Kann es sein, dass ein (relativ kleiner) Heizkörper nicht richtig warm wird, weil das heiße Wasser unten eingeführt und oben abgeleitet wird. Kann man das Problem durch eine Umkehrung des Wasserflusses am Heizkörper lösen?
Hallo!
Das wäre eher ungewöhnlich. Bei einem alten, einfachem Regulierventil hat das kaum eine Rolle gespielt, bei Thermostatventilen macht es sich eher durch Geräuschbildung (teilweise ähnlich wie MG-Feuer) bemerkbar (Es gibt Ventil-Einsätze für umgekehrte Flussrichtung, bzw. auch komplette Thermostatventile).
Deiner Beschreibung nach würde ich eher auf ein Luftproblem (entlüften!), ein Druckproblem (Anlage nachfüllen!),eine „mehr oder weniger“ zugesetzte „Engstelle“ (Ventil, absperrbare Rücklaufverschraubung) oder eine nicht mehr leistungsfähige (oder defekte) Umwälzpumpe (Rest der Anlage läuft u.U. auf Schwerkraft) tippen.
Gruß Walter
Kann es sein, dass ein (relativ kleiner) Heizkörper nicht
richtig warm wird, weil das heiße Wasser unten eingeführt und
oben abgeleitet wird. Kann man das Problem durch eine
Umkehrung des Wasserflusses am Heizkörper lösen?
Eindeutig: Ja!
Und hier muss ich meinem Kollegen deutlich widersprechen.
Durch die unten liegenede Einleitung des wärmeren Vorlaufwassers steigt dieses „ohne Umweg“ über die Heizfläche nach oben und „verschwindet“ dort im Rücklauf ohne sich - wie bei richtigem Anschluss - über die gesamte Heizfläche zu verteilen.
Damit ist die Heizleistung gerne auf die Hälfte und weniger abgesunken.
Es ist technisch durchaus möglich Vorlauf und Rücklauf jeweils unten am Heizkörper anzuschliessen.
Der Rücklauf muss aber in JEDEM FALL unten angeschlossen werden und NICHT oben.
Die verkehrten Durchflussrichtung im Thermoststventil kann in bestimmten Öffnungs- oder Schliess- Positionen ggf. zusätzliche Probleme durch heftige Knattergeräusche verursachen.
Moin odo!
Eindeutig: Ja!
Und hier muss ich meinem Kollegen deutlich widersprechen.
Das bleibt Dir völlig unbenommen. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass mir in 30 Jahren „direkt an der Front“ noch nie das von Dir beschriebene Verhalten:
Durch die unten liegenede Einleitung des wärmeren
Vorlaufwassers steigt dieses „ohne Umweg“ über die Heizfläche
nach oben und „verschwindet“ dort im Rücklauf ohne sich - wie
bei richtigem Anschluss - über die gesamte Heizfläche zu
verteilen.
untergekommen ist, obwohl die Problematik „vertauschter Vor- u. Rücklauf“ sehr oft auftrat (in den 80ern wurden viele ältere Gebäude auf Thermostatventile umgerüstet, wobei oft auffiel, das Heizkörper teilweise seit Jahrzehnten mit diesem Fehler (anstandslos) liefen, der dann durch die bekannten Geräusche erst bemerkt wurde.
Klar, ein gewisser Leistungsverlust wird sicher auftreten, aber kaum in der Art, wie vom Fragesteller beschrieben.
Meiner Ansicht nach strömt das Heizwasser nicht „zu schnell“, sondern im Gegenteil „so gut wie gar nicht“ durch den Heizkörper.
Gruß Walter
Meiner Ansicht nach strömt das Heizwasser nicht „zu schnell“,
sondern im Gegenteil „so gut wie gar nicht“ durch den
Heizkörper.
Gruß Walter
Hallo Walter,
deine Ansicht sei dir unbenommen.
Ich habe damit konkrete Erfahrung (seit über 35 Jahren)
Das wärmere Wasser will „so schnell wie möglich“ nach oben. Nur deswegen funktionieren „reitend“ angeschlossene HK ohen Wirkungsgradverlust. Wenn oben aber der „Ausgang“ ist, marschiert das Heizwasser auf kürzestem Weg wie bei ener „Kurzschlusstrecke“ dahin, ohne sich im HK zu verteilen und abzukühlen…
In manchen Fällen - wie bei „reitend“ angeschlossemem HK - ist es für das Heizverhalten egal wenn das Ventil im Rücklauf sitzt.
Oder wenn bei hochhängenden HK in Bad oder Küche das Ventil unten im Rücklauf sitzt solange der Vorlauf nur oben angeschlossen ist.
Dann konnte man (mehr der weniger) einfach das Ventil gegen ein Rücklaufmodel tauschen.
Wenn aber der Rücklauf oben am HK angeschlosen ist, und die Heizleistung des HK sowieso schon knapp bemessen ist, ist alles zu spät.
Bei alten HK, die sowieso schon mal gerne um 50 -100% überdimensioniert sein können, ist das manchmal(!) tatsächlich ziemlich egal.
Nur ein ggf. montierter Verdunstungswärme"messer" (oder das elektronische Pendant) zeigt dann viel zu wenig an, da der Montageort praktisch immer relativ kalt bleibt.
Bitte einmal die konkrete Wärmeverteilung …
Kann es sein, dass ein (relativ kleiner) Heizkörper nicht
richtig warm wird,…
… im Heizkörper beschreiben.
Das klärt die Lage eindeutig.
Hallo odo!
Warum wir beide damit so unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben ist mir irgendwie schleierhaft. Wir sind doch wohl beide das, was man im Allgemeinen als „Alte Hasen“ bezeichnet. Wobei ich allerdings wenig mit neueren Bauten, sondern tatsächlich (und das eigentlich fast ausschließlich) mit alten Häusern und „großen“ Rohrdurchmessern, Gußheizkörpern, teilweise noch offenen Schwerkraftanlagen, meistens aber auf MAG, Umwälzpumpe und Thermostatventile umgestellt und teilweise mittlerweile auch ca. 50 % mit Brennwertgeräten ausgerüstet. Zudem bin ich ein Freund möglichst großer Heizflächen (um die Vorlauftemperatur möglichst niedrig zu halten) sowie ein Gegner zu kleiner Rohrdimensionen (in 12mm schließ ich keinen Heizkörper an, min. 15mm). Vielleicht arbeiten wir beide einfach nur nach verschiedenen Philosophien und stellen trotzdem jeder für sich seine Kundschaft zufrieden. Wir sollten uns nicht gegenseitig angiften oder niedermachen (hab´ich jetzt so auch nicht aufgefasst!), sondern uns daran erfreuen, hier auch Erfahrungen austauschen zu können.
Gruß Walter
Hallo odo!
Warum wir beide damit so unterschiedliche Erfahrungen gemacht
haben ist mir irgendwie schleierhaft. Wir sind doch wohl beide
das, was man im Allgemeinen als „Alte Hasen“ bezeichnet.
-)
Wobei
ich allerdings wenig mit neueren Bauten, sondern tatsächlich
(und das eigentlich fast ausschließlich) mit alten Häusern und
„großen“ Rohrdurchmessern, Gußheizkörpern, teilweise noch
offenen Schwerkraftanlagen, meistens aber auf MAG, Umwälzpumpe
und Thermostatventile umgestellt und teilweise mittlerweile
auch ca. 50 % mit Brennwertgeräten ausgerüstet. Zudem bin ich
ein Freund möglichst großer Heizflächen (um die
Vorlauftemperatur möglichst niedrig zu halten) sowie ein
Gegner zu kleiner Rohrdimensionen (in 12mm schließ ich keinen
Heizkörper an, min. 15mm).
Ich habe es in Berlin hauptsächlich mit grösseren Heizanlagen ab ca BJ 1960 zu tun. Selten mit weniger als 50 HK im System. Oft deutlich mehr.
Regelmässig sind diese Anlagen mit Pumpen von Erstellung an ausgerüstet.
Aber durchaus auch alte Villen mit „Vorkriegsware“ und auf geschlossene Anlage umgerüstet.
Vielleicht arbeiten wir beide
einfach nur nach verschiedenen Philosophien und stellen
trotzdem jeder für sich seine Kundschaft zufrieden.
Das ist das A&O
Wir
sollten uns nicht gegenseitig angiften oder niedermachen
(hab´ich jetzt so auch nicht aufgefasst!), sondern uns daran
erfreuen, hier auch Erfahrungen austauschen zu können.
Genau.
Und ich habe es eben schon mehrfach so erlebt.
Manchmal ist es erst aufgefalllen wenn der alte Blechradiator durch einen Flach-HK ersetzt wurde.
Nach der Beschreibung des TO ist es ja ein relativ kleiner HK der „nicht genügend warm wird“.
Leider gibt es bisher keine Rückmeldung über die Anfrage der genaueren Wärmeverteilung im HK.
Unstreitig sollte aber sein, dass die Vertauschung der Anschlüsse am HK mit Rücklauf oben/ Vorlauf unten, nicht in Ordnung ist.
Hallo odo!
Unstreitig sollte aber sein, dass die Vertauschung der
Anschlüsse am HK mit Rücklauf oben/ Vorlauf unten, nicht in
Ordnung ist.
Nein, darüber brauchen wir nicht diskutieren, das ist ein grober Installationsfehler.
Ansonsten wünsche ich Dir (und allen anderen Mitlesern) an dieser Stelle schon mal angenehme (und „Störungsfreie“) Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Gruß aus Hamburg
Walter