mit einem Gebläse Luft (300Kelvin) in ein Rohr blase
und darin erhitze (600Kelvin), dann habe ich nach dem Erhitzen
(bei gleichem Druck) das doppelte Volumen, richtig?

Wenn man mit Luft als idealem Gas rechnt ja.

Wenn ich jetzt am Ende des Rohres wieder ein Gebläse habe, das
ich aber dieses mal als Generator einsetze, bekomme ich dann
hinten mehr Energie raus, als ich in das vordere Gebläse
reingesteckt habe?

Ja, so funktioniert ein Flugzeugtriebwerk.

Das, was ich im Internet zu Lüftern gefunden habe bezieht sich
immer auf den Massestrom. Der ist bei mir ja vorne und hinten
gleich.

In deinem Fall geht durch die Systemgrenze von au0en nach innen der zugeführte Wärmestrom!!

Kennt jemand die Formeln dazu?

Ideales Gas
Energieerhaltung
Fertig

Grüße Honk

Hallo Pumba,

die Leistung einer Turbine berechnet sich aus Druck-(Differenz) und Volumenstrom.
P = V. * delta p * Wirkungsgrad
hierin ist P die Leistung, V. der Volumenstrom in m³/s und delta p die Staudruck-Differenz vor und hinter der Turbine.
Und das klingt hoffnungsvoll, denn das Volumen hat sich durch die Erwärmung verdoppelt.
Aaaaaaber: Der Staudruck berechnet sich aus halber Dichte des strömenden Mediums mal w².
p = Rho/2 * w²
hierin ist p der Staudruck in Pa, Rho die Dichte der Luft in kg/m³ und w die Strömungsgeschwindigkeit in m/s.
Da sich bei der Erwärmung der Luft das Volumen verdoppelt hat, hat sich gleichzeitig deren Dichte halbiert.

Aus dieser Sicht betrachtet also eine Null-Nummer.

Aaaaaaber: Aufgrund der Volumenverdopplung verdoppelt sich auch die Geschwindigkeit und damit vervierfacht sich der Staudruck! Wegen der halben Dichte verdoppelt er sich aber nur. Der Volumenstrom hat sich aber auch verdoppelt!
Also ist insgesamt mit vierfacher Leistung für die Turbine zu rechnen, bezogen auf das kalte Gas.

Nicht umsonst wird Dampf für eine Dampfturbine so hoch erhitzt, wie es die (Warm)-Festigkeit der Turbinenschaufeln im Hochdruckteil gerade noch erlaubt.

Ob aber bei der Anordnung Gebläse-Erhitzer-Turbine eine merkliche Leistungssteigerung zu erwarten ist, hängt wesentlich von den Wirkungsgraden der Geräte ab, die multiplizieren sich nämlich. Und wenn der Wirkungsgrad bei jedem Gerät um die 0,5 liegt (das ist durchaus nicht unrealistisch!), dann sieht die Sache im Ganzen betrachtet ziemlich mau aus.

Gruß
Pat

Hallo Pat,

herzlichen Dank! Mit der Erklärung kann ich was anfangen.
Du meinst also, wenn mein Reinblasegebläse 1kw Leistung hat, dann hätte ich >theoretisch