Heizkörper im Sommer geplatzt

Hallo,

vielleicht kann mir jemand bei der Ursachensuche helfen: In meiner Wohnung ist gestern ein 22 Jahre alter Buderus Stahl-Rippenheizkörper geplatzt (riesige Sauerei). Die Heizung ist seit Mai nicht im Betrieb. Alle Ventilköpfe der Heizkörper meiner Wohnung sind seit April abgedreht. Der Heizkörper befindet sich in einem Raum auf der Südseite des Hauses. Der Raum hatte sich gestern auf etwa 35-40°C aufgeheizt. Der Heizkörper war hierbei entsprechend des Sonnenverlaufs allenfalls für 30 Minuten besonnt. Ob er während der Besonnung oder erst am Abend geplatzt ist, weiß ich nicht. Der Heizkörper weißt auf der Innenseite nun einen langen Haarriss auf. Er ist komplett ausgelaufen (bis zur Unterkante des Risses). Als ich den Ventilkopf aufdrehte, schoss neues Wasser in den Heizkörper und dementsprechend am Haarriss wieder raus (ebenfalls eine riesige Sauerei). Ich habe den Ventilkopf daher wieder abgedreht.

Ich habe zwar schon gehört, dass Heizkörper im platzen können, wenn sie einfrieren. Auch habe ich schon gehört, dass man die Ventile im Sommer nicht komplett abdrehen soll, weil sie sich sonst zusetzen/verkalken können. Aber kann ein Heizkörper auch platzen wenn er abgedreht ist und dann durch Sonne aufgeheizt wird von 20°C auf 35-40°C? Also mir ist schon klar, dass sich Wasser bei Erwärmung ausdehnt und dass hierbei enorme Gewalten entstehen können, wenn der Druck nicht ausgeglichen werden kann. Doch der Stahl denht sich ja mit aus. Und ich habe noch nie gehört, dass ein Heizkörper im Sommer platzen kann.

Danke für eure Ratschläge.

Hallo!
Um den Heizkörper komplett vom Heizsystem getrennt zu haben, müsste auch die absperrbare Rücklaufverschraubung (falls vorhanden) geschlossen gewesen sein. Sonst hätte das Ausdehnungsgefäß der Anlage den entstehenden Ausdehnungsdruck (der m.E. bei einem „Aufheizen“ um ca. 20°C in einem Heizkörper (Wassermenge?) nicht so extrem ansteigen dürfte, den Hzk. zum Platzen zu bringen. Selbst wenn das Ausdehnungsgefäß defekt ist, hätte hier zunächst das Sicherheitsventil der Anlage angesprochen. Meine Vermutung ist schlicht und ergreifend Materialermüdung. Sicher ist das nach 22 Jahren im Prinzip etwas früh, aber evtl. in Verbindung mit Material oder Montagefehlern (Radiatoren sind ja in der Regel zusammengenippelt) und (mir jetzt auf Anhieb auch unerklärlichen) Spannungen, die (dadurch?) im Material des Hzk. entstanden sein müssen?
Gruß Walter

Ich könnte Wetten, das da einer Wasser im Heizungssystem, über den zulässigen Druck hinaus, aufgefüllt hat. Nur, wie willst du das Beweisen?

MfG Wolfgang

Hallo !

Das geht eigentlich nicht,wenn alles an der Anlage OK wäre.
Denn bei 2,5 oder max. 3,0 bar bläst das Si-Ventil das Heizwasser ab.

MfG
duck313

Hallo,
aus dem, was geschrieben wurde, ziehe ich folgenen Schluß:

Zum Zeitpunkt des Berstens war an dem betroffenen Heizkörper sowohl Vor- wie auch Rücklauf verschlossen. Normalerweise bildet sich fast bei jedem Heizkörper im oberen Bereich eine Lufblase, weil das Entlüftungsventil nicht an der höchsten Stelle des Heizkörpers sitzt. Diese Luftblase würde auch bei geschlossenem Vor- und Rücklauf verhindern, daß der Heizkörper platzt.

Bei diesem Heizkörper war diese Luftblase vermutlich nicht vorhanden. Zum Beispiel weil das Entlüftungsventil am höchsten Punkt des Heizkörpers angebracht ist (ähnlich wie bei einem Badheizkörper).

Wenn jetzt dieser vollkommen mit Wasser gefüllte und vollkommen abgetrennte Heizkörper erwärmt wird, kann sich so ein hoher Druck aufbauen, daß er platzt.

Freundliche Grüße
KH

Also wenn der Heizkörper am Haarriss komplett ausgelaufen ist, aber seit dem nichts mehr raus läuft, dann bedeutet es doch, dass durch das Heizkörperventil Vor- UND Rücklauf verschlossen sind, oder? Also ich meine, wenn nur der Vorlauf geschlossen ist, dann müsste doch immer mal wieder etwas nachfließen. Und wenn ich das Heizkörperventil öffne, dann schießt sofort wieder Wasser heraus.

Das Entlüftungsventil ist 3-4cm niedriger als der höchste Punkt des Heizkörpers. Demnach müsste sich theoretisch eine Luftblase gebildet haben können.
Er ist ein 22 Jahre alter Buderus-Rippenheizkörper, Standard, ca 1,80cm breit, 20cm tief, 60cm hoch, 22 Rippen.

Das Haus ist an ein Fernwärmesystem angeschlossen. Im Mai wurde der Haupt-Vor- und Rücklauf vom Fernwärmesystem getrennt. Nun ist das dann ja so, dass das Wasser im Heizkreis des Hauses langsam abkühlt auf Zimmertemperatur = 20 °C damals. Vom Volumen her ist es also weniger geworden. Wir hatten es ja seit dem auch nicht wirklich warm. Nur vor einer Woche mal ein paar Tage kurz. Jedenfalls ist der Heizkreis des Hauses, bevor es so warm wurde, nachgefüllt worden. Also das weniger gewordene Volumen ist ausgeglichen worden.

Kann es sein, dass der Heizkörper deshalb geplatzt ist, wenn es ein paar Tage danach wärmer = 35-40°C geworden ist?

Also theoretisch hätte das kalte Wasser dann ja nicht mehr die Möglichkeit gehabt, sich auszudehnen. Ein Überdruckventil ist in den höchsten Wohnungen des Hauses installiert, also ein paar Etagen höher. Oder gibt es sowas in jeder Wohnung bzw. an jedem Heizkörper auch?