Heizkosten eines Reihenhauses

Guten Morgen!
ich habe eine Frage, wir würden gerne ein Reihnhaus erwerben, dessen Energieausweis sich plötzlich laut Firma von angestrebten 34 auf 43 (kWh/m^2 a)verschlechtert hat. Geheizt wird mit Fernwärme für 37€/MWh. Der Grundriss sind 9*8 Meter und die Höhe beträgt ca 6 Meter. Das ergibt eine Oberfläche von ca 350m^2 (eine Wand (8m*6m) geht zum Nachbarn , die andere liegt frei). Wenn man den Gedanken nun weiterspinnt kommt man durch die Multiplikation von 43 mit der Fläche auf die abgegebene Wärme, und mit den 37€/MWh auf ca. 560€.

Jetzt meine Frage in dieser einfachen Rechnung geht nur die Wärmeabgabe hervor. Kann man einfach auf die Heizkosten rechnen, wenn man im Winter gerne 22°C hat?
Was würde diese Verschlechterung (um doch 30%) an Mehrkosten aufbringen?
Danke für die Hilfe
mfG
Mark

Hallo!

Ich würde sagen: Nein!

Die Berechnungen eines Energieausweises nicht für den Nachweis von einzelnen Bauteilen gedacht, sondern um ganze Häuser miteinander vergleichen zu können.
Dabei sind einige Pauschalierungen angenommen. Sie brauchen eine Wärmebedarfsberechnung - der Energieausweis aber zielt auf den Primärenergieverbrauch.
Lassen sie sich das im einzelnen von dem Energieausweisaussteller erklären - wenn er dazu nicht in der Lage ist suchen sie sich einen der das kann.

MfG

CP

Hallo,

die Angaben im Energieausweis, insbesondere die Angabe des Verbrauchs, ist eine rein theoretische Zahl, die nichts mit der Praxis zu tun hat. Sie soll einem Käufer ermöglichen zwischen 2 Gebäuden zu vergleichen: Wenn eines 30kWh/m² benötigt und das andere 60 kWh/m² ist anzunehmen, dass der eigene Verbrauch im zweiten Gebäude ungefähr doppelt so hoch sein wird wie im ersten Gebäude.

Die Angabe des Verbrauchs soll also lediglich einen Vergleich unterschiedlicher Gebäude ermöglichen aber nicht den voraussichtlichen Energieverbrauch nach Einzug angeben.

Interessanter an der Geschichte wäre jetzt eher: Weshalb kommt die Verschlechterung zu stande und noch wichtiger: Sind die gesetzlichen Vorgaben und bei einer evtl. Förderung auch die Förderbedingungen noch eingehalten?

Grüße

Eigentlich wollten wir versuchen eine Ökoförderung zu beantragen, aber da ist der cut-off bei 40kWh/m^2 :frowning:
Wir sind aber heute auf der Baustelle um das zu klären.
D.h ich kann mit diesem Wert überhaupt keine Kostenabschätzung bezüglich der Heizkosten machen?
Danke für die antworten bis jetzt!
Lg

Hallo Mark,
der angegebene Wert bezieht sich auf die Nutzfläche, nicht auf die Außenflächen des Gebäudes. Die Nutzfläche errechnet sich beim Energieverbrauchsausweis aus dem Produkt der Wohnfläche mit 1,35. Wenn Sie ca. 144 m² Wohnfläche haben, die mit 1,35 malnehmen, erhalten Sie eine Nutzfläche von ca. 194,4 m², das mit 43 kWh/m² malgenommen ergibt einen Jahresverbrauch von 8360 kWh und Heizkosten von 310 € bzw. 245 € bei 34 kWh/m²a.

Energiesparende Grüße
Jochen Merx

Danke für ihre schnelle Antwort! sind aber 310€ nicht irgendwie viel zu wenig für Heizkosten zumal sie auf 144m^2 rechnen und es eigentlich nur 110 sind…
ich hätte mir einen Wert von 1100€ erwartet?!?!
Lg

Hi,

eine Abschätzung wäre ggf. möglich, wenn Ihr für das Haus/WOhnung in der ihr jetzt wohnt auch einen Energieausweis habt. Aber auch hier wäre das dann wirklich nur eine absolute grobe Schätzung (besser Peilung) über den Daumen!

Wegen der Förderung: Wenn gebaut wird, ist das i.d.R. eh zu spät. Wie gesagt. Interessant wäre warum sich der Wert jetzt verschlechtert…

Hallo,
wenn Sie die Nutzfläche, die steht auch im Energieausweis auf Seite 1, mit dem Jahresverbrauch pro m² (43) malnehmen, erhalten Sie den gesamten Jahresverbrauch im kWh. Wenn 1000 kWh = 1 mWh 37 € kosten, erhalten sie dann die Gesamtheizkosten. 3,7 Cent pro kWh ist sehr günstig, Heizöl liegt bei ca. 7 bis 8 Cent.
JM

Hallo Mark,

aufgrund Ihrer Beschreibung ist keine Aussage möglich, denn erst einmal ist wichtig zu wissen, ob es sich um einen verbrauchs- oder bedarfsorientierten Energieausweis handelt? Falls Sie darüber hinaus noch eine Angabe zum Baujahr machen könnten, wäre das hilfreich.

Generell ist zu sagen, dass ein Wert von 43 KWh/m² schon im Spitzenbereich liegt, was die Energiebilanz angeht. Die Rechnung, die Sie anstellen, ist leider nicht ganz nachvollziehbar und es fehlt bspw. auch die Information, um welche Art Reihenhaus - Reihenendhaus? Reihenmittelhaus? - es sich handelt.

Freundliche Grüße, Jan Berger

Hallo,
sorry erst mal für die späte Antwort.

Man kann den theoretischen Heizenergieverbrauch (inkl. Warmwasser) über die Grundfläche ausrechnen. Die m² im Energiebedarf stehen für die Grundfläche.

Also bei einer Grundfläche von 120 m² würde man auf einen theoretischen Heizenergiebedarf von 860 kWh im Jahr kommen. In der Praxis wird man sicher mehr als eine MWh verbrauchen. Da die 43 kWh/m² ein sehr guter Wert sind, halte ich ihn für gar nicht so unrealistisch. Die 560 € sind auf jeden Fall viel zu hoch.