Heizkörper sind warm, obwohl sie auf "0" stehen

Hallo liebe Wissenden :smile:

Wir sind vor ca. zwei Monaten in eine neue Wohnung gezogen. Recht schnell bemerkten wir, dass die Wohnung immer schön warm (mir schon fast zu warm) ist. Dies ist wohl erst einmal darauf zurück zu führen, dass die Rohre, die unter dem Boden langgehen, immer recht warm sind und die Wohnung deshalb mit erwärmen. Vor eineinhalb Wochen war die Firma Ista vor Ort und hat die Heizkostenverteiler in allen Wohnungen im Haus abgelesen und damit automatisch auch wieder auf Null gesetzt. Heute ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass die Heizungen alle leicht warm sind. Dies war bis jetzt nicht der Fall oder aber wir haben es nicht bemerkt. Was ich aber bemerkt habe ist, dass die beiden Rohre, die zur bzw. weg von der Heizung (bzw. Heizkörpern) führen immer warm sind. Ich war heute auch schonmal bei unseren Nachbarn um nachzufragen, ob das normal sei. Er meinte nur, dass sie eigentlich nie heizen würden. Als wir seinen Heizkörper befühlten, war auch dieser leicht warm. Er meinte, dass eventuell jetzt die Zentralheizung eingeschaltet worden wäre. 
Nun ist mir auch aufgefallen, dass auf unseren Heizkostenverteilern an den verschiedenen Heizkörpern bereits 1-2 Einheiten gezählt wurden, obwohl, wie gesagt, die Heizungen nie an waren. Bevor ich nun aber direkt wieder zu meinem Vermieter renne und frage, woran das liegen kann, wollte ich lieber erstmal hier nachhören. Eventuell gibt es ja auch eine ganz einfach Erklärung dafür?!

Ich danke euch bereits im Voraus für eure Hilfe!!!Liebe Grüße :smile:

Hallo!

Heizperiode hat begonnen !

Heizkörperventil auf Null, also ganz bis Anschlag nach links drehen. Dann MUSS auch ZU sein, Heizkörper darf dann nicht mehr vom Heizwasser durchströmt werden.

Die Rohre unterhalb des Heizkörpers könnten warm bleiben, das hängt davon ab, ob das Hauptleitungen sind, die noch zu anderen Heizkörpern in der Wohnung oder sogar in Nachbarwohnungen führen.

Sollte HK auch bei Null warm bleiben, dann schließt das Ventil nicht richtig. Muss man prüfen lassen. Der Heizkostenverteiler sollte dann auch nichts anzeigen (moderne Typen mit Display).
Zeigt er was an, dann ist der HK auch warm und es wird Verbrauch ermittelt.

So ein Ventil wird von einem Stellstift betätigt, der vom Ventilkopf reingedrückt wird oder auch wieder gelöst wird. Da kann sich etwas verändern, etwa wenn Fremdkörper im wasserseitigen Ventilteil klemmt, dann kann es rein mechanisch nicht schließen. Es strömt immer etwas Heizwasser durch.
Es kann sich aber auch am Betätigungsstift des Thermostatkopfes etwas verändert haben.
Dann kann er den Stellstift nicht ganz eindrücken.
Mit Glück sitzt der Thermostatkopf locker und richtige Montage behebt das Problem schon.

Wenn es Hausmeister gibt, dann wende Dich an ihn, sonst eben an Vermieter. Es klingt mir so, also ob Du selbst wenig bis nichts machen kannst.

MfG
duck313

An die Ventile habe ich auch schon gedacht bzw. im Internet gelesen. Aber das seltsame an der ganzen Geschichte ist ja einfach, dass es bei allen Heizkörpern so ist und ja sogar bei den Nachbarn nebenan. Das wäre doch dann tatsächlich ein Zufall, wenn überall das Ventil kaputt wäre oder sehe ich das falsch?

Liebe Grüße

Ps: Vielen herzlichen Dank für die umfangreiche Antwort! :smile:

Hallo,

Das wäre doch dann tatsächlich ein
Zufall, wenn überall das Ventil kaputt wäre oder sehe ich das
falsch?

Ist schon komisch, liegt wohl an dem Thermostattyp allgemein.
Entweder springt der Frostschutz zu früh an oder es ist ein Anschlag verbaut der, warum auch immer, verhindert dass sich das Ventil komplett schließen lässt.

Grüße
Markus

Ah okay. Vielleicht wollen die Vermieter so gewährleisten, dass die Heizungen auch im Winter nicht zufrieren. Das ist die einzige Erklärung, die ich mir momentan geben könnte.

Hallo,

dafür gibt es an den Thermostaten das Schneeflockensymbol. Auf dieser Stellung ist gewährleistet, dass das Wasser im Heizkörper nicht gefriert. Sinnvoll bei längerer Abwesenheit, oder wenn ein bestimmter Raum nicht geheizt werden soll.

Aber auf der Stellung 0 soll niemals Wasser durch den Heizkörper laufen!

Barbara

Ja das ist mir klar. Aber das kann der Vermieter ja nicht kontrollieren, ob der Mieter darauf auch achtet, weshalb ich zu der oben geäußerten Idee kam :wink:

Moin!
Das alle Thermotaten/Thermostatventile defekt/verschmutzt sein sollen, halte ich für unwarscheinlich. Man sollte mal nach der Heizungsumwälzpumpe schauen. Sowohl bei Dir als auch bei zumindest einem Nachbarn wird offenbar noch nicht geheizt (evtl.in noch mehr Wohnungen im Haus?) Haben wir jetzt eine ungeregelte (und „zu hoch“ eingestellte, bzw überdimensionierte) Heizungsumwälzpumpe und kein, bzw. ein defektes/falsch eingestelltes Überströmventil oder eine geregelte Pumpe, die auf „Konstantdruck“ läuft und zu hoch eingestellt ist, ist es durchaus möglich, dass der erzeugte Pumpendruck ausreicht entgegen dem „Druck“ der geschlossenen Thermostaten die Ventile aufzudrücken.
Schaut man sich diese Zeichnungen an (Pfeile für Flußrichtung beachten)
http://www.heizungslaie.de/s/cc_images/cache_1247468…
wird deutlich, was ich meine!
Gruß Walter

Hallo Sumsum,

bei Euch ist eine sog. Einrohrheizung installiert, daher ist „Grundwärme“ vorhanden, weil die Versorgungsleitungen im Boden ständig mit Heizwasser durchströmt werden.
Seit 15.09. hat die Heiperiode begonnen. Ab einer Außentemperatur von 15°C („Heizgrenztemperatur“) schaltet die Zentralheizung ein (wenn dies so auch eingestellt ist).

Wg. Nullstellung und warmem Heizk.: Kann schon sein, dass das Ventil fest sitzt (Kopf runter, „Stellstift“ mit Zange lockern, Kopf wiederrauf, fertig (hoffentlich).

Wg. Heizkostenverteiler bei Einrohrheizung empfehle ich folgenden Link auf Seite 12:
www.awv-muenchen.de/info/awvakt13.pdf

Die Sache mit dem Druck (siehe Walter1967) kann ich hydraulisch nicht nachvollziehen, da der Widerstand über die Rohre viel geringer ist, als über ein geschlosssenes Ventil. Das Wasser würde nur dann wg. zu hohem Pumpendruckl durch das Ventil Strömen,wenn die Feder im Ventilkopf gerissen wäre; unwahrscheinlich.

Viel Erfolg"

C.Streibel

Bericht im Fernsehen gesehen
Hallo,

vor einiger Zeit habe ich einen Fall im Fernsehen gesehen…

Die Heizungsrohre zu den Mietern darüber wurden im Boden verlegt, der „unterste“ Mieter kam in den kostenlosen Genuss einer Fußbodenheizung, das war das Positive.

Durch die nach und nach erwärmten Räume verdunstete die Flüssigkeit aus dem Kalorimeter (zusätzlich zu der echten verheizten Menge) und wurde dem Mieter als Verbrauch mitgerechnet.

Weiß aber leider nicht mehr wie es aufgefallen war, meine aber deutliche höhere Verbräuche als die Mieter darüber. Sind dem Ganzen mit einer Wärmekamera auf die Schliche gekommen.

Gruß

Jürgen

PS: wie bereits erwähnt, sollte Null = zu sein. Schraub doch mal die Ventil-Oberteile ab und prüfe die Ventile durch Drücken des Stiftes, ggf. Tröpfchen Öl drauf zum gängig machen oder WD40, erspart Dir den Installateur.

Moin!

Das Wasser würde nur dann wg. zu hohem Pumpendruckl durch das Ventil Strömen,wenn :die Feder im Ventilkopf gerissen wäre; unwahrscheinlich.

Welche Feder in welchem Ventilkopf sollte gerissen sein? Nur zur Info: Die einzige Feder in einem Thermostatventil sitzt direkt im Ventil und hat die Aufgabe das Ventil zu öffnen! Das Fühlerelement (Thermostatkopf) arbeit auf hydraulischem Wege und hat in der Regel keine Feder. Es hat die Aufgabe, das Ventil bei erreichter Raumtemperatur gegen den Federdruck des Ventils zu schließen. So „unwarscheinlich“ wie Du glaubst ist das übrigens nicht, habe ich mehrfach „erlebt“ in meiner langjährigen Berufs-Praxis als Heizungsonkel.
Gruß Walter